Welche tiere wechseln im winter ihre augenfarbe

Zu den Tieren, die je nach Jahreszeit die Farbe ihres Fells oder Gefieders ändern, gehören zum Beispiel Polarfüchse, Schneehasen, Schneehühner, Hermeline und Mauswiesel.

Welche tiere wechseln im winter ihre augenfarbe

Wo sitzen der Schneehase und das Schneehuhn?


Findest du den Schneehasen und das Schneehuhn? Im Winterkleid sind sie hier wirklich gut getarnt. Bild: Stuart Meek/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Findest du den Schneehasen und das Schneehuhn? Im Winterkleid sind sie hier wirklich gut getarnt. Bild: Stuart Meek/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Die „innere Uhr“ und die Jahreszeiten

Was löst den Farbwechsel dieser Tiere aus? Verschiedene Faktoren spielen dabei zusammen und sind je nach Tierart unterschiedlich ausgeprägt: Die „innere Uhr“ des Organismus sowie externe saisonale Faktoren wie Schneefall und Schneeschmelze. Wird der Farbwechsel durch eine innere Uhr gesteuert, sind die Tiere darauf angewiesen, dass der saisonale Wechsel in ihrem Lebensraum immer zur gleichen Jahreszeit passiert, da sie den Zeitpunkt ihres Farbwechsels nicht beeinflussen können. Fällt im Herbst zu früh Schnee, sind die Tiere noch braun und können sich nicht tarnen, während sie bei verspätetem Schneefall bereits weiss sind in einer mehrheitlich grün-braunen Umgebung. Das Gleiche kann auch im Frühjahr passieren, wenn der Schnee frühzeitig oder verspätet schmilzt. Wird der Farbwechsel hingegen durch saisonale Faktoren ausgelöst, müssen die Tiere sich darauf verlassen können, dass der Schnee bis im Frühling bleibt. Wenn verfrüht Schnee fällt, dieser aber nochmals wegschmilzt, bevor der richtige Winter einsetzt, sind die Tiere durch ihre weisse Fellfarbe einfache Beute.

Keine Regel ohne Ausnahme

Interessanterweise kann es innerhalb einer Tierart Unter-Populationen geben, die nicht dem typischen saisonalen Muster folgen – sie bleiben das ganze Jahr über braun. Solche winterbraunen Tiere können sogar gemeinsam mit ihren winterweissen Artgenossen vorkommen. Wie aber ist es möglich, dass getarnte und nicht getarnte Tiere gemeinsam am gleichen Ort überleben? In Grenzgebieten, wo der Lebensraum und die vorhandene Nahrung für die Tiere geeignet ist, der Winter aber nicht jedes Jahr gleich ausfällt, helfen solche gemischten Populationen, die natürlichen Schwankungen auszugleichen. Schneit es in einem Jahr sehr viel, überleben mehr winterweisse Tiere. Schneit es aber im nächsten Jahr viel weniger, überleben mehr winterbraune Tiere. Ein einzelnes Tier kann nicht zwischen winterbraunem und winterweissem Fell wechseln, aber über die gesamte Population gesehen ist diese Anpassung zur einen oder anderen Farbe hin möglich. Diese gemischten Populationen garantieren damit das Überleben der Spezies.

Ein ausgefuchstes System von Fellfarben

Die meisten Polarfüchse haben ein weisses Winterfell, doch ein kleiner Teil der Tiere bleibt winterbraun. Zwar ist die dunkle Variante genetisch dominant, aber die Lebensbedingungen sorgen in den meisten Gebieten dafür, dass sich die weisse Variante durchsetzt. Abhängig von der geographischen Lage aber verändert sich der Anteil winterbrauner Tiere. In Küstenregionen und auf Inseln beobachtet man oft mehr sogenannte „Blaufüchse“ (winterbraune Tiere, deren Fell manchmal einen bläulichen Schimmer hat). Denn in diesen Regionen fällt häufig weniger Schnee, und dunkle Tiere haben somit eine gute Überlebenschance. Auf gewissen Inseln, wie den Aleuten, überwiegt sogar die Anzahl winterbrauner Tiere, während auf dem Festland die weisse Variante häufiger ist.

Welche tiere wechseln im winter ihre augenfarbe

Winterbrauner Schneehase auf den Färöer-Inseln


Ein Schneehase auf den Färöer-Inseln. Hier bleiben die Tiere auch im Winter braun. Bild: Erik/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Ein Schneehase auf den Färöer-Inseln. Hier bleiben die Tiere auch im Winter braun. Bild: Erik/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

Schneehasen als Beispiel für natürliche Selektion

Bei der Schneehasen-Population auf den zwischen Schottland und Island gelegenen Färöer-Inseln lässt sich die Selektion der braunen Farbvariante direkt nachvollziehen. Der Schneehase wurde Mitte des 19. Jahrhunderts aus Norwegen auf diese Inseln eingeführt. Manche Tiere hatten winterweisses, manche winterbraunes Fell. Da die Färöer-Inseln viele Küstenregionen und im Winter wenig Schnee haben, überlebten mehr winterbraune Tiere. Jedes Jahr pflanzten sich mehr Individuen dieser Farbvariante fort, bis irgendwann keine winterweissen Tiere mehr vorhanden waren. So wurde aus einer gemischten Population eine rein winterbraune Population.

Gebiete, in denen beide Farbvarianten vorkommen, werden polymorphe Zonen genannt und sind für den Artenschutz von grosser Bedeutung. Viele Populationen von farbwechselnden Tieren sind durch den Klimawandel bedroht. Durch ihre grosse genetische Vielfalt sind Populationen in den polymorphen Zonen besser dafür gerüstet, sich klimatischen Schwankungen anzupassen, als reine winterweisse Kolonien. Beim Artenschutz sollte man sich auf diese Regionen konzentrieren, um die genetische Vielfalt der gemischten Populationen zu bewahren und dadurch die Überlebenswahrscheinlichkeit der gesamten Art zu verbessern.

Welches Tier wechselt die Augenfarbe?

In Skandinavien ist es im Sommer ununterbrochen hell, im Winter dagegen herrscht komplette Dunkelheit. Rentiere haben einen Trick, um sich den extremen Lichtverhältnissen anzupassen: Sie wechseln ihre Augenfarbe.

Was ändert sich bei Rentieren je nach Jahreszeit?

Forscher haben herausgefunden, dass diese reflektierende Schicht bei Rentieren je nach Jahreszeit die Farbe wechselt: im Sommer ist diese gelblich, im Winter wird sie blau. Rentiere bewohnen Gebiete rund um den Polarkreis, und dort ist es im Winter ausgesprochen dunkel.

Warum heißen Rentiere Rentiere?

Das Wort «Rentier» stammt vom altnordischen «hreinn» ab, «Karibu» und «Caribou» sind die deutschen und französischen Formen von «Qalipu», einem Wort aus der Sprache der Mi'kmaq, die in Kanada heimisch sind.

Was können Rentiere besonders gut?

Rentiere sind wahre Überlebenskünstler. In der kargen Landschaft von Taiga und Tundra kommen sie mit Gräsern, Flechten, Pilzen, Laub und Rinde aus. Anders als Menschen sind sie auch nicht auf die innere Uhr angewiesen und leben unabhängig vom Licht. Sie leben ihr Leben im Winter taktlos.