Was passiert wenn man Paracetamol nimmt und Alkohol trinkt?

Alkohol und Schlafmittel vertragen sich gar nicht, das wissen die meisten. Aber wie sieht es aus, wenn man Antibiotika nehmen muss? Ist dann ab und an ein Bierchen erlaubt? Ein kleiner Überblick über die Wechselwirkungen von Alkohol und Medikamenten.

Kompletter Verzicht oft nicht nötig

Wer Medikamente nimmt, muss nicht unbedingt komplett auf Alkohol verzichten. Geringe Mengen sind hinsichtlich der Wechselwirkungen bei vielen Medikamenten unproblematisch, erklärt die Bundesapothekerkammer.

Diese Menge Alkohol ist erlaubt

Bei rezeptfreien Schmerzmitteln mit Ibuprofen oder Paracetamol empfehlen die Experten eine feste Obergrenze: Maximal 0,1 bis 0,2 Liter Wein oder 0,25 bis 0,5 Liter Bier darf man pro Tag in Verbindung mit den Medikamenten trinken. "Paracetamol kann gerade mit zu viel Alkohol die Leber schädigen", erklärt Ursula Sellerberg, Sprecherin der Bundesapothekerkammer.

Sonderfall Antibiotika

Bei den meisten Antibiotika verursachen selbst größere Mengen Alkohol kaum Wechselwirkungen. "In seltenen Fällen kann die Verbindung jedoch dazu führen, dass der Alkohol langsamer abgebaut oder die Wirkung des Antibiotikums verschlechtert wird", sagt Rüdiger Holzbach, Chefarzt für Psychosomatik am Klinikum Arnsberg.

Besonders Frauen und ältere Menschen sollten vorsichtig sein: Sie haben weniger Körperwasser, der Alkohol wirke daher bei ihnen schneller und länger, erklärt Holzbach.

Vorsicht bei Schlafmitteln

In Verbindung mit Schlafmitteln, Psychopharmaka oder starken Schmerzmitteln wie Morphin sei Alkoholkonsum sogar sehr gefährlich. Die Kombination könne dazu führen, dass die Wirkung des Medikaments verstärkt oder unkontrollierbar wird.

Wer bei chronischen Erkrankungen regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte grundsätzlich möglichst wenig Alkohol trinken. "Wer trotzdem gerne etwas Alkohol trinken möchte, sollte das offen mit seinem Arzt oder Apotheker besprechen", rät Sellerberg.

Alkohol und Medikamente besser nicht kombinieren

Generell sind die möglichen Wechselwirkungen bei Alkoholkonsum bei jedem Medikament unterschiedlich. Patienten sind deshalb immer auf der sicheren Seite, wenn sie Medikamente und Alkohol nicht kombinieren. Im Zweifel hilft ein Blick in die Packungsbeilage oder ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Arzt.

  • Krebsrisiko Trinken: Alkohol geht nicht nur auf Hirn und Leber
  • Hepatologe gefragt: Diese Medikamente sind Gift für die Leber

Unabhängig von Medikamenten sollte jeder seinen Alkoholkonsum genau im Blick behalten. Denn schon ein Glas Wein oder Bier pro Tag kann das Risiko einer Fettleber, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar von Krebs erhöhen, betont die Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Wenigstens zwei Mal pro Woche sollte man komplett auf Alkohol verzichten.

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Gesundheit:Alkohol und Tabletten: eine gefährliche Kombination?

15. Mai 2017, 5:02 Uhr

Lesezeit: 1 min

Berlin (dpa/tmn) - Wer Medikamente nimmt, muss nicht unbedingt komplett auf Alkohol verzichten. Geringe Mengen sind hinsichtlich der Wechselwirkungen bei vielen Medikamenten unproblematisch, erklärt die Bundesapothekerkammer.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa/tmn) - Wer Medikamente nimmt, muss nicht unbedingt komplett auf Alkohol verzichten. Geringe Mengen sind hinsichtlich der Wechselwirkungen bei vielen Medikamenten unproblematisch, erklärt die Bundesapothekerkammer.

Bei rezeptfreien Schmerzmitteln mit Ibuprofen oder Paracetamol empfehlen die Experten eine feste Obergrenze: Maximal 0,1 bis 0,2 Liter Wein oder 0,25 bis 0,5 Liter Bier darf man pro Tag in Verbindung mit den Medikamenten trinken. "Paracetamol kann gerade mit zu viel Alkohol die Leber schädigen", erklärt Ursula Sellerberg, Sprecherin der Bundesapothekerkammer.

Bei den meisten Antibiotika verursachen selbst größere Mengen Alkohol kaum Wechselwirkungen. "In seltenen Fällen kann die Verbindung jedoch dazu führen, dass der Alkohol langsamer abgebaut oder die Wirkung des Antibiotikums verschlechtert wird", sagt Rüdiger Holzbach, Chefarzt für Psychosomatik am Klinikum Arnsberg.

Besonders Frauen und ältere Menschen sollten vorsichtig sein: Sie haben weniger Körperwasser, der Alkohol wirke daher bei ihnen schneller und länger, erklärt Holzbach.

In Verbindung mit Schlafmitteln, Psychopharmaka oder starken Schmerzmitteln wie Morphin sei Alkoholkonsum sogar sehr gefährlich. Die Kombination könne dazu führen, dass die Wirkung des Medikaments verstärkt oder unkontrollierbar wird.

Wer bei chronischen Erkrankungen regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte grundsätzlich möglichst wenig Alkohol trinken. "Wer trotzdem gerne etwas Alkohol trinken möchte, sollte das offen mit seinem Arzt oder Apotheker besprechen", rät Sellerberg.

Generell sind die möglichen Wechselwirkungen bei Alkoholkonsum bei jedem Medikament unterschiedlich. Patienten sind deshalb immer auf der sicheren Seite, wenn sie Medikamente und Alkohol nicht kombinieren. Im Zweifel hilft ein Blick in die Packungsbeilage oder ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Arzt.

Unabhängig von Medikamenten sollte jeder seinen Alkoholkonsum genau im Blick behalten. Denn schon ein Glas Wein oder Bier pro Tag kann das Risiko einer Fettleber, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar von Krebs erhöhen, betont die Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Wenigstens zwei Mal pro Woche sollte man komplett auf Alkohol verzichten.

Welche Tabletten darf man auf keinen Fall mit Alkohol nehmen?

Während Sie Medikamente einnehmen oder krank sind, sollten Sie keinen Alkohol trinken. Denn Antibiotika, Ibuprofen, Cortison, Antidepressiva und viele weitere Arzneimittel vertragen sich nicht mit Alkohol.

Wie lange darf man nach einer schmerztablette kein Alkohol trinken?

Es wird nicht empfohlen, Alkohol zu trinken, wenn Sie ein rezeptpflichtiges Schmerzmittel wie zum Beispiel Tramadol oder Codein einnehmen. Dies könnte Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit verstärken. Nähere Informationen und Anwendungshinweise dazu erhalten Sie von dem Arzt, der Ihnen das Medikament verschreibt.

Wie lange nach Alkohol Paracetamol?

Wählen Sie bei Katerkopfschmerz kein Schmerzmittel mit Paracetamol, da es nach Alkoholkonsum die Leber zusätzlich stark belastet.

Welche Schmerztabletten vertragen sich mit Alkohol?

Für die Behandlung von Katerkopfschmerzen eignen sich Schmerzmittel (Analgetika) wie Ibuprofen bzw. Ibu-Lysin oder Acetylsalicylsäure (ASS). Ibu-Lysin und ASS bieten den Vorteil, besonders schnell, nämlich innerhalb von 15 Minuten zu wirken.