Kann man kartoffeln essen wenn sie grün sind

Kann man kartoffeln essen wenn sie grün sind

Was ist, wenn Kartoffeln grün sind?

Grüne Stellen an Kartoffeln weisen auf Solanin hin, ein Giftstoff, mit dem sich die Kartoffeln eigentlich vor Fressfeinden schützen. Es entsteht durch Lichteinfall, also etwa wenn Kartoffeln zu hell gelagert werden. Für Menschen ist Solanin alles andere als bekömmlich: "Solanin kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall führen", warnt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.

Kann man kartoffeln essen wenn sie grün sind

Grüne Stellen an Kartoffeln sind ein Hinweis auf Solanin - daher die Stellen gründlich wegschneiden.

Das ist allerdings kein Grund, wegen zweier grüner Partien gleich die ganze Kartoffel wegzuwerfen. Wenn man sie so schält oder abschneidet, dass keine keimgrünen Stellen mehr zu sehen sind, kann man die Knollen unbesorgt in den Kochtopf wandern lassen. Gut zu wissen: Solanin wird durch Kochen nicht zerstört - es genügt also nicht, die "angegrünten" Kartoffeln einfach nur gut durchzugaren.  

Warum darf man grüne oder gekeimte Kartoffeln nicht essen? 

Kann man kartoffeln essen wenn sie grün sind

Stark gekeimte Kartoffeln sehen schon von außen nicht mehr sonderlich appetitlich aus ...

Weil sich nicht nur in den grünen Stellen, sondern auch in den Keimtrieben Solanin sammelt, sollte man die betroffenen Knollen entsprechend gründlich inspizieren: Kleine grüne Stellen oder kleine Keimtriebe (zirka 5 Zentimeter) am besten großzügig ausschneiden; bei stark gekeimten Kartoffeln (Triebe länger als zirka 10 Zentimeter) lohnt sich das nicht mehr - denn das Keimen entzieht der Knolle Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe und "damit sind die Kartoffeln ernährungsphysiologisch nicht mehr sonderlich wertvoll", betont Daniela Krehl. Dann besser gleich ab in die Erde damit, als Saatkartoffel: Wie Sie Kartoffeln pflanzen und Wie ich erkenne, ob die Kartoffeln reif sind.

Warum ist die Kartoffel Giftpflanze des Jahres 2022?

Für 2022 steht die Kartoffel auf die Liste der Jahreswesen des Naturschutzbundes NABU - als Giftpflanze des Jahres. Aber nicht etwa, um die tolle Knolle in Verruf zu bringen, sondern "um auf die Giftwirkung in den grünen Pflazenteilen und Früchten aufmerksam zu machen", so die Begründung des Botanischen Sondergartens Wandsbeck bei Hamburg, der die Kartoffel vorgeschlagen hat. Und weiter: "Nehmen wir die Kartoffel als Botschafterin dafür, dass es mit wenigen Grundkenntnissen problemlos möglich ist, unfallfrei mit Giftpflanzen in Haus und Garten zu leben. Denn das Uhrwerk der Biodiversität ist auch auf die giftigen Vertreter in Flora und Fauna angewiesen!"

Grüne Kartoffeln - nachreifen möglich? 

Im Internet taucht immer wieder die Frage auf, ob grüne Kartoffeln nachreifen könnten - ähnlich wie grün geerntete Tomaten, die dann in Zeitungspapier gehüllt nach ein paar Tagen bzw. Wochen rot und reif werden (So reifen grüne Tomaten schneller nach). Die Antwort ist nein. "Bei Wurzelgemüse ist kein Nachreifen bekannt", sagt Daniela Krehl. Die Kartoffelknolle ist nichts anderes als ein verdicktes Wurzelteil, das das grüne Solanin erzeugt, sobald es in Kontakt mit Licht kommt. Das ist kein Reifeprozess. 

Kann man das Grüne von der Zwiebel essen? 

Kann man kartoffeln essen wenn sie grün sind

Grüne Triebe an Zwiebeln sind ein gesunder Snack!

Im Gegensatz zu den Solanin-haltigen Keimtrieben von Kartoffeln kann man gekeimte Zwiebeln mitsamt des grünen Triebes bedenkenlos essen - sie enthalten keine gesundheitsschädlichen Stoffe. Im Gegenteil, so Daniela Krehl: "Zwiebel-Triebe sind ein gesunder Snack; da stecken viele sekundäre Pflanzenstoffe und Nährstoffe drin." Sie eignen sich etwa im Quark oder auf dem Salat als Schnittlauch-Ersatz. Die Knolle selbst verliert allerdings an Inhaltsstoffen und Geschmack, je länger und stärker sie treibt - wo und wie man diese Zwiebeln noch verwenden mag, ist da reine Geschmackssache.  

Wie am besten Zwiebeln lagern? 

"Dunkel, trocken und kühl - so etwa 10 Grad", das sind laut Daniela Krehl die optimalen Lagerbedingungen für Zwiebeln. Im Keller in einem Korb oder einer Obstkiste - oder auch zu einem Zopf geflochten und aufgehängt sind sie vor Schimmel sicher. Wer nicht flechten kann oder mag, kann die Knollen auch in Dreiergruppen in eine alte Feinstrumpfhose einknoten und aufhängen. Was der beste Zeitpunkt ist, um die Zwiebeln zu ernten, lesen Sie hier: Wie erkennt man, dass Zwiebeln reif sind?

Ihre Quitten sehen von außen perfekt aus,  aber aufgeschnitten erscheint das Fruchtfleisch braun verfärbt. Woran es liegt und ob Sie die Quitten noch verarbeiten können, lesen Sie hier: Warum sind meine frisch geernteten Quitten innen braun?

Wann sollte man eine Kartoffel nicht mehr essen?

Kartoffeln mit vielen und langen Keimen sollten Sie nicht mehr essen, sondern wegwerfen. Auch Kartoffeln, deren Schale grün geworden ist, müssen aussortiert werden. Hat die Kartoffel nur wenige und kurze Keime, besteht keine Gesundheitsgefahr.

Wie äußert sich eine Solaninvergiftung?

Symptome einer Vergiftung sind z.B. Brennen im Hals, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Durch Kochen der Erdäpfel geht das Solanin ins Kochwasser über – dieses sollte daher nicht weiterverwendet werden.