Kann man zu viel vitamin d nehmen

Vitamin D hat einen guten Ruf: Es stärkt die Knochen, kräftigt die Muskeln und unterstützt das Immunsystem. Doch kann sich die gesundheitsfördernde Wirkung ins Gegenteil verkehren, wenn man dauerhaft zu viel Vitamin D zu sich nimmt. Wann es zu einer solchen Vitamin-D-Überdosis kommen kann und mit welchen Symptomen Betroffene rechnen müssen, erfährst du hier.

Vitamin-D-Überdosierung: Nahrungsergänzungsmittel als Ursache

Vitamin D gilt als Sonnenvitamin - und das nicht ohne Grund: Jeder Mensch bildet es, wenn er sich der Sonneneinstrahlung aussetzt. Doch kann es auf diesem, dem natürlichen, Weg, nicht zu einer Überdosierung kommen. Denn der Körper verfügt über eine Art Schutzmechanismus, der anspringt, sobald genügend Vitamin D im Körper vorhanden ist. Und auch über die Ernährung - zum Beispiel häufiges Essen von fettem Seefisch - ist eine solche Folge ausgeschlossen.

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Kann man zu viel vitamin d nehmen

Die Ursache für zu viel Vitamin D liegt allein in den Nahrungsergänzungsmitteln, über die Vitamin D auch aufgenommen werden kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt sogar vor den gesundheitlichen Risiken, die mit der eigenständigen Einnahme von Vitamin-D-Präparaten einhergehen können. "Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle und unter Berücksichtigung des individuellen Vitamin-D-Status erfolgen", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Instituts. Wie gravierend die Folgen einer Vitamin-D-Überdosis sein können, zeigt sich immer wieder. Jüngstes Beispiel ist ein Mann aus Großbritannien, der mit Nierenschäden, Übelkeit und Erbrechen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Wer eigenmächtig Vitamin D einnehmen wolle, solle nur auf Präparate mit einer Tagesdosis von bis zu 20 Mikrogramm (800 internationale Einheiten) zurückgreifen. "Bei dieser Menge sind gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten." Bei einer - nicht medizinisch begründeten - regelmäßigen täglichen Aufnahme von Vitamin D über hoch dosierte Präparate steigt dem BfR zufolge das Risiko für Gesundheitsschäden wie die Bildung von Nierensteinen oder Nierenverkalkung. Es gebe auch Fälle von akutem Nierenversagen in Folge einer unkontrollierten Einnahme von Vitamin D-Präparaten in Eigenregie. Hinzu kommt, dass viele Vitamin-D-Präparate wirkungslos und sogar schädlich sind.

Symptome einer Vitamin-D-Überdosis

Um das aufgenommene Vitamin D verarbeiten und speichern zu können, benötigt der Körper Kalzium. Ist der Vitamin-D-Spiegel erhöht, wird vermehrt Kalzium aus der Nahrung aufgenommen und aus den Knochen herausgelöst. Ein Großteil der Beschwerden einer Vitamin-D-Überdosierung sind auf diesen erhöhten Kalzium-Blutspiegel zurückzuführen (Hyper-Kalzämie). Das sind die Symptome einer Vitamin-D-Überdosierung:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • extremer Durst (Polydipsie)
  • vermehrtes Wasserlassen (Polyurie)
  • Schwächegefühl
  • Kopfschmerzen
  • Nervosität
  • Nierensteine und Nierenschäden bis hin zu Nierenversagen
  • Bauchkrämpfe
  • Müdigkeit

Mit Blick auf die Symptome wird zwischen einer akuten und einer chronischen Vitamin-D-Überdosis unterschieden. Schwere Folgen wie Nierenversagen oder Nierenschäden treten erst nach einem längeren Zeitraum der erhöhten Einnahme auf. Von einer akuten Überdosis spricht man bei einmaliger Einnahme von zu viel Vitamin D. Um eine Überdosierung festzustellen, wird der Blutspiegel kontrolliert. Wenn du dir unsicher bist, ob du zu viel Vitamin D zu dir genommen hast, solltest du dich mit deinem Hausarzt in Verbindung setzen. 

Im Zuge der Corona-Pandemie kursierten immer wieder Empfehlungen für die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten im Internet. Sie könne vor einer Infektion oder zumindest vor einem schweren Verlauf schützen, hieß es. Das BfR warnt jedoch vor einer präventiven Einnahme von Vitamin D zu diesem Zweck. Bei Covid-19 sei die Datenlage dazu aber aktuell noch unsicher. Insbesondere habe bisher nicht gezeigt werden können, dass gut mit Vitamin D versorgte Menschen von einer zusätzlichen Vitamin-D-Gabe profitieren. "Eine generelle Empfehlung zur Einnahme von Vitamin D-Präparaten zur Vorbeugung einer Sars-CoV-2-Infektion oder eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung ist daher derzeit nicht begründbar," teilt das Institut mit.

Vitamin-D-Mangel: Für wen eine zusätzliche Einnahme sinnvoll ist

Vitamin D ist zwar kein "echtes" Vitamin, weil es nur bedingt über die Nahrung aufgenommen werden kann - dennoch spielt es im Körper eine wichtige Rolle. So kann ein Vitamin-D-Mangel etwa dazu führen, dass die Knochen erweichen und entkalken. Muskelschwäche, Knochenschmerzen und eine Verminderung der Körperkraft können die Folge sein. Auch können Menschen, die zu wenig Vitamin D produzieren, die Krankheit Osteoporose entwickeln. Dabei wird Knochenmasse abgebaut - die Knochen werden brüchig. Besonders ältere Personen sind von dieser Krankheit betroffen.

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Aus diesem Grund empfiehlt das BfR auch eine generelle Vitamin-D-Einnahme von bis zu 20 Mikrogramm pro Tag für Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner.

"Denn Vitamin D wird unter dem Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Viele ältere Menschen bewegen sich jedoch kaum im Freien." Zudem nehme die Viteamin-D-Bildung im Alter deutlich ab. Ein zu starker Vitamin-D-Mangel kann im schlimmsten Fall tödlich enden.

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mit dpa

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Sollte man jeden Tag Vitamin D nehmen?

Bei unter 20 Nanogramm spricht man von einem Mangel. Experten empfehlen dann die Einnahme von 1.000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D pro Tag, das entspricht 25 Mikrogramm. Sie werden in Form von Tabletten oder Tropfen einmal täglich eingenommen.

Sind 2000 IE Vitamin D zu viel?

Die Fachgesellschaften unterschei- den sich dabei in ihrer Einschätzung und empfehlen aktuell zielgruppenbezogen für Erwachsene zwischen 600 IE (15 µg) und 2000 IE (50 µg] Vitamin D pro Tag [1-3]. Insbesondere die niedrig dosierte Einnahme ist als sicher anzusehen.

Sind 5000 IE Vitamin D zu viel?

Von den meisten Experten wird für Erwachsene eine tägliche Zufuhr bis zu 5.000 IE (125 mcg) Vitamin D als unbedenklich angesehen. Der Mensch bei direkter Sonnenbestrahlung 10.000 IE (250 mcg) Vitamin D produziert, dies dürfte daher der physiologische obere Grenzwert sein.

Ist Vitamin D 20000 gefährlich?

Die periodische Substitution von 20.000 IE Vitamin-D unter Verlaufskontrolle ist kein Off-label-use im klassischen Sinne. Nach einer einmaligen Gabe von 100.000 IE Vitamin D werden 25-OH-Vitamin-D-Werte in einer Größenordnung von 100 nmol/l erreicht. Mit toxischen Wirkungen ist ab 500 nmol/l zu rechnen.