Bereits in der Früh-Schwangerschaft (schon ab der sechsten Woche) bemerken fast alle Schwangeren, dass sie häufiger zum WC gehen müssen, eventuell sogar mehrmals in der Nacht. Dabei ist die Blase, die 300 bis 500 ml fassen kann, noch relativ wenig gefüllt. Show Warum müssen Schwangere ständig zum WC?Der verstärkte Harndrang ist vor allem auf eine Hormonwirkung zurückzuführen, denn das jetzt vermehrt produzierte Progesteron hat eine entspannende Wirkung auf die Blasenmuskulatur. Die gesteigerte Durchblutung regt die Nierentätigkeit an, weshalb mehr Urin produziert wird. Ausserdem drückt die sich im kleinen Becken vergrössernde Gebärmutter auf die Harnblase. Bei vielen Frauen nimmt die Blasenschwäche im zweiten Trimenon im Vergleich zum ersten Schwangerschaftsdrittel ab, was daran liegt, dass die Gebärmutter sich mittlerweile aufgerichtet und nach oben ausgedehnt hat und der Druck auf die Blase nachlässt. Ab dem Ende des zweiten Trimenons wandert der Kopf des Kindes aber wieder nach unten und drückt auf die Blase. Der Harndrang nimmt dann wieder zu. Zusätzlich entspannt sich die Beckenbodenmuskulatur zur Vorbereitung auf die Geburt. Geht beim Lachen, Niesen oder Husten ungewollt eine kleine Menge Urin ab (dies wird als Stressinkontinenz bezeichnet), können Sie spezielle Übungen machen, um die Muskulatur des Beckenbodens gezielt zu stärken. Hierzu kann Ihnen Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin oder Ihre Hebamme weitere Ratschläge geben. In diesem Zusammenhang wird aber auch sicherheitshalber kontrolliert, ob es sich nicht um Verlust von Fruchtwasser bei vorzeitigem Blasensprung handelt. Achten Sie - auch wenn das die Toilettenbesuche vermehrt - unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Sollte es bei Ihnen trotzdem zu einer Dranginkontinenz kommen, die sich hauptsächlich durch fast ständigen Harndrang äussert, benachrichtigen Sie Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin. Durch die Entspannung der glatten Harnwegsmuskulatur sind Sie während der Schwangerschaft anfälliger für eine Blasenentzündung. Diese äussert sich nicht nur ständigem Harndrang. Sie bemerken zusätzlich auch Schmerzen oder ein Brennen beim Wasserlassen, ein Schwächegefühl und Schwitzen. Wenn der Urin ungewohnt riecht oder Blut enthält, informieren Sie am besten sofort Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin. An einer Urinprobe, die zu jeder Routineuntersuchung in der Schwangerschaft gehört, kann man feststellen, ob eine bakterielle Infektion vorliegt. Selbst wenn Sie "nur" Bakterien im Urin und sonst keinerlei Beschwerden haben, kann eine Behandlung mit (auch in der Schwangerschaft erlaubten) Antibiotika erforderlich sein. FAQHäufige Fragen zum ThemaIch muss wegen ständiger Blasenentzündungen immer wieder Antibiotika einnehmen. Schadet das meinem Baby nicht? Seitdem ich schwanger bin, könnte ich jede halbe Stunde zur Toilette laufen. Habe ich eine Blasenentzündung? Stimmt es, dass häufige Blasenentzündungen eine Frühgeburt auslösen können? Meine Gebärmutter ist etwas nach hinten abgeknickt. Was bedeutet das für die Schwangerschaft? Wie kann ich Fruchtwasser von Urin unterscheiden? Nicht immer gleich Antibiotika Braucht es unbedingt Antibiotika, um Blasenentzündungen zu heilen oder reicht eine Behandlung mit Schmerzmitteln aus? … Pipistopp nützt nichts Angeblich soll es den Beckenboden in Form halten und einer Blasenschwäche vorbeugen: Es kann aber sogar schädlich … Was tun gegen Druck auf Blase Schwangerschaft?Machen Sie Kegelübungen, um Ihre Beckenbodenmuskulatur zu stärken. So können Sie ungewolltes Wasserlassen beim Husten, Niesen oder Lachen weitgehend verhindern – sowohl vor als auch nach der Geburt. Wenn Sie beim Niesen hin und wieder Wasser lassen, ist es ratsam, eine Slipeinlage oder Inkontinenzeinlage zu tragen.
Wann drückt das Baby auf die Blase?Gut zu wissen: In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist der Harndrang besonders groß. Denn jetzt wächst die Gebärmutter schnell und übt Druck auf die Blase aus. Ab dem vierten Monat wächst sie mehr Richtung Bauchhöhle, der Harndrang kann nachlassen.
Was bedeutet Druck nach unten in der Schwangerschaft?Austreibungswehen schieben das Baby aktiv durch dein Becken. Der Muttermund ist zum Ende dieser Wehen maximal geöffnet. Durch die Weitung des Geburtskanals sowie des Beckenbodens lässt sich ein starker Druck nach unten und das Gefühl von Dehnung spüren.
Kann das Baby auf die Blase drücken?Auch die stärkere Durchblutung der Organe - also auch von Nieren und Blase - wirkt sich schon zu einem recht frühen Zeitpunkt aus. In späteren Stadien der Schwangerschaft führen auch das Wachstum von Uterus und Baby zu vermehrtem Druck auf die Blase und damit zu verstärktem Harndrang.
|