Stand: 04.03.2019 18:28 Uhr | Archiv Show
Nach einem Schlagafall müssen viele Bewegungen wieder neu erlernt werden. Viele Menschen, die einen Schlaganfall überleben, fühlen sich anschließend mit ihrer Krankheit allein gelassen, einige leiden an Depressionen. Dabei brauchen sie eine strukturierte Nachsorge: Information, Motivation und soziale Kontakte. Wichtig ist nicht nur die Akutversorgung in einer auf Schlaganfälle spezialisierten Krankenstation (Stroke Unit), sondern auch ein langfristiges Behandlungskonzept. Schnell mit der Reha beginnenNach einem Schlaganfall bleiben oft Lähmungen, Wahrnehmungs- und Sprechstörungen zurück. Um Langzeitschäden so gering wie möglich zu halten, sollte möglichst schon in den ersten Tagen in der Klinik mit Reha-Maßnahmen begonnen werden. Oft treten zum Beispiel gefährliche Schluckstörungen auf, die in der Frühphase erkannt und behandelt werden müssen. Doch auf einen Reha-Platz müssen viele Betroffene lange warten. Nach Ansicht von Experten kann sich das Gehirn in den ersten drei Monaten nach dem Schlaganfall jedoch am besten regenerieren. Stationäre Reha oft empfehlenswertNach der Akuttherapie in der Klinik haben Betroffene in der Regel Anspruch auf eine Anschlussbehandlung. Ob diese stationär oder ambulant erfolgt, entscheidet der medizinische Dienst der Krankenkassen auf Grundlage der ärztlichen Berichte. Häufig wird eine stationäre Behandlung empfohlen. Die Gründe:
Bei den Hirnleistungsstörungen handelt es sich häufig um Aufmerksamkeits-, Merkfähigkeits- und vor allem Kurzzeitgedächtnisstörungen sowie ein verlangsamtes Reaktionsvermögen. Elemente einer langfristigen TherapieDie Dauer der Rehabilitation sollte sich nach der Schwere der Beeinträchtigungen richten. Viele Betroffene fühlen sich im Alltag überfordert, zum Beispiel mit organisatorischen Dingen. Auch Partner, Kinder und Freunde verhalten sich oft falsch, indem sie Betroffenen zu schnell Dinge abnehmen - aus Hilfsbereitschaft oder Ungeduld. Oft vergehen nach einem Schlaganfall viele Monate, bis der Alltag wieder funktioniert. Viele Betroffene kommen dabei nur in kleinen Schritten voran. Wichtige Elemente einer Therapie sind:
Experten zum Thema Dr. Gabriele Bender Prof. Dr. Günter Seidel, Neurologe Maike Krause, Ergotherapeutin Weitere Informationen Kompetenznetz Schlaganfall
Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) Dieses Thema im Programm: Visite | 12.03.2019 | 20:15 UhrSchlagwörter zu diesem ArtikelMedizinische TherapieGehirn
Wie lange zahlt die Krankenkasse bei Schlaganfall?Nach einem Schlaganfall ist der “be- sondere Verordnungsbedarf” zeitlich begrenzt auf ein Jahr. Das bedeutet: Bis zu einem Jahr nach dem Schlaganfall können Patienten, unabhängig von der Schwere ihrer Beeinträchtigung, intensiv mit Physio-, Ergo- und Sprachtherapie versorgt werden.
Wie lange dauert Reha nach leichtem Schlaganfall?Für leichtere Fälle gibt es ambulante Tageseinrichtungen. Der Aufenthalt in einer Reha-Klinik dauert meist 4 bis 6 Wochen. Dies ist vor allem vom Grad der Behinderung abhängig. Je älter Patienten sind, und je schwerer die Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall, desto schlechter ist ihre Prognose.
Wie lange dauert das nach einem Schlaganfall bis man sich wieder erholt?Nach drei bis vier Wochen normalisiert sich die Aktivität der Nervenzellen wieder. Das Wissen darüber, in welchen Gehirnregionen Nervenzellen nach einem Schlaganfall besonders aktiv sind, soll dabei helfen, Therapien für jeden einzelnen Patienten und dessen Krankheitsphase maßzuschneidern.
Wie hoch ist das Risiko nach einem Schlaganfall einen zweiten zu bekommen?Jeder fünfte erleidet einen erneuten Schlaganfall innerhalb von fünf Jahren. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, zu sterben, mit 49,6 Prozent bei Frauen etwas höher als bei Männern (41,8 Prozent).
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