28. März 2019, 12:00 Uhr Show
Werdende Mütter profitieren in Deutschland vom Mutterschutzgesetz (MuSchG). In welchem Umfang und wie lange der Mutterschutz gilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei haben Frauen in den letzten Jahren deutlich mehr Mitspracherecht bekommen, was ihre Arbeitsmöglichkeiten während und nach der Schwangerschaft angeht: Sowohl 2017 als auch 2018 wurden Anpassungen an dem Gesetz vorgenommen. Ziele des MutterschutzgesetzesDas Mutterschutzgesetz soll Schwangere und frischgebackene Mütter im Job und in der Ausbildung schützen, zum Beispiel vor Gefährdungen, Überforderung, Gesundheitsschädigungen, finanziellen Einbußen und dem Verlust des Arbeitsplatzes. Deshalb regelt das Gesetz folgende Dinge:
Konflikte mit dem Arbeitgeber? Wir stehen dir zur Seite. >> Ab wann gilt der Mutterschutz? Wie lange geht er?Das Mutterschutzgesetz greift, sobald eine Schwangerschaft besteht. Unabhängig davon, ob der Arbeitgeber schon von der Schwangerschaft weiß, gilt beispielsweise sofort der spezielle Kündigungsschutz.
Darf man auch in der Mutterschutzzeit arbeiten?
Arbeitgeber muss Gefährdungen vermeidenDu musst für den Mutterschutz keine extra Anträge stellen. Aber der Arbeitgeber muss natürlich wissen, dass sich seine Angestellte oder Auszubildende in anderen Umständen befindet, um seinen Schutzpflichten nachkommen zu können. Deshalb solltest du deine Firma zeitnah über deine Schwangerschaft informieren. Damit reduzierst du von vornherein mögliches Streitpotenzial. Es ist die Pflicht des Arbeitgebers, die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um unverantwortbare Gefährdungen für Schwangere zu vermeiden – dazu gehören zum Beispiel die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes und Regelungen dazu, wann und wie lange du arbeiten darfst. Die Regelungen zur Ausgestaltung des Arbeitsplatzes befanden sich früher in der Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz (MuSchArbV), sind mittlerweile aber direkt ins Mutterschutzgesetz integriert, denn der Gesetzgeber hat erkannt, dass nicht nur die Gesundheit schützenswert ist, sondern Frauen auch die Fortsetzung ihrer beruflichen Tätigkeit ermöglicht werden muss, wenn sie dies wünschen. Mehr dazu weiter unten. Arbeitszeiten während der Schwangerschaft: Wie lange ist erlaubt?Immer mehr Frauen möchten auch während der Schwangerschaft noch arbeiten. Deshalb werden nach aktuellem Mutterschutzgesetz Beschäftigungsverbote nur noch ausgesprochen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt – zum Beispiel, wenn sich kein ungefährlicher Arbeitsplatz im Unternehmen finden lässt. Wer in der Schwangerschaft arbeiten will, darf das – allerdings nicht zu lange und nicht immer:
Wichtig: Schwangere müssen explizit einwilligen, wenn sie zu außerhalb der vom Mutterschutzgesetz vorgegebenen Zeiten arbeiten sollen oder wollen – und können diese Einwilligung jederzeit widerrufen. Beschäftigungsverbote und Schutzfristen für SchwangereBeschäftigungsverbote und Schutzfristen regeln, wann und wie lange du vor der Entbindung noch arbeiten darfst und wie lange du danach noch von der Arbeit befreit bist. Der Unterschied zwischen beiden:
Diese Ausfallzeiten werden rechtlich als reguläre Arbeitszeit gewertet. Das bedeutet, dass in dieser Zeit beispielsweise auch Urlaubsansprüche entstehen. Mehr Details zu Arbeitsverboten in der Mutterschutzzeit findest du im Ratgeber “Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft”. Absolute, sofortige Beschäftigungsverbote ab Bekanntwerden der Schwangerschaft waren in manchen Branchen Standard, weil das gesundheitliche Risiko als zu hoch eingestuft wurde. Heute kann ein Beschäftigungsverbot nicht mehr so einfach ausgesprochen werden. Stattdessen muss der Arbeitgeber sich nach Kräften bemühen, einen angemessenen, sicheren Alternativarbeitsplatz im Unternehmen zu finden. Bitte lesen Sie zu dem Inhalt auch unsere Rechtshinweise. Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?Eine werdende oder stillende Mutter darf nicht länger als 8,5 Stunden am Tag oder 90 Stunden in der Doppelwoche beschäftigt werden. Ist die werdende oder stillende Mutter noch keine 18 Jahre alt, darf sie nur 8 Stunden pro Tag oder 80 Stunden in der Doppelwoche beschäftig werden.
In welchen Berufen darf man nicht mehr arbeiten wenn man schwanger ist?In manchen Fällen wird auch der Arbeitseinsatz auf Beförderungsmitteln untersagt, da er als „unverantwortbare Gefährdung“ von Mutter und Kind eingestuft wird. So wird unter Umständen zum Beispiel auch Busfahrerinnen, Pilotinnen, Zugführerinnen sowie Flug- und Zugbegleiterinnen ein Beschäftigungsverbot erteilt.
Wie viel Prozent vom Gehalt kriegt man wenn man schwanger ist?1 Buchstabe j EStG). Das Elterngeld beträgt 67 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens aus Erwerbstätigkeit vor der Geburt. Höchstens werden aber 1.800 Euro und mindestens 300 Euro gezahlt. Als Berechnungsgrundlage gilt nur das zu versteuernde Einkommen.
Wie lange darf man vor der Geburt arbeiten?Die Mutterschutzfrist ist der Zeitraum, in dem Sie vor und nach der Geburt nicht arbeiten dürfen. Umgangssprachlich ist dieser Zeitraum gemeint, wenn man sagt, eine Frau sei im „Mutterschutz“. Dieser beginnt normalerweise 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet normalerweise 8 Wochen nach der Geburt.
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