Was tun wenn der blutzucker nicht sinkt

Das Insulin ist gespritzt - doch der Blutzucker sinkt trotzdem nicht? Dahinter können viele Ursachen stecken wie etwa Fehler beim Spritzen, eine defekte Insulinpumpe oder Krankheiten. In den Sommermonaten kann es zum Beispiel passieren, dass das Insulin zu heiß geworden ist, sodass es nicht mehr wirkt. "Lassen Sie den Pen etwa in der prallen Sonne im Auto liegen, kann es einen Teil seiner Wirkung verlieren", erklärt Dr. Andreas Liebl, Chefarzt am Zentrum für Diabetes- und Stoffwechselerkrankungen der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn, im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Gut vorbereitet an heißen Tagen

An Tagen mit hohen Temperaturen sollte das Insulin besser in einer Kühltasche aus der Apotheke transportiert werden. Pumpe samt Schlauch lieber unter der Kleidung tragen, da es am Körper bei Hitze am kühlsten ist. Eine Pumpenkühltasche bietet Extra-Schutz an sehr heißen Tagen. Ratsam ist es auch, die Geräte zu überprüfen, im Zweifel in der Apotheke.

Typ-1-Diabetiker sind besonders gefährdet

Wenn seit Stunden kein Insulin mehr in den Körper gelangt ist, droht eine lebensbedrohliche Übersäuerung (Ketoazidose). Gefährdet sind in erster Linie Typ-1-Diabetiker, da sie kein oder kaum Insulin produzieren. Zu den typischen Symptomen gehören etwa Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, starke Müdigkeit sowie trockene Haut und Schleimhäute. Der Atem kann durch die Ketone nach überreifem Obst riechen, die Atmung vertieft sein.

So lässt sich eine Ketoazidose abwenden

Patientinnen und Patienten sollten in dem Fall einen Ketontest vornehmen. Geeignete Teststreifen sollten Betroffene immer parat haben. Je nachdem, wie es der Arzt verordnet hat, gibt es sie für einen Urin- oder Bluttest. Um die Ketoazidose abzuwenden, können mehrfache Insulingaben nötig sein. Damit der Körper nicht austrocknet, ist es auch wichtig, viel zu trinken - am besten Wasser oder ungesüßten Tee - und sich auszuruhen. Wenn die Symptome dennoch anhalten oder sich verschlimmern, sofort den Notarzt kontaktieren.

Weitere mögliche Ursachen für steigende Blutzuckerwerte trotz Insulingabe erfahren Leserinnen und Leser in der aktuellen Ausgabe von "Diabetes Ratgeber".

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" 9/2022 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.diabetes-ratgeber.net sowie auf Facebook und Instagram.

Menschen mit Diabetes müssen darauf achten, dass ihr Blutzucker-Spiegel weder zu hoch noch zu niedrig ist, sonst droht eine gefährliche Über- oder Unterzuckerung. Fachleute sprechen von einer hyperglykämischen Entgleisungen Um eine Überzuckerung und ein daraus möglicherweise entstehendes diabetisches Koma zu vermeiden, müssen Sie auf verschiedene Warnsignale achten.

Normale Blutzucker-Werte liegen nüchtern zwischen 50 und 110 mg/dl und steigen nach dem Essen höchstens auf 140 mg/dl an. Zu hohe Blutzucker-Werte führen zu den Beschwerden, die Sie vielleicht erlebt haben, bevor Ihr Diabetes entdeckt wurde: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit oder Schwindelzustände.

Die Entgleisung des Stoffwechsels kann bis zum diabetischen Koma führen. Betroffene werden bewusstlos, da ihr Blut und Gewebe übersäuert und ausgetrocknet ist. Grund dafür ist ein absoluter Insulinmangel des Körpers. Insulin wirkt sowohl auf den Zucker- als auch auf den Fettstoffwechsel. Fehlt Insulin, so fällt auch seine hemmende Wirkung auf den Fettabbau weg. Der Körper wird mit Fettsäuren überschwemmt. Diese können größtenteils nur unvollständig verbrannt werden. Das hat zur Folge, dass der Organismus übersäuert. 

Warnsignale des Körpers

Jeder Diabetiker kann bei Überzuckerung in ein diabetisches Koma geraten, das auch heute noch lebensgefährlich ist. Die beste Vorsorgemaßnahme, um als Diabetiker Stoffwechsel-Entgleisungen oder ein Koma frühzeitig zu erkennen, ist die Selbstkontrolle von Blutzucker und Harnazeton. Es kann außerdem lebensrettend sein, die Zeichen des beginnenden diabetischen Komas gut zu kennen.

Zu den Anzeichen des entgleisten Diabetes mit Durst, vermehrtem Wasserlassen und Müdigkeit gesellen sich bei einem beginnenden Koma noch Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen hinzu. Vor allem die Bauchschmerzen verleiten zu Missdeutungen. Ein drohendes Diabetes-Koma wird dadurch fälschlicherweise häufig als Darminfekt, Lebensmittelvergiftung oder Blinddarmreizung gedeutet.

Weitere Anzeichen für ein beginnendes Koma sind Blutzuckerwerte über 250 mg% und eine tiefe, schwere Atmung. Außerdem findet sich in der Atemluft Azeton. Der Geruch nach Azeton, der mit dem Geruch von faulen Äpfeln oder Nagellack vergleichbar ist, wird vom Betroffenen selbst meist nicht wahrgenommen.

Als Diabetiker handeln Sie bei einer Überzuckerung richtig, wenn Sie Ihren Blutzucker und den Azetonwert des Urins alle zwei Stunden überprüfen und gegebenenfalls Insulin spritzen. Außerdem sollten Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Bleiben die Werte trotz Insulingabe überhöht, dann droht ein diabetisches Koma. In diesem Fall sollte der Betroffene sofort ins Krankenhaus gebracht werden.

Warum geht mein Zucker trotz Insulin nicht runter?

Das Insulin ist gespritzt - doch der Blutzucker sinkt trotzdem nicht? Dahinter können viele Ursachen stecken wie etwa Fehler beim Spritzen, eine defekte Insulinpumpe oder Krankheiten. In den Sommermonaten kann es zum Beispiel passieren, dass das Insulin zu heiß geworden ist, sodass es nicht mehr wirkt.

Wie lange dauert es bis der Blutzucker wieder sinkt?

Bei stoffwechselgesunden Menschen, die das Glück haben eine funktionierende Bauchspeicheldrüse zu besitzen, landet der Blutzucker 1-2 Stunden postprandial nach dem Essen wieder im Normalbereich. Insulin und Amylin sei Dank.

Bei welchem zuckerwert muss man ins Krankenhaus?

Weitere Anzeichen für ein beginnendes Koma sind Blutzuckerwerte über 250 mg% und eine tiefe, schwere Atmung. Außerdem findet sich in der Atemluft Azeton. Der Geruch nach Azeton, der mit dem Geruch von faulen Äpfeln oder Nagellack vergleichbar ist, wird vom Betroffenen selbst meist nicht wahrgenommen.

Wie kann man schnell den Blutzucker senken?

Greifen Sie vor allem zu frischen, möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse. Bevorzugen Sie zudem Nahrungsmittel, die ungesättigte Fette enthalten, etwa Olivenöl, Fisch und Nüsse. Das kann helfen, den Blutzucker zu senken.