Ostern ist das zentrale und wichtigste Fest im Kirchenjahr. Ohne Ostern gäbe es auch keine anderen christlichen Feste. Der christliche Glaube steht und fällt nämlich mit der Auferstehung: Nicht Leid und Tod haben das letzte Wort, sondern das Leben bei Gott. Show Dabei steht das Osterfest in ganz enger Verbindung mit dem jüdischen Pessachfest (beachte zum Beispiel die Herkunft des italienischen „pasqua“). Für das christliche Verständnis für das Osterfest ist es wichtig, sich die Bedeutung des Pessachfestes in Erinnerung zu rufen: Beim Pessachfest wird der Auszug aus Ägypten (Exodus) gefeiert und damit die Befreiung aus der Sklaverei. In der Nacht vor dem Aufbruch wurde ein Lamm, das sogenannte Pessach-Lamm, geopfert und dessen Blut an die Türpfosten gestrichen. Die Familien mit dem Blut am Türpfosten wurden verschont und von Gott gerettet (vgl. Ex 12-13). Jesus wird dementsprechend als das „neue“ Pessachlamm verstanden: Kreuz und Auferstehung Jesu Christi führen zur Befreiung von Sünde und Tod. Die Osternacht wird auch als „die Nacht der Nächte“ bezeichnet, denn die österliche Nachtwache ist die zentrale Feier des Christentums (beachte nochmals: die wichtigste Nacht nach biblischer Tradition ist Nacht des Pessach, die Nacht vor dem Auszug). Die Feier der Osternacht beginnt nicht vor Sonnenuntergang und muss bis Sonnenaufgang beendet sein. Interessante Beobachtung: In der frühen Kirche wurde die Osternacht als Nachtwache über diesen gesamten Zeitraum gefeiert; heutzutage hingegen wird diese Zeitspanne als frühester und spätester möglicher Feierzeitpunkt praktiziert, wobei meist bereits unmittelbar nach Sonnenuntergang gefeiert wird. Die Feier der Osternacht beginnt mit einer Lichtfeier (Luzenar): Der Sieg Christi über den Tod wird durch den Sieg des Lichtes über die nächtliche Finsternis vergegenwärtig. Dann folgt die Vigilfeier, eine ausgedehnte Verkündigung und Betrachtung der Heiligen Schrift, bzw. des Alten Testaments. Sie deuten das Geheimnis dieser Nacht im großen Zusammenhang der Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk: Erste Lesung aus Gen 1,1-2,2 Zweite Lesung aus Gen 22,1-18 Dritte Lesung aus Ex 14,15-15,1 Vierte Lesung aus Jes 54,5-14 Fünfte Lesung aus Jes 55,1-11 Sechste Lesung aus Bar 3,9-15.32-4,4 Siebte Lesung aus Ez 36,16-17a.18-28 Mit dem folgenden Gloria wird eigentlich schon der nächste Teil der Feier eröffnet, nämlich die Eucharistiefeier. Sie beginnt mit der Liturgie des Wortes. Nach dem Tagesgebet folgen Lesungen aus dem Neuen Testament: Epistel aus Röm 6,3-11 Evangelium aus Mt 28,1-10 (Lesejahr A)oder Mk 16,1-7 (Lesejahr B)oder Lk 24,1-12 (Lesejahr C) Das Halleluja vor dem Evangelium ist ein besonders feierliches Halleluja, ist es ja das erste das seit dem Aschermittwoch gesungen wird. Nach der Homilie folgt die Tauffeier. Die Osternacht ist seit der Alten Kirche die bevorzugte Tauftermin. Mit der Taufe beginnt dür den Gläubigen ein neues Leben, das durch Tod und Auferstehung Jesu Christi ermöglicht wird. Findet in der Pfarrgemeinde keine Taufe statt, dann wird anstelle der Taufe das Taufbekenntnis feierlich erneuert. Nach der Tauffeier folgt die Gabenbereitung und somit beginnt die eucharistische Liturgie (und somit der zweite Teil der Eucharistiefeier). Sie wird als Ritual der Vorausschau und Vorwegnahme der Wiederkunft Christi gefeiert. Weil diese noch nicht stattgefunden hat, vergegenwärtigt die Eucharistiefeier das Reich Gottes und verweist auf die endgültige Gottesherrschaft. In der Messfeier am Ostersonntag wird das Ostergeheimnis nochmals entfaltet. Es folgt die fünfzigtätige Osterzeit, die dieses Ostermysterium vertieft. Welches sind die liturgischen Farben?Das Kirchenjahr ist bunt: die liturgischen Farben Weiß, Rot, Violett, Grün und Schwarz. Textilien im sakralen Raum unterscheiden sich von denen im profanen Bereich durch ihre spezielle Funktion, sie dienen der Liturgie, griech. Leiturgia, Dienst am Volk.
Für was stehen die liturgischen Farben?Die Liturgische Farbe macht den Charakter eines Sonntags im Kirchenjahr sichtbar. In der evangelischen Kirche sind weiß, violett, grün, rot und schwarz die liturgischen Farben, die den Festen im Jahreskreis zugeordnet sind. Dazu treten ein vorgeschriebener Predigttext sowie ein Wochenlied.
Was bedeuten die Farben im Kirchenjahr?Violett, Sinnbild für den Übergang und die Verwandlung, wird in den Bußzeiten vor Ostern (Fastenzeit) und Weihnachten (Advent) getragen, als Alternative zu Schwarz auch bei der kirchlichen Begräbnisfeier und am Gedächtnis Allerseelen. Rosa ist die Aufhellung der Farbe Violett. Sie kann nur zu den Sonntagen Gaudete (3.
Was bedeutet die Farbe Lila in der Kirche?Lila bedeutet Erneuerung, Umkehr auf den rechten Weg, Reform – und das ist Programm in der evangelischen Kirche.
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