Kann man kurz nach einer corona infektion nochmal corona bekommen

Dr. Carsten Lekutat: Ja, ein negativer PCR-Test schließt eine Infektion nicht mit Sicherheit aus, auch wenn die Aussagekraft von PCR-Tests relativ hoch ist. Gerade bei dem Vorliegen einer geringen Viruslast auf der Nasenschleimhaut, wie er zum Beispiel am Anfang einer Infektion auftritt, können die Tests noch negativ sein. In der Tat kann man mit einer Blutuntersuchung feststellen, ob in der Vergangenheit eine Infektion stattgefunden hat. Hierzu reicht allerdings nicht die Bestimmung der normalen Antikörper aus, da hier auch Impfungen erfasst sind. Es müssen vielmehr die sogenannten n-terminalen Antikörper bestimmt werden, die als spezifisch für eine Infektion gelten. Aber auch hier gilt: Eine absolute Sicherheit gibt es auch bei dieser Laboruntersuchung nicht.

Die Corona-Herbstwelle hat begonnen. Folgen womöglich bald neue, noch gefährlichere Varianten des Virus? Wie schnell kann man nach einer Infektion wieder positiv sein? Und warum kann man sich mehrmals anstecken?

Kann man kurz nach einer corona infektion nochmal corona bekommen

Von Markus Brauer

14.10.2022 - 10:45 Uhr

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Sie haben kryptische Bezeichnungen aus Buchstaben und Zahlen: BA.2.75.2 oder BQ.1.1. Dahinter verbergen sich Subtypen der Omikron-Variante des Coronavirus. Solche Erreger drohen der Herbstwelle weitere Wucht zu verleihen, wie Forscher warnen. Denn manche dieser Varianten weisen ein derart verändertes Erbgut auf, dass sie Antikörpern von Geimpften und Genesenen besser entgehen können als die bisher vorherrschenden Varianten. Dadurch könnten sie sich schneller verbreiten.

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Der Impfstoffforscher Leif Sander von der Berliner Charité erklärt: Neben der BA.5-Herbstwelle, die sich derzeit rasch aufbaue, werde man es wohl recht sicher bald mit einer Variante zu tun bekommen, die der bestehenden Immunantwort stark ausweicht: „Der Winter kommt und er wird anscheinend echt anstrengend.“

Woran liegt es, dass man sich mehr als einmal mit Covid-19 infiziert?

Die letzte Corona-Infektion liegt gerade mal wenige Wochen zurück und schon ist man wieder positiv. Wie geht das? Bei der Omikron-Variante des Coronavirus ist das möglich, wenn auch erst nach einigen Wochen, wie Forschende und Gesundheitsbehörden feststellen.

Eine Reinfektion hängt mit den verschiedenen Mutationen zusammen, die das zu Mutationen neigende Corona-Virus entwickelt. Beim Kontakt mit dem Subtyp Omikron fällt die Schutzwirkung durch frühere Infektionen mit Varianten wie Alpha, Beta oder Delta deutlich ab.

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Der Immunschutz bewahrt vor schwerem Krankheitsverläufen, aber mit der Zeit lässt er nach. Hinzu kommt, dass man sich mit den derzeit grassierenden Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 noch schneller ein zweites Mal anstecken kann als bei bisherigen Varianten.

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Geimpft, geboostert, angesteckt – und Corona ist ein für alle Mal überstanden? Leider nein. Auch nach einer Vierfach-Impfung und/oder einer Infektion kann man sich wieder mit Covid-19 anstecken.

Wovon hängt eine Reinfektion ab?

Eine Reinfektion hängt dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin zufolge sehr stark von individuellen Faktoren ab – wie zum Beispiel Alter, Vorerkrankungen, Immunstatus und bereits erfolgte Covid-Impfungen.

Grundsätzlich gilt: Eine erneute Infektion mit einer anderen Coronavirus-Variante ist jederzeit und für jeden möglich.

Was ist der Grund für Reinfektionen?

Das liegt an der Struktur der Omikron-Variante. Durchbruchsinfektionen mit Omikron schärfen das Immunsystem deutlich weniger als Delta-Infektionen. Omikron trickst die Immunabwehr quasi aus und umgeht den Schutz des Körpers gegen Eindringlinge.

Das bedeutet: Eine Infektion mit Omikron bietet einen geringeren Schutz gegen eine erneute Infektion mit anderen Virusvarianten. Zudem kann man sich mehrfach mit jeweils einer anderen Omikron-Untervarianten anstecken.

Wie schnell kann man wieder positiv sein?

Die australische Gesundheitsbehörde (AHPPC) hat nachgewiesen, dass Omikron-Varianten den Immunschutz deutlicher schneller austricksen als die Varianten BA.1 und BA.2. Reinfektionen könnten bereits „28 Tage nach Genesung von einer früheren Covid-19-Infektion auftreten“, schreibt die AHPPC.

Wie wirksam ist der Impfschutz?

Eine Infektion mit einer früheren Virusvariante – Delta (B.1.617.2), Alpha (B.1.1.7), Beta (B.1.351) oder Gamma (P.1) – bietet also nur einen unzureichenden Schutz vor Omikron (B.1.1.529) .

„Auf Grundlage der verfügbaren Evidenz ist unter der Dominanz der Omikron-Variante nicht von einem langfristigen Schutz vor einer Reinfektion für ungeimpfte genesene Personen auszugehen“, heißt es im „Epidemiologischen Bulletin“ des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin.

Was bedeutet symptomatische und asymptomatische Infektion?

Den RKI-Daten zufolge liegt die die Effektivität gegen eine symptomatische Infektion nach einer Grundimmunisierung – zwei Impfungen ohne Booster-Auffrischung – nach bis zu drei Monaten bei maximal 54 Prozent, nach sechs Monaten nur noch bei 13 Prozent.

Der Booster erhöht zwar den Impfschutz zwar wieder, aber nach einiger Zeit sinkt dieser deutlich ab – laut RKI nach drei Monaten auf 44 bis 65 Prozent.

Symptomatische Infektion bedeutet: Sobald der Körper auf die Erreger reagiert, was sich in Krankheitssymptomen bemerkbar macht, handelt es sich um eine symptomatische Infektion. Asymptomatisch – also ohne Symptome – meint Infektionen beziehungsweise Erkrankungen ohne Krankheitszeichen.

Schützt eine Infektion vor einer erneuten Ansteckung?

Ja, zumindest eine gewisse Zeit – und das sogar recht gut. Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, erklärt: „Im Vergleich zu einer Impfung immerhin noch zu etwa 80 Prozent und das für einen ordentlichen Zeitraum von etwa neun bis zehn Monate.“

Aber: „Genauso wie die Impfstoffe, die ja auf dem ursprünglichen Virus basieren, nicht so gut gegen Omikron schützen“, so Watzl weiter, „schützt jetzt auch eine Infektion mit einer früheren Variante nicht so gut gegen Omikron.“

Laut Watzl schützt eine frühere Infektion nur noch zu 20 bis maximal 40 Prozent vor einer Infektion mit den Omikron-Varianten BA.1, BA2, BA.4 und BA.5. Das heißt im Klartext: Die Wahrscheinlichkeit, sich mehrmals zu infizieren, ist durch Omikron deutlich gestiegen.

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Wie oft kann man sich mit Corona anstecken?

Darüber gibt es bisher keine verlässlichen wissenschaftlichen und statistischen Zahlen. Allerdings weiß man aus breit angelegten Studien aus Großbritannien, Dänemark und Österreich, das Mehrfach-Infektionen relativ häufig vorkommen.

Nach Aussage der Epidemiologin Juliet Pulliam vom südafrikanischen Forschungszentrums DSI-NRF kann man sich ein zweites, drittes oder viertes Mal infizieren – und sogar noch öfter. „Das Virus wird sich ständig weiterentwickeln. Und es wird wahrscheinlich viele Menschen geben, die sich im Laufe ihres Lebens immer wieder neu infizieren.“

Ab wann können sich Infizierte wieder anstecken?

Experten sind der Ansicht, eine überstandene Covid-19-Erkrankung rund drei Monate vor einer Reinfektion recht gut schützt. Das gilt aber nur dann, wenn das Virus nicht wesentlich mutiert.

Bei neuen Varianten wie Omikron können die Intervalle zwischen den Reinfektionen deutlich kürzer sein – im Extremfall nur wenige Wochen.

Kann man sich nur mit einer anderen Variante erneut anstecken?

Nein. Wenn das Immungedächtnis nachlässt, kann man sich auch mit der gleichen Variante erneut anstecken.

Wie lange kann man in der Regel nach einer Covid 19 Infektion noch ansteckend sein?

Nach aktuellem Kenntnisstand geht bei leichter bis moderater Erkrankung die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Symptombeginn deutlich zurück. Betroffene mit schweren Krankheitsverläufen und immungeschwächte Personen können auch noch deutlich länger als zehn Tage nach Symptombeginn ansteckend sein.

Was ist ein reinfektion?

Kriterien, die für das Vorliegen einer Reinfektion sprechen, sind: Vorliegen unterschiedlicher genetischer Kladen oder Viruslinien bei aktueller und vorausgehender Infektion. Die Genomsequenzen unterscheiden sich.

Wie lange dauert Omikron Infektion?

Untersuchungen zu den derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Virusvarianten weisen auf eine kürzere Inkubationszeit hin (Median drei Tage).

Warum stecken sich manche mit Corona an und andere nicht?

Es wurden bereits eine Reihe von Genen gefunden, diemöglicherweise Einfluss auf die Stärke der Immunantwort bei Kontakt mit SARS-CoV-2 haben. Doch wie groß der Einfluss jedes einzelnen Gens ist, bleibt ungewiss. „Es sind einfach zu viele verschiedene Gene beteiligt, übrigens auch an der Immunantwort durch Antikörper.