Was ändert sich 2022 beim fernsehempfang

Eigentlich war geplant, dass Anfang 2021 die Sender der ARD und des ZDF ihre SD-Signale abschalten. Der Grund für den Plan: ARD und ZDF bekommen kein Geld mehr, um die Programme per Satellit zu verbreiten. Betroffen davon ist allerdings „nur“ der inzwischen als veraltet geltende SD-Standard. 80 Prozent der Satelliten-Haushalte empfangen ihre Programme heute bereits in HD. Entsprechend sollten auch nur die HD-Versionen der Sender per Satellit empfangbar bleiben. Doch das Coronavirus hat die Karten neu gemischt.

Von der Abschaltung betroffen gewesen wären Das Erste, tagessschau24, One und ARD alpha. Auch arte wollte sich zu diesem Zeitpunkt mit seiner SD-Version vom Satellit verabschieden. Ferner hätten sich auch alle dritten Programme in SD verabschiedet, also beispielsweise der NDR, der WDR, der Bayerischen Rundfunk (BR), der Hessischen Rundfunk (HR) sowie der SWR, RBB oder der MDR.

Entwarnung: ARD, ZDF und RTL bleiben in SD auf Astra

Doch nun das Umdenken. Der Privatsender RTL hatte seine SD-Verträge mit Astra schon Anfang 2020 verlängert. Der Grund: RTL ist per Satellit in HD nur gegen Geld zu empfangen. Das sind aber viele Zuschauer nicht bereit zu zahlen. Nur 16 Prozent haben entsprechende Angebote gebucht. Eine Abschaltung des unverschlüsselten SD-Signals würde bei RTL also für einen massiven Reichweitenverlust und somit für einen Einbruch bei den Werbeeinnahmen sorgen. Bis 2024 bleibt der Sender sicher über Astra empfangbar.

Auch das ZDF hat im Mai 2020 bekannt gegeben, vorerst weiter auf Astra zu senden – auch in SD. „Das Zweite Deutsche Fernsehen erreicht mit seiner Programmfamilie alle Bevölkerungs- und Altersgruppen. Allerdings nur, wenn auch eine Ausstrahlung in allen Übertragungsstandards stattfindet. Denn es empfangen nach wie vor insgesamt sechs Millionen Zuschauer ihre Programme in Deutschland ausschließlich über SD-Signale“, heißt es vom Astra-Geschäftsführer dazu. Offen ist, wie lange das nun so bleibt. Gemunkelt wird bis 2025.

Letztlich folgte dann auch im Juli die ARD. Im Rahmen einer neuen Vereinbarung sicherte sich die ARD Transponderkapazitäten über die Astra-Orbitalposition 19,2 Grad Ost. So kann sie ihre Programme wie gewohnt in SD MPEG-2 über Satellit verbreiten. Von der ARD selbst heißt es dazu, dass man mit dem nun vollzogenen Schritt auf die veränderten Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie reagiere. Menschen, die noch nicht über HD-fähige Fernseher und Receiver verfügen, hätten sich bei einer SD-Abschaltung gegebenenfalls entsprechende Geräte anschaffen müssen, um das HD-Signal überhaupt empfangen und wiedergeben zu können. Angeblich soll die Ausstrahlung nun bis 2024 gesichert sein.

Empfange ich HD oder SD?

Langfristig wirst du also nicht umhinkommen, deine Empfangstechnik oder die Technik bei deinen Eltern und Großeltern umzurüsten. Du hast lediglich etwas Zeit gewonnen. Dass du schon HD-Sender empfängst, erkennst du am Logo. Die HD-Sender haben nahezu alle in ihrem eingeblendeten Logo einen Zusatz „HD“. Solltest du dieses bei keinem Fernsehprogramm sehen, ist deine Empfangstechnik sehr wahrscheinlich nicht HD-tauglich und du solltest reagieren.

Wie empfange ich HD-Sender?

Hast du aktuell noch keinen HD-Empfang, so musst du immerhin deine Satellitenschüssel sehr wahrscheinlich nicht austauschen. Austauschen musst du aber deinen Satelliten-Receiver. Er muss HD-tauglich sein. Selbst wenn dein Fernsehgerät noch nicht in der Lage ist, HD-Sender darzustellen.

Einige wenige Receiver ermöglichen noch den TV-Anschluss per Scart-Kabel, um auch ältere Fernseher anzuschließen. Du siehst dann zwar auch ein HD-Logo im Bild auf dem Fernseher, das Signal wird aber heruntergerechnet. Entsprechende HD-Sat-Receiver bekommst du schon für 30 Euro. Du hast dann zwar kein HDTV im eigentlichen Sinne, kannst aber Das Erste und die anderen Sender weiterhin sehen.

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Vodafone ist aktuell dabei, im Rahmen der Vereinheitlichung der TV-Senderfrequenzen seine Kanalbelegungen in diversen Regionen umzustellen. Bis zu 350 TV- & Hörfunksender erhalten im Kabel-Glasfasernetz eine neue Frequenz. Die Umstellung für 13 Mio. TV-Kunden erfolgt bundesweit und schrittweise über mehrere Monate.


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Schrittweise Umstellung

Was ändert sich 2022 beim fernsehempfang
Das Ganze war geplant (siehe Vodafone ändert Kabel-TV-Frequenzen in 2022), ist aber nun angelaufen, wie Vodafone zum 29. August 2022 mitteilte. Der Start dieser Umstellung begann bereits in der Nacht vom 29.8. auf den 30.8.2022 in Nürnberg. Für München sollte die Umstellung zum 6.9.2022 erfolgt sein.  In Bremen war der Start für die Senderumstellung bereits der 07.09.2022. Hier die Liste der weiteren Regionen samt Datum der Umstellung.

  • Leipzig (ab 20.9.2022)
  • Berlin (ab 22.09.2022)
  • Mainz (13.10.)
  • Essen (19.10.2022)
  • Düsseldorf (20.10.2022)
  • Hamburg (ab 25.10.2022)
  • Dresden (26.10.2022)
  • Saarbrücken (ab 9.11.)
  • Stuttgart (09.11.2022)
  • Hannover (ab 09.11.2022)

Die genauen Termine für weitere Wohnorte lassen sich auf dieser Vodafone-Seite abrufen. Weiterhin sollten die betroffenen Haushalte einen Brief von Vodafone mit näheren Informationen bekommen habe.

Sendersuchlauf erforderlich

Um das Programmangebot wie gewohnt zu empfangen, ist nach dem Umstellungszeitpunkt ein Sendersuchlauf erforderlich. In vielen Fällen (bei Receivern von Vodafone) sollte dieser automatisch vom TV-Receiver durchgeführt werden. Es wird empfohlen, zum Umstellungszeitpunkt (der liegt immer Nachts) den Receiver in der betreffenden Nacht der Umstellung am Strom angeschlossen zu lassen. Sofern ein manueller Suchlauf erforderlich wird, finden sich hier einige Informationen in der Vodafone FAQ. Vodafone-Sprecher Helge Buchheister schätzt, dass etwa 5 Millionen Kunden mit älteren TV-Geräten oder TV-Receivern den Sendersuchlauf von Hand starten müssen.

Die schrittweise Frequenz-Umstellung in den regionalen TV-Technikstandorten zieht sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten hin und soll voraussichtlich bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Golem berichtet hier, dann später die Abschaltung der analogen Radiosender in den Kabelnetzen in drei Bundesländern erfolge (siehe auch diese Vodafone-Ankündigung). Neue Kabeldosen seien bereits verfügbar.

Welche Sender werden abgeschaltet 2022?

Die ARD-Programme One und Tagesschau24, sowie die in Kooperation mit anderen Sendehäusern betriebenen Kanäle Arte und Phoenix nehmen die SD-Abschaltung via Satellit am 15. November 2022 vor.

Welche Programme fallen weg?

November ist endgültig Schluss. Zum 15. November 2022 wird die ARD die Verbreitung der Programme ONE und tagesschau24 sowie das gemeinsam mit dem ZDF veranstaltete Programm phoenix und ARTE auf dem Satellit Astra beenden. Dass die Abschaltung erfolgten werde, hatte die ARD schon im Frühjahr bekanntgegeben.

Welche Sender schalten ab?

Es handelt sich um die Sender One und Tagesschau24 sowie die mit dem ZDF produzierten Phoenix und Arte. Bereits im Mai hatte die ARD auf die Abschaltung hingewiesen. Die genannten Sender werden ab dem 15. November 2022 nicht mehr zur Verfügung stehen.

Wann wird Fernsehen auf HD umgestellt?

Zum 15. November 2022 ist Schluss. Die ARD stellt die Verbreitung einiger Programme in SD via Satellit ein.