In welchen bundesländern ist heute kein feiertag

Die Abschaffung erfolgte gegen den Widerstand der Kirche. Viele evangelische Christen in Deutschland begehen den Feiertag trotzdem, denn es gibt Ausnahmeregelungen.

Nur in Sachsen noch Feiertag

Für den Erhalt des Buß- und Bettags hatte sich in Sachsen die damalige Landesregierung eingesetzt. Zum Nulltarif gibt es den arbeitsfreien Tag dort jedoch nicht. Als Ausgleich zahlen die sächsischen Arbeitnehmer 0,5 Prozent ihres Brutto-Gehaltes mehr in die Pflegeversicherung ein. Kritiker gehen davon aus, dass dieser Beitrag die Kosten für den zusätzlichen Feiertag sogar übersteigen.

Kritisiert wird diese Regelung auch, weil mehr als drei Viertel der Bevölkerung Sachsens überhaupt keiner Konfession angehören. Eine Wahlmöglichkeit haben konfessionslose sächsische Arbeitnehmer nicht.

Regelungen anderer Bundesländer: Bayern und Berlin

Obwohl der Buß- und Bettag offiziell abgeschafft wurde, ermöglichen die Feiertagsgesetze der meisten anderen Bundesländer Arbeitnehmern, an diesem Tag freizunehmen. Und zwar dann, wenn sie sich auf religiöse Pflichten berufen. Urlaub müssen Arbeitnehmer hierfür nicht einreichen. Stattdessen verzichten sie am Buß- und Bettag auf ihren Lohn.

In Bayern und in Berlin gibt es zudem Ausnahmeregelungen für Schüler. An bayerischen Schulen haben alle Schüler am Buß- und Bettag schulfrei. Die meisten Kindergärten haben dann auch geschlossen. In Berlin können Schüler evangelischer Konfession selbst entscheiden, ob sie an diesem kirchlichen Feiertag die Schule besuchen oder nicht.

In welchen bundesländern ist heute kein feiertag

Buß- und Bettag: An diesem Tag sollen die Gläubigen sich selbst reflektieren. (Quelle: FG Trade/Getty Images)

Buß- und Bettag: Ursprung in Straßburg

Bereits in der römischen Antike gab es Bußtage. Dabei versuchten die Menschen, die Götter durch Opfergaben gnädig zu stimmen und baten sie um eine ertragreiche Ernte.

Buß- und Bettage wurden später in Notzeiten ausgerufen, um Gott um Vergebung zu bitten. Der Staat verordnete sie. 1532 feierte die protestantische Kirche den ersten Buß- und Bettag in Straßburg. Damals herrschte die Angst vor den Folgen der Türkenkriege.

Im Jahr 1878 gab es in 28 deutschen Ländern 47 verschiedene Buß- und Bettage an 24 Tagen, berichtet die Evangelische Landeskirche in Baden. Erst 1934 vereinheitlichte die evangelische Kirche den Feiertag, indem sie ihn auf den letzten Mittwoch des Kirchenjahres legte, also den Mittwoch vor dem Totensonntag.

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Erstellt: 17.06.2022Aktualisiert: 17.06.2022, 08:52 Uhr

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Fronleichnam ist am 16. Juni ist der nächste Feiertag in Deutschland. Das trifft aber nicht in allen Bundesländern zu. Wo Feiertag ist - und wo nicht. 

Hamm - Der Juni meint es gut mit Arbeitnehmern. Denn kurz nach Pfingsten steht der nächste Feiertag im Kalender: Am Donnerstag, 16. Juni, ist Fronleichnam. Kurz erklärt: Fronleichnam bzw. das Fronleichnamsfest ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche. Gefeiert wird damit die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie.

In diesen Bundesländern ist Fronleichnam ein Feiertag - und diesen nicht

Aber: Anders als noch zum Beispiel Pfingsten oder Christi Himmelfahrt, ist Fronleichnam kein bundeseinheitlicher gesetzlicher Feiertag.

  • Baden-Württemberg, 
  • Bayern, 
  • Hessen, 
  • Nordrhein-Westfalen, 
  • Rheinland-Pfalz,
  • Saarland.

Dazu gibt es Bundesländer, in denen Fronleichnam nur in einigen Gemeinden ein Feiertag ist. Das betrifft Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung in Sachsen (sorbische Gemeinden) und Thüringen (im gesamten Landkreis Eichsfeld, den Eichsfelder Ortschaften des Unstrut-Hainich-Kreises und Teilen des Wartburgkreises).

Demnach ist Fronleichnam in den folgenden Ländern kein gesetzlicher Feiertag:

  • Berlin,
  • Brandenburg,
  • Bremen,
  • Hamburg,
  • Mecklenburg-Vorpommern,
  • Niedersachsen,
  • Sachsen-Anhalt,
  • Schleswig-Holstein.

Fronleichnam wird auch in anderen Ländern gefeiert - unter anderem in Deutschlands Nachbarland Österreich und einigen Kantonen der Schweiz. In den Niederlanden ist Fronleichnam derweil kein Feiertag - Sie können etwa aus NRW beruhigt zum Beispiel zum Shoppen dorthin fahren.

Das Datum des Feiertags in Fronleichnam in NRW und anderen Bundesländern variiert übrigens. Es orientiert sich an Ostern und Pfingsten und fällt auf den 60. Tag nach Ostersonntag. Daher fällt Fronleichnam immer auf einen Donnerstag.

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Was ist kein gesetzlicher Feiertag?

Das sind u. a. Mariä Himmelfahrt, Reformationsfest und Totensonntag. Diese sind war nicht gesetzlich, aber nach dem Landesgesetz genießen diese Feiertage einen besonderen Schutz.

Wo ist in Bayern Fronleichnam kein Feiertag?

Fronleichnam ist nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ein gesetzlicher Feiertag. In Thüringen und in Sachsen haben die Menschen nur in vereinzelten, überwiegend katholischen Regionen frei. In den anderen Bundesländern wird ganz regulär gearbeitet.

Wo ist Fronleichnam ein Feiertag in Deutschland?

Fronleichnam ist ein rein katholisches Fest, was sich auch in den Bundesländern widerspiegelt, die hieraus einen gesetzlichen Feiertag gemacht haben. Im Einzelnen sind dies Baden-Württemberg, Bayern, Hessen sowie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.