Tribut zollen bedeutung

Beim Begriff „Tribut“ entstehen Bilder von alten Tagen in den Köpfen der Menschen. Unweigerlich werden berittene Szenen des Mittelalters oder alten Roms hervorgerufen. Doch woher und aus welcher Zeit stammt der Begriff „Tribut“? Viele Menschen können den Begriff nicht erklären.

Inhaltsverzeichnis (bitte aufklappen)

  • Alle Wege führen bekanntlich nach Rom
  • Die heutige Bedeutung
  • Altertümlich oder doch noch im Sprachgebrauch?
  • Tribute sind grundsätzlich die Steuerzahlungen
  • Zeichen des Respekts ohne Freiwilligkeit
    • Hat dir der Beitrag gefallen?

Alle Wege führen bekanntlich nach Rom

Tribut wurde tatsächlich im alten Rom geleistet. Tribut ist der altertümliche Begriff für die heutige Steuer. In der Antike wurde ebenso Tribut gefordert. Dabei wurde generell im Grundsatz gefordert, dass diejenige Partei, welche sich unterworfen hatte, ein Tribut, somit eine Abgabe, an die stärkere Partei als Zeichen der Unterwürfigkeit leistet.

In der Geschichte tauchte der Begriff „Tribut“ ebenso im Hinblick auf religiöse Zahlungen. Tribut wurde gezollt für die Huldigung von Heiligtümern sowie Tempeldiensten.

Die heutige Bedeutung

Heutzutage wird unter dem Tribut ein Beitrag oder ein Opfer verstanden. Es wird Hochachtung bzw. Verehrung kundgetan. Jemandem Tribut zollen bedeutet eine entsprechende Wertschätzung dem Gegenüber entgegenzubringen. Die Begrifflichkeit hat mehrere Bedeutungen. Tribut zollen zeugt von einer entsprechenden Verehrung, Anerkennung, Wertschätzung und Hochachtung. Die Redewende wird heute kaum noch verwendet. Tribut zahlen wird heute so nicht mehr verwendet.

Altertümlich oder doch noch im Sprachgebrauch?

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Redewendung noch oft zu hören ist, wird immer unwahrscheinlicher. Vor allem für die Jugend wirkt dieser Begriff eher altertümlich. Aktuell wird trendsicher ein „Mashallah“, zu deutsch „wie Gott will“ kundgetan, als mit alten Redewendungen aufzuwarten.

Tribute sind grundsätzlich die Steuerzahlungen

Zumeist wurde der Begriff des Tributs zollen jedoch für Abgaben und Steuern verwendet. Vor allem wurden die Machtverhältnisse deutlich mit dem Tribut zollen dargestellt. „Ich da oben und du da unten“ drückt die Machtstruktur allzu deutlich aus. Dabei wurden nicht nur die Goldmünzen als Zahlungsmittel akzeptiert, sondern auch Wertgegenstände wurden angenommen. Der Tribut musste gezollt werden, egal in welcher Art und Weise.

Wer es wagte, die Tributzahlungen einzustellen, wurde als schwerer Provokateur ausgerufen. König Heinrich I. wagte diesen Schritt im 10. Jahrhundert. Er stellt einfach die Tributzahlen an Ungarn ein. Dieser Akt kam einer Kriegserklärung gleich. Mit dem Tributzahlen wurde im Mittelalter gleichzeitig ein Schutz gewährt wie heute bei der Mafia die Schutzgeldzahlungen.

Zeichen des Respekts ohne Freiwilligkeit

Auf der einen Seite galt es, den Tribut zu zollen als Zeichen des Respekts. Die Zahlungen waren faktisch alternativlos. Im Mittelalter wurden die Tributzahlungen notfalls gewaltsam eingefordert bzw. eingetrieben. Im Notfall wurden Geiseln mitgenommen.

Wenn etwas hohen Tribut fordert, wird hiermit stets ausgesagt, dass ein Krieg oder eine Naturkatastrophe eine hohe Anzahl an Opfern gefordert hat. Tribut kommt von tributär. Stets ist die Abgabe gemeint, welche fortwährend im Fluss sich bewegt und im Hauptfluss mündet. Die Nebenarme treiben sozusagen ein, damit der Hauptfluss genügend Wasser im Becken trägt.

Tribut (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

SingularPlural
Nominativder Tribut die Tribute
Genitivdes Tributs
des Tributes
der Tribute
Dativdem Tribut den Tributen
Akkusativden Tribut die Tribute

Worttrennung:

Tri·but, Plural: Tri·bu·te

Aussprache:

IPA: [tʁiˈbuːt]Hörbeispiele:
Tribut zollen bedeutung
 Tribut (Info)Reime: -uːt

Bedeutungen:

[1] historisch: eine Abgabe (Geld oder Naturalien), die jemand (insbesondere ein Staat) regelmäßig als Zeichen der Unterwerfung zu leisten hat[2] übertragen: Ehrerbietung

Herkunft:

[1] zuerst im 9. Jahrhundert althochdeutsch als tribuz → goh und zuvor aus lateinisch tribūtum → la (für „[öffentliche] Abgabe, Steuer, Beitrag“) entlehnt; ins spätmittelhochdeutsche erneut entlehnt als tribūt(e) → gmh (ebenso aus dem Lateinischen) für „[öffentliche] Abgabe“[1][2]

Synonyme:

[1] Abgabe, Beitrag, Gebühr, Maut, Steuer, Zoll[2] Bewunderung, Hochachtung, Hochschätzung, Respekt, Wertschätzung; gehoben: Wertachtung

Sinnverwandte Wörter:

[2] Hommage, Huldigung

Beispiele:

[1] „Verschiedene antike Staaten forderten Tribut (gr. phóros) von den Gebieten oder Völkern, die sie unterworfen bzw. bedroht hatten.“[3][1] „Geiserich besetzte Häfen, errichtete Stützpunkte und kassierte Tribute, ohne eine komplette Herrschaftsstruktur auf den Inseln zu errichten.“[4][1] „Tribute und Handel spülen Reichtum in die Hauptstadt.“[5][2] Nach drei durchzechten Nächten forderte der Schlaf seinen Tribut.[2] Sie zollte mit ihrer Zuneigung Tribut.

Redewendungen:

[2] seinen Tribut fordern

Charakteristische Wortkombinationen:

Tribut fordern; Tribut zahlen, Tribut zollen

Wortbildungen:

tributpflichtig[1] Tributzahlung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Tribut“[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tribut“[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Tribut“[1, 2] Duden online „Tribut“[1] The Free Dictionary „Tribut“

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Tribut“
  2. Duden online „Tribut“, 2017
  3. Wikipedia-Artikel „Tribut“ (Stabilversion)
  4. Manfred Ertel: Abenteuer Afrika. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 192–198, Zitat Seite 196
  5. Cay Rademacher: Die Magie der Kriegerkönige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 24–37, Zitat Seite 31

Was ist Tribut zollen?

achten · akzeptieren · anerkennen · ... (jemanden) loben · (jemandem) Beifall klatschen · (jemanden) belobigen (offiziell loben) · ...

Was heißt Tribut auf Deutsch?

Reime: -uːt. Bedeutungen: [1] historisch: eine Abgabe (Geld oder Naturalien), die jemand (insbesondere ein Staat) regelmäßig als Zeichen der Unterwerfung zu leisten hat. [2] übertragen: Ehrerbietung.