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Wie finden Gründer einen geeigneten Firmennamen?Begriffserläuterung: Für ihre neue Geschäftstätigkeit brauchen Gründer eine passende Firmennamen. Der Firmenname ist das Aushängeschild des Unternehmens. Eine rechtliche Definition bietet § 17 HGB: „(1) Die Firma eines Kaufmanns ist der Name, unter dem er seine Geschäfte betreibt und die Unterschrift abgibt“. Die Firmenbezeichnung sollte einfach und einprägsam sein, sich leicht merken lassen und der Unterscheidung vom Wettbewerb dienen. Nicht jede Existenzgründung muss den Firmennamen neu erfinden: So profitieren zum Beispiel Franchisenehmer in ihrem einheitlichen Auftreten von der Marken-Bekanntheit ihres Franchisesystems. Was zeichnet einen guten Firmennamen aus?Der Firmenname ist idealerweise für jeden leicht zu merken. Fokussiert sich die Firma auf einen eingegrenzten Zielmarkt, kann die Firmenbezeichnung auch einen Fachbegriff enthalten, sofern er in der Branche bekannt ist. Zu den möglichen Namensbestandteilen gehören der Personenname des Existenzgründers, ein Kunstwort oder eine Abkürzung. Gründer können auch mit Werbeagenturen oder Marketing-Fachleuten eine Wort-Bild-Marke kreieren, die als Name wie Firmenlogo dient. (Siehe auch: Markenführung sowie Branding als Markenaufbau). Der eigene Name des UnternehmensgründersViele Firmengründer setzen ihren eigenen Namen ein. Eine „Hans Müller GmbH“ kann jedoch kaum ein Kunde mit einer Leistung assoziieren. „Hans Müller OHG Sanitärtechnik“ ist schon konkreter. Prominente Personennamens-Beispiele ohne Zusatz wie etwa Siemens entwickelten sich meist aus der Historie heraus und bedürfen deshalb keiner Erklärung mehr. Achtung: Wer keine Kapitalgesellschaft, sondern eine Personenfirma gründet, muss seinen vollen persönlichen Namen verwenden. So kann etwa ein Freiberufler seinen Eigennamen lediglich mit einem Kunstnamen kombinieren, der jedoch nur als Geschäftsbezeichnung dient und nicht explizit als Firmenname oder Marke zu schützen ist. Beispiele sind EasyWriter Jens Kügler oder CreaMedia Hannah Schreiber. Unternehmen, die die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft wählen, können hingegen einen selbst kreierten Firmennamen benutzen und frei darüber verfügen. Firmennamen aus „alternativen“ PersonennamenEinige Franchise-Unternehmen aus der Systemgastronomie geben Beispiele dafür, in welch abgewandelten Formen Personennamen als Firmennamen eingesetzt werden können. Die Salatbar dean&david ist laut Firmenhistorie auf der Homepage nach den Vornamen der Gründer benannt. Für den Pizzadienst Joey's (heute Domino's) oder das Restaurantkonzept Don Ulpiano sind sicherlich erfundene Namen verwendet worden. Diese reflektieren jedoch Elemente oder Werte der Geschäftsidee oder Unternehmensphilosophie. Don Ulpiano steht für Spanisches, Joey's für das moderne, aus den USA bzw. dem angelsächsischen Sprachraum übernommene Konzept der Pizza-Bringdienste. Wort-Bild-Marken, Logos und TestimonialsWort-Bild-Marken enthalten in der Regel Kunstworte. Idealerweise lassen sie sich leicht einprägen und verknüpfen Typografie und Namen zu einem Logo. Eines der erfolgreichsten Beispiele aus Deutschland mit einem seit rund 100 Jahren unveränderten Erscheinungsbild heißt Nivea. Wer kreativ genug ist, erfindet einen Firmen- oder Markennamen in Verbindung mit einem Logo, Claim oder Testimonial, sodass im Auge des Betrachters ein permanentes Bild erzeugt wird. Bilder sind leichter zu merken als Wörter. Die lila Kuh von Milka kennt jeder. Und manche Großstadtkinder glauben sogar, dass alle Kühe lila seien. Eine Abkürzung als FirmennameEine Abkürzung kann als Firmenname sinnvoll sein, vor allem, wenn sie Assoziationen zulässt. SYMA zum Beispiel. Das Schweizer Unternehmen ist Hersteller von Systembau-Elementen für Messestände oder Event-Bühnen, daher das SY für System. MA kann für Matrix oder Materialien stehen. Bei großen, sehr traditionsreichen Unternehmen ist diese Assoziation nicht mehr nötig. Ihre Abkürzungen „funktionieren“ aufgrund der langen Firmengeschichte und mithilfe eines hohen Bekanntheitsgrades, etwa AEG (früher Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft) oder BMW (Bayerische Motoren-Werke). Was heute kaum noch jemand weiß: In den 1890er-Jahren schlossen sich Händler rings um den Hackeschen Markt in Berlin zur Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenläden zusammen. Kurz: EdK. Im wachsenden Genossenschafts-Netzwerk entwickelte sich daraus die Marke der heute führenden deutschen Supermarktkette, Edeka. Bei einer Unternehmensgründung sind hingegen Namenszusätze zur Abkürzung sinnvoll wie STM Sanität-Technik Müller. Akronyme als besondere AbkürzungenAkronyme sind Sonderformen von Abkürzungen. In ihnen werden Namen oder andere Wörter zumeist auf die Anfangsbuchstaben gekürzt. Typische Beispiele für Akronyme als Firmen- oder Markennamen sind die Klassiker ALDI (für Albrecht-Discount), Adidas (Adi Dassler), Hanuta (HAselNUssTAfel) und Haribo (für Hans Riegel, Bonn). Eine Firma namens Sanitärtechnik Mayer könnte sich etwa einen Markennamen wie SaniMa oder SaniMay geben. Der selbsterklärende FirmennameEin Firmenname kann im Idealfall bereits den Kundennutzen oder das Alleinstellungsmerkmal enthalten, beispielsweise A bis Z Hausmeisterservice Michalke oder Ihr Schuh-Profi Müller. Viele Beispiele von Franchise-Systemen demonstrieren, wie sich Kundennutzen oder Dienstleistung in einem künstlich erzeugten Namen ausdrücken. Etwa Carglass, Portas (von la porta/la porte, die Tür) oder frischluft Outdoor Fitness. Ein Firmenname am Ende des Alphabets?Die texanische Hardrockband ZZ Top hatte sich diesen Namen bewusst gewählt. Sie wollte, dass ihre Fans die Platten am hinteren Ende der Sammlungen in den Läden leicht finden – an der „Gegenseite“ der Soft-Popgruppe ABBA. Unternehmensgründer hingegen sollten ihren Firmennamen nicht mit einem der letzten Buchstaben im Alphabet beginnen lassen. Sonst müssen ihre potenziellen Kunden in Branchen-Adressbüchern bis zum Ende suchen, was wenige tun. Aus der Firma namens Zuchtbetrieb A. Meyer kann A. Meyer's Zuchtbetrieb werden. Was bei Firmennamen zu vermeiden ist:
Gründer-Tipps zur Entwicklung von Firmennamen
Wie ist der Firmenname zu schützen?Gewerbliche Schutzrechte können für Firmennamen ebenso wie für Erfindungen, Gebrauchsmuster oder Markennamen beansprucht werden. Auch Firmennamen lassen sich als Marken beim Deutschen Patent- und Markenamt oder dem Europäischen Patentamt registrieren! Die Schutzrechte gelten für jeweils zehn Jahre und sind zeitlich unbegrenzt verlängerbar, was aber stets mit Kosten verbunden ist. Die Gebühren bei der Anmeldung einer Marke beim Deutschen Patentamt variieren, je nachdem, in wie vielen der 45 Waren- und Dienstleistungs-Klassen die Marke geschützt werden soll. Minimum: rund 300 Euro. Bei der Eintragung ins Handelsregister erhalten Unternehmen automatisch einen Schutz ihres Firmennamens. Dieser ist jedoch nicht mit dem vollumfänglichen Patentschutz vergleichbar. Was verbirgt sich hinter Haribo?Der beliebte Süßigkeitenhersteller, laut Marketingspruch für alle Generationen prädestiniert, wurde 1920 in Bonn gegründet - von Johann "Hans" Riegel. Der Name liegt dort nahe: "Haribo" ist die Kombination der ersten beiden Buchstaben von Hans, Riegel und Bonn.
Welche Firmennamen sind nicht zulässig?Die Geschäftsverhältnisse und Haftungsverhältnisse müssen durch den Zusatz der Rechtsform im Firmennamen ersichtlich sein. Der Firmenname darf nicht irreführend sein. Ein Firmenname, der Begriffe wie Institut, Finanz, Bio, Zentrum, Bank oder Europäisch enthält, ist deshalb häufig unzulässig.
Was steckt hinter dem Firmennamen Haribo?Haribo: "Hans Riegel Bonn"
Der deutsche Gummibärchen-Hersteller wurde 1920 von Hans Riegel in Bonn gegründet. So einfach kann Namensfindung sein!
Wo kommt der Name Haribo her?Bonn, DeutschlandHaribo / Gründungsortnull
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