In der öffentlichen Diskussion um den Klimawandel stehen insbesondere Rinder und Milchkühe im Verdacht, übermäßig zum Ausstoß von klimaschädlichen Gasen beizutragen. Obwohl der CO2-Fußabdruck von Milchprodukten seit den 90iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts deutlich rückläufig ist (ca. -30 %), wird die Milchproduktion für etwa 3 % aller Treibhausgase verantwortlich gemacht (zum Vergleich: die Luftfahrt für 2 %). Show Wissenschaftler haben noch kein klares BildSatellitenbilder der European Space Agency (ESA) zeigen jedoch: In Brasilien, einem Land mit einem besonders hohen Anteil an Rinderherden, ist die Methankonzentration in der Atmosphäre eher gering. Das gleiche Phänomen ist in Äthopien zu beobachen, auch dort leben extrem viele Wiederkäuer. Dagegen ist die Methan-Konzentration im stark industrialisierten China (Kohlenutzung) oder im Erdgasförderland Russland auffällig hoch. In den beiden Regionen leben vergleichsweise nur wenig Wiederkäuer (Rinder und Kühe). Der Weltklimarates (IPCC), eine Institution der Vereinten Nationen, in der Wissenschaftler weltweit den aktuellen Stand der Klimaforschung zusammentragen, bewerten und anhand anerkannter Veröffentlichungen den jeweils neuesten Kenntnisstand zum Klimawandel veröffentlichen, hat unlängst erklärt die Zusammenhänge aus dem System zwischen Luft, Boden, Gras und Tier noch nicht ausreichend bekannt seien, um eine endgültige Einschätzung abzugeben (u.a. nimmt der Boden einen Teil des von den Rinern ausgestoßenen Methans wieder auf, ebenso dienen kultivierte Grünflächen als CO2-Speicher). Früher haben Elefanten Methan ausgestoßen – heute tun es die KüheDie zentralen Fragen, die es zu beantworten gilt sind daher:
Der Publizist und Wissenschaftsautor Prof. Dr. Peer Ederer hat verschiedene Aspekte dieser Frage beleuchtet und die Ergebnisse in einem Video
festgehalten. Dabei geht er auch auf die Bedeutung der domestizierten Rinderhaltung für die Ernährung und die Kultur der Menschen ein. Sein Fazit: Rinder und Milchkühe können kaum für einen menschengemachten Klimawandel verantwortlich sein. Es mache also weder aus klimapolitischen noch aus anderen Gründen heute Sinn, die tief im kulturellen Erbe verankerte Symbiose zwischen Rinderzucht und Gesellschaft in Frage zu stellen. 12 Tonnen CO2 pro Kuh und Jahr Laut Berechnungen der
Christian-Albrechts-Universität Kiel emittiert eine Milchkuh mit 9.000 kg Milch etwa 12 t CO2-Äquivalent pro Jahr. Davon stammen 30 % aus dem Futterbau bzw. den Futterimporten, 17 % aus der Lagerung des Wirtschaftsdüngers, 16 % von der Nachzucht der Rinder und nur 37 % aus der ruminalen Verdauung. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass vor allem der Zellulosegahlt im Futter die Methanbildung der Kühe beeinflusst. Je höher die Verdaulichkeit des Futters, desto geringer fällt der Methangehalt (CH4)
aus. Durch eine gute Tiergesundheit, hohe Milchleistungen, ein geringes Erstkalbealter, eine dem Bedarf angepasste Rationsgestaltung und die schnelle Einarbeitung der Gülle lassen sich die Emissionen aus dem kuhstall auf ein Minimum reduzieren. Wie viel CO2 1kg Rind?Vor allem Wiederkäuer haben einen extrem hohen CO2-Ausstoß: Pro Kilo Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 Kilo CO2 freigesetzt. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Mischbrot produziert 0,75 Kilo CO2, Äpfel 0,5 Kilo CO2, und Tomaten 0,2 Kilo CO2.
Wie viel Methan stößt ein Mensch aus?Wieviel Methan ein Rind freisetzt, hängt u. a. von seiner Ernährung ab. Im Mittel werden 300 g CH4/Tag/Rind angegeben. Dies sei, so der Bayerische Bauernverband wenig, stoße doch ein Elefant sogar 2.400 g CH4/Tag aus. Das sieht die Umweltschutzorganisation WWF (World Wildlife Fund) ganz anders.
Wie viel Mal furzt eine Kuh am Tag?Ungefähr alle 40 Sekunden. 300 bis 500 Liter Methangas stößt die Kuh jeden Tag aus. Und auch das ist vor allem eines: schlecht fürs Klima. Methan ist ein aggressives Treibhausgas, es trägt zur Erderwärmung bei, und zwar 23-mal mehr als dieselbe Menge Kohlendioxid.
Was stößt am meisten CO2 aus?Die meisten CO2-Emissionen kommen nach wie vor aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Zu kleineren Teilen sind auch Industrieprozesse, wie die Herstellung von Zement und anderer Baustoffe, dafür verantwortlich. Auch die Landwirtschaft hat großen Anteil an der Freisetzung klimaschädlicher Gase.
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