Musik gleiche lautstärke

Musik gleich laut machen

Musikdateien normalisieren: Diese Gratis-Tools gleichen Lautstärken an

Musik gleiche lautstärke

Mehr Wumms für zu leise Geratenes: So normalisieren Sie gespeicherte Audioinhalte.

Songs und Hörbücher sind oft unterschiedlich laut – lästig. Mit MP3Gain oder The Levelator lösen Sie das Problem: Die kostenlosen Programme gleichen die Lautstärken aneinander an.

Zu laute oder leise Musikdateien sind für sich genommen kein Problem: Hören Sie sie nicht im Verbund mit anderen Files, drehen Sie halt am Lautstärkerad Ihrer Soundboxen (Audio-Speaker, Hardware) oder regeln softwaregesteuert in Ihrem Media-Player nach. Auch im Infobereich der Windows-Taskleiste findet sich ein Lautsprecher-Symbol, mit dem Sie korrigierend eingreifen. Mit all diesen Methoden passen Sie die Wiedergabe so an, dass sie für Sie angenehm ist. Wenn Sie hingegen mehreren Audiodateien lauschen und sie hinsichtlich ihrer Lautstärke voneinander abweichen, ist der Nervfaktor ungleich größer: Dann gerät bei Titelsprüngen das Nachjustieren zur häufigen Pflicht und ist eine Qual. Vor allem bei Audiodateien, die aus unterschiedlichen Quellen stammen, gibt es hier Differenzen. Ganz gleich, ob Sie Dateien gekauft, über einen YouTube-Downloader heruntergeladen oder mit Audacity Ihre eigene Stimme aufgenommen haben: Die Töne beschallen Sie mehr oder weniger stark voneinander abweichend. Das ist nicht nur am PC lästig, sondern auch beim Musikhören mit einem Mobilgerät – wer will schon beim Joggen Smartphone oder MP3-Player aus der Tasche holen, um per Tastendruck oder Touch eine Anpassung vorzunehmen?

Programme zum Vereinheitlichen von Musiklautstärke:

Musik normalisieren mit MP3Gain & Co.

Es gibt Abhilfe: Mit einer Normalisierung gleichen Sie den Lautstärkepegel Ihrer Files aneinander an. Dabei verändern Sie die Dateien, idealerweise speichern Sie Kopien, da es möglich ist, dass sich die Audioqualität verschlechtert. Tools zum Normalisieren nennen sich Normalisierer. Eine populäre Lösung auf diesem Gebiet ist MP3Gain.

MP3Gain-Alternative

Nachteile bei MP3Gain: Das Tool ist recht alt, die Bedienoberfläche entspricht nicht modernen Standards. Daher mag die Benutzerführung den einen oder anderen User verwirren und abschreckend sein. Eine modernere Alternative ist das Programm wxMP3gain: Es präsentiert sich optisch frischer und arbeitet zuverlässig.

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Für den Lautstärke-Angleich von MP3s ist wxMP3gain die Empfehlung.

MP3Gain vs. wxMP3gain

MP3Gain ist trotz seines Alters unter Windows 10 lauffähig. Da wxMP3gain existiert, gibt es aber kaum einen Grund für den Griff zu MP3Gain: Letztere Software besitzt eine angestaubte Oberfläche und unangenehme Bedienerführung. Diese äußert sich in altbackenen Schaltflächen und der englischen Sprache (das wx-Pendant ist auf Deutsch). Beide Programme erlauben das Hinzufügen von Dateien über einen Button, nur wxMP3gain nimmt sie alternativ über Drag & Drop entgegen. Die Tools bieten verschiedene Einstellungen, Erklärungen dürften beide gern mehr an Bord haben.

Dateien auf CD R brennen und normalisieren

Ein Normalisierung gibt es auch beim Ashampoo Burning Studio 2021: Brennen Sie damit Musik auf eine Audio-CD, bietet die Software an, sie zu normalisieren. Wählen Sie "Audio + Musik > Audio CD erstellen", befinden Sie sich im Importdialog für Musikdateien. In der Leiste rechts findet sich der Bereich "Normalisierung". Dort gelangen Sie per Klick auf das Schraubensymbol zur Konfiguration. Im sich öffnenden Fenster "Normalisierer" ist "Gleiche die Lautstärke aller Tracks an" und "Automatisch" aktiviert. Auf Wunsch entfernen Sie den Haken vor letzterer Option und haben sodann die Möglichkeit, einen Schieberegler von "72.0dB" bis "92dB" (Dezibel) zu bewegen.

Es ist unnötig, beim Ashampoo Burning Studio die Normalisierung zu aktivieren; sie ist schon eingeschaltet. Lediglich wenn Sie sie nicht nutzen möchten, ist es nötig, sie abzuschalten. Wir brannten testweise vier MP3-Gesangseinlagen, von denen zwei deutlich zu laut und zwei viel zu leise waren. Einmal erfolgte das Brennen auf CD R mit, einmal bei ausgeschalteter Normalisierung. Die Dateien landeten auf einer handelsüblichen Audio-CD, die dann CDFS-formatiert war (Compact Disc File System); die Audiofiles lagen wie üblich im CDA-Format vor. Bei der Hörprobe im Windows Media Player waren die normalisierten Dateien angenehmer zu hören: Sequenzen, die zuvor penetrant laut waren, wirkten abgemildert. Die zu leisen Stellen der weiteren zwei MP3s waren in ihrer Intensität angehoben. Das normalisierte Brennen erfolgte mit der Einstellung "Automatisch". Fazit: Die Ashampoo-Software erzielt deutliche Verbesserungen.

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Wer Dateien ohnehin auf CD brennen will, nimmt die Normalisierung bei Ashampoo gern mit.

1) Anleitung: The Levelator – WAV normalisieren

Die vermutlich beste Lösung, um Musikdateien in ihrem Tonniveau aneinander anzugleichen, ist The Levelator. Das Tool hat einige Jahre auf dem Buckel, wirkt in seiner Aufmachung aber zeitlos modern. Während MP3gain und wxMP3gain nur MP3-Dateien unterstützen, kommt The Levelator bloß mit WAV- und AIFF-Dateien zurecht. Umgekehrt verarbeiten die Gain-Tools kein WAV und AIFF; The Levelator macht es nötig, zu optimierende MP3s in eines der unterstützten Formate umzuwandeln. WAV und AIFF gehören (im Gegensatz zu MP3) zu den verlustfreien Formaten: Entsprechende Dateien benötigen zwar mehr Speicherplatz, beim Speichern von Files in diesen Aufbereitungen kommt es jedoch zu keinem Qualitätsverlust. Neben potenziell erhaltener hoher Audioqualität besitzt The Levelator einen weiteren Vorteil: Die Bedienung ist auf Basis von Drag & Drop einfacher als bei der Konkurrenz.

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The Levelator ist eine solide Softwarelösung, die Ihnen zu mehr Hörgenuss verhilft.

2) Dateien für The Levelator umwandeln

Liegen Ihnen Dateien anderer Formate als WAV/AIFF vor, wandeln Sie sie um. Hierfür empfiehlt sich der Konverter XMedia Recode: Starten Sie das Tool und importieren Sie die umzuwandelnden Dateien. Das erfolgt durch Hineinziehen in das Fenster (Drag & Drop) oder per Button "Datei öffnen". Klicken Sie in den oberen Fensterbereich, in dem Ihre Dateien aufgelistet sind, und drücken Sie Strg-A. Öffnen Sie unterhalb davon rechts neben "Format" das Drop-down-Menü; entscheiden Sie sich für "WAV" oder "AIFF". Unten im Fenster geben Sie bei "Zielordner" den gewünschten Speicherort für die neu zu kodierenden Files an. Das erledigen Sie mit dem Button "Durchsuchen" oder durch Eintippen des Pfades in das Feld, sofern Sie ihn wissen. Mit Klicks auf "Job hinzufügen > Kodieren" (oben) setzen Sie die Dateierzeugung(en) in Gang.

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XMedia Recode kommt ins Spiel, wenn Ihre Audiodateien im falschen Format vorliegen: Es wandelt sie um. Nach Starten der Konvertierung öffnet sich ein Pop-up, das Sie über den Encodier-Fortschritt informiert. Darüber wählen Sie auf Wunsch über ein Drop-down-Menü eine erhöhte Prozess-Priorität aus, etwa "Hoch" oder "Echtzeit".

3) Mit "The Levelator" normalisieren

Öffnen Sie den Windows Explorer und darin den Ordner, in dem Ihre zu normalisierenden WAVs und oder AIFFs gespeichert sind. Markieren Sie sie mit Strg-A und ziehen Sie eine der Dateien (dank der Strg-A-Markierung sämtliche Files) auf das The-Levelator-Fenster. Das Programm arbeitet nun und erzeugt am Speicherort der importierten Dateien Files, die Lautstärke-technisch angepasst sind. Das Tool zeigt während der Kodierung bei jeder bearbeiteten Datei einen Fortschrittsbalken; hinzu kommt eine Prozentangabe. Es entstehen Kopien; es findet also kein destruktives Überschreiben der Originalinhalte statt (non-destruktiv, gut). Ebenso kommt es zu keiner Umwandlung: So sind die Kopien von WAV-Inhalten weiterhin im WAV-Format, AIFF-Dateien bleiben AIFF-Dateien. Dies gilt sowohl bei Umwandlungen von Dateien in einem einheitlichen Format (nur WAVs oder nur AIFFs) als auch bei gemischten Formaten.

4) Dateien abschließend umbenennen

Ein Wermutstropfen bei The Levelator: Dessen ausgegebene Dateien tragen eine zusätzliche Endung. Diese dient zwar nicht als Dateinamenserweiterung, ist also nicht das Format; die Extra-Endungen befinden sich jedoch zwischen Dateinamen und Endung und stören. So wird aus "Musik.wav" die Datei "Musik.output.wav". Aus "Musik.aiff" wird "Musik.output.aiff". Wenn Sie das nervt, benennen Sie Ihre Dateien um. Händisch ist das bei einer Handvoll Files zu meistern. Mit vertretbarem Zeitaufwand werden Sie dieser unschönen Benennung bei einer Vielzahl Musikstücken wiederum nur mit Automatisierung Herr. Wir empfehlen für diese Aufgabe den Advanced Renamer: Er ändert die Bezeichnung von Dateien für Sie und spart somit Zeit.

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Der Advanced Renamer ist nicht zwingend nötig – am Ende aber das i-Tüpfelchen.

So nutzen Sie den Advanced Renamer: Nach Download, Installation und Start wählen Sie per Drop-down-Menü als Sprache "German". Bestätigen Sie mit "OK". Importieren Sie die umzutaufenden Dateien: Rechts auf dem Tab "Umbenennen Dateien" bemühen Sie den "Hinzufügen"-Button, klicken auf "Dateien", im Explorer-Dialog bei gedrückter Strg-Taste auf die Files und wählen "Öffnen". Die Elemente erscheinen in der Advanced-Renamer-Übersicht und sind bereits mit Häkchen versehen. Im linken Bereich des Programms verwenden Sie oben die Schaltfläche "Methode hinzufügen". Sie entscheiden sich im Menü für "Entfernen" und sehen, wie eine Konfigurationsfläche erscheint. Belassen Sie die dortige Einstellung bei "Anwenden auf" bei "Name".

Im Feld hinter "Anzahl" tragen Sie eine 7 ein. Das entspricht der Zeichenzahl von "output" samt des Punkts, der davor steht – so viele Zeichen soll das Tool entfernen. Setzen Sie ein Häkchen vor der Option "Rückwärts" (andernfalls würden Sie die Zeichen am Dateinamen-Anfang tilgen, was hier nicht passt). Bestätigen Sie oben rechts mit einem Klick auf den Button "Batch starten". Es folgt in einem Pop-up ein Mausklick auf "Umbenennen".

Alternative: Ton beim Abspielen anpassen

Wollen Sie Dateien lediglich am Windows-PC abspielen, verzichten Sie auf deren Neuerzeugung in optimierten Fassungen. Womöglich genügt eine Windows-Funktion, die die Lautstärke angleicht. Sie ist darüber hinaus praktisch, wenn eine einzelne Audiosequenz zu leise ist: Das Feature hebt die Lautstärke häufig gut hörbar an.

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Windows ermöglicht das Angleichen der Lautstärke beim Abspielen – und fasst Ihre Dateien nicht an.

Um das Ganze auszuprobieren, öffnen Sie mit der Windows-Taste das Startmenü und geben sounds ein. Öffnen Sie diesen Suchtreffer aus der Systemsteuerung. Es erscheint ein neues Fenster: Stellen Sie sicher, dass Sie sich auf der Registerkarte "Wiedergabe" befinden. Nun öffnen Sie per Doppelklick auf Ihren Lautsprecher die "Eigenschaften" und wechseln auf die Registerkarte "Verbesserungen". Aktivieren Sie durch das Setzen eines Häkchens den "Lautstärkeausgleich". Ohne dass ein Klick auf "OK" nötig wäre, wirkt das Ganze. Ob Sie auf "OK" oder "Abbrechen" klicken, spielt zum Übernehmen der Anpassung keine Rolle. Entfernen Sie den Haken, sofern Sie mit der Änderung nicht zufrieden sind oder keinen Effekt feststellen können. Eventuell findet sich der Lautstärkeausgleich stattdessen auf einem Tab "Erweiterungen.

Auf welche Lautstärke normalisieren?

Typischerweise liegt das Ziel bei -0.3 dB (98%) oder 0 dB (100%). Laute und leise Signale werden beim Normalisieren um denselben Wert x dB angehoben. Dies geschieht im Gegensatz zur Kompression, wo das Verhältnis zwischen lauten und leisen Signalanteilen verändert wird.

Wie funktioniert der MP3Gain?

MP3Gain soll den Griff zum Lautstärke-Regler überflüssig machen, indem es alle Musikdateien auf ein gleiches Lautstärke-Niveau bringt. Die Software misst dafür den Lautstärkepegel von MP3-Dateien und passt diesen dann entsprechend den Vorgaben an. Der Standard-Zielwert von 89 dB kann vom Nutzer frei verändert werden.

Welche Lautstärke für MP3?

Standard-Lautstärke festlegen Als Standardwert sind 89,0 dB festlegt. Möchten Sie Ihre Musik unterwegs, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln hören, könnte dieser Wert als zu leise empfunden werden. Tragen Sie in dem Fall einen höheren Wert ein, zum Beispiel 92,0 dB.

Was passiert beim normalisieren?

Normalisierung wird für gewöhnlich eingesetzt, um den Pegel eines Tracks oder einer Datei bis zu seinem/ihrem Maximum anzuheben. Das mag kompliziert klingen, bedeutet jedoch lediglich, dass bei der Normalisierung die Lautstärke einer Datei bis zum Maximum (dem lautesten Punkt) angehoben wird.