Wann sollte man eine Kartoffel nicht mehr essen?

Keimende Kartoffeln sorgen immer wieder für Fragezeichen in den Köpfen von Hobbyköchen. Kann man sie essen oder nicht?

Grundsätzlich gilt für die Ernährung: Gemüse isst man am besten ganz frisch. Das heißt jedoch keinesfalls, dass man alles wegwerfen muss, was schon vor ein paar Tagen gekauft wurde. Die meisten Gemüsesorten können auch noch deutlich später, also nach einer längeren Lagerung, oder sogar mit Keimen völlig ohne Bedenken verputzt werden. Wie sieht es aber mit keimenden Kartoffeln aus? Sind sie noch für den Verzehr geeignet? Oder ist man dann ein Fall für den Giftnotruf oder eine andere ➤Notrufnummer?

Warum sind keimende Kartoffeln giftig?

Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen. Gekeimte Kartoffeln musst du aber trotzdem nicht grundsätzlich wegwerfen! 

Wann kann ich keimende Kartoffeln doch noch essen? (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});

Schau dir jede einzelne Kartoffel genau an: Wenn sie noch

ist, solltest du die Keime großzügig herausschneiden. Dann sind die Kartoffeln noch für den Verzehr geeignet. Du kannst sie also wie gewohnt zubereiten.

Aufpassen musst du in diesem Fall: Sind die Kartoffeln

ist der Gehalt an Solanin sehr wahrscheinlich sehr hoch, sodass du dann lieber neue Kartoffeln kaufen gehen solltest.

Im Idealfall kaufst du immer nur so viele Kartoffeln, wie du auch in den nächsten Tagen verbrauchen kannst. Dann entfällt eine lange Lagerung und die stärkehaltigen Knollen bekommen gar keine Chance, zu keimen oder Solanin zu enthalten. Zaubern lässt sich aus Kartoffeln ja einiges für eine abwechslungsreiche Ernährung. ➤Reiberdatschi ist da nur eine von vielen Ideen. 

Achte nicht nur auf die Keime, sondern auch auf die Farbe der Kartoffeln. ➤Knollen mit grünen Stellen solltest du nämlich ebenfalls nur unter einer Bedingung essen. Welche das ist, erfährst du im verlinkten Artikel. Schäle bei grünen Stellen also nicht wild drauflos, sondern schau lieber einmal in unseren Text.

Ach, und hier noch ein Tipp: Wenn du wissen willst, ob Eier, die schon lange lagern, noch frisch sind, hilft dir dieser ➤ Eier-Frischetest!

In bestimmten Reifestadien können Kartoffeln giftig sein und sind dann nicht mehr zum Verzehr geeignet. Wann eine Kartoffel giftig ist und woran du das erkennst, zeigen wir dir hier.

Ob als Ofenkartoffel, zu Pommes verarbeitet oder als Beilage – die Kartoffel findet auf vielerlei Weisen Verwendung. Doch beim Verzehr der leckeren Knolle gibt es Einiges zu beachten – gerade grüne oder keimende Knollen können Schadstoffe enthalten, hier solltest du genauer hinschauen. Wir verraten dir, woran du erkennst, ob eine Kartoffel giftig ist oder noch essbar.

Übrigens: Bis 2020 war es noch erlaubt, Kartoffeln mit dem gesundheitsschädlichen Keimhemmungsmittel Chlorpropham zu behandeln. Seit Oktober 2020 ist es in der EU jedoch verboten.

Was macht Kartoffeln giftig?

Sieht die Knolle noch prall aus, und keimt nur an wenigen stellen, so kann man die Keimlinge einfach großzügig entfernen.Sieht die Knolle noch prall aus, und keimt nur an wenigen stellen, so kann man die Keimlinge einfach großzügig entfernen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / WikiImages)

Bestimmte Gemüsesorten enthalten von Natur aus den giftigen Stoff Solanin. Solanin gehört zur Gruppe der Glykoalkaloide und kommt vor allem in grünen und unreifen Kartoffeln vor. Am höchsten konzentriert ist es in der Schale und den Keimen der Knolle.

Achtung, Vergiftungsgefahr!

Der Verzehr von Solanin kann schon bei geringen Mengen zu einer Vergiftung führen: Diese äußert sich dann durch Bauchschmerzen und -krämpfe, Durchfall und generelles Unwohlsein. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung können drei bis fünf Gramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht sogar tödlich enden.

Aus diesem Grund solltest du stark keimende oder grüne Kartoffeln auf keinen Fall verzehren. Ab einer gewissen Größe der Keime oder wenn sehr viele davon auf der Kartoffel sind, hilft es nicht mehr, die Keime einfach zu entfernen oder die grünen Stellen abzuschneiden, denn das Solanin breitet sich mit der Zeit in der gesamten Kartoffel aus. Auch Kochen oder Backen senkt den Solaningehalt deiner Kartoffeln nicht, denn das Gift ist bis zu einer Temperatur von 200° Celsius beständig.

Allgemeine Richtlinie

Auch frische Kartoffeln enthalten den Giftstoff. Wenn du deine Kartoffeln schälst, bist du also immer auf der sicheren Seite.Auch frische Kartoffeln enthalten den Giftstoff. Wenn du deine Kartoffeln schälst, bist du also immer auf der sicheren Seite. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / Capri23auto)

Faustregel: Kleine Kartoffeln sollten maximal zwei bis drei kleine Keime aufweisen, große können auch mit vier bis fünf Keimen noch gegessen werden. Die Keime sollten aber nicht zu lang sein , und die Kartoffel noch prall wirken. Allerdings solltest du die Keime immer großzügig abschneiden und die Kartoffeln schälen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schmeißt du die überreifen Kartoffeln lieber weg. Da wir uns bei Utopia gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen, geben wir diesen Rat nicht gerne. Aber manchmal ist es sinnvoller, Kartoffeln nicht mehr zu essen.

Übrigens: Auch Tomaten weisen einen hohen Solaningehalt auf, wenn sie noch grün sind. Deshalb sollten sie niemals verzehrt werden, wenn sie noch nicht gänzlich reif sind. Wie du deine Tomaten im Herbst noch nachreifen lassen kannst, erfährst du in unserem Artikel Tomaten nachreifen lassen: Die 5 besten Tipps.

Kann man Kartoffel die gekeimt haben noch essen?

Stark ausgetriebene Knollen mit langen Keimen (über 10 cm Länge) weisen neben erhöhten Mengen an Solanin auch deutliche Verluste an Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Eiweiß auf. Aus diesen Gründen sind diese Knollen mit einer Keimlänge über 10 cm nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Was passiert wenn man keimende Kartoffeln isst?

Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen.

Wie erkenne ich ob Kartoffeln noch gut sind?

Erst wenn die Keime circa fünf Zentimeter lang sind, sollten Kartoffeln entsorgt werden, da sich zu viel des giftigen Solanins im Innern der Knolle gebildet haben kann. Auch bekommen Kartoffeln mit der Zeit häufig grüne Flecken, diese enthalten ebenfalls den giftigen Stoff Solanin.