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? Lesedauer: ca. 7 Minuten Ein ordentliches Literaturverzeichnis ist essentiell für jede wissenschaftliche Arbeit egal ob Bachelorarbeit, Dissertation oder Hausarbeit. Das Literaturverzeichnis ist ein Bestandteil der Zitation deiner Arbeit. Dabei ist es zweitrangig welches Zitationstil du nutzt, ein Literaturverzeichnis brauchst du immer. Wie du es anlegst und was dabei zu beachten ist, erfährst du in diesem Beitrag. Inhaltsverzeichnis
Definition: LiteraturverzeichnisDas Literaturverzeichnis steht am Ende der Hausarbeit, Bachelorarbeit oder anderen wissenschaftlichen Arbeit und enthält alle Quellen, die auch tatsächlich in der Hausarbeit zitiert wurden. Es dient vor allem der Transparenz der zitierten Quellen und garantiert, dass sie auffindbar und nachprüfbar sind. Jeder einzelne Eintrag muss alle nötigen Informationen enthalten, die benötigt werden, um eine Quelle zurückzuverfolgen. Auch wenn unterschiedliche Zitiersysteme verschiedene Anforderungen bezüglich der formalen Gestaltung der Einträge haben: Im Kern sind es die gleichen Elemente, nur anders angeordnet. So sieht der Grundeintrag aus: Name, Vorname: Titel/Untertitel, (Auflage,) Ort, Jahr. Er wird durch zusätzliche Informationen erweitert, um der Veröffentlichungsart der Quellen Rechnung zu tragen. So wird der Eintrag für eine Monografie/ein Buch anders gestaltet als der eines Zeitschriftenartikels, eines Aufsatzes im Sammelband oder der einer Internetquelle. Die Einträge werden alphabetisch nach den Nachnamen der Autoren geordnet. Unbedingt bei der Erstellung beachtet werden muss, dass alle Einträge einheitlich einem System folgen und auch die Zeichensetzung einheitlich verwendet wird. Wann brauche ich ein Literaturverzeichnis?Ein Literaturverzeichnis benötigst du, wenn du eine wissenschaftliche Arbeit verfasst und dafür ander Werke als Quellen verwendest. Dies ist bei wissenschaftlichen Arbeiten immer der Fall auch wenn sich deine Arbeit hauptsächlich um deine eigene Forschung dreht. Selbst wenn du nur deine eigenen Forschungsergebnisse präsentierst, solltest du den aktuellen Stand der Wissenschaft erläutern und dafür brauchst du Literatur von anderen Autoren. Was steht im Literaturverzeichnis?Im Literaturverzeichnis stehen alle Quellen die du für deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit verwendet hast. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Quelle aus einem Buch, Magazin oder einer Internetseite handelt. Ein Eintrag im Literaturverzeichnis sieht in den meisten Fällen wie folgt aus: Name, Vorname: Titel/Untertitel, (Auflage,) Ort, Jahr Unterschied zwischen dem Literaturverzeichnis und Quellenverzeichnis?Literaturverzeichnis und Quellenverzeichnis werden umgangssprachlich gerne als Synonyme verwendet, das ist allerdings bei der Anwendung in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht korrekt. Im Literaturverzeichnis wird das verwendete Werk mit seinem Autor, Erscheinungsjahr und Verlag genannt. Beim Quellenverzeichnis kommt zusätzlich noch die Seitenangabe hinzu, auf der die verwendete Information zu finden ist. Weshalb ist ein Literaturverzeichnis wichtig?Bei wissenschaftlichen Arbeiten ist es entscheidend, dass du kennzeichnest was nicht deiner eigenen Geistesleistung entsprungen ist. Heißt alle Ideen und Forschungsergebnisse, die du während deiner Recherche gefunden hast und in deiner Arbeit verwendest, musst du auch entsprechend kennzeichnen. Ansonsten begehst du ein Plagiat, das dazu führt, dass deine Arbeit nicht anerkannt wird und du durchfällst. Video-Tutorial für das LiteraturverzeichnisUnsere Doktorandin Bianca erklärt dir in nur 8 Minuten wie du das perfekte Literaturverzeichnis erstellst und worauf du dabei bei deiner Bachelorarbeit und Masterarbeit achten solltest. Definitionsprobleme des LiteraturverzeichnisesVor der Erstellung des Literaturverzeichnisses für deine Hausarbeit oder Bachelorarbeit muss klar sein, was damit überhaupt gemeint ist: alles an Literatur zu einem Thema? Nur die Werke, die man selbst zitiert hat? Oder alles, was man mal irgendwie gelesen oder dann doch nicht in der Hausarbeit verwertet hat (aber könnte ja doch vielleicht interessant sein, oder?)? Theisen macht deutlich, dass es hier oft Verständigungsprobleme gibt, da Bezeichnungen wie Bibliografie, Literaturübersicht, Quellenverzeichnis, Literaturhinweise etc. synonym verwendet werden. Er definiert das Literaturverzeichnis als zwingenden Bestandteil einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation, welches alle literarischen Sekundärmaterialien, die im Text zitiert wurden, enthält (egal ob im Text oder in der Fußnote oder sonstwo); alles, was man sonst noch gelesen hat im Zuge der Recherche für eine Arbeit, wird NICHT mit aufgenommen (vgl. Theisen 2013: 218). Wichtig: Der Begriff „Bibliografie“ wird für ein Verzeichnis verwendet, welches einen Überblick über Literatur zu einem Themenkomplex bietet, also nicht nur auf zitierte Literatur im Text beschränkt ist. Bei Hausarbeit, Bachelorarbeit oder anderen Abschlussarbeiten ist aber gefordert, die tatsächlich zitierte Literatur anzugeben, daher sollte der Begriff Bibliografie nicht verwendet werden. Auch im Englischen ist der Begriff „Reference section“ zu wählen (nicht „Bibliography“). Die richtige StrukturNichts kommt ohne formale Vorgaben aus; neben der Einheitlichkeit des Stils der aufgeführten Werke gibt es noch andere rein formale Aspekte, die man beim Schreiben der Bachelorarbeit und des Literaturverzeichnisses beachten sollte. Die gerade beschriebenen Einzelangaben sind quasi die Bausteine für das gesamte Verzeichnis. Im Folgenden einige Hinweise zur Anordnung der einzelnen Angaben, wie man mehr als einen Autor in einer Angabe geschickt unter einen Hut bringt und andere Kleinigkeiten, die als generelle formale Vorgaben definiert werden können. Der Einfachheit halber als Checkliste. Checkliste zur Gestaltung des Literaturverzeichnisses
Literaturverzeichnis in der HausarbeitSo viele wissenschaftliche Disziplinen und Formen der Veröffentlichung es gibt, so vielfältig sind die Formatierungsvorschriften für ein Literaturverzeichnis in der Hausarbeit oder einer anderen wissenschaftlichen Arbeit. Dabei gibt es globale Richtlinien innerhalb eines Fachgebietes und viele einzelne Vorschriften an Fachhochschulen und Universitäten. Tipp: Häufig haben Hochschulen, Fakultäten, Fachbereiche und sogar einzelne Dozenten und Dozentinnen eigene Vorstellungen davon, wie ein Literaturverzeichnis aufgebaut sein sollte. Wichtig ist, dass stringent ein System durchgehalten wird, das fachlich anerkannt ist. Im Zweifel einfach bei der Person nachfragen, die die Hausarbeit oder Abschlussarbeit abnimmt. Von der globalen Richtlinie für ganze Disziplinen bis hin zu den Erwartungen einzelner Lehrbeauftragter: Literaturverzeichnisse sind sich in den meisten Punkten sehr ähnlich. Die Angaben im Literaturverzeichnis deiner Bachelorarbeit oder Hausarbeit sind dem Alphabet nach aufsteigend nach Autoren sortiert. Gibt es mehr als eine Quelle von einer Person, werden die Angaben aufsteigend nach Jahreszahlen sortiert. Jede Quelle wird einmal aufgeführt und verweist eindeutig auf eine oder mehrere Zitationen im Text. Quellenangabe im LiteraturverzeichnisWesentliche Bestandteile der Quellenangabe Allgemeine Angaben:
In Monografien werden darüber hinaus angegeben:
Mehr zum Thema findest du hier: Für Artikel in Sammelbänden werden über Autoren und Autorinnen, Erscheinungsjahr des Sammelbandes und Titel hinaus angegeben:
Für Fachzeitschriften sind neben Namen der Autor(inn)en, Erscheinungsjahr und Titel wichtig:
Bei Internetquellen, also Websites und Downloads von Dokumenten, sind neben Autor(inn)en, Erscheinungsjahr und Titel noch folgende Angaben wichtig:
Mit diesen Angaben lässt sich nach den meisten Richtlinien ein vollständiges Literaturverzeichnis für deine Hausarbeit oder Bachelorarbeit erstellen. Wer mit der Funktion zur Erstellung eines automatischen Literaturverzeichnisses bei Word 2010 oder mit anderen Datenbanken arbeitet, ist mit diesen Angaben auf der sicheren Seite. Hilfreiche Beiträge:Relevanz des LiteraturverzeichnisDas Literaturverzeichnis deiner Hausarbeit, Bachelorarbeit oder anderen Abschlussarbeit stellt die Essenz deiner wissenschaftlichen Arbeit dar. Es garantiert die Nachprüfbarkeit und Identifikation deiner Quellen und versorgt den Leser mit allen nötigen Informationen, um deine Zitate zu prüfen, sollten ihm Zweifel daran kommen (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 254). Auch zeigt es an, wie gründlich du recherchiert haben, ob die neueste Literatur verwendet wurde, Werke verschiedener Schulen/Richtungen etc., also generell, wie professionell deine Arbeit aufgezogen wurde (vgl. Nitsch et al. 1994: 178), und so gewinnt der Leser/dein Dozent einen (positiven) Eindruck von deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit. Zu beachten: Die verschiedenen Zitierweisen und Zitiersysteme schreiben auch oft vor, wie die einzelnen Literaturangaben im Literaturverzeichnis deiner Hausarbeit oder Bachelorarbeit organisiert werden sollen; dies erstreckt sich aber meistens im Groben auf formale Feinheiten (vgl. Kruse 2010: 117). BeispieleSo könnte ein Literaturverzeichnis in deiner Hausarbeit, Bachelorarbeit oder anderen wissenschaftlichen Arbeit aussehen (Nitsch et al. 2004: 288-89). Zusammenfassung
Name, Vorname: Titel/Untertitel, (Auflage), Ort, Jahr.
QuellennachweiseFranck, Norbert & Joachim Stary. 2009. Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 15. Aufl. Paderborn: Ferdinand Schöningh. Karmasin, Matthias & Rainer Ribing. 2014. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 8. Aufl. Wien: Facultas. Kornmeier, Martin. 2013. Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht – für Bachelor, Master und Dissertation. 6. Aufl. Bern: Haupt. Kruse, Otto. 2010. Lesen und Schreiben – Der richtige Umgang mit Texten im Studium. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft. Lück, Wolfgang, Michael Henke. 2009. Technik des wissenschaftlichen Arbeitens – Seminararbeit, Diplomarbeit, Dissertation. 10. Aufl. Oldenbourg Verlag: München. Nitsch, Jürgen R. et al. 1994. Der rote Faden – Eine Einführung in die Technik wissenschaftlichen Arbeitens [Betrifft: Psychologie & Sport: Sonderband 22]. Köln: bps-Verlag. Stickel-Wolf, Christine & Joachim Wolf. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler. Theisen, Manuel René. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. München: Franz Vahlen. Winter, Wolfgang. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten schreiben. 2. Aufl. Frankfurt: Redline Wirtschaft. Wie gibt man zwei Quellen an?Wenn du mehrere Quellen gleichzeitig zitierst, schreibst du die Angaben in die Klammer und trennst die Namen durch ein Semikolon. Je nachdem, welcher Autor oder welche Autorin dir für das Zitat wichtiger erscheint, kannst du diesen als erstes in der Klammer aufführen.
Wie zitiert man mit et al?Die Abkürzung et al. wird in wissenschaftlichen Arbeiten im Quellenverweis immer dann verwendet, wenn eine Quelle mehr als zwei Verfassende hat. Dabei wird der erste Name angegeben und alle anderen Namen werden mit et al. abgekürzt.
Wie viele Autoren bis et al?Je nach Zitierstil wird et al. ab 2 bis 3 Autor*innen verwendet. Bei der Harvard-Zitierweise ist die Abkürzung ab 2 Autor*innen erlaubt.
Wie viele Autoren beim Zitieren angeben?Bei mehreren Autoren/ -innen (bis zu drei) werden diese auch in der Quellenangabe aufgeführt (Beispiel: HEIMLICH/ WEMBER 2007). Bei mehr als drei Autoren/ -innen kann die Abkürzung „et al. “ (et altere) bzw. „u.a.“ (und andere) verwendet werden.
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