Wie viel zunehmen pro Woche SSW

So schön die Schwangerschaft für die meisten werdenden Mütter auch ist, bringt sie doch viele Veränderungen für den Körper mit sich. Gerade das Thema Gewichtszunahme beschäftigt viele schwangere Frauen.

Hierbei herrscht häufig große Unsicherheit, wie viel Zunahme an Gewicht in der Schwangerschaft normal ist – und vor allem, wie viele Kilos die Waage nach der Geburt des Kindes anzeigen wird. Dabei ist es völlig normal und gesund, ein paar Pfunde zuzunehmen, während Sie ein Kind austragen.

Alles, was Sie über das Thema Gewicht in der Schwangerschaft wissen müssen, erfahren Sie hier:

Warum kommt es in der Schwangerschaft zur Gewichtszunahme?

Das Wichtigste gleich vorweg: Vergleichen Sie sich nicht mit anderen, denn jede Schwangerschaft verläuft vollkommen unterschiedlich. Das gilt auch für sämtliche Begleiterscheinungen. Wie sich die Gewichtszunahme im Verlauf der Schwangerschaft entwickelt, ist also bei jeder Frau anders.

Tatsächlich ist es nicht ungewöhnlich, dass während des 1. Trimesters der Schwangerschaft zunächst keine Gewichtszunahme, sondern der gegenteilige Effekt eintritt: Durch eventuelle Appetitstörungen, Übelkeit und Erbrechen ist es möglich, dass die Waage zunächst weniger anzeigt als vorher.

Spätestens ab der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) sollte die Kurve jedoch nach oben gehen und eine Gewichtszunahme stattfinden.

Wo die Kilos herkommen

Natürlich sind es nicht allein Fettpölsterchen, die für die zusätzlichen Pfunde sorgen, schließlich wächst ein stetig größer werdendes Kind in Ihnen heran. Und es gibt noch weitere Faktoren, die für die Gewichtszunahme verantwortlich sind:

Ursache

Kilogram insgesamt

Kind

3 bis 4 Kilogramm

Fruchtwasser

1 bis 1,5 Kilogramm

Plazenta

0,5 bis 1 Kilogramm

Gebärmutter

1 bis 1,5 Kilogramm

Erhöhtes Blutvolumen

1,5 Kilogramm

Wassereinlagerungen im Gewebe

1,5 bis 3 Kilogramm

Größere Brüste

0,5 bis 1 Kilogramm

Fettgewebe

variiert stark

Keine Sorge: Die Natur hat sich etwas dabei gedacht!

Ihr Baby macht also letztendlich nur einen kleinen Teil der Gewichtszunahme aus. Das gesteigerte Blutvolumen stellt beispielsweise sicher, dass neben den Organen der Mutter auch der Fötus stets ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Zudem kann so ein möglicher Blutverlust während der Entbindung ausgeglichen werden.

So anstrengend es also sein mag, die Extra-Pfunde mit sich herumzutragen, sind sie doch notwendig, um die die Versorgung des Kindes und das Wohl der Mutter sicherzustellen.

Das gilt sogar für die Fettdepots: Diese sind ein evolutionäres Überbleibsel aus Zeiten, in denen der Körper noch Reserven für Notzeiten ansammeln musste, was gerade während einer Schwangerschaft wichtig war. Heutzutage ist es aber entscheidender, dass sich der Körper für das Stillen rüstet. Dabei wird nämlich sehr viel Energie für die Milchproduktion gebraucht.

Wie viel Zunahme ist in der Schwangerschaft insgesamt normal?

Die Werte der oben aufgeführten Tabelle können hilfreich sein, um sich bewusst zu machen, warum es überhaupt zu einer Gewichtszunahme in der Schwangerschaft kommt. Da diese Anteile jedoch stark variieren können, sollten Sie sie nicht als bindenden Maßstab ansehen.

Vorsicht: Früher galten andere Richtlinien

Tatsächlich wurde dies früher exakt so gehandhabt und Durchschnittswerte der körperlichen Ursachen addiert. Lange Zeit galt daher eine maximale Gewichtszunahme von rund zwölf Kilogramm als normaler Grenzwert. Wurde er überschritten, empfahlen Ärzte nicht selten Diäten. 

Bei der Beurteilung der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft wurde die Kurve in den vergangenen Jahren jedoch deutlich angepasst. Längst hat man erkannt, dass auch eine höhere Zunahme keine Gefährdung für Mutter und Kind darstellt. Und nicht zuletzt, dass die Nahrungsbedürfnisse schwangerer Frauen bei diesem Richtwert nicht immer ausreichend berücksichtigt wurden.

Bitte BMI beachten

Vor allem jedoch lässt sich eine gesunde Gewichtszunahme nicht pauschalisieren, weil sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Schon allein die Tatsache, ob Sie ein Baby in Ihrem Bauch tragen oder es sich vielleicht um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt, spielt eine Rolle.

Daneben ist die Zunahme auch vom Ausgangsgewicht der Schwangeren abhängig. Als Orientierung hierfür dient der Body Mass Index (BMI). Dieser ergibt sich aus der Berechnung Ihres Gewichts in Kilogramm geteilt durch das Quadrat Ihrer Körpergröße in Metern. Also: BMI = Körpergewicht : (Körpergröße in m)². Meist ist er eine gute Schätzung für den Körperfettanteil.

Je nach BMI wird also eine Gewichtszunahme als normal und gesund empfohlen, die zwischen 7 und 18 Kilogramm liegt. Bei starkem Über- oder Untergewicht im 1. Trimester kann dies abweichen. Für Frauen mit einem BMI unter 18 oder über 30 kann es sinnvoll sein, sich frühzeitig zum Thema Ernährung beraten zu lassen. 

Als grober Richtwert gilt:

  • BMI bis 18,5 (Untergewicht): Gewichtszunahme von 12,5 bis 18 Kilogramm

  • BMI von 18,5 bis 25 (Normalgewicht): Gewichtszunahme von 11,5 bis 16 Kilogramm

  • BMI von 25 bis 30 (Übergewicht): Gewichtszunahme von sieben bis 11,5 Kilogramm

  • BMI ab 30 (Adipositas): fünf bis neun Kilogramm

Auch diese Werte können abweichen. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihre Gewichtszunahme nicht diesen Zahlen entspricht.

Wie sollte sich das Gewicht in der Schwangerschaft entwickeln?

Jeder kennt die alte Weisheit, dass Schwangere für zwei essen sollten. Ebenso wie die veraltete, eiserne Obergrenze für die Gewichtszunahme ist auch dieser Leitsatz längst überholt. Wie stark der Energiebedarf in der Schwangerschaft ansteigt, wird oft überschätzt.

Tatsächlich wird eine zusätzliche Kalorienzufuhr von etwa 300 Kcal pro Tag empfohlen. Wichtig ist vor allem, dass Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten – auch wenn das Stillen der Heißhungerattacken zu Beginn der Schwangerschaft natürlich erlaubt ist.

Eine Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist also zwar ausdrücklich erwünscht, jedoch sollte sie nicht auf eine durchschnittliche Kilogramm-Anzahl pro Monat heruntergerechnet werden. Bis zur 20. SSW sollte lediglich eine leichte Gewichtszunahme von bis zu drei Kilo stattfinden. In den darauffolgenden Wochen, vor allem aber im 3. Trimester, sollte die Kurve steiler nach oben gehen. 

Wie sich die Gewichtszunahme pro Monat bei einer normalgewichtigen Frau in der Schwangerschaft entwickeln sollte, kann also eine Tabelle kaum allgemeingültig darstellen. Folgende Grafik ist also nur zur groben Orientierung geeignet:

Ab wann spricht man von einem ungesunden Gewicht in der Schwangerschaft?

Auch wenn es sich nur um grobe Richtwerte handelt, ist es sinnvoll, die durchschnittliche Gewichtszunahme während der Schwangerschaft im Auge zu behalten. Daher werden Sie auch bei jedem Frauenarztbesuch auf die Waage steigen müssen. Starke Abweichungen in beide Richtungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Zu niedrige Gewichtszunahme

Eine zu geringe Zunahme während der Schwangerschaft kann beispielsweise ein Anzeichen für Unterernährung sein. Diese kann das Wachstum des Babys beeinträchtigen. In extrem schlimmen Fällen, die jedoch zur Ausnahme gehören, kann es zu einer Fehlgeburt kommen.

Damit in der Schwangerschaft eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen gewährleistet ist, sollten Sie auf gar keinen Fall auf eigene Faust eine Diät beginnen. Egal, was sie Waage anzeigt: Konsultieren Sie vor einer geplanten Ernährungsumstellung Ihren Arzt.

Zu hohe Gewichtszunahme

Auch eine zu große Gewichtszunahme kann Komplikationen mit sich bringen. Zum einen besteht das Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken und zum anderen könnte es das Gewicht Ihres Babys beeinflussen. Ab vier Kilo Geburtsgewicht könnte es nämlich während der Entbindung zu Komplikationen kommen.

Ein plötzlicher Anstieg des Gewichts kann außerdem ein Anzeichen für Ödeme sein, die stets von einem Arzt kontrolliert werden sollten.

Trotz dieser Ausnahmefälle ist es wichtig, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie normal und sogar notwendig die Extra-Pfunde für jede werdende Mutter sind. Und wundern Sie sich übrigens nicht, wenn auch Ihr Partner während dieser Zeit ein Bäuchlein bekommt: Eine Gewichtszunahme des werdenden Vaters ist durchaus öfters zu beobachten. Schön, wen man auch das teilen kann!

Gerade das Thema Gewicht verunsichert leider viele Frauen. Durch vermeintlich perfekte After-Baby-Bodys von Prominenten oder gut gemeinte Tipps in Lifestyle-Magazinen werden Extra-Pfunde als reiner Störfaktor dargestellt. Lassen Sie sich hier nicht irritieren. Hören auf Ihren Arzt und Ihre Hebamme – und nicht zuletzt auf Ihren Instinkt.

Vor allem sollten Sie Ihren Körper mit all seinen Veränderungen annehmen. Denn er leistet Großartiges, indem er neues Leben heranwachsen lässt, nährt und umsorgt – sowohl während als auch nach der Schwangerschaft. Seien Sie also stolz auf jedes Kilo, das einen Beitrag dazu leistet, damit Ihr kleines Wunder gesund auf die Welt kommen kann.

Wie viel KG nimmt man pro Monat in der Schwangerschaft zu?

Durchschnittlich 2 Kilo pro Monat legen schwangere Frauen weiter zu. Zum Ende der Schwangerschaft hin steigen die Wassereinlagerungen in Unterschenkeln, Armen, Hüften, Schultern sowie am Bauch und im Gesicht – es werden bis zu zwei extra Liter Wasser erreicht.

In welchem Schwangerschaftsmonat nimmt man am meisten zu?

Durchschnittlich nehmen Frauen im dritten Trimester 5 bis 7 Kilogramm zu.

Wie viel Kilo darf man im 7 Monat zugenommen haben?

Zwischen dem 4. und 7. Schwangerschaftsmonat nehmen Frauen im Schnitt 4-6kg zu, bis zu Geburt des Kindes können noch einmal 5-6kg hinzukommen. Verläuft die Schwangerschaft komplikationsfrei und ernährt sich die Schwangere die meiste Zeit vernünftig, entwickelt sich auch die Gewichtskurve in einem gesunden Bereich.

Wie viel Kilo sollte man im 6 Monat zugenommen haben?

Die Gewichtszunahme der Mutter liegt im 6. Schwangerschaftsmonat zwischen 4,5 und sieben Kilogramm. Ihr Mehrbedarf an Energie ist jetzt um etwa 500 Kilokalorien höher als vor der Schwangerschaft. Viele Frauen erleben in dieser Zeit, wie bereits in der Frühschwangerschaft, Heißhungerattacken und Schwangerschaftsgelüste.