Was passiert wenn man 1 Tag nicht die Zähne putzt?

Umfragen überall auf der Welt zeigen, dass es viele Menschen nicht so genau mit der Zahnhygiene nehmen. Viele putzen nur am Morgen und verzichten dann am Abend vor dem Schlafengehen darauf. Noch deutlich mehr benutzen Zahnseide zu selten oder sogar nie. Diese Mängel sind nicht die krasse Ausnahme, sondern durchaus weit verbreitet. Die Ausnahme sind dann diejenigen, die teilweise mehrere Tage auf den Einsatz einer Zahnbürste verzichten, aber auch das gibt es. Und auch in den entwickelten Industrieländern gibt es Menschen, die tatsächlich nie Zähne putzen.

Natürlich kann es jedem mal passieren, dass man aufgrund einer Reise oder Krankheit von der optimalen Zahnpflege abweichen muss, aber das ist dann ja die Ausnahme und nicht die Regel. Bei denen die regelmäßig aufs Putzen verzichten ist das anders. Experten können sich bis heute auch nicht erklären, warum manche Menschen ihre Zahnhygiene bewusst und ohne Not vernachlässigen. Denn die Konsequenzen sind ja offensichtlich. Gesundheitliche Probleme des Mundraums und des gesamten Körpers, aber auch zwischenmenschliche Nachteile durch Mundgeruch oder ein Erscheinungsbild, das eben nicht dem Schönheitsideal gesunder Zähne entspricht.

Aber was passiert eigentlich wenn man sich die Zähne nicht putzt? Was sind die Folgen nach 24 Stunden, einer Woche, einem Monat, einem Jahr, 5 Jahren? Wir haben recherchiert und die Informationen von Interviews mit Zahnärzten und Fachartikeln hier zusammen getragen.

Nach 24 Stunden

Bereits nach einem Tag bildet sich eine dünne Plaque Schicht auf den Zahnoberflächen. Plaque ist ein Zahnbelag in dem sich Bakterien ansiedeln und entsteht dort, wo Zähne nicht gereinigt werden. Nach einem Tag ohne Zähneputzen ist dieser Belag meist schon deutlich mit der Zunge spürbar und je länger man wartet, desto schwieriger lässt er sich dann beim Putzen auch wieder entfernen. Die Plaque kann aufgrund der Bakterien und deren Ausscheidungen auch zu Mundgeruch führen. Langzeitschäden sind nach 24 Stunden aber noch nicht zu befürchten, solange es die Ausnahme bleibt.

Nach 1 Woche

Die Plaque bildet sich weiter aus, denn wenn sich Bakterien ungestört vermehren können, dann tun sie das auch. Der Belag wird dicker und härter und so ist ein schlechter Atem nach 7 Tagen ohne Zähneputzen nicht mehr zu vermeiden. Jetzt steigt auch die Chance auf Zahnfleischentzündungen erheblich an, denn auch die können von Bakterien verursacht werden. Das Zahnfleisch kann dann gerötet und gereizt sein, manchmal sogar bluten.

Nach 1 Monat

Der Mund beherbergt nun rekordverdächtige Populationen von Bakterien und dementsprechend ernst steht es auch um die Zahngesundheit. Die Zahnfleischentzündungen breiten sich aus und eine Parodontose, also der Zahnfleischrückgang, befindet sich bereits im Anfangsstadium. Auch Karies wird nun zum Thema und hat mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einen Fuß in der Tür. Außerdem können sich weiße Punkte auf den Zähnen bilden, ein Zeichen für die Entkalkung des Zahnschmelzes. Der schützende Schmelz ist also bereits sichtbar geschwächt.

Nach 1 Jahr

Es wird natürlich nicht besser. Nach einem Jahr ohne Zahnpflege setzt sich der Verfall der Zähne fort. Zahlreiche kariöse Stellen und ein fester Zahnbelag sind die Folge. Gerade bei einer zuckerreichen Ernährung trägt nun auch der eigene Speichel zum Verderben bei. Es befinden sich so viele Bakterien darin, dass die Kariesbildung sogar verstärkt wird. Das Zahnfleisch dürfte stark gerötet sein, regelmäßig bluten und ständig schmerzen. Ohne einen längeren Aufenthalt auf einem Zahnarztstuhl kommt man an der Stelle wohl nicht mehr aus der Geschichte raus.

Nach 5 Jahren

Jetzt sind die Folgen der fehlenden Zahnhygiene bereits aus der Entfernung deutlich sichtbar und dann auch riechbar. Je nach Konstitution der jeweiligen Person können Zähne sich jetzt auch lockern und ausfallen.

Alle genannten Folgen hängen natürlich von der übrigen Gesundheit eines Menschen und dessen Alter ab. Während ein junger Mensch eine längere Zeit ohne Zähneputzen deutlich besser überstehen dürfte, sind die Schäden bei älteren Leuten gravierender. So kann ein gesunder 20-jähriger Körper die Bakterien und Entzündungen im Mund natürlich deutlich effektiver bekämpfen, als das ein 60-jähriger Körper könnte. Auch wenn bereits andere körperliche Beschwerden oder Erkrankungen vorliegen, beeinflusst das die möglichen Schäden bei mangelhafter Zahnhygiene.

Egal ob jung, alt, gesund oder krank, es macht einfach Sinn sich die Zähne regelmäßig und gründlich zu putzen. Man erspart sich Schmerzen, Mundgeruch, optische Beeinträchtigungen und letztendlich auch Geld. Denn bei einem größeren Sanierungsfall kann der Zahnarztbesuch durchaus teuer werden. Also zweimal täglich für mindestens 2 bis 3 Minuten mit einer fluoridhaltigen Zahncreme putzen und dazu einmal täglich die Zwischenräume mit Zahnseide reinigen. Als Alternative zur Zahnseide kann unter Umständen auch eine Munddusche dienen. Das alles macht zusammen weniger als 10 Minuten Aufwand pro Tag und erspart im Gegenzug jede Menge Leid und Sorgen.

Ist es schlimm eine Nacht nicht die Zähne zu putzen?

Nicht schlimm, mag da mancher denken, schließlich wird ja am nächsten Morgen wieder fleißig geputzt. Doch das stimmt nicht. Zwar erkrankt keiner gleich an Karies, nur weil er das Zähneputzen abends einmal ausfallen lässt, doch wer regelmäßig darauf verzichtet, riskiert Spätfolgen für die Zähne.

Was passiert wenn man 3 Mal am Tag Zähne putzt?

Pfitzer informiert. Am besten ist es, dreimal täglich jeweils drei Minuten nach jeder Mahlzeit die Zähne zu putzen. So kann verhindert werden, dass sich schädliche Zahnbeläge bilden. Hierfür wird zunächst der Mund gründlich mit Wasser ausgespült und das Wasser durch die Zahnzwischenräume gepresst.

Wie oft soll man sich täglich die Zähneputzen?

Sie sollten mindestens zweimal täglich je zwei Minuten lang Ihre Zähne putzen: morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen. Auch die Zahnzwischenräume sollen gereinigt werden.

Was passiert mit den Zähnen über Nacht?

In der Nacht baut sich Speichel auf den Zähnen, auf der Rückseite der Zunge und auf dem Zahnfleischsaum auf. Darüber hinaus ist die Speichelflussrate während der Nacht niedrig, welches die Zähne und die Mundhöhle anfälliger für Schäden durch Bakterien machen kann.