Welche symptome wenn die schilddrüse nicht richtig arbeitet

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Sie ist die Energiesteuerzentrale des menschlichen Körpers, doch für viele Menschen ein fast unbekanntes Organ: die Schilddrüse. Wir spüren sie erst, wenn etwas mit ihr nicht stimmt.

Wenn etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt, kann das ganz unterschiedliche Symptome auslösen: Gewichtszunahme oder -verlust, trockene Haut, psychische Unausgeglichenheit. Ruhelosigkeit, steigender Blutdruck, Schlaflosigkeit, belegte Stimme oder Konzentrationsstörungen.

Die Symptome sind so unterschiedlich, weil die Schilddrüse an der Regelung vieler Körperprozesse beteiligt ist. Sie produziert Hormone, die den Stoffwechsel steuern und die für Wachstum und Entwicklung des Körpers und für das seelische Gleichgewicht mitverantwortlich sind. Die Schilddrüse reguliert auch die Funktion von Nerven, Herz, Kreislauf und Muskeln.

Typische Erkrankungen der Schilddrüse sind ihre Über- oder Unterfunktion und die krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse, die Struma oder Kropf genannt wird.

Eine der Hauptursachen für den Kropf ist Jodmangel. Laut Weltgesundheitsorganisation sind beispielsweise in Europa 57 Prozent der Menschen nicht ausreichend mit Jod versorgt, in Amerika nur rund 10 Prozent, in Afrika beispielsweise 43 Prozent. Die Ursache für die großen Unterschiede ist nicht nur die Jodmenge in den Böden, die dazu führt, dass wir durch Lebensmittel viel oder wenig Jod aufnehmen. In einigen Ländern ist es auch für die Industrie vorgeschrieben, Speisesalz mit Jod anzureichern.

Die Schilddrüse benötigt Jod, um ihre lebenswichtigen Hormone herzustellen. Wenn die Schilddrüse nicht genügend Jod aus dem Blut ziehen kann, versucht sie gegenzusteuern, indem sie ihre Zellen vergrößert. Mehr und größere Drüsenzellen sollen die Jodausbeute aus dem Blut steigern.

Ob sich nun ein Kropf gebildet hat oder vielleicht eine andere Fehlfunktion vorliegt, kann eine Untersuchung beim Arzt zeigen. Er kann das Blut auf den Gehalt an Schilddrüsenhormonen hin untersuchen. Um zu kontrollieren, ob die Schilddrüse sich vergrößert hat, kann er die Schilddrüse abtasten. Eine Utraschall-Untersuchung kann knotige Veränderungen anzeigen. Für ein Szintigramm wird dem Patienten eine schwach radioaktive Substanz gespritzt, die sich in der Schilddrüse absetzt. Eine Kamera fängt die abgegebene Strahlung auf. So werden Stellen mit überaktivem Gewebe sichtbar, die heiße Knoten genannt werden, und Stellen mit funktionsunfähigem Gewebe, die kalten Knoten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schilddrüsenerkrankungen zu behandeln. Tabletten, die Jod oder Schilddrüsenhormone enthalten, können den jeweiligen Mangel im Körper ausgleichen. Eine Schilddrüsen-Überfunktion oder die Vergrößerung der Schilddrüse können mit der Radiojod-Therapie behandelt werden. Dazu schluckt der Patient eine Kapsel mit radioaktivem Jod. Der Stoff setzt sich in der Schilddrüse ab und lässt dort krankes Gewebe vernarben, so dass es nicht mehr überaktiv ist.

Eine Schilddrüsen-Operation, mit der die Drüse ganz oder teilweise entfernt wird, ist nötig, wenn die Schilddrüse nicht auf eine medikamentöse Behandlung anspricht oder Knoten so groß werden, dass umliegende Organe wie die Luftröhre eingeengt werden. Auch bei Verdacht auf bösartige Knoten ist eine Operation nötig.

Erkrankungen der Schilddrüse zählen inzwischen auch bei uns in Deutschland zu den großen Volkskrankheiten. Man sollte sie nicht auf die sprichwörtliche leichte Schulter nehmen, denn sie können schwerwiegende Folgen haben. Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.

Aktuelle Zahlen lassen aufhorchen: Bei etwa jedem dritten Erwachsenen in Deutschland – so schätzt das Deutsche Schilddrüsenzentrum in Köln, Nordrhein-Westfalen – bildet sich im Laufe des Lebens mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit signifikant an. Neben der krankhaften Vergrößerung Struma – im Volksmund auch häufig Kropf genannt – werden dabei insbesondere regelmäßig Über- und Unterfunktionen diagnostiziert. Das Schlimme: sie bleiben oft sehr lange unentdeckt, können aber schwerwiegende Folgen haben.

Funktion der Schilddrüse

Als Hormondrüse erfüllt die Schilddrüse zahlreiche wichtige Steuerungsfunktionen in unserem Körper, denn die in ihr gebildeten Hormone beeinflussen und regulieren unsere Organe. Das reicht von der Herzaktivität und dem Blutdruck über die Gehirnaktivität bis hin zu verschiedensten Stoffwechselfunktionen.

Ist diese Hormonproduktion nun gestört – werden also zu viele oder zu wenig Hormone produziert – werden all diese Aktivitäten vereinfacht ausgedrückt bei einer Überfunktion über Gebühr beschleunigt, bei einer Unterfunktion dagegen zu stark abgebremst.
Die Gründe dafür können vielfältig sein und sollten auf jeden Fall medizinisch abgeklärt werden.

Folgen für die Gesundheit

Weil die Fehlfunktion in der Regel schleichend voranschreitet und die Folgen so vielfältig sind, bleibt sie sehr häufig lange unentdeckt. Bereits 2017 hat so beispielsweise eine Untersuchung gezeigt, dass selbst eine leichte Unterfunktion der Schilddrüse Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz verursachen und sogar zu einer Arteriosklerose mit späterem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen kann.

Herzrhythmusstörungen und hoher Blutdruck sind aber auch typische Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion, oftmals gepaart mit Nervosität, innerer Unruhe und Schlafstörungen. Während wiederum extreme Müdigkeit, Antriebsmangel und erhöhte Infektanfälligkeit regelmäßig bei einer Unterfunktion zu beobachten sind.

Wer sollte besonders aufpassen

Am häufigsten treten Funktionsstörungen der Schilddrüse – wenig verwunderlich – im Zusammenhang mit bestimmten Lebensphasen auf, in denen der Hormonhaushalt des Körpers einem Wandel unterworfen ist: in der Pubertät, während Schwangerschaften oder während und nach den Wechseljahren, die es ja bekanntlich bei Frauen wie Männern gibt. Nicht selten sind Schilddrüsenentzündungen (Thyreoidistis). Meist steckt da eine Autoimmunkrankheit dahinter. Eine besondere Form der Thyreoiditis ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine chronische Entzündung der Schilddrüse.

Gerade Ältere sollten darum besonders vorsichtig sein, da sich die Fehlfunktion bei ihnen oftmals nicht wieder „von allein“ reguliert. Die gute Nachricht: Häufig kann der Arzt Ihres Vertrauens bereits mit einer einfachen Ultraschall-Untersuchung strukturelle Veränderungen des Schilddrüsengewebes erkennen. Eine anschließende Blutuntersuchung gibt weitere Aufschlüsse. Oftmals können die Über- oder Unterfunktion dann mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden. Je nach Art und Schwere der Erkrankung wird Ihr Arzt Ihnen die entsprechende Therapie empfehlen.

Zur Person

Welche symptome wenn die schilddrüse nicht richtig arbeitet

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.

Wie merkt man wenn man etwas mit der Schilddrüse hat?

Müdigkeit, Abgeschlagenheit, ein geschwollenes Gesicht, trockene Haut und spröde Haare: Das sind typische Symptome für eine Schilddrüsenunterfunktion. Auch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten oder eine Gewichtszunahme können Anzeichen für die Schilddrüsenerkrankung sein.

Was passiert wenn die Schilddrüse nicht mehr richtig funktioniert?

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion bildet die Schilddrüse zu wenig Hormone. Dies kann zum Beispiel zu Müdigkeit, Hautveränderungen oder depressiver Stimmung führen. Durch Hormontabletten verschwinden die Beschwerden in der Regel. Meist tritt die Störung bei Erwachsenen auf.

Welche Symptome hat man wenn die Schilddrüse nicht richtig eingestellt ist?

Die häufigsten Symptome bei Schilddrüsenunterfunktion im Überblick:.
Leistungsschwäche..
Konzentrationsschwäche..
dauerhafte Müdigkeit..
erhöhte Kälteempfindlichkeit..
Haarausfall..
depressive Verstimmungen..
Gewichtszunahme..
Geschwollene Glieder..

Wie kann ich meine Schilddrüse selbst testen?

SO FUNKTIONIERT DER SCHILDDRÜSEN-SCHLUCKTEST: Den Kopf in den Nacken legen. Dabei einen Schluck Wasser trinken. Während des Schluckens den Halsbereich im Blick behalten. Schritt 3 und 4 gegebenenfalls einige Male wiederholen, bis Sie den Schluckvorgang gut beobachten konnten.