Ein schöner Abend am See kann durch Stechmücken schnell zum Albtraum werden. Warum Mücken vor allem rund um Gewässer gefunden werden können, lässt sich durch ihren Lebenszyklus erklären. Die weibliche Mücke legt ihre Eier auf die Oberfläche von langsam fließenden oder stehenden Gewässern. Schon nach 1-2 Tagen schlüpfen daraus kleine Larven, die die nächsten 2 Wochen unter
Wasser leben und sich von Algen, Plankton, Bakterien und anderen Mikroorganismen ernähren. Nach dieser Zeit verpuppen sie sich und schwimmen an der Wasseroberfläche. Aus diesen Puppen schlüpfen innerhalb von 1-4 Tagen erwachsene Mücken. Erwachsene Mücken ernähren sich vorwiegend von Blütennektar. Erst wenn weibliche Mücken Eier legen, müssen diese auf Blut zurückgreifen. Die im Blut enthaltenen Proteine sind essentiell für die Eierproduktion und -reifung. Auf der Suche nach Blut ist
der Mensch jedoch nicht die erste Wahl einer Stechmücke. Meist sind es Tiere, die gestochen werden. Mücken können fast allen Tieren Blut entnehmen, egal ob gleich- oder wechselwarm. Einige Mückenspezies stechen sogar Fische. Mücken sind vor allem in der Dämmerung aktiv. Sie werden durch Kohlenstoffdioxid, dass du beim Atmen produzierst, aus einer Entfernung von bis zu 35 Metern
angezogen. Einmal in der Nähe einer potentiellen Blutquelle werden sie durch Bewegung, Farbe und Körpergeruch (Schweiß, Parfum etc.) angelockt. Sobald sie die gewünschte Quelle gefunden haben, nutzen sie ihren Stechrüssel, um die geeignete Einstichstelle zu finden. Er dient dabei nur als Führungshilfe und biegt sich vor dem eigentlichen Stich zurück. Mit kleinen Stechwerkzeugen können sie nun durch kleine Sägebewegungen die Blutbahn erreichen. Da kleine Wunden schnell durch Blutverklumpung
verheilen, injizieren sie eine kleine Menge ihres eigenen Speichels mit in die Haut, um die Blutgerinnung zu verhindern. So können sie die gewünschten 0,001-0,01 mL Blut ohne Probleme aufnehmen. Dieser Speichel ist dem Körper fremd und löst dadurch eine Immunreaktion mit Rötung und Jucken aus. Mückenstiche sind lästig, in den meisten Fällen jedoch komplett
harmlos. Einige Menschen haben gar keine Beschwerden nach einem Mückenstich. Oft handelt es sich um ältere Menschen, bei denen sich der Körper im Laufe des Lebens an die vielen Mückenstiche gewöhnt und die Immunreaktion herunterreguliert hat. Das klassische Bild eines Mückenstichs ist eine kleine rote Erhebung oder Quaddel, die stark juckt. Manchmal können auch kleine Blasen oder dunkle Punkte entstehen, die einem blauen Fleck ähneln. Diese Beschwerden vergehen nach
einigen Tagen. In seltenen Fällen kann die Immunreaktion überschießen und zu einer so genannten Anaphylaxis führen - einer akuten, allergischen Reaktion. Sie lässt sich an einer Schwellung des Halses, Luftnot oder Nesselsucht erkennen. Diese Beschwerden sind meistens nicht durch Mücken, sondern andere Insekten ausgelöst. Ein eher seltenes Bild ist das Skeeter Syndrom, eine lokale allergische Reaktion auf Mückenstiche mit Entzündung oder sogar Fieber. Hiervon sind vor allem Kinder betroffen, deren Immunsystem noch nicht häufig mit Mücken in Kontakt gekommen ist. Noch seltener, aber umso gefährlicher, ist das “Servere mosquito bite allergy syndrome”, das mit einer schweren Immunreaktion gegen Mückengift einhergeht und mit einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus assoziiert sein kann. DauerDie meisten Mückenstiche verheilen innerhalb einiger Tage von alleine. Kratzen kann zu Hautabschürfungen führen, die sich wiederum mit Bakterien infizieren können. Ein entzündeter Mückenstich braucht häufig länger, um vollkommen abzuheilen und kann zu Narbenbildung führen. Mücken als Überträger von KrankheitenMücken können mit ihren Stichen Viren und andere Krankheitserreger übertragen. Vor allem in tropischen und subtropischen Regionen ist das Risiko dafür erhöht. Bevor du eine Reise planst, solltest du dich deshalb über die örtlichen Infektionsrisiken informieren und dich bei einem Arzt zu empfohlenen Impfungen und Vorsorgemaßnahmen beraten lassen. Zu den übertragenen Erkrankungen gehören zum Beispiel:
Wann sollte ich nach einem Mückenstich zum Arzt gehen?Wenn du nach einem Mückenstich schlecht Luft bekommst oder Quaddeln an deinem ganzen Körper beobachten kannst, ist es möglich, dass du an einer akuten allergischen Reaktion gegen den Mückenspeichel leidest. Wenn du gerade von einer Reise aus den Tropen zurückgekehrt bist und Fieber oder Übelkeit entwickelst, können durch Stechmücken übertragene Krankheiten die Ursache sein. In beiden Fällen solltest du dir dringend ärztliche Hilfe holen. Was kannst du gegen Mückenstiche tun?Einen magischen Stichheiler gibt es leider nicht. Nachdem du von einer Mücke gestochen wurdest, kannst du aber einige Mittel anwenden, um die Beschwerden zu lindern:
Die wichtigste Methode um durch Stechmücken übertragene Erkrankungen zu vermeiden, ist, dem Stich vorzubeugen.
Behandlung von MückenstichenDa Mückenstiche meist innerhalb einiger Tage folgenlos verheilen, ist es größenteils nicht nötig, sich dafür ärztlichen Rat zu holen. Wenn du jedoch stark unter den Symptomen von Mückenstichen leidest, kannst du mit deinem Arzt besprechen, ob zum Beispiel eine Therapie mit Antihistaminika für dich in Frage kommt. So kann Kry helfenDu hast eine juckende Rötung auf deiner Haut entdeckt und bist dir nicht sicher, ob es ein Mückenstich ist? Über KRY kannst du einem Arzt direkt ein Foto davon schicken. So kannst du andere Erkrankungen ausschließen, die ein ähnliches Krankheitsbild hervorrufen. Bei dem Verdacht, dass die Rötung durch eine andere, schwerwiegende Erkrankung hervorgerufen wird, kann dich der Arzt direkt beraten und dir gegebenenfalls eine Überweisung zu Experten ausstellen. Wie sehen Stiche von der Kriebelmücke aus?Bei Menschen ohne Allergie wird der Kriebelmückenbiss aussehen wie ein starker Mückenstich mit kleinen Quaddeln und Pusteln. Ist die Stelle geschwollen und verändert der Kriebelmückenbiss sein Aussehen schon kurz nach dem Mückenangriff, ist dies ein erstes Anzeichen für eine Allergie.
Was ist das für ein Ausschlag sieht aus wie Stiche?Die Nesselsucht (Nesselausschlag, Urtikaria) zählt ebenfalls zu den allergischen Erkrankungen. Der Hautausschlag besteht hier aus roten Erhebungen. Sie sehen aus wie Mückenstiche oder wie nach einem Kontakt mit Brennnesseln (daher Nesselsucht).
Was sieht so aus wie Mückenstiche?Im Gegensatz zu einem Mückenstich ist der Bienenstich deutlich unangenehmer und wird dadurch auch meist schneller bemerkt: Die Stelle schwillt stark an und ist gerötet. Recht eindeutig von anderen Insektenstichen zu unterscheiden ist der Bienenstich, da häufig der Stachel in der Haut bleibt.
Wie Mückenstich aber keine Mücke?Sie stechen häufig unbemerkt zu und kommen in der Regel nachts, wenn wir schlafen: gemeint sind Bettwanzen. Durch Körperwärme und ausgeatmetes Kohlendioxid werden sie angelockt.
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