Welches Land hat am öftesten beim ESC gewonnen?

1974: Die schwedische Popgruppe Abba, (Benny Andersson, Annafrid Lyngstad, Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus) beim Grand Prix d’Eurovision de la Chanson in Brighton. Ihr Sieger-Song hieß: „Waterloo“.

Foto: Pressensbild/dpa

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14.05.2022 - 12:08 Uhr

Vom 10. bis 14. Mai 2022 findet der 66. ESC in Turin im PalaOlimpico statt. Teilnehmen werden diesmal Interpreten aus 40 Ländern.

Doch welches Land hat in der 66 jährigen Geschichte des europäischen Gesangswettbewerbs die meisten Punkte abgeräumt? Wohin ging der ESC-Sieg am häufigsten? Wer ist immer noch bei „Zero Points“, sprich Null Punkten?

Hier einige Zahlenspiele zum Eurovision Song Contest:

✷ Mit gleich sieben ersten Plätzen liegt Irland ganz vorn, gefolgt von Schweden mit sechs ESC-Siegen.

✷Großbritannien hat im Vergleich zwar „nur“ fünfmal den Sieg davongetragen, war mit insgesamt 15 zweiten Plätzen aber am häufigsten unter den ersten drei Bestplatzierten.

✷Auch interessant: Deutschland findet nicht zwar bei den Siegen auf den Spitzenplätzen, dafür aber bei der Häufigkeit der Teilnahme: Insgesamt 60 Mal traten unsere Interpreten schon an. Und sind nicht soooo schlecht! In der Bestenliste findet sich Deutschland mit 3064 Gesamtpunkten immerhin auf Rang fünf.

✷Bei der Gesamtpunktzahl der ewigen Top-Liste liegt aber Schweden mit 4128 Punkten und 55 Teilnahmen auf dem ersten Platz.

✷Keinen einzigen Punkt bekamen bisher die Tschechische Republik (vier Teilnahmen) und Andorra (sechsmal dabei). Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Bis dahin gilt auch bei ESC: Dabei sein ist alles.

Die Top-Liste der meisten ESC-Punkte

PlatzLandPunktzahlTeilnahmen1Schweden4128552Großbritannien3849583Irland3292494Frankreich3083595Deutschland3064606Norwegen2816547Griechenland2740368Spanien2595559Italien24794210Russland24651911Dänemark24234412Israel23353813Schweiz21925714Niederlande21605715Türkei19963416Belgien19595817Malta16902818Ukraine16851219Österreich16604820Finnland14804921Luxemburg14233822Island13142823Zypern12973224Portugal12564825Bosnien-Herzegowina12421826Rumänien11791727Estland1171828Aserbaidschan11432129Kroatien10152130Jugoslawien10132731Armenien948932Serbien852833Lettland8391634Monaco7382435Ungarn7111336Moldau6241137Slowenien5562138Georgien527839Polen5061840Albanien5041241Litauen4531642Serbien&Montenegro400243Nordmazedonien3691544Belarus2541245Australien196146Bulgarien157947Montenegro81748Slowakei42749San Marino14650Marokko7151Andorra0652Tschechische Republik04

Diese Liste stellt eine Übersicht über die Veranstaltungen des Eurovision Song Contests seit 1956 dar.

  1. ↑ grau hinterlegt sind die Austragungsorte, aus denen entgegen den Gepflogenheiten nicht der Sieger des Vorjahres stammte.
  2. ↑ Teiln. = Teilnehmer
  3. ↑ P = Punkte
  4. ↑ mP = mögliche Punkte
  5. ↑ jedes Land schickte 2 Lieder
  6. ↑ 1969 gab es vier Sieger
  7. ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t davon nur im Halbfinale
  8. ↑ 2006 nahm Serbien und Montenegro zwar nicht teil, konnte aber dennoch abstimmen. Es wird also hierbei zur Teilnehmerzahl hinzugerechnet

Der Eurovision Song Contest (ESC, deutsch „Eurovisions-Liederwettbewerb“; bis 2001 in Deutschland unter dem französischen Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson,[1] in Österreich „Songcontest“ genannt) ist ein Musikwettbewerb für Komponisten, Textdichter und Songwriter. Vorgetragen werden die Beiträge von Gesangsinterpreten und Tänzern. Seit 1956 wird dieser jährlich von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet. Die Anregung dazu kam vom Sanremo-Festival, das bereits 1951 ins Leben gerufen wurde. Beim ESC sind die Rundfunkanstalten aller Staaten der EBU teilnahmeberechtigt. Dieser Rundfunkunion gehören mehrheitlich europäische und einige Radio- und Fernsehstationen benachbarter westasiatischer und nordafrikanischer Staaten an. Der ESC erreicht dabei jedes Jahr über 180 Millionen Zuschauer.

Seit dem Grand Prix Eurovision de la Chanson 1957 entsenden die Rundfunkanstalten jedes teilnehmenden Landes ein Lied zum Eurovision Song Contest. Der Wettbewerb findet seit 1958 regelmäßig im Land des Vorjahressiegers statt; nur wenige Male wurde hiervon abgewichen, zuletzt 1980. Da die Zahl der Teilnehmerländer durch den Beitritt vieler osteuropäischer Länder zur EBU stieg, fand von 2004 bis 2007 eine Vorausscheidung statt. Seit 2008 werden zwei als Halbfinale bezeichnete Vorausscheidungen ausgetragen.

Halbfinale und Finale bestehen dabei aus zwei Teilen: Im etwa zweistündigen ersten Teil präsentieren die Teilnehmer ihren Song, im zweiten Teil vergeben die Teilnehmerländer ihre Punkte. Im Halbfinale dauert dieser Teil nur etwa 15 Minuten, da die Finalisten dort in zufälliger Reihenfolge und ohne die Verlesung aller einzelnen Punktevergaben bekannt gegeben werden. Im Finale dauert dieser zweite Teil eine gute Stunde. Die Überleitung von Teil eins zu Teil zwei, somit der Zeitraum, in dem die Zuschauer ihre Stimmen abgeben können, beträgt ungefähr 15 Minuten und wird auf der Bühne durch ein Showprogramm, den sogenannten interval act, überbrückt.

Lys Assia bei der Austragung von 1958 in den Niederlanden

Der Eurovision Song Contest hat seit 1956 insgesamt 66-mal stattgefunden. Die erste Ausgabe fand 1956 in Lugano in der Schweiz statt; die bislang letzte Ausgabe 2022 in Italien.

Lediglich einmal seit der ersten Veranstaltung 1956 fand kein Wettbewerb statt. So zwang die COVID-19-Pandemie die Veranstalter, den ESC 2020, der planmäßig in den Niederlanden stattfinden sollte, abzusagen.

Eine detaillierte Übersicht aller Veranstaltungen seit 1956 findet sich in der Liste der Sieger und Veranstaltungen des Eurovision Song Contests.

1 1969 gab es mangels Regelung bei Punktegleichstand vier Sieger

Die Idee zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne hatte 1955 der Schweizer Marcel Bezençon. Zu dieser Zeit war er Generaldirektor der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft SRG und Vorsitzender der Programmkommission der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Während einer Konferenz der Programmkommission Ende Januar 1955 in Monaco trug er die Idee zu einem europäischen Schlagerwettstreit nach dem Vorbild des Sanremo-Festivals vor.[2] Am 19. Oktober 1955 beschloss daraufhin die Generalversammlung der EBU die Veranstaltung eines Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, des späteren Eurovision Song Contest durchzuführen. Die erste Ausgabe fand 1956 in Lugano statt. Zu Ehren des Erfinders wird seit 2002 jährlich während des Eurovision Song Contest der Marcel-Bezençon-Preis für das beste Lied, die beste künstlerische Darstellung und die beste Komposition (jeweils gewählt von akkreditierten Journalisten, den Kommentatoren und den teilnehmenden Komponisten) verliehen.

Welches Land hat am öftesten beim ESC gewonnen?
  • Länder, die mindestens einmal teilgenommen haben
  • Länder, die bisher als Teil eines anderen Landes teilgenommen haben, aber nie als souveräner Staat
  • Länder, die EBU-Mitglied sind, aber bisher noch nicht teilgenommen haben
  • Länder, die teilnehmen sollten, sich aber kurz vorher zurückgezogen haben
  • Teilnahmeberechtigt am Eurovision Song Contest sind alle Länder, die Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU) sind. Mitglieder der EBU sind neben den meisten europäischen (seit 1990 auch den osteuropäischen) Ländern auch einige nichteuropäische Länder im Mittelmeerraum. Von den ausschließlich außerhalb Europas liegenden EBU-Mitgliedern haben lange nur Israel und Zypern regelmäßig am ESC teilgenommen, seit den 2000er Jahren zudem die Südkaukasusrepubliken Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Wegen der Beliebtheit der Show in Australien darf das Land seit 2015 am ESC teilnehmen, als assoziiertes EBU-Mitglied.[3]

    Jedes EBU-Mitglied hat das Recht auf die Teilnahme am Eurovision Song Contest, jedoch besteht keine Pflicht. Dadurch kann sich die Anzahl der tatsächlichen Teilnehmer ändern. Am ersten Wettbewerb 1956 im schweizerischen Lugano nahmen sieben Länder mit je zwei Beiträgen teil, der Gastgeber Schweiz sowie die Niederlande, Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Italien. In den folgenden Jahren zeigten zunehmend mehr Länder Interesse am Wettbewerb. Jugoslawien war EBU-Mitglied und nahm von 1961 bis 1991 als einziges sozialistisches Land regelmäßig am Eurovision Song Contest teil.

    Seit der EBU-Erweiterung ab 1990 konnten auch die mittel- und osteuropäischen Länder teilnehmen, von denen sich immer mehr auch für eine Teilnahme entschieden. Um die Dauer der Veranstaltung nicht ausufern zu lassen, musste die EBU die Zahl der Teilnehmer begrenzen, es konnten also nicht mehr alle Länder jedes Jahr teilnehmen. 1993 gab es einen separaten osteuropäischen Vorentscheid, bei dem sieben osteuropäische Länder um drei Startplätze konkurrierten. Ab 1994 wurde die Teilnehmerzahl auf 25 (im Jahr 1995 nur 23) begrenzt. Die besten 19 Länder qualifizierten sich für das kommende Jahr, die übrigen mussten ein Jahr aussetzen.

    1996 schließlich wurde aufgrund weiter gestiegener Anmeldezahlen ein neues Verfahren eingeführt. Alle Angemeldeten mit Ausnahme des norwegischen Heimbeitrages mussten sich einer internen Audio-Vorauswahl durch eine Jury stellen. Da der deutsche Beitrag bei dieser Vorauswahl ausschied und Deutschland daraufhin androhte, die Mitfinanzierung weiterer Veranstaltungen zu verweigern, wenn es als größter Beitragszahler nicht teilnehmen dürfe, wurde beschlossen, dass die vier (seit 2011 die fünf) Mitglieder mit dem größten Anteil am EBU-Etat ab 1999 für die Teilnahme an der Veranstaltung gesetzt sind.[4] Damit waren Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien sowie – seit seiner Rückkehr zum Song Contest 2011 – auch Italien unabhängig von ihrer Platzierung im Vorjahr automatisch teilnahmeberechtigt. Diese Länder werden als Die großen Fünf (englisch The Big Five; vor 2011 The Big Four) bezeichnet. Seit der Einführung von Vorausscheidungen 2004 bedeutet diese Regelung, dass diese Länder sich nicht einer Vorausscheidung stellen müssen und direkt für das Finale qualifiziert sind. Dieses Sonderrecht wird von einigen Ländern als „Erkaufen der Finalteilnahme“ kritisiert.[5] Seit 2013 ist diese Regelung ein Grund für die Nicht-Teilnahme der Türkei.[6]

    Um wieder jedem Land jedes Jahr eine Chance auf Teilnahme zu eröffnen, werden seit 2004 Vorausscheidungen ausgetragen, an denen alle aktiven Mitglieder der EBU (bis auf die Big Five) teilnehmen können. 2004 bis 2007 wurde eine Vorausscheidung ausgetragen, aus der die zehn Bestplatzierten ins Finale kamen, zusammen mit den vier Gesetzten, dem Ausrichter und den Plätzen zwei bis zehn des Vorjahres. Seit 2008 finden zwei Vorausscheidungen („Halbfinale“) statt, aus denen sich die jeweils zehn Bestplatzierten neben den vier (seit 2011 fünf) Gesetzten und dem Ausrichter für das Finale qualifizieren. Durch die Aufteilung kulturell, geografisch und sprachlich verwandter Länder auf verschiedene Halbfinale sollen Vorteile innerhalb der Punktevergabe durch Nähe reduziert werden.

    Mittlerweile haben fast alle europäischen Länder teilgenommen. Liechtenstein und der Vatikan sind die einzigen unumstritten unabhängigen Staaten Europas, die noch nie am ESC teilgenommen haben. Während Liechtenstein bislang keinen Rundfunkanbieter hat, der auch EBU-Mitglied ist, ist Radio Vatikan in diesem Verband vertreten. In Liechtenstein existiert seit 2008 mit 1 FL TV ein Fernsehsender, der eine Mitgliedschaft in der EBU und Teilnahme am ESC anstrebt.

    Marokko ist mit seiner Teilnahme am Wettbewerb 1980 das einzige arabische Land, das bisher beteiligt war. Mit Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordanien und Libanon gibt es zwar weitere Staaten im arabischen Kulturkreis, die Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion sind, aber wegen der Teilnahme Israels am ESC haben sie aus Solidarität mit den Palästinensern bislang abgelehnt, selbst daran teilzunehmen.

    Australien trat 2015 laut Aussage der EBU als einmaliger Jubiläumsgast an und war direkt für das Finale qualifiziert. Seit 2016 nimmt Australien nun als assoziiertes Mitglied der EBU – entgegen vorherigen Aussagen – weiter am Wettbewerb teil. Allerdings muss sich der australische Beitrag seither im Semifinale für die Finalshow qualifizieren.[7][8][9] Sollte Australien gewinnen, wird der ESC aber nicht dort, sondern in einem europäischen Partnerland ausgetragen, das der verantwortliche Sender SBS frei wählen kann.

    Zeitleiste der Teilnehmerländer am Eurovision Song Contest[Quelltext bearbeiten]

    Im Laufe der Zeit haben sich immer wieder einzelne Länder gegen die Teilnahme am Eurovision Song Contest entschieden, teils aus Protest, teils aus Desinteresse oder wegen kurzfristiger Probleme. Einzelne EBU-Mitglieder strebten bereits eine Teilnahme an, nahmen aber noch nie am Wettbewerb teil. Andere Länder existieren nicht mehr, weshalb sie auch keine EBU-Mitglieder mehr sind.

    1969 blieb Österreich dem Wettbewerb in Madrid aus Protest gegen die in Spanien herrschende Franco-Diktatur fern. Ein Jahr später nahmen Finnland, Norwegen, Portugal, Schweden und Österreich nicht teil, da sie mit den Gegebenheiten und Abstimmungsmechanismen unzufrieden waren, die im Vorjahr zu gleich vier punktgleichen Siegern geführt hatten. Für den Eurovision Song Contest 2006 zog Serbien und Montenegro seinen Beitrag kurzfristig zurück, da es Indizien für Abstimmungsunregelmäßigkeiten bei der nationalen Vorentscheidung gegeben hatte. Beim ESC 2009 in Moskau zog Georgien die Teilnahme kurzfristig zurück, nachdem der Teilnehmertitel We Don’t Wanna Put In als Kritik an Russlands Ministerpräsidenten Putin beanstandet worden war.[10]

    Armenien meldete sich für den Eurovision Song Contest 2012 im verfeindeten Nachbarland Aserbaidschan an, zog aber nach der Anmeldefrist die Teilnahme aufgrund fehlender Sicherheit für etwaige Teilnehmer zurück. 2016 sollte Rumänien ursprünglich teilnehmen und wählte über eine nationale Vorentscheidung bereits einen Interpreten und ein Lied aus. Aufgrund offener Schulden bei der EBU gab diese erst einige Tage vor dem Wettbewerb in Stockholm bekannt, dass Rumänien 2016 vom Song Contest disqualifiziert wird. Somit nahm das Land 2016 nicht teil. Für den ESC 2017 in Kiew hatte Russland bereits Teilnehmerin und Beitrag ermittelt, nahm schließlich aber doch nicht teil, da die Teilnehmerin aus Sicht der Ukraine zuvor illegal auf die Halbinsel Krim eingereist war und daher nicht in das Gastgeberland einreisen durfte. Ein anderer Interpret wurde nicht ausgewählt und Russland zog sich zurück.

    Mit Tunesien (1977) und dem Libanon (2005) standen zwei weitere arabische Länder jeweils kurz vor der Teilnahme, zogen diese jedoch wieder zurück. In beiden Fällen war die gleichzeitige Teilnahme Israels ein Grund für die Absage.[11] Die folgenden dreizehn Länder haben auf weitere Teilnahmen verzichtet (Stand: Oktober 2022):

    Landbisherige TeilnahmenGrund und Anmerkungletztmalige
    TeilnahmeAndorra Andorra06Andorra nahm von 2004 bis 2009 teil und blieb seitdem aus finanziellen Gründen fern.2009Belarus Belarus16Im Mai 2021 beschloss die EBU, die Mitgliedschaft des belarussischen Staatssenders BTRC in der EBU im Zusammenhang mit der politischen Lage im Land auszusetzen; eine Mitgliedschaft ist jedoch Voraussetzung für eine Teilnahme am Eurovision Song Contest. Die EBU hatte BTRC bis Juni 2021 das Recht zur Beschwerde gegen die Entscheidung eingeräumt. Das Land war bereits 2021 disqualifiziert worden.[12] Bis zum Verstreichen des Ultimatums reichte das BTRC keine Beschwerde ein. Zum 1. Juli 2021 wurde die Mitgliedschaft in der EBU offiziell aufgelöst.[13]2019Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina19Bosnien und Herzegowina nahm von 1993 bis 2012 regelmäßig teil. 2016 kehrte man dank Sponsorings zum ESC zurück, musste aber im Folgejahr erneut absagen. Wegen der desolaten finanziellen Situation des Senders BHRT hat die EBU Sanktionen verhängt, so dass man derzeit nicht teilnehmen darf.2016Bulgarien Bulgarien14Im Oktober 2022 meldete die Seite EurovisionFun, dass Bulgarien aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und der unsicheren politischen Situation im Land 2023 nicht am ESC teilnehmen werde.[14]2022Luxemburg Luxemburg37Luxemburg war ab 1956 regelmäßig dabei und siegte insgesamt fünfmal, zuletzt 1983. Durch eine Neuregelung der EBU zu den Teilnehmern wurde 1994 ausgesetzt. 1995 hätte man wieder teilnehmen können, verzichtet aber seither mangels Interesse.1993Marokko Marokko01Marokko nahm einmalig 1980 teil und strebt keine Teilnahme mehr an.1980Monaco Monaco24Monaco war ab 1959 regelmäßig vertreten, siegte 1971 und verzichtete ab 1980 auf Teilnahmen. 2004 kam das Land für drei Jahre zurück. Seit 2007 sprechen Mängel des Wertungssystems und mangelnde Siegeschancen gegen eine Teilnahme.2006Montenegro Montenegro12Im Oktober 2022 bestätigte RTCG das man sich vom Wettbewerb zurückziehen werde. Gründe hierfür seien unter anderem finanzielle Engpässe und mangelndes Interesse von Sponsoren.[15]2022Nordmazedonien Nordmazedonien20Im Oktober 2022 gab MRT bekannt, dass man sich aufgrund der Wirtschafts- und Energiekrise sowie der hoher Kosten vom ESC zurückziehen werde.[16]2022RusslandRussland24Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 wurde Russland vom Eurovision Song Contest 2022 ausgeschlossen. Als Reaktion darauf traten alle russischen Staatsmedien aus der EBU aus. Eine erneute Teilnahme Russlands ist daher bis auf Weiteres nicht möglich.2021Slowakei Slowakei08Die Slowakei nahm 1993 erstmals teil, zog sich aber im Jahr 2000 vom Wettbewerb zurück. Von 2009 bis 2012 nahm man wieder teil, seitdem bleibt die Slowakei aus finanziellen Gründen fern.2012Turkei Türkei34Die Türkei nahm erstmals 1975 teil und war seit 1980 regelmäßig vertreten. Seit 2013 ist sie nicht mehr dabei, da das Land mit dem Status der „Big Five“ und der gleichwertigen Gewichtung von Jury und Televoting bei der Punktewertung nicht mehr einverstanden ist.[17] Die Sendung wird seitdem auch nicht mehr im Fernsehen übertragen.
    Nach dem Sieg von Conchita Wurst beim 2014 hat sich die ablehnende Haltung der Türkei verstärkt: Auftritte mit sexuellen Anspielungen und in leichter Bekleidung sowie die Triumphe homosexueller Künstler seien den Zuschauern nicht zuzumuten.2012Ungarn Ungarn19Ungarn verzichtete seit seinem Debüt 1993 bereits mehrmals auf eine Teilnahme: 2000 bis 2004, 2006 sowie 2010. Jedes Mal wurden finanzielle Schwierigkeiten angeführt. Seit 2020 bleibt die Rundfunkanstalt MTVA aus unbekannten Gründen fern.2019

    Neben den insgesamt 52 Teilnehmern in der Geschichte des Eurovision Song Contests gibt es auch Staaten, die sich um eine Teilnahme bemühten, jedoch abgelehnt wurden, und es gibt auch EBU-Mitglieder, die noch nie am ESC teilnehmen wollten.

    EBU-Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Insgesamt acht Staaten waren/sind EBU-Mitglieder, haben aber noch nie am ESC teilgenommen. Diese sind:

    Obwohl Algerien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Libyen und Tunesien teilnehmen könnten, blieben sie bisher dem Wettbewerb fern. Es wird spekuliert, das der Grund die Teilnahme Israels sei. Libanon (2005) und Tunesien (1977) zogen jeweils kurzfristig ihre Teilnahme zurück, wobei Libanon bereits zu dem Zeitpunkt des Zurückziehens den Song Quand tout s'enfuit ausgesucht hatte. Der Vatikanstaat könnte über ihren Mitgliedssender Radio Vatikan (RV) teilnehmen, welcher auch ein Gründungsmitglied der EBU war, obwohl RV nur päpstliche Veranstaltungen überträgt und die Einwohnerzahl weniger als 900 beträgt. Bisher hat man sich noch nie um eine Teilnahme bemüht. Nach dem Auflösen der Tschechoslowakei nahmen Tschechien und die Slowakei als separate Länder teil.

    Andere Staaten und Gebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Faroer Färöer: Seit 2010 bemüht sich der färöische Nationalsender Kringvarp Føroya (KVF), eine EBU-Mitgliedschaft zu erlangen, damit Färöer als eigenständiger Staat am Eurovision Song Contest teilnehmen kann. Da die Färöer-Inseln aber kein eigener Staat sind, sondern zum Königreich Dänemark gehören, kann KVF keine EBU-Mitgliedschaft erlangen.[18]
    • Gibraltar Gibraltar: Gibraltar bemüht sich seit 2006 um eine EBU-Mitgliedschaft, wobei der gibraltarische Sender Gibraltar Broadcasting Corporation (GBC) keine EBU-Mitgliedschaft erlangen kann, da die britische Halbinsel nicht unabhängig vom Vereinigten Königreich ist.
    • Kasachstan Kasachstan: Kasachstan hat noch nie am Eurovision Song Contest teilgenommen, jedoch wurden sie seit 2018 eingeladen am Junior Eurovision Song Contest teilzunehmen. Die staatliche Fernsehgesellschaft K-1 hofft seit 2008 auf eine EBU-Vollmitgliedschaft. Wenn dies geschieht, könnte Kasachstan möglicherweise am Eurovision Song Contest teilnehmen. Ansonsten bestünde nur die Möglichkeit wie Australien zum Wettbewerb eingeladen zu werden. Dies war bisher nie der Fall.
    • Katar Katar: 2009 war Qatar Radio (QR) kurzzeitig assoziiertes Mitglied der European Broadcasting Union (EBU).[19] Alle teilnehmenden Länder des Eurovision Song Contest müssen aktive Mitglieder der EBU sein oder eingeladen werden. Da aber kein Sender aus Katar Mitglied der EBU hat, ist es unwahrscheinlich, das Katar am ESC teilnehmen wird, obwohl sich das Land von 2009 bis 2011 um eine Teilnahme bemühte.[20]
    • Kosovo Kosovo: Kosovo hat noch nie als unabhängiger Staat am Eurovision Song Contest teilgenommen. Da Kosovo kein Mitglied der Vereinten Nationen und der kosovarische Sender RTK kein Mitglied der International Telecommunication Union ist, kann RTK keine Vollmitgliedschaft in der EBU beantragen. Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von Serbien im Jahr 2008 beantragte sein Sender Radio Television of Kosovo (RTK) die EBU-Mitgliedschaft und wollte, dass der Kosovo am Eurovision Song Contest 2009 teilnimmt. Ab 2013 hat RTK Beobachterstatus innerhalb der EBU. Dazu nahm Kosovo am Eurovision Young Dancers 2011 teil. Am 16. Mai 2022 erklärte RTK-Generaldirektor Shkumbin Ahmetxhekaj, das der kosovarische Sender beabsichtige, sich Ende des Jahres um die EBU-Mitgliedschaft zu bewerben, und bestätigte, dass das Kosovo am Eurovision Song Contest teilnehmen könne, falls RTK die EBU-Mitgliedschaft erhalte.[21]
    • Liechtenstein Liechtenstein: Liechtenstein hat noch nie am Eurovision Song Contest teilgenommen da das Fürstentum keinen eigenen nationalen Sender hat, welcher Mitglied der EBU ist. Seit den 1970er Jahren gab es Versuche am ESC teilzunehmen. 1976 wurde der Song My Little Cowboy von Biggi Bachmann als Debütbeitrag des Landes angekündigt, wobei diese Teilnahme von der EBU abgelehnt wurde. Am 15. August 2008 wurde mit 1 FL TV der erste Sender mit dem Hauptsitz in Liechtenstein gegründet. Dies würde es dem Land ermöglichen, zum ersten Mal am Eurovision Song Contest teilzunehmen, falls es sich entscheiden sollte, der EBU beizutreten, was eine Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb ist. Seit 2009 versucht der Sender aktiv, ein EBU-Mitglied zu werden, um beim Eurovision Song Contest teilnehmen zu können. Allerdings wurde bisher noch keine Mitgliedschaft umgesetzt, da man die Unterstützung der liechtensteinischen Regierung bräuchte, um die Kosten für die EBU-Mitgliedschaft und die Zahlung der Teilnahmegebühr für den Wettbewerb tragen zu können. Am 9. August 2022 gab die Geschäftsführerin von 1 FL TV, Sandra Woldt bekannt das man sich nicht mehr um eine EBU Mitgliedschaft bemühen werde. Man werde sich stattdessen auf die Berichterstattung im eigenen Land konzentrieren.[22] Ein Debüt beim ESC ist somit bis auf weiteres ausgeschlossen. Liechtenstein ist damit das einzige international anerkannte Land Europas, welches nicht Mitglied der EBU ist.
    • Schottland Schottland/Wales Wales: Für Schottland und Wales ist eine Teilnahme am Eurovision Song Contest aktuell nicht möglich, da dieses gemeinsam mit England und Nordirland als Vereinigtes Königreich am ESC teilnehmen. Eine Teilnahme ist dann möglich wenn das Vereinigte Königreich auf eine Teilnahme verzichtet, so z. B. am Eurovision Choir oder beim Junior Eurovision Song Contest. Die Radiosender, welche die Länder vertreten, sind BBC Alba (Schottland) sowie die BBC Cymru Wales und S4C (Wales).
    • Sowjetunion Sowjetunion: Die Sowjetunion hat nie am Eurovision Song Contest teilgenommen, obwohl Ende der 1980er Jahre mehrere Versuche unternommen hatte. Die RSFSR hatte die Idee ins Spiel gebracht, jedoch wurde die Teilnahme zurückgezogen, da man dachte, dass eine Teilnahme ein zu radikaler Schritt sei. Die Sowjetunion nahm zwar nicht am ESC teil, dafür haben einige Nachfolgestaaten am ESC teilgenommen und sogar gewonnen.[23]
    • China Volksrepublik Volksrepublik China: Nachdem die Volksrepublik China den Eurovision Song Contest 2015 ausstrahlte, zeigte der chinesische Provinzfernsehsender Hunan TV Interesse an einer Teilnahme am Eurovision Song Contest 2016. Die EBU hatte geantwortet: „Wir sind offen und suchen immer nach neuen Elementen bei jedem Eurovision Song Contest“. Am 3. Juni 2015 wurde bekanntgegeben das entgegen anderslautender Gerüchte China nicht am Eurovision Song Contest 2016 teilnehmen werde.[24] Nachdem die Volksrepublik beim Eurovision Song Contest 2018 die Beiträge der Schweiz, Albanien und Irland aufgrund von Tätöwierungen oder einer Darstellung eines homosexuellen Paars nicht ausstrahlte oder zensierte, wurde die Partnerschaft mit der EBU aufgelöst.

    Karte mit allen bisherigen Austragungsorten

    Der Eurovision Song Contest wird seit 1958 im Land des Vorjahressiegers ausgetragen. Da die Regelung der Vergabe an das Siegerland 1956 noch nicht bestand, richtete 1957 die Bundesrepublik Deutschland den Großen Preis der Eurovision in Frankfurt am Main aus.

    Sechsmal kam es bisher vor, dass nicht, wie eigentlich vorgesehen, das Siegerland des letztjährigen Wettbewerbs die Veranstaltung ausrichtete, sondern stattdessen ein anderes Land als Veranstalter einsprang. Fünfmal war dies Großbritannien (1960 für die Niederlande, 1963 für Frankreich, 1972 für Monaco, 1974 für Luxemburg und 2023 für die Ukraine) sowie einmal die Niederlande (1980 für Israel).

    Der Eurovision Song Contest wurde bisher achtmal in Großbritannien und siebenmal in Irland ausgetragen. Häufigster Austragungsort ist mit sechs Veranstaltungen die irische Hauptstadt Dublin, gefolgt von London und Luxemburg mit je vier Veranstaltungen.

    Seit den 2000er Jahren findet der Wettbewerb häufig in großen Arenen statt. So richtete Dänemark beispielsweise den Eurovision Song Contest 2001 im Parken und Deutschland den Eurovision Song Contest 2011 in der Düsseldorf Arena aus. Vor der Jahrtausendwende fand der Eurovision Song Contest häufig in Theatern oder Fernsehstudios statt. So richtete beispielsweise das Point Theatre in Dublin den Wettbewerb dreimal aus. Andererseits gab es in den letzten Jahren häufig auch Austragungsorte, in denen Sitzplätze vorher nicht installiert waren. So richtete die Ukraine den Eurovision Song Contest 2017 beispielsweise in einem Veranstaltungszentrum aus, dem International Exhibition Centre. Auch Israel richtete den Wettbewerb 2019 in einem Veranstaltungszentrum aus, dem Tel Aviv Convention Center. Dänemark richtete den Wettbewerb 2014 sogar in einer alten Schiffswerft, der B&W Hallerne, aus.

    In der folgenden Tabelle sind die häufigsten Austragungsorte des Eurovision Song Contests dargestellt:

    Die offizielle Bezeichnung der Veranstaltung lautet seit 1992 Eurovision Song Contest. Die Bezeichnung wurde erstmals 1960 für den fünften Wettbewerb im Vereinigten Königreich verwendet. Insgesamt trugen 41 der bisherigen 61 Veranstaltungen diesen Namen. Seit 1970 wird diese Bezeichnung auch bei der Austragung in nichtenglischsprachigen Ländern verwendet, zuerst in übertragener Form wie Eurovisie Songfestival (nl.), Concours Eurovision de la Chanson (franz.) oder zuletzt 1991 Concorso Eurovisione della Canzone (ital.).

    In der deutschen Öffentlichkeit wird für den Songwettbewerb auch der Begriff Grand Prix[25][26][27] verwendet, da dies einerseits die Kurzform der Benennung von früheren Veranstaltungen ist, mit Titeln wie Grand Prix Eurovision de la Chanson oder deren Übertragungen ins Italienisch-Spanische (Gran Premio […]) und Deutsche (Großer Preis der Eurovision). Andererseits hieß die Auszeichnung, die der Sieger des Wettbewerbs erhielt, bis 2003 Grand Prix (zuletzt: Grand Prix of the 2003 Eurovision Song Contest).[28] Seit 2004 ist der Begriff Grand Prix gänzlich aus dem Regelwerk verschwunden.

    Seit 2002 wird der Song Contest jedes Jahr durch ein Motto untermalt. Es wird ein begleitendes Logo entworfen, das aus wenigen sowie prägnanten Worten auf Englisch besteht und teilweise auch Schriftzeichen enthält, wie beispielsweise das Hashtag 2014. Einzig 2009 verzichtete Russland ohne Angabe von Gründen auf ein Motto. Folgende Mottos wurden seit 2002 verwendet:

    Welches Land hat am öftesten beim ESC gewonnen?

    Das alte Logo – hier im Jahr 2014 – das von 2004 bis 2014 genutzt wurde

    Das Eurovision-Song-Contest-Logo mit herzförmigem „V“ in der Mitte, wo stets die Flagge des Gastgeberlandes eingefügt wird, existiert seit dem Jahr 2004, als eine Corporate Identity für den Eurovision Song Contest eingeführt wurde. Zuvor hatte jedes Gastgeberland ein individuelles Logo für die Veranstaltung entworfen. Von 2004 bis 2014 war das Logo in Pinselstrich Design gehalten. 2015 entschied sich die EBU zum 60-jährigen Jubiläum das Logo leicht anzupassen. Seither ist das Logo klarer gestaltet und von glatten Konturen geprägt.

    Der Wettbewerb 1956 war der bislang einzige, bei dem ein einzelner Mann durch den Abend führte. In den Folgejahren waren es immer Moderatorinnen, bis 1978 in Paris erstmals ein Mann und eine Frau gemeinsam Gastgeber waren. Diesem Beispiel folgte Israel 1979. Von 1980 bis 1987, 1993 und 1995 waren es dann wieder einzelne Frauen; von 1988 bis 1992, 1994 sowie von 1996 bis 2009 wurde, mit der Ausnahme von 1999, wieder ein Zweiergespann aus einem Mann und einer Frau eingesetzt. 2009 gab es allerdings die Besonderheit, dass es ein unterschiedliches Gespann aus Moderatoren für die beiden Halbfinale und für das Finale gab. 1999, 2010, 2011 und 2012 führten zwei Moderatorinnen und ein Moderator durch die Veranstaltung. 2013 wurde die Veranstaltung wieder von einer einzelnen Moderatorin präsentiert. 2014 wurde der Wettbewerb erstmals und zum einzigen Mal gemeinsam von einer Moderatorin und zwei Moderatoren präsentiert. 2015 führten erstmals drei Moderatorinnen durch die Veranstaltung, während 2016 wieder ein Zweiergespann aus Mann und Frau eingesetzt wurde. 2017 präsentierten dann zum ersten und bisher einzigen Mal drei Moderatoren den Wettbewerb. 2018 hingegen moderierten erstmals vier Moderatorinnen den Wettbewerb. 2019 entschied man sich für zwei Moderatoren und zwei Moderatorinnen.

    Gelegentlich haben auch ehemalige Wettbewerbsteilnehmer durch den Abend geführt: 1976 Corry Brokken, 1979 Jardena Arasi, 1985 Lill Lindfors, 1986 Åse Kleveland, 1991 Gigliola Cinquetti und Toto Cutugno, 1999 Dafna Dekel, 2003 Marie N und Renārs Kaupers, 2006 Sakis Rouvas, 2008 Željko Joksimović, 2009 Alsou, 2011 Stefan Raab, 2012 Eldar Qasımov, 2013 Eric Saade (Green Room), 2015 Conchita Wurst (Green Room), 2016 Måns Zelmerlöw, 2020 und 2021 Edsilia Rombley.

    Von 1966 bis 1972 und von 1977 bis 1998 galt die Regel, dass jeder Interpret in der jeweiligen Landessprache singen muss. Seit 1999 ist den Interpreten die Sprache, in der ihr Beitrag gesungen wird, wieder freigestellt.

    Ende August 2010 trat die Reference Group der Europäischen Rundfunkunion in Belgrad zusammen. Das Gremium zog dabei das Datum der Veröffentlichung der Lieder eines Jahrganges vom 1. Oktober auf den 1. September des Vorjahres vor.[29][30]

    Nach der aktuellen Fassung der Regeln gilt:[31]

    • Die Interpreten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
    • Jeder Interpret darf in einem Jahr nur für ein Land antreten.
    • Es dürfen höchstens sechs Personen auf der Bühne mitwirken.
    • Das Lied muss live gesungen werden, ausgenommen der Begleitgesang.
    • Lied oder Auftritt dürfen keine politische Botschaft enthalten oder dem Image des Liederwettbewerbs schaden.
    • Lied oder Auftritt dürfen kein Fluchen und keine Werbung enthalten.
    • Beim Auftritt dürfen keine Tiere mitwirken.
    • Die Lieder dürfen frühestens am 1. September des Vorjahres veröffentlicht werden (diese Regel gilt seit dem 1. September 2010).
    • Es muss sich um einen Originalsong handeln, darf also keine Coverversion eines älteren Liedes sein.
    • Die Länge des Beitrags darf maximal drei Minuten betragen.
    • Die Instrumental-Musik wird als Playback eingespielt. Zum letzten Mal wurde den Interpreten 1998 die Möglichkeit geboten, sich durch ein Orchester live begleiten zu lassen.
    • Die Zahl der teilnehmenden Länder ist auf 44 begrenzt, im Finale auf 26.[32] (Ausnahme beim ESC 2015, dort traten 27 Länder an, einschließlich des Jubiläums-Ehrengasts Australien.)

    Jedem Land steht es frei, wie es seinen Vertreter für den Eurovision Song Contest auswählt. Meist geschieht dies in Form von nationalen Vorentscheidungen, bei denen mehrere Künstler gegeneinander antreten. Während in früheren Jahren meist eine Jury den Teilnehmer wählte, geschieht dies zunehmend über eine Telefonabstimmung (engl.: Televoting). Viele Länder nutzen dazu auch das Abstimmungssystem, das beim Contest selbst benutzt wird: zu 50 % wählt die Jury und zu 50 % wählt das Televoting den Beitrag aus. Andere Länder verzichten auf eine Vorentscheidung und wählen ihren Beitrag intern aus.

    Bisher hat fast jedes Land, das je am Song Contest teilgenommen hat, eine nationale Vorentscheidung veranstaltet. Lediglich Marokko und Monaco hielten nie eine Vorentscheidung ab.

    Der Großteil der belgischen Beiträge wurde über die Vorentscheidung Eurosong ausgewählt. Dabei ist anzumerken, dass RTBF zuletzt 2013 eine Vorentscheidung veranstaltete, während VRT zuletzt 2016 eine Vorentscheidung abhielt. 1956, 1964, 1985, 1990, 2003, 2007, 2009 und 2015 wählte das Land seine Beiträge intern aus; dies wird auch seit 2017 so gehandhabt.

    Deutschland wählte den Großteil seiner Beiträge über eine nationale Vorentscheidung aus. Die deutsche Vorentscheidung hieß von 2010 bis 2019 Unser Lied/Star/Song für … (ergänzt durch die jeweilige Stadt, in der der Song Contest im betreffenden Jahr stattfand). 2004, 2005 und 2022 trug er den Titel Germany 12 Points!. Außerdem gab es 2014 und 2015 ein Clubkonzert, bei dem der Gewinner eine Wildcard für die Vorentscheidung erhielt. Intern wurde der Beitrag 1959, von 1966 bis 1968, 1974, 1977, 1993 bis 1995, 2009, 2020 und 2021 ausgewählt.

    Österreich wählte den Großteil seiner Beiträge intern aus. Von 1981 bis 1984, 1990 bis 1991, 1993 bis 1994, 2002 bis 2005, 2011 bis 2013 sowie 2015 und 2016 fand eine nationale Vorentscheidung statt.

    Der Großteil der Schweizer Beiträge wurde über die Vorentscheidung Concours Eurovision ermittelt. Diese fand zuletzt 2004 statt und wurde 2011 von der Sendung Die Grosse Entscheidungsshow abgelöst. Diese Vorentscheidung fand bis 2018 statt, von 1969 bis 1971, 1980, 1994 bis 1997 sowie von 2005 bis 2010 wurde auf eine Vorentscheidung verzichtet. Seit 2019 bestimmt das Land seinen Beitrag intern.

    Folgende Formen der Auswahl nutzen die anderen teilnehmenden Länder (Stand: 17. Mai 2022):

    Mit einer oder mehreren Vorrunden und einem Finale verlaufen die Shows in Albanien, Estland, Italien, Litauen, Norwegen, Portugal und Schweden. Das Festivali i Këngës in Albanien und das Sanremo-Festival in Italien wurden nicht extra für den ESC konzipiert. In beiden Formaten wird dem Sieger die ESC-Teilnahme angeboten, in Italien kann er dies ablehnen.

    Die Niederlande veranstalteten früher immer einen Vorentscheidung zur Bestimmung des Beitrags. Lediglich 1961, 1980 und 2008 wurde der Beitrag intern bestimmt. Seit 2013 wählen die Niederlande alle Beiträge intern aus. In Russland wurde bis zum Ausschluss des Landes wegen des Überfalls auf die Ukraine 2022 die Auswahl jährlich abwechselnd von den Sendern Perwy kanal und Rossija 1 getroffen.

    Im Jahr 1975 wurde das aktuelle und mittlerweile zum Kult gewordene, allgemein „douze points“-System genannte, Verfahren der Punktevergabe eingeführt. Seit 1980 werden die Punkte, um die Spannungskurve zu erhöhen, aufsteigend vergeben. 2016 wurde das Verfahren dahingehend erweitert, dass jedes Land zweimal bis zu zwölf Punkte vergibt, mit getrennten Ergebnissen aus Televoting und Jurybewertungen.

    Bis 1997 wurde die Punktevergabe ausschließlich durch eine Jury bestimmt. Beim ersten ESC mit veröffentlichtem Abstimmungsergebnis (1957) kam folgender Modus zum Einsatz: In jeder Landesjury saßen zehn Mitglieder, jedes Mitglied konnte für seinen Favoriten einen Punkt abgeben. Dieser Modus wurde von 1957 bis 1961, 1967 bis 1970 sowie im Jahr 1974 genutzt.

    1962 vergaben die Landesjurys drei Punkte an den besten Titel, zwei Punkte an den zweitbesten und einen Punkt an den drittbesten Titel. Dieser Modus wurde 1963 auf fünf Punkte für den erstplatzierten und folgend erweitert. 1964 wurde ein neuer Modus eingeführt: Jeder Juror bewertet jedes Land, daraus entsteht eine Liste. An den besten Titel wurden fünf Punkte, an den zweitplatzierten drei und an den drittplatzierten ein Punkt vergeben. Sollte nur ein Titel nominiert sein, bekommt dieser alle neun Punkte, sollten es zwei sein, bekommt der erste sechs und der zweitplatzierte Titel drei Punkte.

    Da es seit 1962 regelmäßig null Punkte, 1962 bis 1965 sogar vier pro Jahr, gab und wegen der Unzufriedenheit mit dem Wertungssystem von 1957, das 1969 für vier Sieger gesorgt hatte, wurde 1971 ein neuer Modus eingeführt. Jedes Land entsendet zwei Juroren, die für jedes Lied zwischen einen und fünf Punkte geben konnten, sodass die erreichten Punktzahlen erstmals über 100 Punkte steigen konnten.

    1975 wurde schließlich der Wertungsmodus eingeführt, der bis heute in seinen Grundzügen zur Anwendung kommt. Jedes Teilnehmerland vergibt Punkte an die zehn besten Titel. Das beste Lied erhält 12, für das zweitbeste werden 10 und für die verbliebenen acht besten Titel absteigend 8 bis 1 Punkte vergeben. Von 1975 bis 1979 wurden die Punkte nach Startreihenfolge verlesen, in den Folgejahren dann aufsteigend.

    Bis 1996 bestand die Jury pro Land aus 16 Personen – acht Experten und acht musikinteressierten Laien, die zudem aus verschiedenen Generationen und Geschlechtern sein mussten, um ein objektives Ergebnis zu gewährleisten. Von 1975 bis einschließlich 1993 wurde die Wertung per Telefonschaltung durchgegeben. Seit 1994 gibt es eine Videoschaltung, in der die Punktesprecher zu sehen sind.

    1997 wurde in Deutschland, Schweden, Österreich, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zum ersten Mal das Televoting getestet, das beim Publikum auf große Begeisterung stieß. Schon 1998 wurde die Jury durch das neue Wertungssystem abgelöst. Nur wenige Länder, wie Russland und Ungarn, wo es aus technischen Gründen nicht möglich war, führten das Televoting erst etwas später ein. Die Publikumsstimmen wurden ins „douze points“-System übertragen und so vergeben.

    2006 wurde die Bekanntgabe der Punkte angepasst. Um die Prozedur, aufgrund der seit 2004 deutlich höheren Teilnehmerzahl, zu straffen, wird die Wertung seitdem teilweise automatisch eingeblendet. Bis 2013 wurden die Punkte von eins bis sieben auf Ansage eingeblendet und nur noch die Titel mit 8, 10 und 12 Punkten von den nationalen Fernsehsprechern offiziell angesagt. Die Vergabeprozedur konnte so beschleunigt werden. 2014 wurde sie nochmals gestrafft, indem die Punkte eins bis sieben nicht mehr auf Ansage, sondern bereits bei der Begrüßung des verbundenen Landes eingeblendet wurden. Seit 2016 wird lediglich noch die Höchstwertung der Juries von 12 Punkten angesagt.

    Zwischen 2009 und 2015 wurden die Punktzahlen, die jedes Land vergibt, zu 50 % durch Telefonabstimmung und zu 50 % durch eine fünfköpfige Jury bestimmt.

    Im Finale dürfen alle Länder abstimmen, die in den Halbfinalen angetreten sind. Somit sind auch die im Halbfinale ausgeschiedenen Länder stimmberechtigt.

    Für den Beitrag des eigenen Landes dürfen keine Punkte vergeben werden. Gewonnen hat der Beitrag mit den insgesamt meisten Punkten.

    Seit 2016 vergibt jedes Land zwei getrennte Punktesätze, einer aus den Ergebnissen der Jury, der andere aus den Ergebnissen der Telefonabstimmung. Jeder Punktesatz besteht aus den Punkten 1 bis 8, 10 und 12, die an die besten zehn Lieder vergeben werden. Zuerst werden die Ergebnisse der Jurys verkündet, wobei die Ergebnisse pro Land vorgestellt werden. Der zugeschaltete nationale Fernsehsprecher liest die Nation mit der höchsten Punktzahl vor, die anderen Punkte werden vorher eingeblendet. Die Punkte der Telefonabstimmung aus den Ländern werden addiert und diese Gesamtpunktzahl von den Moderatoren der Sendung verkündet. Dabei erfolgte bis 2018 das Vorlesen in der Reihenfolge der erhaltenen Punkte, sodass das Land mit den meisten Zuschauerstimmen seine Punktzahl erst zum Schluss erfuhr. Seit 2019 basiert die vorgelesene Reihenfolge auf der Platzierung nach Ende des Juryvotings. So erhielt die norwegische Band KEiiNO vom Publikum die Höchstpunktzahl im Jahr von 291 Punkten inmitten der Abstimmung, weil die Jury nur 40 Punkte an den Beitrag vergab und er damit im Mittelfeld platziert war.

    Tritt kurzfristig ein Problem auf, das die Ermittlung per Telefonabstimmung verhindert, so werden die Punkte durch einen Schnitt von Ländern, die in den vergangenen Jahren ähnlich abgestimmt haben, vergeben. Dies gilt auch für eine Disqualifikation des Juryergebnisses. Seit 2013 können Fernsehzuschauer auch mit einer Mobile App abstimmen. Die Anwendung zeigt Informationen zum aktuellen Geschehen beim Eurovision Song Contest an, die Stimmabgabe erfolgt direkt aus der Mobile App per SMS.

    Wenn zwei oder mehr Teilnehmer am Ende die gleiche Punktanzahl haben, gelten weitere Unterscheidungskriterien, um eine eindeutige Platzierung zu gewährleisten. Ausschlaggebend ist zunächst die Anzahl der Länder, von denen die jeweiligen Teilnehmer Punkte erhalten haben. Lässt sich dadurch keine eindeutige Rangfolge erstellen, wird die Anzahl der an die entsprechenden Teilnehmer vergebenen Höchstwertungen berücksichtigt. Dabei wird zuerst die Anzahl der 12-Punkte-Wertungen, bei Gleichheit die Anzahl der 10-Punkte-Wertungen und so folgend bewertet. Erst für den Fall, dass sich durch den Vergleich sämtlicher Einzelwertungen kein Unterschied ergibt, werden die betroffenen Länder nach der Reihenfolge der Startnummern platziert.[33]

    Dieser Katalog von Regelungen fand bisher einmal zur Bestimmung des Siegers Anwendung, nämlich beim ESC 1991, als die Schwedin Carola („Fångad av en stormvind“) mehr 10-Punkte-Wertungen erhalten hatte als die punktgleiche Französin Amina („Le dernier qui a parlé“) und zur Siegerin erklärt wurde. Damals gab es die erste Regel (das Lied gewinnt, das aus mehr Ländern Punkte bekommen hat) noch nicht, nach der Frankreich gewonnen hätte. Mittlerweile ist dieser Punkt eingeführt worden, so dass 2004 trotz jeweils 50 erreichten Punkten der Beitrag aus Malta einen sicheren Platz im Finale 2005 bekam, während jener aus Kroatien durchs Semifinale musste.

    Vor 1975 kamen verschiedene andere Punktevergabesysteme zum Einsatz. Beim ESC 1969 führte ein Wertungsmodus, der für niedrige Punktzahlen pro Teilnehmer sorgte, dazu, dass vier Länder (Spanien, Vereinigtes Königreich, Niederlande, Frankreich) punktgleich an der Spitze lagen und zu gleichberechtigten Siegern ernannt wurden.

    Kritik am Wertungssystem, Reformdiskussion und Neuregelung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In der öffentlichen Debatte wurde des Öfteren angemerkt, dass einige Länder innerhalb desselben Kulturraums sich während der Abstimmung gegenseitig begünstigten.[34][35] Unmut über als ungerecht empfundene Punkteverteilungen wird seit Beginn der Veranstaltung geäußert, die erst im 43. Jahr zur mehrheitlichen Telefonabstimmung überging. Vor allem politische Tendenzen und Boykotts wurden bemängelt, die nur noch einen untergeordneten Punkt in der Kritik einnehmen.

    Neuregelung ab 2008[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die verantwortliche Europäische Rundfunkunion (European Broadcasting Union, EBU) stellte am 2. Oktober 2007 Regeländerungen vor:[36] Ab 2008 wurden zwei getrennte Halbfinale veranstaltet, deren Zusammenstellungen per Losentscheid bestimmt wurden. Alle Länder waren in dem Semifinale stimmberechtigt, in dem sie selbst teilnahmen. Die für das Finale Qualifizierten wurden je einer Sendung zugeteilt. In das Finale zogen die neun Bestplatzierten nebst dem Bestbewerteten der Back-Up-Jurys ein, der ohne diese den Finaleinzug nicht erreicht hätte.

    Neuregelung ab 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    2009 kam es zu weitreichenden Veränderungen hinsichtlich des Abstimmverfahrens im Finale. Nachdem in den Jahren 2004 bis 2008 einzig das Publikum über die Punktergebnisse entschieden hatte, wurde wieder die ursprüngliche Idee der Jury aufgegriffen. Fortan erhielt pro Teilnehmerland diese Jury, deren Mitglieder eine Verbindung zur Musik aufweisen sollten, gleichgewichtetes Mitspracherecht. Für die Vorrunden hielten die Verantwortlichen noch am Konzept des Vorjahres fest.[37]

    Die Europäische Rundfunkunion begründete ihre Entscheidung damit, dass sich die Resultate von Ersatzjurys, die im Falle technischer Pannen eine reibungslose Punktevergabe gewährleisten sollten, in den letzten Jahren zunehmend vom offiziellen Ergebnis unterschieden. Der NDR-Verantwortliche Ralph Quibeldey betonte außerdem den Aspekt, dass sich die Juroren im Gegensatz zum Großteil der Fernsehzuschauer die Beiträge mehrmals anhörten und zu einem differenzierteren Urteil in der Lage wären. In der Öffentlichkeit hingegen wurden die Reformen überwiegend als Reaktionen auf die hinteren Platzierungen vieler westlicher Staaten, insbesondere der der finanzstärksten Big-5, gedeutet.[38][39][40] Beobachter sahen den Versuch, kulturell bedingte Geschmacksverschiedenheiten osteuropäischer und zentralasiatischer Zuschauer gezielt zu unterdrücken und warfen den Befürwortern des neuen Modus Blockbildung und Nichtbeachtung der individuellen Qualität der Beiträge vor.[41] Der Stern betitelte die deutschen Juroren aufgrund ihrer Zusammenstellung als „Spaß-Jury“.[42] Tatsächlich erzielten zehn der elf östlich orientierten Teilnehmer durch das Mischvoting schlechtere Platzierungen; eines konnte trotz niedrigerer Jury-Wertung seine Gesamtplatzierung halten.[43][44]

    Neuregelung ab 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im September 2009 gab die Europäische Rundfunkunion bekannt, dass sowohl in den beiden getrennten Semi-Finalrunden als auch im Finale die Jurys zu 50 % mit abstimmen. Außerdem durfte vom Anfang des ersten Liedes bis 15 Minuten nach dem Ende des letzten Liedes abgestimmt werden.[45][46]

    Neuregelung ab 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    2012 wurden die Leitungen erst wieder nach der Präsentation des letzten Liedes geöffnet, weil die Möglichkeit des Abstimmens während der Liedpräsentationen nur sehr wenig genutzt wurde.[47]

    Neuregelung ab 2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Jahr 2013 wurde der Modus der Ermittlung der Gesamtwertung eines Landes aus Publikums- und Jurywertung geändert. Während die beiden Wertungen aus einem Land bisher erst in das bekannte Punkteschema von 12 bis 1 (und 16-mal „0“ bei 26 Beiträgen im Finale) umgerechnet und diese Punkte dann addiert wurden, werden nun die Positionen in der Reihenfolge von 1 bis 26 addiert, um die Gesamtrangfolge zu bestimmen. Dies führt dazu, dass ein Beitrag, der bei der Jury oder dem Publikum sehr weit hinten liegt, auch durch eine Topwertung der anderen Abstimmenden nicht mehr zu Punkten kommt.[48] Beim Finale 2014 bekam beispielsweise Russland die meisten Stimmen der Zuschauer aus Montenegro; da die Jury Russland aber nur auf Platz 23 bewertete, bekam Russland keine Punkte aus Montenegro. Andererseits wurde der Beitrag aus Armenien von der Jury fast einheitlich auf Platz 1 gesetzt, vom Televoting aber auf Platz 10, im Mittel ergab das Platz 2 und 10 Punkte.[49]

    Neuregelung ab 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Um 2013 aufgekommenen kritischen Meinungen bezüglich des Stimmenkaufs entgegenzutreten, werden seit 2014 die genauen Rankings aller Jurymitglieder, des gesamten Jury-Votums sowie die Platzierungen im Televoting eines jeden Landes auf der offiziellen Webseite direkt im Anschluss an das Finale veröffentlicht.[50] Dabei wurden auch alle detaillierten Ergebnisse der beiden Semi-Finalrunden angegeben. Da die georgischen Jurymitglieder einstimmig dieselben Länder auf Platz 1–8 in den jeweiligen Rankings des Finales gelistet hatten, wurden diese Wertungen annulliert und allein das Televoting gezählt. Es ergaben sich jedoch keinerlei Strafen bezüglich der Teilnahme Georgiens beim ESC 2015.

    Neuregelung ab 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 18. Februar 2016 kündigte die EBU eine Änderung der Punktevergabe an. Die Punkte der Jurys und der Telefonabstimmung wurden von nun an nicht mehr pro Land einzeln kombiniert, sondern separat vergeben. Im klassischen Format trugen nun alle Länder nacheinander die Punkte der Jury vor. Dabei bekommen die zehn am besten bewerteten Länder Punkte, wie gewohnt von 1 bis 12. Nachdem alle Punkte der Jury vergeben wurden, werden alle Punkte aus dem Televoting aller Länder kombiniert. Die Moderatoren der Show tragen dann diese kombinierten Punkte vor, beginnend mit dem Land, das die wenigsten Punkte bekommen hat. Damit vergibt jedes Land doppelt so viele Punkte wie gewohnt mit der maximalen Punktzahl 24 für ein Land. Ziel ist es, mit der neuen Regelung die Spannung zu erhöhen und außerdem zu verhindern, dass sich Jury- und Telefonwertung gegenseitig aufheben.[51]

    Neuregelung ab 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 27. April 2018 gab die EBU bekannt, dass die Regeln für das Juryvoting 2018 leicht abgewandelt werden. Nach dem bisherigen Verfahren erstellten alle fünf Juroren eines Landes je ein Ranking. Das Gesamtergebnis der Jury wurde ermittelt, indem für jeden Beitrag das durchschnittliche Ranking aller Jury-Mitglieder bestimmt und für die zehn bestplatzierten Beiträge anschließend die entsprechenden Punkte vergeben wurden. Hierbei hatte jede Stimme die gleiche Gewichtung. An diesem linearen Bewertungssystem wurde in der Vergangenheit allerdings oft der hohe Einfluss einer stark abweichenden Bewertung eines Jurors auf die Gesamtbewertung der Jury kritisiert. So konnte ein Land zum Beispiel kaum mehr 12 Punkte erreichen, wenn vier Jurymitglieder ein Land auf Platz 1 setzten, während der verbleibende fünfte Juror das Land auf Platz 26 setzte. Das neue System sieht ein exponentielles Bewertungsmodell vor. Danach erstellen die Juroren zwar weiterhin je ein Ranking. Allerdings wird jedem Platz ein exponentiell absteigender (nicht zwangsläufig ganzzahliger) Score-Wert zugeordnet, beginnend bei 12 Punkten für den ersten Platz und einem Punkt für den letzten Platz. Die oberen Rankingsplätze (insbesondere Plätze 1 bis 3) erfahren hierdurch nun eine höhere Gewichtung als untere Rankingplätze. Anschließend werden die durchschnittlichen Score-Werte über alle Jury-Mitglieder bestimmt und für die zehn bestplatzierten Beiträge die Punkte 1–8, 10 oder 12 vergeben. Mit diesem neuen System soll vermieden werden, dass eine stark negativ abweichende Bewertung eines Jurors im Vergleich zu den anderen Juroren zu viel Einfluss auf das Gesamtergebnis hat.[52][53]

    Neuregelung ab 2023[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 22. November 2022 gab die EBU bekannt, dass künftig in den beiden Halbfinalveranstaltungen die Jurys keine Rolle mehr spielen, sondern nur noch die Zuschauer via Televoting entscheiden werden. Zudem wird für Zuschauer in nicht teilnehmenden Ländern eine neue Online-Voting-Möglichkeit geschaffen und deren kombininierte Stimmen werden genauso viel zählen wie die eines teilnehmenden Landes. Im Finale wird eine Kombination aus Jury-Voting und globalem Televoting entscheiden.[54]

    Betrachtet man die Jahre 2014 bis 2022 fällt auf, dass bei der Verwendung des bisher angewandten Systems (Kombination aus Jury und Publikum) in den in diesem Zeitraum stattgefundenen acht Song Contests dreimal (2014, 2015 und zuletzt 2022) Aserbaidschan davon profitiert hat, da durch das ausschließliche Publikumsvoting Aserbaidschan jeweils im Halbfinale ausgeschieden wäre.

    Aus Sicht der beiden deutschsprachigen Länder, die durch ein Semifinale müssen, hätte dies bedeutet, dass es im zweiten Halbfinale 2017 Nathan Trent für Österreich mit dem 14. Rang in der Publikumsgunst nicht ins Finale geschafft hätte; nur dank der Jurywertung (4. Rang) ging sich ein 7. Platz im Semifinale aus. Dafür hätte es im selben Jahr und im selben Semifinale die Schweiz ins Finale geschafft (Rang 10 beim Publikum). 2022 wiederum hätte es die Schweiz mit dem 16. Platz beim Publikum nicht geschafft; nur dank einem 5. Platz bei der Jury gelang den Eidgenossen ein Weiterkommen ins Finale.

    Übersicht der Contests zwischen 2014 und 2022

    Einige Länder, die den letzten Platz belegten, erhielten für ihren Beitrag keinen Punkt. Dies gab es erstmals beim Eurovision Song Contest 1962, als vier Länder (Belgien, die Niederlande, Österreich und Spanien) keinen Punkt erhielten. Durch die verschiedenen Abstimmungssysteme in der Geschichte des Wettbewerbs war es, je nach Abstimmungssystem, nicht immer möglich, keine Punkte zu erhalten. Von 1957 bis 1970 gab es häufig keine Punkte, da teilweise nur drei Punktesätze vergeben wurden oder gar nur ein Beitrag alle Punkte erhalten konnte. Von 1971 bis 1973 wurde jeder Beitrag mit mindestens einem Punkt bewertet, womit kein Beitrag punktelos bleiben konnte. Erst ab 1975 bis 2015 war es wieder möglich, keine Punkte zu erhalten. Seit 2004, durch die Einführung eines Halbfinales, war es auch möglich, dass ein Land im Halbfinale keine Punkte erhielt. Ein weiteres Land hätte im Finale dann ebenso keine Punkte erhalten können. Da seit 2008 zwei Halbfinale stattfinden, können seither also je Halbfinale, aber auch im Finale keine Punkte vergeben werden.

    Keine Punkte von 1957 bis 1970[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 1962 bis 1965 gab es jedes Jahr vier Länder, die keinen Punkt erhielten. Danach kam es im Zeitraum von 1966 bis 1970 nur noch viermal vor, dass ein Land keine Punkte erhielt.

    Keine Punkte von 1975 bis 2003[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 1975 bis 2003 kam es nur noch vereinzelt vor, dass ein Land keine Punkte erhielt. Auffällig ist auch, dass in diesem Zeitraum häufig nur ein Land pro Jahr keine Punkte erhielt. Lediglich 1983 und 1997 erhielten zwei Länder keine Punkte. Nicht berücksichtigt werden in diesem Zeitraum die osteuropäische Vorentscheidung 1993 sowie die Vorrunde 1996.

    Keine Punkte von 2004 bis 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 2004 bis 2015 kam es bisher am wenigsten vor, dass ein Land keine Punkte erhielt. Die Schweiz war 2004 – als das Halbfinale eingeführt wurde – das erste Land, das im Halbfinale keine Punkte erhielt. Als Deutschland und Österreich 2015 keine Punkte erhielten, war es das erste Mal seit 1997, dass zwei Länder keine Punkte erhielten sowie das erste Mal seit der Einführung der Halbfinale, dass im Finale ein Land keine Punkte erhielt.

    Keine Punkte seit 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit 2016, und damit seit der Umstellung des Wertungssystems auf eine getrennte Vergabe der Jury- und Televotingergebnisse, erhielt bisher nur Großbritannien im Jahr 2021 keine Punkte in der Gesamtwertung. Es kam jedoch häufiger vor, dass ein Land im Tele- oder im Juryvoting keinen Punkt erhielt. Dabei vergaben die Zuschauer häufiger keine Punkte als die Jury. Während fünf Beiträge bei der Jury keine Punkte erhielten, waren es bei den Zuschauern dreizehn.

    Der dem Interpreten des siegreichen Titels überreichte Preis (Trophäe) wird an den Songschreiber des Songs weitergereicht, in dessen Besitz er letztendlich auch verbleibt, da der Eurovision Song Contest von der Grundidee her ein reiner Komponisten- und Textdichter-Wettbewerb ist. Der Interpret selbst wird nicht bedacht. Ihm bleibt lediglich der gesteigerte Bekanntheitsgrad, den er für den Aufbau der eigenen Karriere nutzen kann.

    Bisher erfolgreichstes Teilnehmerland ist Irland mit sieben Siegen, in den Jahren 1992 bis 1994 sogar drei in Folge. Bisher haben 27 Länder gewonnen, wobei Jugoslawien, das 1989 gewann, nicht mehr existiert. Während Salvador Sobral (Portugal) den Rekord mit 758 Punkten für Amar pelos dois aus dem Jahr 2017 hält, konnte Anne-Marie David (für Luxemburg) im Jahr 1973 mit Tu te reconnaîtras mit 80,6 % der Punkte die höchste relative Punktzahl erreichen.

    Erfolgreichste Länder beim Eurovision Song Contest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die folgende Liste zeigt die erfolgreichsten Länder beim Eurovision Song Contest gemessen an ihren Platzierungen (Stand: 2022). Dazu werden die Gesamtpunktzahlen, die Gesamtteilnahmen und der Punkteschnitt angegeben.

    Erfolgreichste LänderPlatzLand1.2.3.Nächstbeste
    Platzierung
    (Anzahl)Gesamt­punkte[55]
    ohne SFGesamtteilnahmen[56]Punkteschnitt
    pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
    (ab 2016: für Vergleichbarkeit Punktzahl halbiert)01.Irland Irland07040104. (dreimal)3.42855 (davon 10 × SF)3,0302.Schweden Schweden06010604. (dreimal)5.88861 (davon 1 × SF)3,6503.Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich05160304. (fünfmal)4.547642,9704.Frankreich Frankreich05050704. (siebenmal)4.269642,4905.Niederlande Niederlande05010104. (zweimal)3.25462 (davon 9 × SF)2,0706.Luxemburg Luxemburg0500204. (fünfmal)1.423372,5507.Israel Israel04020104. (zweimal)3.16644 (davon 7 × SF) + 1 Qfkr.2,5108.Italien Italien03030504. (zweimal)4.509473,7209.UkraineUkraine03020104. (einmal)3.380173,9210.Danemark Dänemark03010304. (zweimal)2.84650 (davon 6 × SF) + 1 Qfkr.2,6211.Norwegen Norwegen03010104. (dreimal)3.70660 (davon 3 × SF)2,4612.Deutschland Deutschland02040504. (viermal)3.45465 + 1 Qfkr.2,5113.Spanien Spanien02040204. (zweimal)3.257612,0114.Schweiz Schweiz02030404. (sechsmal)3.06562 (davon 11 × SF)2,0115.Osterreich Österreich0200104. (einmal)2.24654 (davon 7 × SF)1,7216.RusslandRussland01040405. (einmal)3.53023 (davon 1 × SF) + 1 Qfkr.4,0117.Belgien Belgien0102004. (viermal)2.64163 (davon 10 × SF)1,9318.Monaco Monaco01010304. (dreimal)73824 (davon 3 × SF)1,8919.Turkei Türkei01010104. (dreimal)1.99634 (davon 1 × SF)2,3320.Aserbaidschan Aserbaidschan01010104. (einmal)1.88114 (davon 1 × SF)3,4421.Griechenland Griechenland0100305. (zweimal)3.27642 (davon 2 × SF)2,8322.Estland Estland0100104. (einmal)1.60527 (davon 10 × SF) + 1 Qfkr.1,9723.Serbien Serbien0100105. (einmal)[A 1]1.58314 (davon 3 × SF)2,8024.Lettland Lettland0100105. (einmal)97122 (davon 12 × SF)1,7225.Portugal Portugal010006. (einmal)2.41353 (davon 9 × SF)1,3326.Finnland Finnland010006. (zweimal)1.86555 (davon 8 × SF)1,4527.Jugoslawien Jugoslawien010004. (dreimal)1.013272,8928.Malta Malta0020205. (einmal)2.20534 (davon 8 × SF)2,2629.Island Island002004. (zweimal)1.94434 (davon 7 × SF)1,8330.Zypern Republik Zypern001005. (dreimal)2.10038 (davon 7 × SF)1,7031.Bulgarien Bulgarien001004. (einmal)1.41514 (davon 9 × SF)1,5332.Australien Australien001005. (einmal)1.38807 (davon 1 × SF)5,6233.Polen Polen001007. (einmal)[A 2]96024 (davon 9 × SF)1,5534.Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro001007. (einmal)400025,4835.Rumänien Rumänien000204. (einmal)1.53522 (davon 3 × SF) + 2 Qfkr.2,0136.Moldau Republik Moldau000106. (einmal)1.57517 (davon 5 × SF)1,5837.Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina000106. (einmal)[A 3]1.24219 (davon 1 × SF)2,2338.Armenien Armenien00004. (zweimal)1.33714 (davon 3 × SF)2,8539.Kroatien Kroatien00004. (zweimal)[A 4]1.21627 (davon 9 × SF)1,8440.Litauen Litauen00006. (einmal)[A 5]1.18222 (davon 7 × SF)1,1641.Ungarn Ungarn00004. (einmal)1.11217 (davon 3 × SF) + 2 Qfkr.1,6142.Albanien Albanien00005. (einmal)83518 (davon 8 × SF)1,4943.Slowenien Slowenien00007. (zweimal)72527 (davon 12 × SF)1,1544.Nordmazedonien Nordmazedonien00007. (einmal)67421 (davon 12 × SF) + 1 Qfkr.1,2545.Georgien Georgien00009. (zweimal)63114 (davon 7 × SF)1,7646.Tschechien Tschechien00006. (einmal)[A 6]517010 (davon 6 × SF)0,3147.Belarus Belarus00006. (einmal)[A 7]36816 (davon 10 × SF)1,1748.San Marino San Marino00019. (einmal)14112 (davon 9 × SF)0,3949.Montenegro Montenegro00013. (einmal)8112 (davon 10 × SF)0,9550.Slowakei Slowakei00018. (einmal)[A 8]4207 (davon 4 × SF) +1 Qfkr.0,7651.Marokko Marokko00018. (einmal)7010,7652.Andorra Andorra000SF 12. (einmal)–06 (nur SF)–Gesamt84.5601.614 (davon 225 × SF) + 11 × Qfkr.

    Anm.:

    1. ↑ Serbiens nächstbestes Ergebnis ist, wie bei Lettland, ein sechster Platz. Die weiteren besten Plätze sind bei Serbien Platz 10, bei Lettland jedoch Platz 12.
    2. ↑ Serbien und Montenegro nahmen nur zwei Mal teil, so dass Polen automatisch durch seine vermehrten Teilnahmen eine bessere Platzierung vorweisen kann.
    3. ↑ Bosnien und Herzegowinas drittbestes Ergebnis ist einmal Platz 7 (1999). Moldau hingegen erreichte als drittbestes Ergebnis zweimal Platz 10 (2007, 2018).
    4. ↑ Kroatiens zweitbestes Ergebnis ist einmal Platz 5 (1998). Armeniens zweitbestes Ergebnis dagegen ist zweimal Platz 7 (2010, 2016)
    5. ↑ Litauens zweitbestes Ergebnis ist Platz 8, der einmal (2021) erreicht wurde.
    6. ↑ Tschechiens zweitbestes Ergebnis ist Platz 11, der einmal (2019) erreicht wurde.
    7. ↑ Belarus' zweitbestes Ergebnis ist Platz 16, der zweimal (2013, 2014) erreicht wurde.
    8. ↑ Da Marokko nur einmal teilnahm, hat die Slowakei automatisch durch ihre weitere Teilnahmen ein besseres zweitbestes Ergebnis erzielt.
    • SF = Semifinale=Halbfinale, Qfkr. = Qualifikationsrunde

    Welches Land hat am öftesten beim ESC gewonnen?

    Gewinner des Wettbewerbes

    Anmerkungen:

    1. ↑ Bei gleicher Anzahl von Siegen erfolgt die Sortierung chronologisch.
    2. ↑ Das fett geschriebene Land hat den bisher letzten Eurovision Song Contest gewonnen.

    Erfolgreichste Länder bei der Qualifikation für das Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Welches Land hat am öftesten beim ESC gewonnen?

    Karte mit allen Ländern seit 2004 und der jeweiligen Qualifikationsrate in Prozent

    Als 2004 das Halbfinale eingeführt wurde, mussten nicht alle Länder an diesem teilnehmen. Die zehn besten Länder des Vorjahres sowie die Großen Vier (Deutschland, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich) waren bereits für das Finale qualifiziert. Als 2007 jedoch 28 Länder am Halbfinale teilnahmen, wovon sich lediglich zehn für das Finale qualifizierten, wurde 2008 ein zweites Halbfinale eingeführt. Von nun an waren lediglich die Großen Vier (ab 2011 Großen Fünf, da Italien wieder teilnahm) sowie das Gastgeberland für das Finale qualifiziert. Alle restlichen Länder wurden auf zwei Halbfinale aufgeteilt. Davon qualifizierten sich jeweils die besten Zehn pro Halbfinale. Dieses System wird weiterhin angewendet, so dass jedes Land einen bestimmten Erfolg bei der Qualifikation für das Finale hat.

    In der folgenden Tabelle sind alle Länder dargestellt, die bisher an einem Halbfinale seit 2004 teilnahmen. Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich sind daher hier nicht aufgeführt. Die 43 aufgeführten Länder sind nach ihrer Qualifikation in Prozent sortiert. Die Quote errechnet sich dabei aus der Anzahl der Halbfinalteilnahmen sowie der Anzahl der Qualifikationen. Hat ein Land die gleiche Prozentzahl an Qualifikationen, entscheiden Halbfinalteilnahmen sowie die Anzahl der Qualifikation über die Platzierung.

    Stand 2022 hat lediglich die Ukraine bei jeder Teilnahme das Finale erreicht. Alle anderen Länder scheiterten bereits einmal an der Qualifikation für das Finale.

    1 Die Lieder sind zum Großteil in der jeweiligen Sprache gesungen worden. Teilweise wurden die Beiträge auch auf Englisch gesungen.

    Viele verschiedene Länder haben bereits am Eurovision Song Contest teilgenommen. Einige Länder gewannen den Wettbewerb direkt beim Debüt, wie beispielsweise Serbien 2007, andere Länder wie zum Beispiel Zypern nehmen schon seit 40 Jahren am Wettbewerb teil und konnten bisher noch keinen Sieg erringen. Andererseits gibt es auch Länder wie Frankreich, die zuletzt 1977 den Wettbewerb gewinnen konnten und seither auf den nächsten Sieg warten. In den folgenden drei Tabellen sind diese Länder dargestellt. Die erste Tabelle handelt dabei von Ländern und die verbundenen Jahre auf den ersten Sieg. Die zweite Tabelle zeigt Länder, die weiterhin auf ihren Sieg warten. Abschließend zeigt die dritte Tabelle die Länder, die am längsten auf den ersten oder nächsten Sieg warten.[57]

    Neben den vielen erfolgreichen Ländern gibt es einige Länder im Wettbewerb, die häufig den letzten Platz belegten. Bis 2003 war es lediglich möglich, dass es nur im Finale einen letzten Platz zu belegen gibt. Von 2004 bis 2007 gab es ebenfalls einen letzten Platz im Halbfinale (SF). Da seit 2008 allerdings zwei Halbfinale stattfinden, gibt es nun einen letzten Platz für je ein Halbfinale und am Ende einen für das Finale. Die letzten Plätze bei jeweils Jury- und Televoting durch das 50/50-System seit 2009, der osteuropäischen Vorentscheidung 1993 sowie die Qualifikationsrunde 1996 werden hier nicht berücksichtigt.

    Einige Länder, die häufig auf den letzten Plätzen landeten, erhielten für ihre Beiträge keine Punkte. Die Länder, die dies am häufigsten betreffen, sind in folgender Liste zu finden. Ebenfalls aufgeführt sind die null Punkte im Jury- (J) oder Televoting (T), das seit 2016 getrennt vergeben wird sowie die null Punkte im Halbfinale (SF).

    Der erfolgreichste Teilnehmer kommt aus Irland: Johnny Logan gewann zweimal als Sänger (1980 mit What’s Another Year und 1987 mit Hold Me Now) sowie einmal als Komponist (1992: Why Me).

    Erfolgreichste Teilnehmer nach dem erreichten Anteil an der jeweils rechnerisch möglichen Maximalpunktzahl waren Anne-Marie David mit dem Lied Tu te reconnaîtras (1973; 80,6 % der möglichen Punkte), Brotherhood of Man mit Save Your Kisses for Me (1976; 80,4 %) und Nicole mit Ein bißchen Frieden (1982; 78,9 %). Seit 1997 (Punktevergabe nicht mehr ausschließlich durch Jurys) waren die erfolgreichsten Teilnehmer Katrina and the Waves mit Love Shine a Light (1997; 78,8 %), Alexander Rybak mit Fairytale (2009; 78,7 %) sowie Måns Zelmerlöw mit Heroes (2015; 78,0 %).

    Sowohl die Norwegerin Elisabeth Andreassen, die Schweizer Musikgruppe Peter, Sue & Marc, der Belgier Fud Leclerc als auch die san-marinesische Sängerin Valentina Monetta nahmen jeweils viermal und somit am häufigsten am Wettbewerb teil: Andreassen gewann den Wettbewerb 1985 als Teil der Bobbysocks, darüber hinaus nahm sie 1982 einmal für Schweden als Teil des Duos Chips teil, es folgten Teilnahmen für ihr Heimatland in den Jahren 1994 (mit Jan Werner Danielsen) und 1996. Peter, Sue & Marc vertraten die Schweiz in den Jahren 1971, 1976, 1979 und 1981. Sie sangen ihre Lieder dabei jeweils in einer anderen Sprache. In den Jahren 1976 und 1981 erreichten sie als beste Platzierung jeweils Platz 4. Ebenfalls viermal nahm Fud Leclerc aus Belgien teil, der das Land 1956, 1958, 1960 und 1962 vertrat. Sein bestes Resultat war Platz 5 im Jahr 1958. Valentina Monetta vertrat San Marino 2012, 2013, 2014 und (gemeinsam mit Jimmie Wilson) 2017; sie schied dabei dreimal im Halbfinale aus und erreichte nur 2014 das Finale, wo sie den 24. (drittletzten) Platz belegte.

    Eine Reihe von Interpreten war dreimal beim Eurovision Song Contest vertreten. Für Deutschland waren Katja Ebstein und die Gruppe Wind je dreimal am Start. Ebstein war mit zwei dritten Plätzen in den Jahren 1970 und 1971 sowie einem zweiten Platz im Jahr 1980 erfolgreich. Mit zwei zweiten Plätzen in den Jahren 1985 und 1987 gehört die Gruppe Wind ebenfalls zu den erfolgreichen Teilnehmern für Deutschland. 1992 belegte die Gruppe Wind lediglich den 16. Platz.

    Die Schwedin Carola Häggkvist erreichte bei drei Teilnahmen für ihr Heimatland einen Sieg (1991) sowie die Plätze 3 (1983) und 5 (2006). Ebenfalls dreimal am Start war die Malteserin Chiara, die für Malta die Plätze 3 (1998), 2 (2005) und 22 (2009) erreichte. Einige mehrmals teilnehmende Interpreten traten für verschiedene Länder an. Die Zypriotin Anna Vissi sang zweimal für Griechenland (1980, 2006) und einmal für Zypern (1982). Der Franzose Romuald nahm zweimal für Monaco (1964, 1974) und einmal für Luxemburg (1969) teil. Ireen Sheer trat als Solokünstlerin einmal für Luxemburg (1974) und einmal für Deutschland (1978) sowie als Teil einer Gruppe erneut für Luxemburg (1985) an.

    Die Sängerin Corry Brokken trat bei den ersten drei Wettbewerben in den Jahren 1956 bis 1958 jeweils für die Niederlande an, die Sängerin Lys Assia in den gleichen Jahren für die Schweiz. Udo Jürgens war in den Jahren 1964 bis 1966 dreimal für Österreich beim Wettbewerb dabei. Jeder dieser drei Teilnehmer konnte den Wettbewerb einmal für sein Land entscheiden. Assia gewann 1956 den ersten Eurovision Song Contest, Brokken war ein Jahr später erfolgreich, Jürgens siegte im Jahr 1966.

    Ebenfalls dreimal nahmen darüber hinaus der Italiener Domenico Modugno (1958, 1959, 1966), die Norwegerin Kirsti Sparboe (1965, 1967, 1969) sowie das dänische Duo Hot Eyes (1984, 1985, 1988) teil.

    Der Österreicher Gary Lux war sechsmal beim Song Contest: das erste Mal 1983 als Mitglied der Gruppe Westend (Platz 9/20), 1984 als Background-Sänger für Anita (Platz 19/19), 1985 als Solist (Platz 8/19), 1987 als Solist (Platz 20/22), 1993 als Background-Sänger für Tony Wegas (Platz 14/25) und 1995 als Background-Sänger für Stella Jones (Platz 13/23).

    Übersicht der Künstler, die mehrmals teilgenommen haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Aus dem Eurovision Song Contest gingen im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Lieder hervor, die zu internationalen Erfolgen und bisweilen zu Evergreens wurden. Beispielhaft sind die italienischen Beiträge Nel blu dipinto di blu (Volare) und Piove (Ciao ciao bambina), beide wurden von Domenico Modugno in den Jahren 1958 bzw. 1959 vorgetragen. Obwohl keine Wettbewerbssieger, wurden diese Songs weltweit millionenfach verkauft und von Sängern wie Paul Anka oder Dean Martin adaptiert. Kommerziell besonders erfolgreich waren Songs aus dem Song Contest ab Mitte der 1960er bis Ende der 1970er Jahre. Puppet on a String avancierte 1967 für Sängerin Sandie Shaw zum weltweiten Radio- und Hitparadenerfolg und wurde in Werbespots und auf Modenschauen jener Zeit als Untermalung eingesetzt. Aus demselben Jahrgang kam der Luxemburger Beitrag von Vicky Leandros L’amour est bleu in einer Instrumental-Version von Paul Mauriat auf Platz 1 der US-Billboard-Charts. 1972 gewann Vicky Leandros mit Après toi den Wettbewerb und verkaufte von der Single in mehreren Sprachversionen (Dann kamst Du, Come what May) weltweit über 5½ Millionen Exemplare. Waterloo von ABBA übertraf diese Marke 1974 mit dem Verkauf von rund 6 Millionen. Bislang waren nach den Verkaufszahlen Brotherhood of Man mit dem Schlagerpop Save your kisses for me mit 6½ Millionen weltweit abgesetzten Tonträger die Erfolgreichsten.

    Weitere internationale Tophits sind Congratulations von Cliff Richard (GBR 1968), All Kinds of Everything von Dana (IRL 1970), Beg, Steal or Borrow von den New Seekers (GBR 1972), Eres tú von Mocedades (ESP 1973), Sì von Gigliola Cinquetti (ITA 1974), Dschinghis Khan von Dschinghis Khan (DEU 1979), What’s Another Year von Johnny Logan (IRL 1980), Ein bißchen Frieden von Nicole (DEU 1982), Gente di mare von Umberto Tozzi und Raf (ITA 1987), Insieme: 1992 von Toto Cutugno (ITA 1990), Diva von Dana International (ISR 1998), Fly On The Wings Of Love von den Olsen Brothers (DNK 2000), Satellite von Lena (DEU 2010), Euphoria von Loreen (SWE 2012) und Arcade von Duncan Laurence (NED 2019).

    Immer wieder wurde die Reihenfolge des Votings geändert; zunächst in der Startreihenfolge, später in einer von einem Computer generierten Reihenfolge, um es möglichst spannend zu machen, wer nun als Sieger des Eurovision Song Contest feststand.

    Als schnellster feststehender Sieg kann Alexander Rybak aus Norwegen festgemacht werden. Nach 30 von 42 Ländern und 71,4 Prozent der abgegebenen Punkte stand er 2009 als Sieger fest.

    An zweiter Stelle befindet sich Nicole aus Deutschland. Als sie 1982 antrat, nahmen 18 Länder am ESC teil. Bereits nach 14 abgegebenen Ländervotings (77,8 Prozent) stand ihr Lied als Sieger fest.

    Den dritten Platz belegen Katrina and the Waves aus dem Vereinigten Königreich. Bei ihrem Antreten 1997 stand die Band nach 20 von 25 Ländern, was 80 Prozent der abgegebenen Stimmen entspricht, als Sieger fest.

    Der Eurovision Song Contest machte im Laufe der Jahre einige Interpreten zu internationalen Stars, die bis zum Zeitpunkt ihres Auftritts noch nahezu unbekannt waren.

    Dies trifft in besonderem Maße auf die schwedische Popgruppe ABBA zu, die 1974 mit dem Song Waterloo den Wettbewerb gewann. Auch die franko-kanadische Sängerin Céline Dion wurde durch ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 1988, bei dem sie für die Schweiz startete und mit Ne partez pas sans moi siegte, in Europa bekannt. Die Belgierin Lara Fabian (später durch I will love again zu Charts-Ehren gelangt) tat beim ESC für Luxemburg ihren ersten internationalen Schritt. Ebenfalls durch den ESC zu Weltruhm gelangt ist die irische Folkloregruppe Riverdance, die 1994 als Pausenfüller auftrat.

    Die Teilnahme eines international bereits bekannten Interpreten ist kein Garant für den Gewinn des Titels im Wettbewerb.

    Cliff Richard erreichte mit Congratulations 1968 den zweiten und mit Power to All Our Friends 1973 den dritten Platz. Anschließend waren diese Titel in den Verkaufshitparaden höher platziert als die jeweiligen Eurovisionsgewinner.

    Olivia Newton-John hatte international bereits etliche Hits gehabt und im März 1974 einen Grammy als beste Country-Sängerin erhalten.[58] Als sie im April desselben Jahres auf die Eurovisionsbühne trat, erreichte ihr Lied nur einen vierten Platz.

    1977 ging mit Silver Convention für Deutschland eine zu jener Zeit international sehr erfolgreiche Gruppe an den Start. Sie hatte wie Boney M. mit Hit-Produktionen im Discosound („Munich Sound“) von Deutschland aus 1976 weltweit die Charts erobert. Trotz hervorragender Wettquoten sowie mit den Millionensellern Fly Robin Fly und Get Up And Boogie im Rücken kam das Damentrio mit dem Titel Telegram nur auf Rang acht.

    Auch Ricchi e Poveri aus Italien oder Baccara aus Spanien (beide 1978) erreichten nicht das Siegertreppchen, ebenso wie Matia Bazar (1979). Alan Sorrenti (1980), Alice und Franco Battiato (1984) oder Al Bano & Romina Power (1976 und 1985), alle Interpreten aus Italien konnten sich in den frühen 1980er Jahren trotz der Italo-Pop-Welle in vielen Ländern Europas nicht durchsetzen. Das international erfolgreiche russische Duo t.A.T.u. belegte den dritten Platz beim Eurovision Song Contest 2003 mit Ne wer, ne boisja. Die estnische Band Vanilla Ninja kam 2005 für die Schweiz mit Cool Vibes nicht über Rang 8 hinaus. Die spanische Band Las Ketchup landete zwar im Sommer 2002 mit dem Ketchup-Song einen europaweiten Nummer-eins-Hit, kam aber beim ESC 2006 mit Un Blodymary nur auf Platz 21. Kate Ryan scheiterte 2006 für Belgien bereits im Halbfinale, ebenso DJ BoBo 2007 für die Schweiz.

    Auch die erfolgreiche Popgruppe No Angels war mit Disappear 2008 in Serbien wenig erfolgreich. Zuvor wurden sie allerdings mit nur einem Prozentpunkt vor Carolin Fortenbacher (Hinterm Ozean) in der deutschen Vorentscheidung zum Finalteilnehmer gewählt. Beim Song Contest selbst erreichten sie Platz 23 von 25, wobei sie zusammen mit Platz 24 (Polen, Isis Gee – For Life) und 25 (Vereinigtes Königreich, Andy Abraham – Even If) mit jeweils 14 Punkten die letzten drei Plätze belegten.

    2013 war mit Cascada für Deutschland auch eine in Europa sehr bekannte Gruppe am Start, schlussendlich landete sie mit ihrem Lied Glorious aber nur auf Platz 21. Ähnlich erging es der britischen Sängerin Bonnie Tyler, die auf dem 19. Rang landete. 2021 erreichte der US-amerikanische Rapper Flo Rida für San Marino nur Platz 22.

    Seit 2013 gibt die EBU kurz nach dem Wettbewerb bekannt, wie viele Zuschauer die Sendung im jeweiligen Jahr erreicht hat. Dabei gibt sie die Gesamtanzahl der Zuschauer an, die die drei Sendungen im jeweiligen Jahr verfolgt haben. Ebenso wird jedes Jahr der Marktanteil des Finales bekannt gegeben.

    Zuschauerzahlen seit 2013JahrGesamtzahl
    der ZuschauerVgl.
    Vj.Marktanteil
    (nur Finale)Vgl.
    Vj.2013[59]170 Mio.38,3 %2014[60]195 Mio.+25 Mio37,3 %−1,0 %2015[61]197 Mio.0+2 Mio.39,6 %+2,3 %2016[62]204 Mio.0+6 Mio.36,3 %−3,3 %2017[63]182 Mio.−22 Mio.36,3 %±0,0 %2018[64]186 Mio.0+4 Mio.35,8 %−0,5 %2019[65]182 Mio.0−4 Mio.36,7 %+0,9 %2021[66]183 Mio.0+1 Mio.40,5 %+3,8 %

    2016 erhielt der Eurovision Song Contest die Karlsmedaille für europäische Medien.

    • Portugal holte 2017 die höchste Punktzahl mit 758.
    • Die Ukraine hat im Televoting 2022 mehrere Rekorde erreicht
      • Die Ukraine hat im Televoting von jedem der 39 abstimmenden Länder Punkte erhalten, was bisher nur Portugal 2017 gelang.
      • Die Ukraine hat im Televoting von 28 Ländern 12 Punkte erhalten, was einen Rekord darstellt. Dazu achtmal 10 Punkte, zweimal 8 Punkte und einmal 7 Punkte.
      • Die Ukraine hat im Televoting den Rekordwert 439 von 468 möglichen Punkten erhalten, was 93,8 % der Höchstwertung entspricht.
    • Schweden erhielt 2022 im zweiten Halbfinale die (seit der Einführung der separaten Punktevergabe von Publikum und Jurys 2016) höchste jemals von den Jurys vergebene Punktzahl, nämlich 222 von 240 möglichen Punkten. Dies entspricht einer Höchstwertung von 92,5 %.

    Nach einem schlechten Abschneiden beim Wettbewerb kommt es häufig zu der Forderung, dass das Land und damit die zuständige Rundfunkanstalt sich zurückziehen sollte. Als Argument wird dabei angeführt, dass der Sender sein Geld besser anders investieren könnte. In Deutschland wird im Zusammenhang mit dem Eurovision Song Contest auch oft von Beitrags- oder Gebührenverschwendung gesprochen. Teilweise steht der Vorwurf im Raum, dass Deutschland als Big5-Mitglied viel bezahle, aber dafür teils keine Entlohnung findet im Wettbewerb, sondern andere Länder sich Punkte zuschieben und Deutschland am Ende leer ausgeht.[67] Tatsächlich finanziert sich der Wettbewerb aber neben Sponsoren über eine Teilnahmegebühr. Diese ist gekoppelt an der Reichweite und dem Nutzungsgrad von Eurovisionsangeboten (also auch von Nachrichtenbildern und Sportübertragungen). Diesen Faktoren ist dann pro Land einen Punktewert zugeordnet. Auf Basis dieser Punktewerte werden die Gesamtkosten für Gemeinschaftsproduktionen auf die einzelnen Teilnehmerstaaten umgelegt. Bei der Finanzierung des ESC stellt die EBU dem austragenden Land einen Sockelbetrag von rund fünf Millionen Euro. Diese Summe finanzieren die den Wettbewerb übertragenden Länder dann als Teilnahmegebühr anteilig per Umlage. Beispiele für die Teilnahmegebühr pro Jahr sind in folgender Tabelle aufgelistet:[68]

    Im Vergleich zu anderen Unterhaltungs- oder Sportsendungen ist der Eurovision Song Contest damit verhältnismäßig günstig. Laut einer Rechnung der Seite eurovision-spain.com kostete eine Sendeminute vom ESC 2015 der spanischen Rundfunkanstalt RTVE 791 €. Eine Sendeminute eines Spieles bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 kostete dagegen 21.600 €. Durch die Finanzierung über alle jeglichen Teilnehmerländer eines Jahres ist die Sendung und der damit verbundene Unterhaltungswert, den ein Land alleine nicht jedes Jahr stemmen könnte, laut ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber sehr hoch.[68]

    Der Eurovision Song Contest ist in der LGBT-Szene sehr beliebt; schwule Männer waren spätestens seit den 1980er Jahren maßgeblich am Aufbau der Fangemeinde des Musikwettbewerbs und dem dazugehörigen Verein Organisation générale des amateurs de l’Eurovision (OGAE) beteiligt. Dabei stand und steht neben der europäischen Vielfalt eine queere Aneignung des Wettbewerbs im Vordergrund. Die Kitschästhetik des Wettbewerbs wird dabei als absichtlich übertriebene und künstliche Ästhetik des Camp interpretiert und in dieser Aneignung als Basis einer queeren, subversiven Identität gefeiert.[69][70][71]

    Seit den späten 1990er Jahren wird der queere Subtext der Veranstaltung verstärkt sichtbar: Nachdem mit dem Isländer Páll Óskar 1997 erstmals ein offen schwuler Künstler aufgetreten war, gewann 1998 die transsexuelle israelische Sängerin Dana International,[69] und 2014 die österreichische bärtige Dragqueen Conchita Wurst. Die Kulturwissenschaftlerin Jessica Carniel stellt fest, die moderne Eurovision-Tradition biete dem queeren Publikum eine wichtige Gelegenheit, ein Zugehörigkeitsgefühl zu Europa zu erleben.[72]

    Am 22. Oktober 2005 fand in Kopenhagen eine Jubiläumsshow mit dem Titel Congratulations (deutsch: „Herzlichen Glückwunsch“) statt. Damit wurde das 50-Jahr-Jubiläum des Eurovision Song Contests gefeiert. Das Ziel der Show war, das beste Lied des Grand Prix unter allen Titeln, die jemals teilgenommen haben, zu ermitteln. Auf der offiziellen Internetsite eurovision.tv konnte jeder seine Stimme für seinen Lieblingstitel des ESC abgeben. Die zehn Lieder mit den meisten Stimmen kamen ins Semifinale. Zusätzlich wählte eine Jury der Europäischen Rundfunkunion vier weitere Titel ins Halbfinale. Im Halbfinale wurden per Telefonvoting die fünf besten Lieder ermittelt. Im zweiten Durchgang, also dem Finale, wurde durch ein weiteres Telefonvoting die Platzierung dieser fünf Lieder festgelegt.

    Moderiert wurde die Show von der britischen ESC-Siegerin Katrina Leskanich (Katrina and the Waves, ESC-Sieg 1997 mit Love Shine a Light) und dem lettischen Eurovision Song Contest-Drittplatzierten Renars Kaupers (Brainstorm, ESC-Teilnahme 2000 mit My Star). Die Sendung wurde in Deutschland vom WDR und vom SWR, in Österreich von ORF 2, und in der Schweiz von SF 1 übertragen.

    Dabei kam es zu folgendem Ergebnis:

    Zum 60-Jahr-Jubiläum wurde von der BBC am 31. März 2015 im Londoner Hammersmith Apollo die Veranstaltung Eurovision Song Contest’s Greatest Hits organisiert.[73] Moderiert wurde die Show von Graham Norton und Petra Mede. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und bis zum Contest in verschiedenen Ländern ausgestrahlt.

    Es traten folgende Interpreten auf:

    Seit 2003 wird zusätzlich der jährliche Junior Eurovision Song Contest ausgetragen. In den Jahren 2007 und 2008 gab es zudem den Eurovision Dance Contest. Weitere Veranstaltungen, die vom Song Contest inspiriert wurden, sind die beiden im zweijahres Rhythmus stattfindenden Wettbewerbe Eurovision Young Musicians und der bis 2017 stattfindenden Eurovision Young Dancers. 2017 wurde mit dem Eurovision Choir ein weiterer Wettbewerb eingeführt, der aber bisher nur 2017 und 2019 stattfand.

    Außerhalb dieser EBU-Produktionen gab es noch den Intervision-Liederwettbewerb. 2022 fand ebenso der erste American Song Contest statt.

    Die 2020 auf Netflix veröffentlichte Komödie Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga ist vom Wettbewerb inspiriert.

    Welches Land hat den ESC am häufigsten gewonnen?

    Platzierungen der erfolgreichsten Nationen beim ESC bis 2022. Irland ist das Land mit meisten Siegen beim Eurovision Song Contest (ESC): Insgesamt sieben Mal konnten Künstler von der Grünen Insel in den Jahren von 1956 bis 2022 beim ESC gewinnen.

    Hat Deutschland mal beim ESC gewonnen?

    Zum zweiten Mal gewann Deutschland 2010 den Eurovision Song Contest. Lena war mit ihren 19 Jahren das gelungen, was 27 Jahre lang nicht klappen wollte: Sie sang sich 2010 im Finale in Oslo mit "Satellite" auf den ersten Platz.

    Wie oft Deutschland Letzter ESC?

    Mit sieben letzten Plätzen (1964, 1965, 1974, 1995, 2005, 2015, 2016) ist Deutschland neben Österreich hinter Belgien (achtmal) sowie Finnland und Norwegen (je elfmal) das Land, das am vierthäufigsten ganz hinten landete.

    Wer hat die meisten letzten Plätze beim ESC?

    Platz
    Anzahl letzte Plätze
    Land
    1
    11
    Norwegen
    2
    10
    Belgien
    3
    9
    Deutschland
    4
    9
    Finnland
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