Welches bedeutende buch schrieb göthe in weimar

Mit Klassik wird allgemein die Zeit des Altertums rund ums Mittelmeer, also die Hochkultur der alten Griechen und Römer – etwa ab 500 vor Christus – bezeichnet. Klassik kann aber auch eine andere Bedeutung haben: Denn Kunstepochen werden klassisch genannt, wenn sie eine Art Blütezeit in der Kultur eines Landes darstellen.

Weimarer Klassik

In der deutschen Literaturgeschichte wird der Zeitabschnitt von etwa zwanzig Jahren Klassik genannt, ...

  • ... in dem die beiden berühmten Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller in Weimar lebten. Deshalb wird diese Zeit auch als Weimarer Klassik bezeichnet.
  • Sie beginnt in etwa mit Goethes Italienreise 1786 und endet mit Schillers Tod 1805. Manche sagen auch erst 1832, als Goethe stirbt.
  • Weimar war damals das intellektuelle Zentrum Deutschlands. Auch der Schriftsteller und Herausgeber Christoph Martin Wieland sowie der Theologe, Philosoph und Dichter Johann Gottfried Herder waren zu dieser Zeit in Weimar.

Goethes Begegnungen

In der Weimarer Klassik wurde die Antike zum Vorbild – oder besser gesagt das Bild, dass man sich im 18. Jahrhundert von der Antike machte. Sie galt damals als Zeit der Harmonie, der Perfektion und der Ausgewogenheit.

Französische Revolution

Die Zeit, in der Goethe und Schiller wirkten, war zunächst geprägt von Aufständen und Umwälzungen. Denn die Französische Revolution versetzte von 1789 bis 1799 ganz Europa in Aufruhr, der französische König wurde ermordet. Das Volk ergriff die Macht und die Menschenrechte wurden proklamiert. Auch wenn die von den Ideen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit getragene Bewegung schnell ins Gegenteil umschlug – die Ideen selbst waren nicht mehr aufzuhalten.

Goethe kehrt aus Italien zurück

In Deutschland beginnt zeitgleich die Klassik. Wichtige Voraussetzung dafür war, dass im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach Frieden herrschte.

Goethe und Schiller hatten ihre jugendliche Sturm-und-Drang-Zeit hinter sich. Goethe war tief beeindruckt von seiner Italienreise zurückgekehrt und war fasziniert von der Antike.

Er lehnte die Französische Revolution ab und verurteilte die Gewalt. Genau wie Schiller, der zwar anfangs die Veränderungen in Frankreich noch begrüßte, dann aber angesichts des Terrors seine Meinung änderte. Beide fanden, dass Kunst und nicht Gewalt die Welt verbessern soll.

Freundschaft der zwei Dichter

1794 begründete Schiller die Monatszeitschrift "Die Horen", benannt nach den Göttinnen der Jahreszeiten und der sittlichen Ordnung. Er gewann Goethe für die Mitarbeit und die beiden entwickelten einen Dichterbund und eine tiefe Freundschaft. Was die beiden vereinte, erklärt Schiller in einem Brief:

"...eine unerwartete Übereinstimmung, die umso interessanter war, weil sie wirklich aus der größten Verschiedenheit der Gesichtspunkte hervorging. Ein jeder konnte dem anderen etwas geben, was ihm fehlte, und etwas dafür empfangen ..."

aus einem Brief von Schiller an Körner, 01.09.1794

"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut."

Das war der Leitspruch der Weimarer Klassiker. Die Menschen sollten zu Vernunft und moralischem Handeln erzogen werden, und die Vernunft sollte auch die Politik leiten. In seiner Schrift "Über Anmut und Würde" (1793) entwickelt Schiller den Begriff der "moralischen Schönheit". Das Gute, das Wahre, das Schöne – das sind die gemeinsamen Ideale der beiden Dichter. Dichtung soll Vollendung und Schönheit sein. Menschlichkeit und Toleranz sind die Ziele, Harmonie und Humanität die Leitideen der Weimarer. Diese Ideale sind natürlich hochgesteckt. Die menschliche Kultur soll die Welt vereinen, höchste Ideale sollten weltweit gelten.

Der wohl bedeutendste deutsche Dichter, Johann Wolfgang von Goethe, kam am 28. August 1749 in Frankfurt am Main als Sohn eines Anwalts und einer Anwaltstochter zur Welt. Einige Jahre besuchte Goethe die Schule und erhielt später Hausunterricht vom Vater, der sich zur Ruhe gesetzt hatte. Ersten Kontakt mit der Literatur hatte Goethe bereits mit vier Jahren, als er zuhause kleine Theaterstücke einstudierte. Angeregt von der umfangreichen Bibliothek des Vaters ersann Goethe außerdem eigene Erzählungen und Fantasiegeschichten.

Während des Jurastudiums in Leipzig bekam Goethe Kontakt zur Künstlerszene (unter anderem in »Auerbachs Keller«) und erlernte verschiedene Techniken wie das Holzschnitzen oder das Radieren. Außerdem erwies sich Johann Gottfried Herder als Förderer und Mentor, woraufhin Goethe erste bedeutende Werke wie das »Heideröslein« verfasste. In der späteren Anwaltskanzlei (ab 1771) folgten dann »Götz von Berlichingen« (1773) und »Die Leiden des jungen Werther« (1774).

Auf Einladung des Herzogs reiste Goethe nach Weimar, wo er ab 1775 als Minister tätig war. Frustriert von der wenig reizvollen Aufgabe, den Staatssäckel zu füllen, gab er auch hier der Literatur und den Naturwissenschaften den Vorzug und schrieb Stücke wie »Der Erlkönig« und »Das Göttliche«.

Nach seiner Italienreise (1786 – 1790) betrieb Goethe weitere Forschungen, lernte Friedrich Schiller kennen und verfasste weitere wichtige Werke wie »Die Braut von Korinth« oder »Der Zauberlehrling«. Goethe verstarb am 22. März 1832 in Weimar.

Kindheit und Jugend

Johann Wolfgang von Goethe war der wohl bedeutendste deutsche Dichter. Er kam am 28. August 1749 in Frankfurt am Main in einer angesehenen bürgerlichen Familie zur Welt. Johann Wolfgang war das erste von sechs Kindern. Von seinen Geschwistern erreichte nur die fünfzehn Monate jüngere Cornelia (1750–1777) das Erwachsenenalter. Die Eltern Johann Caspar Goethe (1710–1782) und Catharina Elisabeth Goethe, geb. Textor (1731–1808), waren wohlhabend und sehr gebildet. Goethes Vater war zwar Jurist, übte den Beruf aber nicht aus.

Die Familie Goethe lebte zu jener Zeit von den Erträgen eines ererbten Vermögens. Armut hat der Dichterfürst nie gekannt – anders als sein späterer Weggefährte Friedrich Schiller. Zwei Jahre lang besuchte Goethe eine öffentliche Schule. Ab 1758 erhielten er und seine Schwester Privatunterricht von zahlreichen Hauslehrern sowie ihrem Vater. Dieser war vielseitig interessiert und hatte in jungen Jahren eine Reise nach Italien unternommen.

Literatur spielte schon in Goethes früher Kindheit eine prägende Rolle. Im Elternhaus gab es eine umfangreiche Bibliothek und es wurde viel gelesen. Für die Kinder gab es Gutenachtgeschichten, und schon bald begann der kleine Goethe selbst zu fabulieren und Geschichten zu erfinden. Im Alter von vier Jahren studierte er kleine Theaterstücke ein, die er als Puppenspiel aufführte.

Studienjahre in Leipzig und Straßburg

Im Herbst 1765 begann Goethe sein Jurastudium in Leipzig. Der junge Mann aus der damaligen Provinz traf hier auf eine weltoffene und moderne Gesellschaft. Er bekam Kontakt zur Künstlerszene, unter anderem in »Auerbachs Keller«. Neben seinem Studium nahm Goethe in Leipzig Zeichenunterricht und erlernte verschiedene Techniken der Kunst, darunter Holzschnitzen und Radieren. Er besuchte Theateraufführungen und schrieb Gedichte. Eine Tuberkulose-Erkrankung machte im Sommer 1768 die Rückkehr ins Frankfurter Elternhaus notwendig.

Nach einer langen Genesungszeit ging Goethe 1770 nach Straßburg, um sein Studium wiederaufzunehmen. Dort begegnete er durch Zufall dem wenig älteren Johann Gottfried Herder (1744–1803). In seinem autobiografischen Werk »Dichtung und Wahrheit« beschrieb Goethe diese Bekanntschaft rückblickend als das bedeutendste Ereignis jener Zeit. Herder wurde zu Goethes Förderer und Mentor. In Straßburg entstand eines der bekanntesten Gedichte Goethes, das »Heideröslein«.

Jurist und Dichter

Nach dem Studium eröffnete Goethe 1771 eine Anwaltskanzlei in Frankfurt. Parallel dazu war er ab 1772 Praktikant beim Reichskammergericht in Wetzlar. Die Juristerei stand allerdings im Schatten der Literatur. Mit der Veröffentlichung des »Götz von Berlichingen« begründete Goethe 1773 die Epoche des Sturm und Drang. Die folgenden Jahre – bis zu Goethes Abreise nach Weimar – zählten zu den produktivsten seines Dichterlebens. Nach einer enttäuschten Liebe verfasste er Anfang 1774 »Die Leiden des jungen Werther«. Dieser Roman machte ihn binnen kurzem in ganz Europa berühmt. Daneben beschäftigte er sich mit dem Fauststoff und schuf zahlreiche weitere Werke.

Staatsmann in Weimar

Auf Einladung des acht Jahre jüngeren Herzogs Carl August (1757–1828) reiste Goethe 1775 nach Weimar, zu jener Zeit ein kulturelles Zentrum. Der berühmte Dichter wurde zum engen Freund und späteren politischen Weggefährten des Fürsten. Um Goethe in Weimar zu halten, beschloss Carl August, ihn in die Staatsgeschäfte einbinden. 1776 wurde Goethe wurde zum Geheimen Legationsrat bestellt und einer der herzoglichen Berater. Seine Hauptaufgabe bestand in der Sanierung des hochverschuldeten Staatshaushalts. 1782 wurde Goethe zum Finanzminister ernannt und in den Adelsstand erhoben. Fortan war er Johann Wolfgang von Goethe.

Nach Carl August wurde Goethe zum wichtigsten Mann im Staat. Er hatte viel zu tun, darunter wenig geliebte Arbeiten wie das Schreiben von Stücken für das Liebhabertheater am Weimarer Hof. Das Dichten musste Goethe zunächst hintanstellen. Dennoch entstanden Entwürfe für die Dramen »Iphigenie auf Tauris« oder »Egmont«. Auch die Ballade »Der Erlkönig« und das bekannte Gedicht »Wandrers Nachtlied« stammen aus dieser Zeit. Ab 1780 wandte Goethe sich verstärkt den Naturwissenschaften zu. Er betrieb Forschungen, insbesondere in Physik, Mineralogie, Botanik und Physik.

Goethes Italienreise

Staatsgeschäfte sowie das Leben am Hofe waren anstrengend und oft wenig erfüllend. Als Goethe sich bewusst wurde, dass er seit vielen Jahren nichts Neues gedichtet hatte, fasste er einen Plan. Von einem Kuraufenthalt in Karlsbad brach er 1786 heimlich zu einer Reise nach Italien auf. Knapp zwei Jahre sollte die Reise dauern. Um sich frei bewegen zu können, reiste der berühmte Dichter inkognito, das heißt unter falschem Namen.

In Italien begegnete Goethe der Kunst und Architektur der Antike. Er traf zeitgenössische Künstler wie Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und wurde selbst wieder produktiv: zeichnend, malend und vor allem dichterisch. Die Reise nach Italien wurde zu einem Wendepunkt in seiner Biografie. Zurück in Weimar, stellte er ab 1788 dichterisches Schaffen sowie Lernen und Forschen in den Mittelpunkt seines Lebens. Für Staatsaufgaben stand er nur dann zur Verfügung, wenn niemand anders sie ausführen konnte.

Leben und Wirken in Weimar

Goethes wegweisende botanische Schrift »Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären« war das Ergebnis eingehender Studien nach seiner Italienreise. In diese Zeit fiel auch der Beginn seines Liebesverhältnisses mit Christiane Vulpius, seiner späteren Ehefrau, und der Freundschaft mit Friedrich Schiller. Goethe und Schiller prägten die Epoche der Weimarer Klassik. Sie dauerte bis zum Tod von Goethe im Jahr 1832. Gemeinsam schufen die beiden Dichter 1795 die »Xenien«, Spottverse auf den zeitgenössischen Literaturbetrieb; im sogenannten Balladenjahr 1797 entstanden so bekannte Werke wie »Der Zauberlehrling« oder Schillers »Die Kraniche des Ibykus«. Der Tod des Freundes im Jahr 1805 war ein schmerzlicher Verlust für Goethe.

Insgesamt mehr als 60 Jahre seines Lebens hat Goethe sich mit dem Fauststoff beschäftigt. »Faust I«, die Tragödie um Doktor Faustus, wurde 1808 uraufgeführt. Danach ließ Goethe das Thema zunächst ruhen und arbeitete erst in den Jahren vor seinem Tod an Faust II. Die Uraufführung fand 1832 posthum, also nach seinem Tod statt.

Die Veröffentlichung der Abhandlung »Zur Farbenlehre« 1810 war das Ergebnis jahrelanger Studien. Goethes sinnliche Wahrnehmung der Farben widersprach der gängigen naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise.

Im Jahr 1823 trat Johann Peter Eckermann (1792—1854) ins Leben des von ihm verehrten Dichters und wurde dessen Vertrauter. In seinem Testament setzte Goethe Eckermann später zum Herausgeber seines literarischen Nachlasses ein.

Johann Wolfgang von Goethe verstarb am 22. März 1832 in Weimar. Er wurde in der Weimarer Fürstengruft bestattet.

Biografie von Heike Münnich. © Inhaltsangabe.de.

Veröffentlicht am 25. Januar 2010.

Zuletzt aktualisiert am 27. September 2022.

Was schrieb Goethe in Weimar?

Von Goethe entstanden nun die Romane "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und "Die Wahlverwandtschaften", er schrieb die Dramen "Iphigenie auf Tauris" und "Torquato Tasso" und schloss seinen berühmten "Faust" ab, schrieb den "Zauberlehrling" und viele andere Balladen und Gedichte.

Was sind die bedeutendsten Werke von Goethe?

Besonders die beiden Dramen Die Leiden des jungen Werther und Faust werden bis heute im Deutsch- und Literaturunterricht behandelt und machten Goethe weltberühmt.

Was hat Goethe in Weimar gemacht?

Goethe wurde in viele Regierungsämter eingespannt, als Leiter der Kriegskommission, als Direktor des Wege- und Bergbaus, als Leiter der Finanzverwaltung usw. Faktisch war er Kabinettschef (Ministerpräsident). Auch für private Dinge des Herzogs wurde Goethe eingespannt.

Was ist das berühmteste Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe?

Vor 240 Jahren entstand eines der wohl bekanntesten Gedichte Goethes. Eines Abends schrieb er es mit einem Bleistift an eine einfache Hüttenwand im Wald.