Was passiert wenn der Reifendruck zu gering ist?

Vier von zehn Oberösterreichern sind mit zu geringem Reifendruck unterwegs, berichtet der österreichische Automobilklub ÖAMTC.

„Zu geringer Reifendruck kann jedes Brems- oder Ausweichmanöver lebensgefährlich machen“, hält ÖAMTC-Technikexperte Herbert Breitenfellner aus Linz fest. Anfang März 2013 wurde in einer Erhebung des oberösterreichischen ÖAMTC bei mehr als 600 Fahrzeugen stichprobenartig der Reifendruck geprüft. Das Ergebnis war ernüchternd: Mehr als 42 Prozent der Oberösterreicher sind mit zu wenig Luft auf den Straßen unterwegs. Am schlechtesten schnitten dabei die Eferdinger ab, bei 65 Prozent der geprüften Fahrzeuge war der Reifendruck zu niedrig, gefolgt von Gmunden (62,5) und Steyr (55 Prozent). Die vorbildlichsten Autofahrer im Land kommen aus Perg, mit einem Anteil von 85 Prozent an nichtbeanstandeten Pneus.

Längerer Bremsweg, Aquaplaning und weniger Griff in der Kurve

Falscher Reifendruck kann das Fahrverhalten des Autos in Extremsituationen maßgeblich beeinflussen und den Lenker rasch überfordern. „Der Bremsweg kann sich dramatisch verlängern und die Haftung in Kurven sowie bei Aquaplaning ist deutlich schlechter. Schon ein geringerer Druck um 0,5 Bar lässt das Auto früher aufschwimmen“, warnt Breitenfellner. „Nicht selten ist ein schwerer Unfall die Folge, besonders dann, wenn eine Notbremsung mit Auslenken auf nasser Fahrbahn erforderlich wird.“

Selbst auf griffiger, trockener Straße kann das Auto bei plötzlichen Ausweichmanövern leicht aus der Spur geraten. Selbst wenn nur ein Reifen zu wenig Luftdruck hat. In der Praxis driftet dann das Fahrzeug aus der Kurve. „Bei Spurwechselmanövern gerät man früher ins Schleudern, weil die Stabilität fehlt. Auch ESP [Elektronisches Stabilitätsprogramm] kann in diesen Fällen nur bedingt helfen. Bei voller Beladung wirkt sich das sogar noch massiver aus.“

Mehrkosten von rund 60 Euro im Jahr

Ist der Luftdruck in den Reifen zu gering, verschlechtern sich außer der ABS-Bremsung alle sicherheitsrelevanten Kriterien drastisch. „Vielen Fahrzeuglenkern ist auch nicht bewusst, dass der richtige Reifendruck für den Benzinverbrauch mitentscheidend ist“, meint der ÖAMTC-Technikexperte. „Der höhere Rollwiederstand des Reifens sorgt für einen Kraftstoff-Mehrverbrauch von bis zu 0,3 l auf 100 Kilometer. Bei einer durchschnittlichen Kilometerleistung von 13.500 Kilometern, entspricht das – je nach Treibstoffpreis – Mehrkosten von rund 60 Euro pro Jahr“, betont Breitenfellner.

Regelmäßige Kontrolle empfohlen

Reifen gehen im Laufe der Zeit immer ein wenig Luft aus. Allerdings ist dieser geringe Druckverlust mit freiem Auge kaum erkennbar. Welcher Reifendruck bei welcher Beladung für das eigene Auto der Richtige ist, verrät die Betriebsanleitung. „Bei vielen Autos gibt es auch Piktogramme an der Innenseite des Tankdeckels oder an der Innenseite der Fahrertür“, so Breitenfellner. „Der Reifendruck sollte mindestens einmal pro Monat, bei größeren Beladungen, dem Reifenwechsel oder vor längeren Fahrten wie einer Urlaubsreise kontrolliert und bei Bedarf ergänzt werden.“
Allerdings ist auch zu viel Luftdruck im Reifen nicht förderlich, weil die Auflagefläche des Reifens verringert wird. Breitenfellner: „Wenn der Reifendruck zu hoch ist, wird die Laufleistung der Reifen beeinträchtigt. Denn mehr Druck bedeute weniger Haftung auf der Straße – darunter könne die Fahrsicherheit insbesondere bei Aquaplaning leiden.“

Langjährige Forderung umgesetzt

Ab 1. November 2012 müssen alle neutypisierten Fahrzeuge serienmäßig mit einem Reifenkontrolldrucksystem ausgestattet werden, das den Reifendruck beziehungsweise seine Veränderung erfasst. Ist der Reifendruck zu niedrig, erfolgt automatisch eine Information an den Fahrer. „Mit dieser Neuerung wurde eine langjährige Forderung des ÖAMTC erfolgreich umgesetzt, die nachhaltig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen wird“, betont Breitenfellner.

Mag. Christian Boukal
März 2013

Foto: ÖAMTC

‌ Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020

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Der Reifenverschleiß nimmt ab

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Die Reifen erhitzen sich übermäßig

Ist der Reifenluftdruck erheblich zu niedrig, dann muss der Reifen mehr arbeiten. Der Reifen erhitzt sich übermäßig und das kann zu Schäden führen. Ist die Wärmeentwicklung zu groß, dann kann der Reifen anfangen zu brennen.

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Was tun bei zu niedrigem Reifendruck?

Ist der Reifendruck zu niedrig, lässt er sich einfach nachbessern. Ist der Druck zu hoch, kann man etwas Luft ablassen und so den Reifendruck ausgleichen. Auch für den heimischen Gebrauch gibt es Geräte zu kaufen, die eine Überprüfung des Reifendrucks ermöglichen und mit denen man den Reifen nachpumpen kann.

Wie macht sich zu wenig Reifendruck bemerkbar?

Zu niedrigen Reifendruck kann man weder sehen noch fühlen. Falls die Luft in der Hinterachse fehlt kann es sein, dass das Auto beim Spurwechsel unruhig reagiert oder dass das Heck in der Kurve ausbricht. Wenn hingegen Luft in den Vorderreifen fehlt kann es sein, dass der Wagen nicht mehr gut geradeaus läuft.

Wie viel Reifendruck ist gefährlich?

Es besteht Lebensgefahr: Liegt der Reifendruck beim Auto nur 0,3 bar unter der Empfehlung, wird es schon gefährlich. Dabei steigt die Reifentemperatur innerhalb von 20 Minuten auf bis zu 120 °C an, was eine Zerstörung des Reifens zu Folge haben kann.

Was tun wenn Reifendruck leuchtet?

Leuchtet im Armaturenbrett die für den Reifendruck zuständige Kontrolllampe auf, sollten Sie schnellstmöglich den fließenden Verkehr verlassen. Vergewissern Sie sich, ob eine Reifenpanne vorliegt. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie bei der nächsten Tankstelle den Reifendruck überprüfen und diesen ggf. korrigieren.