Donnerstag, 09. September 2021
Die Dachterrasse Wie alle Amano-Häuser glänzt auch das East Side mit minimalistisch-künstlerischem Design. Am Konzept der Hotelgastronomie wird noch gefeilt. Wie alle Amano-Häuser glänzt auch das East Side mit minimalistisch-künstlerischem Design. Am Konzept der Hotelgastronomie wird noch ge Jetzt Angebot auswählen und sofort weiterlesen! Jetzt Angebot auswählen und sofort weiterlesen! Digital9 € im ersten Monat Print & Digital12 € im ersten Monat Sie haben Fragen oder Anmerkungen zu diesem Artikel?
Fotos: Selina Schrader Ariel SchiffGastgeber: Ariel Schiff „Es muss doch auf der Welt auch noch irgendwelche Verrückten geben“Die Amano Group feiert dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum. Grund genug sich mit Geschäftsführer Ariel Schiff zu treffen, um über die Entwicklung der Hotelbranche in Berlin zu sprechen. Dabei ging es nicht nur um sein erfolgreiches Unternehmen, sondern auch um Berlins Stadtpolitik und deren Schwächen Interview: Eva-Maria Hilker • Fotos: Selina Schrader Wir haben uns vor fünf Jahren das letzte Mal getroffen, oben auf dem Dach vom Grand Central. Und schon damals war klar: Die erkennbare Linie bei den Hotels ist keine Linie. Ihr habt keinen
Architekten für die gesamte Hotelkette, der alles durchstylt? Von wieviel Häusern insgesamt reden wir heute? London? Ihr seid ja optimistisch. Oder sind die Pläne entstanden, als vom Brexit noch keine Rede war? Was ist positiv an einer Krise?
Nach zehn Jahren gibt es also 13 Hotels, die schon bestehen, im Bau oder in Planung sind. Also ist bei euch der Dauerzustand: Eine große Zahl an existierenden, zwei bis drei im Bau und zwei bis drei in Planung befindende Hotels. Und wie lange soll das noch so
weitergehen? Noch mal zehn Jahre? Wie viele seid ihr im Moment, die die Geschäfte führen? Sind Hotels eine Gelddruckmaschine? Mit jedem Gast muss ja eine Menge Geld hereinkommen? Wir
hatten damals auch darüber gesprochen, dass es zu viele Hotels in Berlin gibt. Bist du immer noch dieser Meinung? Du spielst auf den
Mietendeckel an, dass Mieten auf einer bestimmten Höhe eingefroren werden sollen? „Meine Erfahrung ist, so wie ich zum Amt gehe und ein neues Projekt vorstelle, komme ich mir in den Berliner Bauämtern vor, als ob ich ein Verbrecher bin.“ Macht sich diese kontraproduktive Senatspolitik in der Hotelbranche bemerkbar? Ist das in London sehr viel anders? Im Sinne einer lebenswerten Stadt möchte ich nicht in London leben, ich möchte auch nicht die Mietpreise zahlen, die da gezahlt werden müssen. Sicherlich ist in Berlin lange Zeit viel versäumt worden. Aber wir sind uns doch einig, dass in der Immobilienbranche keine Samariter sind. Du meinst z.B. die Angebote von airbnb? Anderes Beispiel. Am Potsdamer Platz ist die Hälfte der
Wohnungen tatsächlich bewohnt. Der Rest sind Zweit- oder Drittwohnungen, die nur ab und zu genutzt werden. Ist es denn wirklich so anders als im Rest der Bundesrepublik? In München oder Düsseldorf? Wie könnte sich das ändern? Gibt es für dich in Berlin eine Partei, die man wählen müsste, damit sich etwas
ändert? Gab es bei den Häusern hier in Berlin beim Bau oder der Sanierung unterschiedliche Problematiken? ... die Lobby, die Rezeption ist unten ... Das musste aus Denkmalschutzgründen passieren? Das war ohne „Joseph“ und ohne „Stadtsalat“. „Ich glaube, weil wir schon so viele ,nein‘ zu den unterschiedlichsten Ideen vom Bauamt bekommen hatten, haben sie zu dieser verrückten Idee ,ja‘ gesagt.“ Mit welcher Begründung? Eine bauliche Maßnahme ist tatsächlich nicht erkennbar. Darf ich fragen, warum du dieses Projekt überhaupt gemacht hast? Wusstest du vorher, dass es so kompliziert wird? Wir haben die Berliner Bürokratie stark kritisiert. Nichtsdestotrotz hattest du die Möglichkeit individuelle und exklusive Häuser entstehen zu lassen. Was hat dich an Berlin
gereizt, dass du diesen Wahnsinn auf dich genommen hast? Hast du schon in dieser Zeit gewusst,
dass du Hotelier wirst? „Wenn ich ganz ehrlich bin, vom reinen Hotelgeschäft habe ich keine Ahnung. Ich weiß aber, wie ein Hotel sich anfühlen muss, was ein Hotel sexy macht und wie ein Hotel gestaltet sein sollte.“ Du hast also dein Wissen übers Studium aufgebaut und erweitert. Du hast jedes Haus individuell gestaltet. Aber was in allen Häusern zu finden ist, ist eine super Bar und manchmal ein Restaurant. Das Mani ist euer ... Israelische Küche ist dein Favorit. Fährst du immer noch viel nach Jerusalem und Tel Aviv? Welche Beziehung hast du zu Israel? Hast du dort Freunde oder liebst
du das Land? Hast du Familie hier? Du bist ein Glückskind. Es sind
schon viele bei solch einer Belastung gescheitert. Bist du nicht manchmal ängstlich, dass das Glück auch mal zu Ende gehen könnte? Stichwort harte Arbeit. Alle in deiner Branche heulen, dass es kein Personal gibt. Wie sieht es bei euch aus? Also, wenn es National
nicht so läuft, setzt du auch auf Internationalität. Viele sind auch von alten hierarchischen Strukturen abgerückt und haben gelernt, mit dem Personal anders umzugehen. Du hast gesagt, das operative Hotelgeschäft ist nicht gerade deine Spezialität. Deshalb brauchst du dafür auch
professionelle Leute. Von wie vielen Mitarbeitern reden wir denn? Das ist eine große Verantwortung. www.amanogroup.de ▲ |