Wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund?

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Deutschland:Ein Viertel der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

12. April 2022, 14:37 Uhr

Wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund?

27,2 Prozent der Bevölkerung haben Wurzeln außerhalb Deutschlands, das ist der höchste Wert seit Beginn der Messung im Jahr 2005.

(Foto: T.Seeliger/Imago)

22,3 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln leben in der Bundesrepublik, meldet das Statistische Bundesamt - das sind zwei Prozent mehr als vor einem Jahr.

Gut jeder Vierte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamts auf Basis des Mikrozensus 2021 hervor, die am Dienstag in Wiesbaden veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr lebten demnach 22,3 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Bundesrepublik. Das entspricht einem Anteil von 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung und ist der höchste Wert seit Beginn der Messung im Jahr 2005, wie eine Sprecherin mitteilte.

Im Vergleich zum Vorjahr mit 21,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund entspricht das einem Zuwachs von zwei Prozent. 2020 hatte ihr Anteil 26,7 Prozent an der Bevölkerung betragen, 2019 waren es 26 Prozent. Ein Migrationshintergrund liegt nach der hier verwendeten Definition vor, wenn man selbst nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde oder wenn dies bei mindestens einem Elternteil der Fall ist.

(Foto: SZ-Grafik/ Quelle: Werner Siepe)

Mit zwölf Prozent ist die Türkei der Statistik zufolge das Hauptherkunftsland der Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland, gefolgt von Polen (zehn Prozent) und der Russischen Föderation (sechs Prozent). Ein Prozent beziehungsweise 308 000 der im vergangenen Jahr in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund stammten demnach aus der Ukraine. Die überwiegende Mehrheit (82 Prozent) sei selbst zugewandert und lebe seit durchschnittlich 19 Jahren in Deutschland, teilte das Bundesamt mit.

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Seit 2005 werden im Mikrozensus Personen nach ihrem Migrationshintergrund befragt. Eine Person hat nach der Definition des Statistischen Bundesamtes einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Der dadurch definierte Personenkreis war bis 2017 nur alle vier Jahre im Mikrozensus durch zusätzliche Fragen vollständig erfassbar. In den Zwischenjahren wurde lediglich die „Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinne“ erfasst. Hierbei werden Personen, die aufgrund eigener Merkmale keinen Migrationshintergrund haben, jedoch Eltern haben, die ausländisch, eingebürgert, (Spät-)Aussiedler/in sind oder von einem deutschen Elternteil adoptiert wurden, nicht als Personen mit Migrationshintergrund identifiziert, wenn sie nicht mit ihren Eltern im gleichen Haushalt leben. Seit 2017 werden die Informationen auch zu nicht im Haushalt lebenden Eltern jährlich erhoben, wodurch die Bevölkerung mit Migrationshintergrund seitdem durchgehend als solche identifiziert werden kann. Aktuell besitzt rund jeder vierte in Deutschland lebende Einwohner einen Migrationshintergrund.

Themen und Artikel

Im Jahr 2020 lebten fast 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Etwa die Hälfte hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Wichtigste Herkunftsländer sind die Türkei, Polen, Russland und Kasachstan.

Wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund?

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist zwischen 2005 und 2020 von 15,3 auf 21,9 Millionen gewachsen. Mehr als jeder vierte Einwohner Deutschlands hat heute einen Migrationshintergrund. Dazu zählen Personen, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Fast 40 Prozent aller Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland geboren.

Für die meisten Personen mit Migrationshintergrund lässt sich das „Herkunftsland“ eindeutig bestimmen. Dafür wird bei Personen, die im Ausland geboren sind, ihr Geburtsstaat ausgewiesen. Bei Personen, die in Deutschland geboren sind, wird das Geburtsland der Eltern für die Zuordnung herangezogen. Nicht möglich ist die eindeutige Bestimmung der Herkunft für in Deutschland geborene Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, deren Eltern unterschiedliche nichtdeutsche Geburtsländer haben.

Werden die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (unter anderem Russland, Kasachstan, Ukraine) zusammengefasst, stellen sie mit rund 3,3 Millionen Personen die größte Gruppe innerhalb der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Meist handelt es sich um Aussiedler oder Spätaussiedler und deren Nachkommen. Viele Menschen mit Migrationshintergrund sind zudem ehemalige Gastarbeiter oder stammen von ihnen ab. Unter den einzelnen Herkunftsländern kommt ein türkischer Migrationshintergrund am häufigsten vor, gefolgt von Polen.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund unterscheidet sich nach sozialstrukturellen Merkmalen deutlich von der ohne Migrationshintergrund. Die Menschen mit einem Migrationshintergrund sind im Durchschnitt 35 Jahre alt, ohne Migrationshintergrund haben sie ein durchschnittliches Alter von 47 Jahren. Sie sind häufiger ledig, leben in größeren Haushalten und haben öfter keinen schulischen oder beruflichen Bildungsabschluss. Menschen mit Migrationshintergrund wohnen vor allem in größeren Städten, während ihr Anteil an der Bevölkerung im ländlichen Raum gering ist.

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund leben in Deutschland 2022?

Pressemitteilung Nr. 162 vom 12. April 2022.

Wie viele rein deutsche gibt es noch in Deutschland?

Von den 21,9 Millionen Personen mit Migrationshintergrund waren 11,5 Millionen Deutsche und 10,3 Millionen Ausländer (52,8 bzw. 47,2 Prozent). Knapp zwei Drittel der Personen mit Migrationshintergrund – 13,6 Millionen bzw. 62,1 Prozent – waren 2020 selbst Migranten (erste Generation).

Wie viele Migranten leben in Deutschland 2020?

2020 hatten nach Zahlen des Mikrozensus 21,9 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund, was 26,7 Prozent der Bevölkerung in deutschen Privathaushalten entspricht.

Welche Nationalität gibt es am meisten in Deutschland?

Im Jahr 2020 lebten fast 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Etwa die Hälfte hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Wichtigste Herkunftsländer sind die Türkei, Polen, Russland und Kasachstan.