Was passiert wenn ich zu viel protein zu mir nehme

Wenn Sie zu viel Eiweiß zu sich genommen haben, bemerken Sie das schnell an bestimmten Symptomen. Dies passiert häufig Sportlern, die ihre Ernährung oder Nahrungsmittel falsch dosieren. Welche Menschen besonders beim Dosieren von Eiweißen aufpassen müssen, erfahren Sie in diesem Tipp.

Was passiert wenn ich zu viel protein zu mir nehme

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Zu viel Eiweiß - die Symptome

Es gibt ein paar Symptome, an denen Sie merken, dass Sie zu viel Eiweiß zu sich genommen haben.

  • Sie haben einen starken Mundgeruch und Ihr Urin riecht stechend nach Ammoniak. Das bedeutet, dass Ihre Nieren Probleme damit haben, den Ammoniak, der anfällt, wenn der Körper Proteine verwertet, in Harnstoff umzuwandeln. Sie sollten Ihre Eiweißzufuhr eindämmen.
  • Sie leiden an starken Schmerzen im Rücken. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Ihre Nieren starke Probleme haben. Wenn Sie zu viel Eiweiß aufnehmen, dann belasten Sie Ihre Nieren. Diese können Probleme damit haben, eine große Menge an Eiweißen in Harnstoff umzuwandeln. Besonders Menschen mit chronischen Erkrankungen der Nieren sollten aufpassen.
  • Sie leiden an Verstopfung. Häufig ernähren sich Sportler zu einseitig. Dem Körper fehlen Ballaststoffe aus Obst und Gemüse. Das führt dazu, dass der Stuhl zu einer harten Masse wird, die den Darm nicht verlassen kann. Achten Sie deswegen auf eine vielseitige Ernährung.
  • Ein weiterer Faktor, der Verstopfungen auslösen kann, ist zu wenig Wasser. Damit Ihr Körper Proteine ideal verwerten kann, sollten Sie sehr viel trinken. Das gilt besonders für Sportler. Wenn Sie zusätzlich viel Schweiß durch intensives Training verlieren, ist das Trinken von ausreichend Wasser umso wichtiger.

Proteinüberschuss - Was Sie tun können

Wenn Sie viele Proteine zu sich nehmen, dann sollten Sie sich auch entsprechend körperlich betätigen. Proteine helfen zwar beim Abnehmen, aber Sie können auch als Energiereserven gespeichert werden und zum Zunehmen beitragen.

  • Achten Sie auf eine vielseitige Ernährung und decken Sie folgende Makronährstoffe ausreichend ab: Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Ballaststoffe. Nur wenn Sie alle Makronährstoffe zu sich nehmen, können Sie gesund sein. Zu viele Proteine wirken sich auch negativ auf die Leber aus.
  • Wenn Sie Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, so sollten Sie richtig dosieren: durchschnittlich brauchen Menschen 0,8 Gramm Proteine pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Mehr als zwei Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht sollten Sie nicht zu sich nehmen, denn das kann zu ernsthaften Nierenschäden führen!
  • Wenn Sie zu viel Eiweiß zu sich genommen haben, dann reduzieren Sie die Aufnahme von Proteinen. Sie sollten die Proteine nicht ganz weglassen. Einen Teil der Ernährung können Sie aber mit Kohlenhydraten und Gemüse ersetzen. Wenn Sie starke Schmerzen verspüren oder die Beschwerden Sie über längere Zeit belästigen oder gar immer wiederkommen, sollten Sie sich an einen Arzt wenden.
  • Übrigens werden pflanzliche Proteine vom Körper schlechter aufgenommen als tierische Proteine. Das liegt an der Ähnlichkeit von Menschen und Tieren. Deswegen können Sie auch versuchen, auf pflanzliche Proteine aus Nüssen und Samen zu setzen.

Was passiert wenn ich zu viel protein zu mir nehme

Wenn Sie zu viel Eiweiß zu sich nehmen, könnten Sie an Verstopfung leiden. (Bild: Pixabay/RitaE)

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Im nächsten Tipp erfahren Sie mehr über das Abnehmen mit Hilfe von Proteinen.

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Erstellt: 15.03.2016Aktualisiert: 11.01.2019, 00:34 Uhr

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Was passiert wenn ich zu viel protein zu mir nehme

Natürlich sind auch Eier sehr gute Eiweißlieferanten. Idealerweise kombiniert man tierische und pflanzliche Eiweiße. © Patrick Pleul/dpa-tmn

Eiweiß gilt spätestens seit dem Aufkommen der sogenannten Low-Carb-Diät als Wundermittel. Proteine sollen schlank und gesund machen und dabei helfen, das Gewicht zu halten. Wichtig ist wie so oft: Die Mischung macht's.

Von Sarah Lena Grahn

In Sachen gesunder Ernährung ist ein Nährstoff in den vergangenen Jahren besonders populär geworden: Eiweiß. Es soll schlank und gesund machen und gut für die Muskeln sein. 

Aber sind Proteine, also Eiweiße, tatsächlich das Multitalent in der Ernährung? „Ich finde, man sollte dem Eiweiß mehr Beachtung schenken“, sagt Aline Emanuel, Ernährungsexpertin und Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken. Generell sei die Bedeutung des Proteins eher unter- als überschätzt. Eiweiß schütze das Muskelgewebe und sei sättigend.

Expertin: Unser Körper braucht Proteine

Ob und warum Proteine schneller satt machen als andere Nährstoffe, sei noch immer Gegenstand der Forschung, erklärt Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Fest steht: „Für den Körper sind Proteine unverzichtbar.“

Eiweiße bilden die Grundstruktur des Körpers. „Sie sind zentrale Bausteine für Muskeln und Knochen, Organe, viele Hormone, Blut und die Antikörper des Immunsystems“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Keller. Dabei kommt es auf die Menge der Proteine, aber auch auf deren Qualität an.

Wir nehmen mehr Eiweiß auf, als wir tatsächlich brauchen

Die offizielle Empfehlung für eine ausreichende Menge Eiweiß am Tag liegt bei 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Gewicht von 70 Kilogramm liegt der Bedarf also bei 56 Gramm Eiweiß täglich. Ein gekochtes Ei enthält 7 Gramm Proteine, 100 Gramm Joghurt kommen auf 4 Gramm, 100 Gramm magerer Speisequark auf 13 Gramm Eiweiß. Der Proteingehalt von 100 Gramm gekochtem Schinken liegt bei 20 Gramm. 

In den Industrienationen sei die Eiweißaufnahme im Durchschnitt deutlich höher als die empfohlene Zufuhr, sagt Keller. „Wir sind sehr gut mit Proteinen versorgt.“ Mit einer normalen Ernährung gelingt es, den täglichen Eiweißbedarf zu decken. 

Wann wird zu viel Eiweiß schädlich?

Frage sei vielmehr, ab welcher Menge Proteine schädlich sind. Die Obergrenze liege bei zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag, sagt die Ernährungsexpertin. Das mache für Frauen im Schnitt 120 Gramm und für Männer 140 Gramm. 

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was Sie beachten müssen, wenn Sie sich eiweißreich ernähren

Voraussetzung einer eiweißreichen Kost sei eine gesunde Niere, sagt Emanuel. Das Organ muss Harnstoff, das Hauptabbauprodukt des Proteins, ausscheiden.

Wer viele Proteine zu sich nimmt, sollte also viel trinken. „Genügend Flüssigkeit ist absolut notwendig, um die entstandenen Harnstoffe wieder über den Urin auszuscheiden und die Niere zu unterstützen.“

Aber auch Obst und Gemüse sollten bei einer eiweißreichen Ernährung nicht fehlen. Sie seien wichtige Basenlieferanten, die die bei der Verstoffwechselung des Proteins entstehende Säure ausgleichen, erklärt die Ernährungsexpertin.

Welche eiweißreichen Nahrungsmittel sind die besten? 

„Bei der Eiweißqualität spricht man von biologischer Wertigkeit“, erklärt Keller. „Sie gibt Auskunft darüber, wie viel Gramm Körperprotein aus 100 Gramm Nahrungsprotein gebildet werden kann.“ Je höher also die biologische Wertigkeit eines Nahrungsmittels sei, desto besser könne das Protein verwertet werden.

Sehr gute Eiweißlieferanten sind fettarme Milchprodukte, Eier, fettarmes Fleisch oder Fisch. „Werden eiweißreiche pflanzliche Lebensmittel miteinander kombiniert wie Getreide und Hülsenfrüchte, steigt deren biologische Wertigkeit an“, sagt Keller. Dadurch könnten sich auch Vegetarier gut versorgen. Emanuel rät, tierische und pflanzliche Eiweiße zu kombinieren. Klassiker sind etwa Pellkartoffeln mit Quark.

Wer abnehmen möchte, sollte auf die Eiweiß-Kombinationen achten

Wer sich gesund ernähren und dabei Gewicht verlieren möchte, sollte auf die Kombination von Eiweißen mit anderen Nährstoffen achten, sagt Andreas Pfeiffer, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). „Pflanzliche Proteine sind günstiger als tierische, die oft viel Fett enthalten.“ 

Eine besonders schwere Komponente sei das Zusammenspiel von Eiweiß mit gesättigten Fettsäuren, die oft in Wurst oder Käse versteckt sind. Von rotem Fleisch, also Rind, Schwein, Wild oder Lamm, sollten außerdem pro Woche nicht mehr als 300 Gramm verzehrt werden.

In Kombination mit Brot hemmt Eiweiß die Fettverbrennung

Pfeiffer rät auch von der Kombination mit stärkereichen Nahrungsmitteln wie Mais oder Weißbrot ab. Diese stark kohlenhydrathaltigen Produkte erhöhten den Blutzuckerspiegel. Folglich werde viel Insulin ausgeschüttet und die Fettverbrennung gebremst. 

Vollkornprodukte hingegen lassen den Blutzuckerspiegel weniger schnell und auf einen geringeren Wert ansteigen. Wer Proteine richtig kombiniert, kann es schaffen, sein Gewicht zu halten oder sogar abzunehmen.“

Low-Carb, Low-Fat: Was ist denn nun gesund?

Die Antwort auf die Frage nach einer gesunden Ernährung laute mittlerweile übrigens weder Low-Fat noch Low-Carb, ergänzt Keller. Wesentlich sei eine vollwertige Ernährung, also eine abwechslungsreiche Auswahl sowie die angemessene Menge und Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. Dazu gehörten viel körperliche Bewegung und Sport, sagt sie. 

Wer nicht zunehmen möchte, sollte auf eine ausgeglichene Energiebilanz achten: Die Energieaufnahme, also die Energie, die durch das Essen aufgenommen wird, muss genauso hoch sein wie der Energieverbrauch.“ 

Sehen Sie im Video, wie sie gesunde Sportler-Nahrung wie eiweißhaltige Shakes oder gesunde Salate selbst machen können.

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(dpa/tmn)

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Wie viel Protein ist schädlich?

Frage sei vielmehr, ab welcher Menge Proteine schädlich sind. Die Obergrenze liege bei zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag, sagt die Ernährungsexpertin. Das mache für Frauen im Schnitt 120 Gramm und für Männer 140 Gramm. Voraussetzung einer eiweißreichen Kost sei eine gesunde Niere, sagt Emanuel.

Wie viel Protein pro Tag ist zu viel?

Die empfohlene Proteinzufuhr von 0,8 g/kg Körpergewicht pro Tag für Erwachsene entspricht, bezogen auf das Referenzgewicht, einer Zufuhr von 57 bis 67 g Protein pro Tag. Diese Menge kann über den Verzehr proteinreicher Lebensmittel erreicht werden.

Kann man von zu viel Protein zunehmen?

Bei einem Kalorienüberschuss verursacht durch sehr hohen Eiweißkonsum. Generell wird man bei einem hohen Kalorienüberschuss an Gewicht zunehmen. Dass der Körper aber Proteine in Fett umwandelt, dafür müssen schon sehr hohe Mengen an Eiweiß zugeführt werden.