Wo hat der Julian von Bares für Rares sein Geschäft?

Julian Schmitz-Avila hat als Händler in der ZDF-Sendung "Bares für Rares" regelmäßig einen großen Auftritt. Auch deshalb gab er sein Geschäft in Bamberg auf.

Wo hat der Julian von Bares für Rares sein Geschäft?

Julian Schmitz-Avila (32) bietet in der ZDF-Trödelshow auf "Schätzchen". Mit seinen nun geschiedenen Eltern war er schon als Kind auf Auktionen. Sein Vater hat einen Kunsthandel in Bad Breisig. Foto: ZDF

BAMBERG - Julian Schmitz-Avila hat als Händler in der ZDF-Sendung "Bares für Rares" regelmäßig einen großen Auftritt. Auch deshalb gab er sein Geschäft in Bamberg auf.Im Interview spricht er über das Quoten-Geheimnis des TV-Hits - und warum er 10.000 Euro für einen Schläger von Boris Becker gezahlt hat.

Herr Schmitz-Avila, "Bares für Rares" hat Super-Quoten. Im Antiquitätenhandel herrscht Flaute. Wie erklärt sich dieser Widerspruch?

Die Sendung ist gut gemacht. Sie ist unterhaltsam, und sie bedient eine Goldgräberstimmung. Der Zuschauer sieht etwas, was er vielleicht ebenfalls im Keller oder auf dem Dachboden hat. Und auf einmal ist diese Spannung da: Vielleicht ist dieser Gegenstand ja mehr wert, als man dachte.

Tatsächlich gibt es einen Preisverfall, vor allem bei Biedermeier-Möbeln ...

In den letzten Jahren galt das für Möbel verschiedenster Epochen, weil es einen Generationenwechsel gab: Die Nachkriegs-Jahrgänge liebten es noch, ihre Wohnung mit Antiquitäten auszustatten. Das galt als Symbol für Wohlstand und für einen distinguierten Lebensstil, vom antiken Prahlhans-Schrank im Bergischen Land bis zum Maria-Theresien-Schrank in Süddeutschland. Dann rückten die 68er und Jüngere nach, die all das, was ihre Eltern gut fanden, aus Prinzip ablehnten. Diese Generationen hatte kein Interesse mehr an Antiquitäten, sondern sie kauften bei Ikea, und wenn sie mehr Geld hatten, bei Rolf Benz.

Trotzdem sind antike Möbel ja keine Schnäppchen ...

Wir mussten schon erhebliche Werteverluste hinnehmen, beispielsweise bei Eichenmöbeln, auf die sich mein Vater spezialisiert hatte: So ein Prahlhans-Schrank hat früher vielleicht mal über 40 000 Euro gekostet, heute ist er für 8000 Euro zu haben. Trotzdem müssen seriöse Anbieter ja auf ihre Kosten kommen. Inzwischen steigt auch wieder das Bewusstsein der Kunden dafür. Wir leben in schwierigen Zeiten, da gewinnen traditionelle Werte an Bedeutung. Wer sich antike Möbel leistet, will dann aber auch entsprechend beraten werden.

Sie hatten eine Dependance in der Antiquitätenstadt Bamberg. Warum haben Sie das Geschäft geschlossen?

Dort gibt es noch diesen überhitzten Markt. Wir haben zum überwiegenden Teil an den örtlichen Kunst- und Antiquitätenhandel weiterverkauft. Dafür brauche ich aber kein Ladengeschäft, das mich - alles in allem - über 7000 Euro im Monat kostet. Außerdem hat "Bares für Rares" ja über hundert Drehtage im Jahr. Und ich habe das Glück, oft dabei zu sein.

Oft sind Antiquitätenhändler selbst ihre besten Kunden: Was sammeln Sie?

Meine Leidenschaft sind Barock und Rokoko. Aber ich liebe auch andere Epochen. Wenn ich ein entsprechendes Haus hätte, würde ich mir eine Küche im Industriestil der 30er einrichten.

Warum haben Sie in der Promi-Ausgabe von "Bares für Rares" 10.000 Euro für ein Racket von Boris Becker ausgegeben?

Ich war in meiner Jugend ein ehrgeiziger Tennisspieler beim TC Blau-Weiß Bad Breisig und bin seither Fan von Boris Becker. In den USA hat jemand übrigens das Dreifache für einen Schläger von Becker bezahlt. Es war also keine übertriebene Summe.

Wo hat der Julian von Bares für Rares sein Geschäft?

ZDF/Frank W. Hempel.

Seit über vier Jahren ist Julian Schmitz-Avila bei "Bares für Rares" dabei. Wir verraten mehr über den sympathischen Händler.

Am Händlertisch von "Bares für Rares" steht neben Walter Lehnertz, Esther Ollick, Wolfgang Pauritsch und Co. auch Julian Schmitz-Avila.

Der gebürtige Bonner stammt aus einer Kunsthändler-Familie, ihm wurde sein Handwerk sozusagen in die Wiege gelegt. Nach einer Lehre als Einzelhändler spezialisierte er sich im Geschäft seines Vater auf barocke Möbel. Von 2012 bis 2017 führte er den Ablegers des Kunsthandels Dr. Schmitz-Avila in Bamberg. Seit Juli 2018 betreibt er mit seinem Bruder Lennart Neumann den Trödelladen "Rheinland Antik" in Bad Breisig.

Spätestens seit Julian Händler bei "Bares für Rares" ist, wurde den Brüdern klar, "dass es Kunst gibt, die wir aus unterschiedlichsten Gründen gern verkaufen würden, die aber nicht den Stil unseres Vaters trifft." Das sei die Geburtsstunde ihres eigenen Ladens gewesen, für den sie ihr Angebotsspektrum bis ins 20. Jahrhundert erweitert haben, schreiben sie auf ihrer Webseite. 

Zugleich führen sie mit ihrem Vater, einem promovierten Zahnarzt übrigens, das Familienunternehmen mit Sitz in der Villa Lucia in Bad Breisig.

"Meine Leidenschaft sind Barock und Rokoko"

Seinen ersten Einsatz bei "Bares für Rares" hat Schmitz-Avila am 3. Mai 2016 gehabt. Trotz des Angebots an Antiquitäten in Sendung und im Laden ist der junge Händler nicht selbst sein bester Kunde: "Meine Leidenschaft sind Barock und Rokoko. Aber ich liebe auch andere Epochen. Wenn ich ein entsprechendes Haus hätte, würde ich mir eine Küche im Industriestil der 30er einrichten", sagte er dem Wiesbadener Kurier.

Tatsächlich wohnt er in einem Mehrgenerationenhaus, dass seine Familie mal vor dem Abriss gerettet hat. Durch das führte er in einem Video-Call mit Händlerkollege Fabian Kahl. Das Jugendstilgebäude, in dem auch sein Vater wohnt, wurde 1909 gebaut.

In Schmitz-Avila Juniors Wohnung, die ihm der Senior nicht etwa vererbt sondern verkauft hat, stehen auch einige seiner Lieblingsstücke. So etwa ein kleines Kanönchen, eine Modellkanone aus dem 19. Jahrhundert, die schon seinem Vater gehörte. Und dann gibt es noch das Maskottchen von Vater Schmitz-Avila und seinen Söhnen, das sie auf jede Messe mitnehmen: Eine kleine Pappmaché-Figur von Max Schmeling, die das Kunsthändlertrio immer motiviert, sich im harten Geschäft durchzuboxen.

Über den Erfolg von "Bares für Rares"

Einen anderen Grund hat ein Kauf, den er in einer Promi-Ausgabe der Trödelshow tätigte: Für einen Schläger von Boris Becker hat er 10.000 Euro bezahlt, denn in seiner Jugend war er "ein ehrgeiziger Tennisspieler beim TC Blau-Weiß Bad Breisig und bin seither Fan von Boris Becker. In den USA hat jemand übrigens das Dreifache für einen Schläger von Becker bezahlt. Es war also keine übertriebene Summe." (via Wiesbadener Kurier). Zum dem Deal gibt es eine Anekdote, die die BILD ausgegraben hat. Angeblich wurde nicht der Schläger verkauft, mit dem Becker 1999 sein letztes Wimbledon-Match überhaupt spielte, sondern ein ähnliches Modell. Mittlerweile soll der Fehler behoben worden sein.

Schmitz-Avila ist BVB-Fan und hat noch ein weiteres Interesse: "Ich liebe gutes Essen. Essen ist mein zweites Steckenpferd. Ich glaube, wenn ich nicht Kunsthändler gewesen wäre, hätte ich Restaurantkritiken geschrieben", schrieb er in einem inzwischen gelöschtem Instagram-Post.

"Bares für Rares" würde eine Goldgräberstimmung bedienen, so Schmitz-Avila: "Der Zuschauer sieht etwas, was er vielleicht ebenfalls im Keller oder auf dem Dachboden hat. Und auf einmal ist diese Spannung da: Vielleicht ist dieser Gegenstand ja mehr wert, als man dachte", erklärte er dem Wiesbadener-Kurier.

Durch die Sendung sei auch die Wertschätzung für alte Dinge wieder gestiegen, erklärte der Kunsthändler im Februar 2019 in der Talkshow Markus Lanz.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.

Dieser Inhalt ist zuerst erschienen auf tvspielfilm.de

Wo hat Julian Schmitz

Im Juli 2018 eröffnete Schmitz-Avila mit seinem Bruder Lennart Neumann einen Antiquitätenhandel in Bad Breisig.

Was macht Julian von Bares für Rares?

Julian Schmitz-Avila ist Kunst- und Antiquitätenhändler in zweiter Generation. Bei seinem Vater machte er eine Lehre zum Einzelhändler und spezialisierte sich auf barocke Möbel. Gemeinsam mit seinem Bruder hat er einen Antiquitätenhandel in Bad Breisig. Seit 2015 ist er als Händler bei „Bares für Rares“ zu sehen.

Wo ist Julian von Bares für Rares?

Julian Schmitz-Avila ist 2015 in der sechsten Staffel als Händler zur täglichen ZDF-Reihe "Bares für Rares" hinzugestoßen. Daneben betreibt er den Antiquitätenhandel "Rheinland Antik" mit seinem Bruder Lennart in Bad Breisig im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.

Wo sind die Geschäfte der Händler von Bares für Rares?

Händler bei Bares für Rares im ZDF Ob Silberkette, Goldring oder eine Brosche mit Diamant - Susanne Steiger ist ganz in ihrem Element. Die 31-Jährige ist die Schmuck-Expertin unter den Händlern und besitzt selbst zwei Schmuckläden in Bornheim und Kerpen.