Welche biologische bedeutung hat die meiose für lebewesen

Welche biologische bedeutung hat die meiose für lebewesen
Wie in jeder Körperzelle befindet sich auch im Zellkern einer Vorläuferzelle das gesamte Erbgut eines Menschen. Es liegt in Form langer DNA-Fäden vor, den sogenannten Chromosomen.
Welche biologische bedeutung hat die meiose für lebewesen
Bevor sich die Vorläuferzelle zum ersten Mal teilt, verdoppelt sie das gesamte Erbgut: Von jedem Chromosom wird eine Kopie hergestellt.
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Die DNA-Fäden wickeln sich dann zu im Mikroskop sichtbaren Körperchen auf. Jedes Chromosom und seine Kopie hängen dabei noch an einer Stelle zusammen.

 Wie bei vielen anderen Lebewesen gehören beim Menschen immer zwei Chromosomen zusammen.

Welche biologische bedeutung hat die meiose für lebewesen
Anders als bei einer normalen Zellteilung (Mitose) lagern sich bei der Reifeteilung zunächst die zusammengehörigen Chromosomenpaare in der Zellmitte zusammen.
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Dort werden die Paare getrennt. Die einzelnen Chromosomen wandern mitsamt ihrer angehefteten Kopie jeweils in eine Hälfte der Zelle. Die Zellhülle schnürt sich bereits ein.
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Anschließend folgt noch eine zweite Teilung. Dabei werden die Kopien der Chromosomen voneinander getrennt.
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Aus der Vorläuferzelle entstehen letztlich vier Keimzellen, die in ihren Zellkernen die Hälfte des ursprünglichen Erbguts in sich tragen.
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Beim Mann reifen diese Zellen zu Spermien heran.
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Dagegen entsteht bei der Frau nur aus einer der vier Keimzellen eine befruchtungsfähige Eizelle. Sie erhält während der Reifeteilung den größten Teil des Zellleibs der Ursprungszelle. Die drei kleineren Zellen werden Polkörperchen genannt und verkümmern.
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Kommen ein Spermium und eine Eizelle zusammen, verschmelzen die Kerne der beiden Keimzellen.
Welche biologische bedeutung hat die meiose für lebewesen
Es ist eine neue Zelle mit dem vollständigen Erbgut eines Menschen entstanden – eine Hälfte stammt von der Mutter, die andere vom Vater. Aus der Zelle kann sich nun ein Kind entwickeln.

Die Meiose ist ein Vorgang, bei dem aus dem diploiden (doppelten) Chromosomensatz von Urkeimzellen ein haploider (einfacher) Chromosomensatz wird. Damit stellt die Meiose eine wichtige Voraussetzung für die geschlechtliche Fortpflanzung dar, bei der männliche und weibliche Gameten miteinander verschmelzen.

Als Gameten bezeichnet man die Geschlechtszellen eines Lebewesens. Bei Menschen sind dies die Samen- und Eizellen.

Meiose Funktion

In der Meiose entstehen die Keimzellen, die bei der Befruchtung während der geschlechtlichen Fortpflanzung miteinander verschmelzen. Die dabei gebildete befruchtete Eizelle wird als Zygote bezeichnet. Sie hat einen diploiden Chromosomensatz, besitzt also 44 Autosomen und 2 Gonosomen.

Hätten die beiden miteinander verschmelzenden Keimzellen jeweils einen diploiden Chromosomensatz, besäße die Zygote einen vierfachen. Um das zu verhindern, muss die Meiose erfolgen.

Liegt der Chromosomensatz einer Zelle mehr als doppelt vor, spricht man von Polyploidie. Tiere mit einem polyploiden Chromosomensatz sind in der Regel nicht lebensfähig. Bei Pflanzen werden teilweise jedoch gezielt Individuen mit einem mehrfachen Chromosomensatz gezüchtet, um den Ertrag zu steigern.

Die Meiose spielt eine zentrale Rolle für die genetische Vielfalt. Sie verteilt die mütterlichen und väterlichen Chromosomen per Zufallsprinzip auf die entstehenden Keimzellen.

Dadurch wird das genetische Material in verschiedenen Ausführungen rekombiniert – es entstehen Keimzellen, die verschiedene Merkmale vererben.

Die genetische Rekombination bei der Meiose ist ein wichtiger Faktor für die Evolution. Zum einen wird die genetische Vielfalt erhöht, zum anderen können neue Merkmale entstehen. Dadurch kann sich eine Art beispielsweise besser an das Leben in einer bestimmten Umgebung anpassen.

Meiose Ablauf

Die Meiose findet sowohl bei männlichen als auch weiblichen Organismen in den Keimdrüsen statt. Das betrifft die männlichen und weiblichen Urkeimzellen, die einen diploiden Chromosomensatz aus Zweichromatid-Chromosomen besitzen.

Bei Frauen läuft die Meiose in mehreren Phasen mit längeren Pausen ab. Die erste Phase erfolgt bis zum zweiten Lebensjahr und pausiert in der Prophase der 1. Reifeteilung, über die du im folgenden Abschnitt noch mehr erfahren wirst. Mit dem Eintritt des Eisprungs setzt sich die Entwicklung der Geschlechtszelle fort. Erst nach der Befruchtung durch ein Spermium wird der gesamte Vorgang abgeschlossen.

Der Entwicklungsprozess der Eizelle wird als Oogenese bezeichnet.

Bei Männern dagegen findet die Meiose ab der Geschlechtsreife konstant statt. Sie produzieren ein Leben lang Spermien und sind dadurch bis ans Lebensende zeugungsfähig.

Der Prozess, bei dem Spermien gebildet werden, heißt Spermatogenese.

Die Meiose besteht aus zwei Schritten: Reduktionsteilung (1. Reifeteilung) und Äquationsteilung (2. Reifeteilung). In der folgenden Abbildung findest Du eine Übersicht über die einzelnen Phasen der Meiose. Schritt 1 bis 4 sind dabei der Reduktionsteilung, Schritt 5 bis 8 der Äquationsteilung zuzuordnen.

Meiose 1: Reduktionsteilung (1. Reifeteilung)

Die Reduktionsteilung beschreibt die erste Phase der Meiose. Hier erfolgt die Trennung der homologen Chromosomen, also der gleichartigen Chromosomenpaare, die sich in einem diploiden Chromosomensatz befinden.

Die erste Reifeteilung wird in vier Phasen unterteilt:

Prophase I

Das genetische Material kondensiert zu Chromosomen. Die entstandenen homologen Zweichromatid-Chromosomen lagern sich parallel aneinander. Dies wird als Chromosomenpaarung bezeichnet. Jedes Paar stellt vier parallele Stränge – Tetraden genannt – dar.

In der Genetik bezeichnet der Begriff Kondensation die Verdichtung der DNA zu einer kompakten Struktur.

Danach kommt es zum sogenannten Crossing-Over.

Beim Crossing-Over werden Chromatidenstücke, also genetische Information, zwischen den Chromosomen homologer Paare ausgetauscht. Das erweitert die Möglichkeiten der Rekombination des genetischen Materials.

In der folgenden Abbildung ist dieses Konzept visualisiert:

Welche biologische bedeutung hat die meiose für lebewesen
Abbildung 2: Crossing-Over

Zuletzt löst sich die Kernmembran der Zelle auf und der Spindelapparat entsteht. Dieser spielt in der folgenden Phase der Meiose eine zentrale Rolle.

In manchen Texten werden die Entstehung des Spindelapparates und die Auflösung des Zellkerns als eine weitere Phase der Meiose beschrieben: die Prometaphase.

Metaphase I

Die homologen Chromosomenpaare lagern sich an der Äquatorialebene an. Je ein Chromosom eines Paares wird über eine Spindelfaser mit einem der Spindelpole verbunden. So werden mütterliche und väterliche Chromosomen zufällig verteilt, was die genetische Rekombination ermöglicht.

Anaphase I

Die homologen Chromosomenpaare werden getrennt. Jeweils ein Chromosom pro Paar wandert zu den jeweiligen Spindelpolen. Mütterliche und väterliche Chromosomen werden somit zufällig auf die entstehenden Tochterzellen verteilt. Damit wurde das Erbgut der Zelle halbiert.

Telophase I

Die Zelle teilt sich in zwei Tochterzellen mit je 23 Zwei-Chromatid-Chromosomen. Außerdem entspiralisiert sich das Erbgut in beiden Zellen.

Meiose 2: Äquationsteilung (2. Reifeteilung)

Die zweite Reifeteilung findet nach dem Prinzip der Mitose statt. Über Pro-, Meta-, Ana- und Telophase II entstehen Keimzellen, die Einchromatid-Chromosomen enthalten.

Prophase II

In der Prophase II kondensiert das entspiralisierte Erbgut wieder zu 23 Zwei-Chromatid-Chromosomen. Zudem löst sich die Kernmembran erneut auf. Schließlich entsteht der Spindelapparat.

Metaphase II

In der Metaphase II ordnen sich die Zwei-Chromatid-Chromosomen in der Äquatorialebene an. Die Spindelfasern heften sich an die Centromere der Chromosomen.

Anaphase II

In der Anaphase II teilen sich die Chromosomen am Centromer in je zwei Ein-Chromatid-Chromosomen, die dann zu den jeweils gegensätzlichen Polen wandern.

Hierin liegt der zentrale Unterschied zwischen den beiden Phasen der Meiose: In der Anaphase I werden ganze Chromosomen in Richtung der Spindelpole gezogen.

Telophase II

In der Telophase II entstehen schließlich vier haploide Zellen mit Einchromatid-Chromosomen. Der Zellkern wird neu ausgebildet, die DNA entspiralisiert sich.

Das Ergebnis der Meiose ist je nach Geschlecht unterschiedlich:

  • Männliches Geschlecht: Bei tierischen Organismen entstehen aus einer diploiden Ursamenzelle vier haploide Spermien. Bei höheren Pflanzen entwickeln sich stattdessen Pollenzellen.
  • Weibliches Geschlecht: Aus einer diploiden Ureizelle bildet sich nur eine Eizelle. Sie ist Plasma-reich und befruchtungsfähig. Die anderen drei Zellen sind Plasma-arm und verkümmern als sogenannte Pol- oder Richtungskörperchen.

Meiose und Mitose: Unterschied

Sowohl Meiose als auch Mitose sind Vorgänge der Zellteilung. Ihr Ziel ist die Vervielfältigung von Erbmaterial und Zellen. Dennoch unterscheiden sie sich in einigen Punkten. Die Tabelle gibt Dir eine Übersicht.

Welche biologische Bedeutung hat die Mitose für Lebewesen?

Die Mitose ist die Kern- und Zellteilung bei Organismen wie Pflanzen, Menschen und Tieren. Durch sie gehen aus einer Mutterzelle zwei genetisch identische Tochterzellen hervor. Die Mitose dauert je nach Lebewesen unterschiedlich lang und ermöglicht es, aus einer einzigen Zelle ein komplexes Lebewesen zu erschaffen.

Ist die Meiose lebensnotwendig für den Menschen?

Die Meiose bei Lebewesen ist aus zwei verschieden Gründen lebensnotwendig. Zum einen würde bei jeder “Befruchtung” (ohne das durch die Meiose haploide Keimzellen gebildet wurden), ein vierfache Chromosomensatz bei einer Zygote auftreten (jeweils ein diploider Chromosomensatz eines Elternteils).

Was ist der biologische Sinn der Meiose bei der Geschlechtszellenbildung?

Die Meiose ist die Form der Kern- und Zellteilung, bei der aus einer diploiden Zelle vier Tochterzellen mit haploidem Chromosomensatz entstehen. Die Meiose tritt bei der Bildung von Geschlechtszellen auf. Durch die Meiose wird die artspezifische Chromosomenzahl bei der geschlechtlichen Fortpflanzung erhalten.

Für was benötigt man die Meiose?

Die Meiose dient der Fortpflanzungsfähigkeit eukaryotischer Lebewesen. Dabei teilt sich eine Körperzelle in vier Keimzellen auf. Diese Keimzellen reifen zu Gameten (Geschlechtszellen): Beim Mann werden Spermien gebildet, während bei der Frau eine Eizelle entsteht.