Wolfgang Amadé Mozart Die Entführung aus dem Serail Show
Komisches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 Text nach Christoph Friedrich Bretzner Uraufführung: 16. Juli 1782, Hoftheater, Wien OUVERTUREERSTER AUFZUGPlatz vor dem Palast des Bassa am Ufer des MeeresErster AuftrittNr. 1 ARIEBELMONTEHier soll ich dich denn sehen; Konstanze! dich mein Glück! Laß Himmel es geschehen! Gib mir die Ruh zurück. Ich duldete der Leiden O Liebe! allzuviel! Schenk mir dafür nun Freuden Und bringe mich ans Ziel! Aber wie soll ich in den Palast kommen? Zweiter Auftritt(Osmin mit einer Leiter, welche er an einen Baum vor der Tür des Palastes lehnt, hinaufsteigt und Feigen abnimmt.)Nr. 2 LIED und DUETTOSMINWer ein Liebchen hat gefunden, Die es treu und redlich meint, Lohn' es ihr durch tausend Küsse, Mach ihr all das Leben süße, Sei ihr Tröster, sei ihr Freund. Trallalera, trallalera. BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE (für sich) OSMIN (Ihn betrachtend, auch für sich) BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN (bitter höhnisch) BELMONTE OSMIN BELMONTE OSMIN BELMONTE Dritter AuftrittOSMINKönnt' ich mir doch noch so einen Schurken auf die Nase setzen, wie den Pedrillo; so einen Gaudieb, der Tag und Nacht nichts tut, als nach meinen Weibern herumzuschleichen und zu schnobern, ob's nichts für seinen Schnabel setzt. Aber ich laure ihm sicher auf den Dienst, und wohl bekomm dir die Prügelsuppe, wenn ich dich einmal beim Kanthaken kriege! Hätt' er sich nur beim Bassa nicht so eingeschmeichelt, er sollte den Strick längst um den Hals haben. PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN Nr. 3 ARIEOSMINSolche hergelaufne Laffen Die nur nach den Weibern gaffen, Mag ich vor den Teufel nicht. Denn ihr ganzes Tun und Lassen Ist, uns auf den Dienst zu passen, Doch mich trügt kein solch Gesicht! Eure Tücken, eure Ränke, Eure Finten, eure Schwänke, Sind mir ganz bekannt. Mich zu hintergehen, Müßt ihr früh aufstehen, Ich hab auch Verstand. Drum beim Barten des Propheten! Ich studiere Tag und Nacht, Ruh nicht bis ich dich seh' töten, Nimm dich wie du willst in acht.
PEDRILLO OSMIN Erst geköpft, dann gehangen, Vierter AuftrittPEDRILLOGeh nur, verwünschter Aufpasser; es ist noch nicht aller Tage Abend. Wer weiß, wer den andern überlistet. Und dir mißtrauischem, gehässigem Menschenfeind eine Grube zu graben, sollte ein wahres Fest für mich sein. BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO
BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO Fünfter AuftrittNr. 4 ARIEBELMONTEKonstanze! dich wiederzusehen, dich! O wie ängstlich, o wie feurig, Klopft mein liebevolles Herz! Und des Wiedersehens Zähre, Lohnt der Trennung bangen Schmerz. Schon zittr' ich und wanke, Schon zag ich und schwanke, Es hebt sich die schwellende Brust. Ist das ihr Lispeln? Es wird mir so bange. War das ihr Seufzen? Es glüht mir die Wange. Täuscht mich die Liebe, War es ein Traum? PEDRILLO Sechster Auftritt(Der Bassa Selim und Konstanze kommen in einem Lustschiffeangefahren, vor welchem ein anderes Schiff mit Janitscharenmusik voraus landet. Die Janitscharen stellen sich am Ufer in Ordnung, stimmen folgenden Chor an und entfernen sich dann.) Nr. 5 CHORCHOR DER JANITSCHARENSingt dem großen Bassa Lieder Töne feuriger Gesang; Und vom Ufer halle wieder Unsrer Lieder Jubelklang. SOLI Siebenter AuftrittSELIMImmer noch traurig, geliebte Konstanze? Immer in Tränen? Sieh, dieser schöne Abend, diese Reizende Gegend, diese bezaubernde Musik, meine zärtliche Liebe für dich. Sag, kann nichts von allem dich endlich beruhigen, endlich dein Herz rühren? Sieh, ich könnte befehlen, könnte grausam mit dir verfahren, dich zwingen. (Konstanze seufzt.) Aber nein, Konstanze; dir selbst will ich dein Herz zu danken haben, dir selbst! KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE Nr. 6 ARIEKONSTANZEAch ich liebte, War so glücklich; Kannte nicht der Liebe Schmerz. Schwur ihm Treue, Dem Geliebten, Gab dahin mein ganzes Herz. Doch wie schnell schwand meine Freude, Trennung war mein banges Los; Und nun schwimmt mein Aug in Tränen, Kummer ruht in meinem Schoß. KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE (im
Abgehn) Achter AuftrittSELIMIhr Schmerz, ihre Tränen, ihre Standhaftigkeit bezaubern mein Herz immer mehr, machen mir ihre Liebe nur noch wünschenswerter. Ha! wer wollte gegen ein solches Herz Gewalt brauchen? Nein, Konstanze, nein, auch Selim hat ein Herz, auch Selim kennt Liebe! PEDRILLO SELIM PEDRILLO BELMONTE SELIM Neunter AuftrittPEDRILLOHa! Triumph, Triumph, Herr! Der erste Schritt war getan. BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO Zehnter AuftrittOSMINWohin? PEDRILLO OSMIN (Zu Belmonte) PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN BELMONTE OSMIN PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN PEDRILLO
BELMONTE Nr. 7 TERZETT OSMIN Marsch! Marsch! Marsch! trollt euch fort! Sonst soll die Bastonade Euch gleich zu Diensten stehn. BELMONTE, PEDRILLO Ei! das wär ja schade; Mit uns so umzugehn! OSMIN Kommt nur nicht näher, sonst schlag' ich drein. BELMONTE, PEDRILLO Weg von der Türe. Wir gehn hinein. OSMIN Marsch fort! Ich schlage drein! BELMONTE, PEDRILLO Platz fort! Wir gehn hinein. (Sie stoßen ihn weg und gehn hinein.)ZWEITER AUFZUGGarten am Palast des Bassa Selim; an der Seite Osmins Wohnung. Erster AuftrittBLONDEO des Zankens, Befehlens und Murrens wird auch kein Ende! Einmal für allemal: das steht mir nicht an! Denkst du alter Murrkopf etwa eine türkische Sklavin vor dir zu haben, die bei deinen Befehlen zittert? O da irrst du dich sehr! Mit europäichen Mädchen springt man nicht so herum; denen begegnet man ganz anders. Nr. 8 ARIEBLONDEDurch Zärtlichkeit und Schmeicheln, Gefälligkeit und Scherzen, Erobert man die Herzen Der guten Mädchen leicht. Doch mürrisches Befehlen, Und Poltern, Zanken, Plagen Macht daß in wenig Tagen So Lieb' als Treu' entweicht. OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE OSMIN BLONDE
OSMIN BLONDE OSMIN (für sich) Nr. 9 DUETT OSMIN Ich gehe, doch rate ich dir Den Schurken Pedrillo zu meiden. BLONDE O pack dich, befiehl nicht mit mir, Du weißt ja, ich kann es nicht leiden. OSMIN Versprich mir ... BLONDE Was fällt dir da ein! OSMIN Zum Henker! BLONDE Fort, laß mich allein. OSMIN Wahrhaftig kein Schritt von der Stelle, Bis du zu gehorchen mir schwörst. (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); BLONDE Nicht so viel du armer Geselle, Und wenn du der Großmogul wärst. OSMIN O Engländer! seid ihr nicht Toren, Ihr laßt euern Weibern den Willen. Wie ist man geplagt und geschoren Wenn solch eine Zucht man erhält; BLONDE Ein Herz, so in Freiheit geboren Läßt niemals sich sklavisch behandeln Bleibt, wenn schon die Freiheit verloren, Noch stolz auf sie, lachet der Welt! Nun troll' dich. OSMIN So sprichst du mit mir? BLONDE Nicht anders. OSMIN Nun bleib ich erst hier. BLONDE (Stößt ihn fort) Ein andermal. Jetzt mußt du gehen. OSMIN Wer hat solche Frechheit gesehen! BLONDE (Stellt sich, als wollte sie ihm die Augen auskratzen) Es ist um die Augen geschehen Wofern du noch länger verweilst. OSMIN (Furchtsam zurückweichend) Nur ruhig, ich will ja gern gehen, Bevor du gar Schläge erteilst. (Geht ab.)Zweiter AuftrittBLONDEWie traurig das gute Mädchen daher kommt! Freilich tut's weh, den Geliebten zu verlieren und Sklavin zu sein. Es geht mir wohl auch nicht viel besser; aber ich habe doch noch das Vergnügen, meinen Pedrillo manchmal zu sehen, ob's gleich auch mager und verstohlen genug geschehen muß; doch wer kann wider den Strom schwimmen! Nr. 10 REZITATIV und ARIEKONSTANZE (ohne Blonde zu bemerken)Welcher Wechsel herrscht in meiner Seele Seit dem Tag da uns das Schicksal trannte O Belmont! hin sind die Freuden, Die ich sonst an deiner Seite kannte; Banger Sehnsuchts Leiden Wohnen nun dafür in der beklemmten Brust. Traurigkeit ward mir zum Lose, BLONDE KONSTANZE BLONDE KONSTANZE BLONDE KONSTANZE BLONDE KONSTANZE BLONDE KONSTANZE BLONDE Dritter AuftrittSELIMNun Konstanze, denkst du meinem Begehren nach? Der Tag ist bald verstrichen, morgen mußt du mich lieben, oder - KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE Nr. 11 ARIEKONSTANZEMartern aller Arten Mögen meiner warten. Ich verlache Qual und Pein. Nichts soll mich erschüttern, Nur dann würd' ich zittern, Wenn ich untreu könnte sein. Laß dich bewegen, verschone mich; Des Himmels Segen belohne dich! Doch du bist entschlossen. Willig unverdrossen Wähl' ich jede Pein und Not. Ordne nur, gebiete, Lärme, tobe, wüte, Zuletzt befreit mich doch der Tod! (Geht ab.) Vierter AuftrittSELIMIst das ein Traum? Wo hat sie auf einmal den Mut her, sich so gegen mich zu betragen? Hat sie vielleicht Hoffnung, mir zu entkommen? Ha, das will ich verwehren! (Will fort.) Doch das ist's nicht, dann würde sie sich eher verstellen, mich einzuschläfern versuchen - Ja! es ist Verzweiflung! Mit Härte richt' ich nicht aus, mit Bitten auch nicht, also, was Drohen und Bitten nicht vermögen, soll die List zuwege bringen. (Ab.) Fünfter AuftrittBLONDEKein Bassa, keine Konstanze mehr da? Sind sie miteinander eins worden? Schwerlich, das gute Kind hängt zu sehr an ihrem Belmonte! Ich bedaure sie von Grund meines Herzens. Sie ist zu empfindsam für ihre Lage. Freilich, hätt ich meinen Pedrillo nicht an der Seite, wer weiß, wie mir's ginge! Doch würd ich nicht so zärteln wie sie. Die Männer verdienen's wahrlich nicht, daß man ihrenthalben sich zu Tode grämt. Vielleicht würd ich muselmännisch denken. Sechster AuftrittPEDRILLOBst, bst! Blondchen! Ist der Weg rein? BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE PEDRILLO BLONDE Nr. 12 ARIEBLONDEWelche Wonne, welche Lust Herrscht nunmehr in meiner Brust! Ohne Aufschub will ich springen Und ihr gleich die Nachricht bringen Und mit Lachen und mit Scherzen Ihrem schwachen feigen Herzen Freud und Jubel prophezeihn. (Geht fort.) Siebenter AuftrittPEDRILLOAh, daß es schon vorbei wäre! daß wir schon auf offner See wären, unsre Mädels im Arm, und dies verwünschte Land im Rücken hätten! Doch sei's gewagt; entweder jetzt oder niemals. Wer zagt, verliert! Nr. 13 ARIEPEDRILLOFrisch zum Kampfe! Frisch zum Streite! Nur ein feiger Tropf verzagt. Sollt' ich zittern? Sollt' ich zagen? Nicht mein Leben mutig wagen? Nein, ach nein es sei gewagt! Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite! Nur ein feiger Tropf verzagt. Achter AuftrittOSMINHa! Geht's hier so lustig zu? Es muß dir verteufelt wohl gehen. PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN (für sich) PEDRILLO OSMIN PEDRILLO OSMIN PEDRILLO Nr. 14 DUETT PEDRILLO Vivat Bacchus! Bacchus lebe! Bacchus war ein braver Mann! OSMIN Ob ich's wage? Ob ich's trinke? Ob's wohl Allah sehen kann? PEDRILLO Was hilft das Zaudern? Hinunter, hinunter! Nicht lange nicht lange gefragt! OSMIN Nun wär's geschehen, nun wär's hinunter; Das heiß ich, das heiß ich gewagt! PEDRILLO, OSMIN Es leben die Mädchen, Die Blonden, die Braunen, Sie leben hoch! PEDRILLO Das schmeckt trefflich! OSMIN Das schmeckt herrlich! PEDRILLO, OSMIN Ah! Das heiß' ich Göttertrank! Vivat Bacchus! Bacchus lebe! Der den Wein erfand! PEDRILLO Wahrhaftig, daß muß ich gestehen, es geht doch nichts über den Wein! Wein ist mir lieber, als Geld und Mädchen. Bin ich verdrießlich, mürrisch, launisch: hurtig nehm ich meine Zuflucht zur Flasche, und kaum seh ich den ersten Boden: weg ist all mein Verdruß! Meine Flasche macht mir kein schiefes Gesicht, wie mein Mädchen, wenn ihr der Kopf nicht auf dem rechten Fleck steht. Und schwatzt mir von Süßigkeiten der Liebe und des Ehestandes, was Ihr wollt: Wein auf der Zunge geht über alles! OSMIN (fängt bereits an, die Wirkung des Weins und des Schlaftrunks zu spüren, und wird bis zum Ende des Auftritts immer schläfriger und träger, doch darf's der Schauspieler nicht übertreiben und muß nur immer halb träumend und schlaftrunken bleiben). Das ist wahr - Wein - Wein - ist ein schönes Getränk; und unser großer - Prophet mag mir's nicht übel nehmen - Gift und Dolch, es ist doch eine hübsche Sache um den Wein! - Nicht - Bruder Pedrillo? PEDRILLO Richtig, Bruder Osmin, richtig! OSMIN Man wird gleich so - munter (Er nickt zuweilen.) - so vergnügt - so aufgeräumt. - Hast du nichts mehr, Bruder? (Er langt auf eine lächerliche Art nach einer zweiten Flasche, die Pedrillo ihm reicht.) PEDRILLO Hör du, Alter, trink mir nicht zu viel, es kommt einem in den Kopf. OSMIN Trag doch keine - Sorge, ich bin so - so - nüchtern wie möglich. - Aber das ist wahr, - (Er fängt an, auf der Erde hin und her zu wanken.) es schmeckt - vortrefflich! PEDRILLO (für sich) Es wirkt, Alter, es wirkt! OSMIN Aber verraten mußt du mich nicht - Brüderchen - verraten - denn - wenn's Mahomet nein, nein - der Bassa wüßte - denn siehst du - liebes Blondchen - ja oder nein! PEDRILLO (für sich) Nun wird's Zeit, ihn fortzuschaffen! (Laut) Nun komm, Alter, komm, wir wollen schlafen gehn! (Er hebt ihn auf.) OSMIN Schlafen? - Schämst du dich nicht? Gift und Dolch! Wer wird denn so schläfrig sein - es ist ja kaum Morgen - PEDRILLO Ho, ho, die Sonne ist schon hinunter! Komm, komm, daß uns der Bassa nicht überrascht! (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); OSMIN (im Abführen) Ja, ja - eine Flasche - guter - Bassa - geht über - alles! - Gute Nacht' - Brüderchen - gute Nacht. (Pedrillo führt ihn hinein, kommt aber gleich wieder zurück.)Neunter AuftrittPEDRILLO (macht's Osmin nach)Gute Nacht - Brüderchen - gute Nacht! Hahahaha, alter Eisenfresser, erwischt man dich so? Gift und Dolch! Du hast deine Ladung! Nur fürcht ich, ist's noch zu zeitig am Tage; bis Mitternacht sind noch drei Stunden, und da könnt er leicht wieder ausgeschlafen haben. - Ach kommen Sie, kommen Sie, liebster Herr! Unser Argus ist blind, ich hab ihn tüchtig zugedeckt. BELMONTE PEDRILLO KONSTANZE BELMONTE KONSTANZE BELMONTE KONSTANZE Nr. 15 ARIEBELMONTEWenn der Freude Tränen fließen Lächelt Liebe dem Geliebten hold; Von den Wangen sie zu küssen Ist der Liebe schönster größter Sold. Ach Konstanze! dich zu sehen Dich voll Wonne, voll Entzücken An mein treues Herz zu drücken, Lohnt fürwahr nicht Krösus Pracht. Daß wir uns niemals wiederfinden! So därfen wir nicht erst empfinden Welchen Schmerz die Trennung macht. Nr. 16 QUARTETT KONSTANZE Ach Belmonte! ach, mein Leben! BELMONTE Ach, Konstanze! ach, mein Leben! KONSTANZE Ist es möglich? Welch Entzücken! Dich an meine Brust zu drücken Nach so vieler Tage Leid. BELMONTE Welche Wonne dich zu finden! Nun muß aller Kummer schwinden! O wie ist mein Herz erfreut. KONSTANZE Sieh, die Freudentränen fließen. BELMONTE Holde! laß hinweg sie küssen! KONSTANZE Daß es doch die letzte sei. BELMONTE Ja, noch heute wirst du frei. PEDRILLO Also Blondchen, hast's verstanden? Alles ist zur Flucht vorhanden Um Schlag Zwölfe sind wir da. BLONDE Unbesorgt, es wird nichts fehlen Die Minute werd' ich zählen Wär der Augenblick schon da. BELMONTE, KONSTANZE, PEDRILLO, BLONDE Endlich scheint die Hoffnungssonne Hell durchs trübe Firmament. Voll Entzücken, Freud und Wonne, Sehn wir unsrer Leiden End'. BELMONTE Doch ach, bei aller Lust Empfindet meine Brust Noch manch geheime Sorgen! KONSTANZE Was ist es Liebster, sprich, Geschwind erkläre dich, O halt mir nichts verborgen. BELMONTE Man sagt: ... man sagt: ... du seiest - KONSTANZE Nun weiter? PEDRILLO Doch Blondchen, ach! die Leiter! Bist du wohl soviel wert? BLONDE Hans Narr! schnappt's bei dir über? Ei hättest du nur lieber Die Frage umgekehrt. PEDRILLO Doch Herr Osmin - BLONDE Laß hören - KONSTANZE Willst du dich nicht erklären? BELMONTE Ich will. Doch zürne nicht, Wenn ich nach dem Gerücht So ich gehört, es wage Dich zitternd, bebend frage, Ob du den Bassa liebst? PEDRILLO Hat nicht Osmin etwan, Wie man fast glauben kann Sein Recht als Herr probieret Und bei dir exerzieret? Dann wär's ein schlechter Kauf! KONSTANZE O! wie du mich betrübst! (Sie weint.) BLONDE Da nimm die Antwort drauf. (Gibt dem Pedrillo eine Ohrfeige) PEDRILLO Nun bin ich aufgeklärt! BELMONTE Konstanze! ach vergib! BLONDE Du bist mich gar nicht wert. KONSTANZE Ob ich dir treu verblieb! BLONDE (zu Konstanze) Der Schlingel frägt sich an, Ob ich ihm treu geblieben? KONSTANZE (zu Blonde) Dem Belmont sagte man, Ich soll den Bassa lieben! PEDRILLO Daß Blonde ehrlich sei, Schwör' ich bei allen Teufeln. BELMONTE (zu Pedrillo) Konstanze ist mir treu, Daran ist nicht zu zweifeln. KONSTANZE, BLONDE Wenn unsrer Ehre wegen Die Männer Argwohn hegen Verdächtig auf uns sehn, Das ist nicht auszustehn. BELMONTE, PEDRILLO Sobald sich Weiber kränken Daß wir sie untreu denken Dann sind sie wahrhaft treu Von allem Vorwurf frei. PEDRILLO Liebstes Blondchen ach! verzeihe Sieh, ich bau' auf deine Treue, Mehr jetzt als auf meinen Kopf. BLONDE Nein, das kann ich dir nicht schenken Mich mit so was zu verdenken Mit dem alten dummen Tropf! BELMONTE Ach Konstanze! ach mein Leben, Könntest du mir doch vergeben Daß ich diese Frage tat. KONSTANZE Belmont! wie? du konntest glauben Daß man dir dies Herz könnt' rauben? Das nur dir geschlagen hat. BELMONTE, PEDRILLO Ach verzeihe! Ich bereue! KONSTANZE, BLONDE Ich verzeihe deiner Reue. BELMONTE, KONSTANZE, PEDRILLO, BLONDE Wohl, es sei nun abgetan! Es lebe die Liebe! Nur sie sei uns teuer Nichts fache das Feuer Der Eifersucht an.DRITTER AUFZUGVor dem Palast des Bassa Selim; auf einer Seite der Palast des Bassa, gegenüber die Wohnung des Osmin, hinten Aussicht aufs Meer. Es ist Mitternacht. Erster AuftrittPEDRILLOHier lieber Klaas, hier leg sie indes nur nieder und hole die zweite vom Schiff. Aber nur hübsch leise, daß nicht viel Lärm gemacht wird, es geht hier auf Tod und Leben. KLAAS PEDRILLO KLAAS PEDRILLO KLAAS Zweiter AuftrittPEDRILLOAch, ich muß Atem holen! - Es zieht mir's Herz so eng zusammen, als wenn ich's größte Schelmstück vorhätte! - Ach, wo mein Herr auch bleibt! BELMONTE (ruft leise) PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO BELMONTE Dritter AuftrittBELMONTEO Konstanze, Konstanze, wie schlägt mir das Herz! Je näher der Augenblick kommt, desto ängstlicher zagt meine Seele. Ich fürchte und wünsche, bebe und hoffe. O Liebe, sei du meine Leiterin! Nr. 17 ARIEBELMONTEIch baue ganz auf deine Stärke, Vertrau, o Liebe! deiner Macht! Denn ach! Was wurden nicht für Werke Schon oft durch dich zu Stand gebracht. Was aller Welt unmöglich scheint, Wird durch die Liebe doch vereint. Vierter AuftrittPEDRILLOAlles liegt auf dem Ohr. Es ist alles so ruhig, so stille als den Tag nach der Sündflut. BELMONTE PEDRILLO BELMONTE PEDRILLO (sieht nach der Uhr.) BELMONTE PEDRILLO (Indem er seine Mandoline hervorholt.) Nr. 18 ROMANZE PEDRILLO In Mohrenland gefangen war Ein Mädel hübsch und fein; Sah rot und weiß, war schwarz von Haar, Seufzt Tag und Nacht und weinte gar, Wollt' gern erlöset sein. Da kam aus fremdem Land daher Ein junger Rittersmann; Den jammerte das Mädchen sehr; Jach, rief er, wag ich Kopf und Ehr, Wenn ich sie retten kann. Noch geht alles gut, es rührt sich noch nichts. BELMONTE (kommt hervor) Mach ein Ende, Pedrillo. PEDRILLO An mir liegt es nicht, daß sie sich noch nicht zeigen. Entweder schlafen sie fester als jemals, oder der Bassa ist bei der Hand. Wir wollen's weiter versuchen. Bleiben Sie nur auf Ihrem Posten. (Belmonte geht wieder fort.) Ich komm zu dir in finstrer Nacht, Laß, Liebchen, husch mich ein! Ich fürchte weder Schloß nach Wacht; Holla, horch auf, um Mitternacht Sollst du erlöset sein. Gesagt, getan; Glock zwölfe stand Der tapfre Ritter da; Sanft reicht sie ihm die weiche Hand; Früh man die leere Zelle fand; Fort war sie, Hopsasa! (Pedrillo hustet einigemal, Konstanze öffnet das Fenster) Sie macht auf, Herr! Sie macht auf! BELMONTE Ich komme, ich komme! KONSTANZE (oben am Fenster) Belmonte! BELMONTE Konstanze, hier bin ich; hurtig die Leiter! (Pedrillo stellt die Leiter an Konstanzes Fenster, Belmonte steigt hinein; Pedrillo hält die Leiter.) PEDRILLO Was das für einen abscheulichen Spektakel macht. (Hält die Hand aufs Herz) Es wird immer ärger, weil es nun ernst wird. Wenn sie mich hier erwischten, wie schön würden sie mit mir abtrollen, zum Kopfabschlagen, zum Spießen oder zum Hängen. Je nu, der Anfang ist einmal gemacht, jetzt ist's nicht mehr aufzuhalten, es geht nun schon einmal aufs Leben oder auf den Tod los! BELMONTE (kommt mit Konstanze unten zur Tür heraus) Nun, holder Engel, nun hab ich dich wieder, ganz wieder! Nichts soll uns mehr trennen. KONSTANZE Wie ängstlich schlägt mein Herz, kaum bin ich imstande, mich aufrecht zu halten, wenn wir nur glücklich entkommen! (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({}); PEDRILLO Nur fort! nicht geplaudert, sonst könnt es freilich schief gehen, wenn wir da lange Rat halten und seufzen! (stößt Belmonte und Konstanze fort) Nur frisch nach dem Strande zu! Ich komme gleich nach. (Belmonte und Konstanze ab.) Nun, Kupido, du mächtiger Herzensdieb, halte mir die Leiter und hülle mich samt meiner Gerätschaft in einen dicken Nebel ein! (Er hat unter der Zeit die Leiter an Blondes Fenster gelegt und ist hinaufgestiegen.) Blondchen, Blondchen, mach auf um Himmels willen, zaudre nicht, es ist um Hals und Kragen zu tun! (Es wird das Fenster geöffnet, er steigt hinein.)Fünfter Auftritt(Osmin und ein schwarzer Stummer öffnen die Tür von Osmins Haus,wo Pedrillo hineingestiegen ist. Osmin, noch halb schlaftrunken, hat eine Laterne. Der Stumme gibt Osmin durch Zeichen zu verstehen, daß es nicht richtig sei, daß er Leute gehört habe usw.) OSMIN BLONDE (oben am Fenster, wird Osmin gewahr und ruft Pedrillo zu.) PEDRILLO OSMIN (auf dem Leiter dem Pedrillo nach, ruft) PEDRILLO (im Hineinsteigen zu Blonde) OSMIN (steigt wieder zurück)
PEDRILLO, BLONDE (im Abgehen) OSMIN WACHE (mit Fackeln, halten Osmin auf) OSMIN WACHE OSMIN WACHE
OSMIN PEDRILLO OSMIN PEDRILLO BELMONTE
(widersetzt sich noch) WACHE OSMIN BELMONTE KONSTANZE OSMIN BELMONTE, KONSTANZE OSMIN Nr. 19 ARIEOSMINO, wie will ich triumphieren, Wenn sie euch zum Richtplatz führen Und die Hälse schnüren zu; Hüpfen will ich, lachen, springen Und ein Freudenliedchen singen, Denn nun hab' ich vor euch Ruh. Schleicht nur säuberlich und leise Ihr verdammten Haremsmäuse, Unser Ohr entdeckt euch schon. Und eh' ihr uns könnt entspringen, Seht ihr euch in unsern Schlingen, Und erhaschet euren Lohn. (Geht ab.) Sechster AuftrittZimmer des Bassa SELIM (zu einem Offizier) OSMIN SELIM OSMIN SELIM OSMIN SELIM OSMIN SELIM KONSTANZE SELIM KONSTANZE BELMONTE SELIM (staunend) BELMONTE SELIM BELMONTE (ganz niedergedrückt) SELIM Siebenter AuftrittNr. 20 REZITATIV und DUETTBELMONTEWelch ein Geschick! o Qual der Seele! Hat sich denn alles wider mich verschworen! Ach, Konstanze! Durch mich bist du verloren! Welch eine Pein! KONSTANZE BELMONTE Meinetwegen sollst du sterben! KONSTANZE BELMONTE, KONSTANZE
BELMONTE KOSNTANZE BELMONTE, KONSTANZE Achter Auftritt(Pedrillo und Blonde werden von einem andern Teil der Wache hereingeführt.) PEDRILLO BLONDE PEDRILLO Neunter AuftrittSELIMNun, Sklave! Elender Sklave! Zitterst du? Erwartest du dein Urteil? BELMONTE SELIM BELMONTE SELIM (ihn verächtlich ansehend) KONSTANZE SELIM PEDRILLO OSMIN SELIM OSMIN SELIM (scherzhaft) OSMIN SELIM Nr. 21 VAUDEVILLEBELMONTENie werd' ich deine Huld verkennen Mein Dank bleibt ewig dir geweiht; An jedem Ort, zu jeder Zeit Werd' ich dich groß und edel nennen. ALLE KONSTANZE ALLE PEDRILLO ALLE BLONDE OSMIN KONSTANZE, BELMONTE, BLONDE, PEDRILLO CHOR DER JANITSCHAREN Was singt Philipp Dittberner?Philipp Dittberner & Marv - Ich Frag Mich (Official Video) - YouTube.
Wie alt ist Philipp Dittberner?32 Jahre (1990)Philipp Dittberner / Alternull
Wo bist du Lied Original?ist ein Lied der bayerischen Band Spider Murphy Gang aus dem Jahr 1982. Es handelt sich um einen recht schnellen Rock 'n' Roll-Song mit einigen punkigen E-Gitarren-Einsätzen. Er wurde auf dem vierten Album der Band Tutti Frutti veröffentlicht und daraus im Juni 1982 als erste Single ausgekoppelt.
Wie heißt das neue Lied von Juli?JULI veröffentlichen am 16. September 2022 ihre neue Single „Fette Wilde Jahre“ auf Island/ Universal Music und setzen damit den Auftakt für ein neues Album und ein neue Tour in 2023.
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