Autor ist gleich herausgeber

Was ist ein Herausgeber und was macht er?

Ich möchte ein Buch veröffentlichen. Was macht ein Herausgeber und wo liegt der Unterschied zu einem Verleger?

In den meisten Büchern wird der Herausgeber zusammen mit dem Verlag genannt. Doch sind Verlag und Herausgeber das gleiche? Nicht ganz. Manchmal ist der Herausgeber Teil eines Verlags, manchmal ständiger externer Mitarbeiter, manchmal sogar Auftraggeber des Verlags. Doch was bedeutet das für Ihr Buch?

Zunächst gilt es einmal, den Beruf des Verlegers zu präzisieren:

Ein Verleger ist der oberste Koordinator eines Verlages. Er reguliert alle Prozesse eines Buches oder einer Zeitschrift, von der Idee zum gedruckten Produkt. Der Verleger ist vergleichbar mit dem Chef eines klassischen Unternehmens. Ein Verleger ist auch für die finanzielle Planung, das Marketing, die Platzierung und die Werbemittel verantwortlich. Oft hat der Verleger mit den Inhalten eines Buches gar nicht so viel zu tun, da der Veröffentlichungsprozess viele Herausforderungen stellt.

Der Beruf des Herausgebers ist heute nicht mehr ganz so eindeutig definiert:

Zunächst muss man zwischen den Herausgebern von Zeitschriften und den Herausgebern von Büchern unterscheiden: Die Artikel einer Zeitschrift werden meistens von mehrere Autoren verfasst. Die Aufgabe des Zeitschriftenherausgebers ist es, die Inhalte zu sammeln und sinnvoll miteinander zu kombinieren. Ähnlich ist es auch bei Buchveröffentlichungen, die von mehreren Autoren geschrieben wurden. Der Herausgeber eines Buches hingegen ist nur für eine Buch-Idee und einen Autoren verantwortlich und muss besonders in der Anfangsphase entscheiden, ob sich eine Veröffentlichung lohnt.

Ein Herausgeber dient mit seinem Namen oft als Repräsentant und Referent für neue Veröffentlichungen. Er beschäftigt sich deutlich mehr mit Inhalten und deutlich weniger mit Vermarktung als der Verleger. Herausgeber sind in der Literaturwelt meistens schon bekannt, und tragen das Risiko einer neuen Veröffentlichung auch mit ihrem Ruf und mit ihrem persönlichen Namen. Auch wenn der Verlag das Manuskript letztendlich zur Veröffentlichung vorbereitet und verarbeitet, hat der Herausgeber doch die meiste Verantwortung.

Herausgeber beauftragt Verleger

Manchmal werden Verleger auch vom Herausgeber direkt beauftragt – ähnlich wie bei einer Agentur – und veröffentlichen das Buch in Form einer Dienstleistung. In diesen Fällen ist es für den Herausgeber sehr wichtig, den Verlag gut auszusuchen, um das Werk seines Interesses optimal zu veröffentlichen. Außerdem hat er ein persönliches Interesse daran, die Manuskripte sorgfältig auszuwählen. Denn eine Veröffentlichung ist aufwändig, riskant und sollte sich lohnen.

Der Herausgeber muss überzeugt werden

Es ist wichtig, den Herausgeber vom eigenen Buchprojekt zu überzeugen, denn dieser entscheidet letztendlich, ob es zu einer Veröffentlichung kommt oder nicht. Neben dem Verlagsnamen wird auch der Herausgeber namentlich im Impressum genannt. Ihm ist es also auch für zukünftige Veröffentlichung wichtig, einen guten Eindruck mit der Literaturauswahl zu hinterlassen.

Wenn Sie Ihr Buch also erfolgsversprechend veröffentlichen wollen, ist es durchaus wichtig, den Herausgeber von sich zu überzeugen. Selten besteht eine Chance, den Herausgeber persönlich zu erreichen. Meistens führt der Umweg doch über den Verlag, mit dem er zusammenarbeitet. Manchmal haben Herausgeber auch eine Agentur, die sie vertritt und Manuskripte annimmt. Doch dies ist oft mit Wartezeiten und ungewissen Antworten verbunden.

Der Herausgeber kann Ihnen den Weg zur Veröffentlichung Ihres Buches freimachen oder sogar selbst einen Verlag dafür anwerben. Zwar können Sie sich auch direkt an Verlage wenden, doch sind dabei die Chancen einer Veröffentlichung eher gering. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Herausgeber zu recherchieren, die mit einem Verlag zusammenzuarbeiten, um deren bisherige Veröffentlichungen mit dem eigenen Manuskript abzugleichen.

Lassen Sie sich vom Verlagshaus Schlosser professionell und unverbindlich beraten und finden sie den besten Weg der Veröffentlichung für Ihr Buch.

Ob über einen Verleger, der sich vor allem mit Bearbeitung, Vermarktung, Werbung und Infrastruktur beschäftigt, oder einen Herausgeber, der repräsentativ tätig ist und der sich vor allem mit den Inhalten auseinandersetzt: Eine gute Beratung kann Sie ein ganzes Stück weiterbringen.

Autor ist gleich herausgeber

Herausgeber – die Abkürzung ‚Hrsg.‘ richtig angeben

Autor ist gleich herausgeber

Als Herausgeber oder Herausgeberin bezeichnet man in der Definition des Begriffs eine Person, die die Beiträge verschiedener Autoren bündelt und zu einem Werk zusammenfasst. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit kann dies ein Fachbuch sein, doch auch Zeitschriften und Lexika haben Herausgeber.

Die publizistisch wichtige Tätigkeit verlangt viel Expertise und gewährleistet eine inhaltliche und formelle Überprüfung und Auswahl relevanter Artikel. Sie geht mit wesentlich mehr Verantwortung einher als ein bloßes Lektorat. Der Herausgeber ist deutlich unterschieden von Autor und Verleger. Bei einer Zeitung bzw. in einem Zeitschriftenverlag kommt dem Chefredakteur eine vergleichbare Rolle zu.

Da Herausgeber wichtige Entscheidungsträger sind und durch ihre Arbeit gewissermaßen den Ton einer Veröffentlichung vorgeben, werden sie beim Zitieren genannt – in der Regel eingeleitet durch die Abkürzung ‚Hrsg.‘, seltener ‚Hg.‘ in der vollständigen Quellenangabe im Literaturverzeichnis. Durch das Kürzel werden sie von den beitragenden Autoren abgegrenzt.

Wo findest du den Herausgeber des Werks? 

Den Herausgeber eines Werks zu ermitteln, ist eigentlich nicht schwierig, denn der oder die Verantwortlichen werden an verschiedenen Stellen genannt. Dazu gehören

  • Nennung von Titel und Autoren auf Einband und Schutzumschlag eines Buches
  • zusammen mit Verlag und Erscheinungsjahr auf einem der ersten Vorsatzblätter in einem Buch oder einer Zeitschrift
  • zusammen mit den Verfassern bei Online-Quellen 
  • in den Quellenangaben oder Literaturkatalogen etwa einer Universitätsbibliothek

Wenn du den Herausgeber eines bestimmten Werks ermitteln möchtest, kannst du dies oft schon mit einer unkomplizierten Online-Suche tun, indem du den Links zu Online-Buchhändlern oder Google Scholar folgst und diese Angaben dann verifizierst.

Wann gibst du die Abkürzung ‚Hrsg.‘ an?

Der Herausgeber wird nur dann genannt, wenn er tatsächlich existiert. Das ist nicht immer der Fall, trifft in der Regel aber bei ganz bestimmten Formaten zu. Hier wären die folgenden Literaturgattungen zu nennen:

  • Sammelbände 
  • Lexika 
  • Monographien oder Fachbücher von verschiedenen Autoren 
  • wissenschaftliche Zeitschriften 

Nicht selten ist ein Herausgeber aufgrund seiner Expertise eine regelrechte Empfehlung für den Inhalt eines Werks – ein weiterer Grund, ihn unbedingt zu nennen. Im Englischen wird der Herausgeber als Editor bezeichnet und in Quellenverweisen als ‚ed.‘ abgekürzt.

Mit Hrsg. zitieren: Beispiel in verschiedenen Zitierstilen

Wie immer im Laufe einer korrekten wissenschaftlichen Arbeit müssen nicht nur die Autoren, sondern auch die Herausgeber, sofern es sie gibt, genannt werden. Sofern du dich für die Zitierweise nach APA oder den Harvard-Stil entscheidest, werden Herausgeber allerdings nicht im Fließtext erwähnt, sondern lediglich im Literaturverzeichnis beim vollständigen Verweis auf eine Quelle. Die Unterschiede sind in diesem Fall geringfügig – anders als bei APA-Verweisen nennen Quellenangaben nach Harvard den vollständigen Namen nicht nur des Autors als Urheber, sondern auch des Herausgebers.

APA-Zitierstil:

Schmidt, W. (2020). Wissenschaftliche Werke im Wandel. In H. Schulz (Hrsg.), Kleine Anleitung für die wissenschaftliche Arbeit (S. 12–27). Berlin, Deutschland: Eigenverlag.

Harvard-Zitierstil:

Schmidt, Werner. (2020). Wissenschaftliche Werke im Wandel. In Helmut Schulz (Hrsg.), Kleine Anleitung für die wissenschaftliche Arbeit. Berlin, Deutschland: Eigenverlag, S. 12–27.

Wenn du die deutsche Zitierweise verwendest, nennst du in der Fußnote bei der erstmaligen Angabe einer Quelle die Langversion – und damit auch in diesem Fall den Herausgeber.

Ein Sonderfall liegt vor, wenn der Herausgeber verantwortlich zeichnet für die Einleitung oder einen eigenen Beitrag. In diesem Fall sind beim Zitat Autor und Herausgeber dieselbe Person – und du gibst dies dann mit ‚ders.‘ für ‚derselbe Herausgeber‘ bzw. ‚dies.‘ für ‚dieselbe Herausgeberin‘ oder im Plural für ‚dieselben Herausgeber‘ eindeutig an.

Sind Herausgeber auch Autoren?

Als Herausgeber oder Herausgeberin bezeichnet man in der Definition des Begriffs eine Person, die die Beiträge verschiedener Autoren bündelt und zu einem Werk zusammenfasst. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit kann dies ein Fachbuch sein, doch auch Zeitschriften und Lexika haben Herausgeber.

Wird Autor oder Herausgeber zitiert?

Autor: Titel. In: Hrsg. (Hrsg.): Titel. Ort JahrAuflage, Seite.