Was ist die bedeutung von dradije

See other formats


Google 


This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project 
to make the world’s books discoverable online. 


It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that’s often difficult to discover. 


Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book’s long journey from the 
publisher to a library and finally to you. 


Usage guidelines 


Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to 
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying. 


We also ask that you: 


+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 


+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google’s system: If you are conducting research on machine 
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 


+ Maintain attribution The Google “watermark” you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 


+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can’t offer guidance on whether any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book’s appearance in Google Book Search means it can be used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe. 


About Google Book Search 


Google’s mission is to organize the world’s information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover the world’s books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web 


atlhttp://books.google.com 


Google 


Über dieses Buch 


Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 


Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 


Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei — eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 


Nutzungsrichtlinien 


Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 


Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 


+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 


+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 


+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 


+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 





Über Google Buchsuche 


Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. 


Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|http: //books.google. comldurchsuchen. 





— * 
vecauier 
tr. 10, NZ 

















- Zeitfchift 
Siftorifden Vereins 


für 


Niederſachſen 


zugleich Organ des 


Vereins fir Geſchichte und Alterthümer 


der 
Serzogtbümer Bremen und Verden und des 
Sandes Sadeln. 


Jahrgang 1901. 


Hannover 1901. 
Hahn'ſche Buchhandlung. 


STANFORD UNIVERSITY 
LWBRAMIGE 


DDE? ihn 


? * 


By 


—— 


Redactionscommiffion: 


Dr. R. Doebner, Archivdirector und Archivrath. 
Dr. 4. Köder, Profeffor. 
D. Dr. ©. Uhlhorn, Abt zu Loccum. 


Die Zeitfchrift des Hiftorifhen Vereins für Niederſachſen 
erſcheint in vierteljährlihen Heften, die den Mitgliedern zu— 
gefandt werden (8 6 der Sabungen).. Es wird gebeten, 
Manuferipte an Heren Archivdirector Dr. Doebner in 
Hannover zu fenden. Das Honorar für den Bogen beträgt 
für Darftellung 20 #, für Tertabdrüde 10.4. Die Herren 
Autoren erhalten 25 Sonderabdrüde unentgeltlih, darüber 
hinaus gegen Erjtattung der Koften an die Druderei. 





Hofbuchbruderei Gebrüder Jänecke in Hannover. 


m 


xl. 


XII. 


Inhalt. 


Seite 
Benedicta Henriette, Herzogin von Hannover. Von 
Anna Wendland ..eceeenesnesnennenenennnnnnnen 1 
Ungedruckte Urkunden der Kirche in Neuftadt am Rüben 
berge. Bon Baftor Hana Reuter ................. 12 
Johann Carl Bertram Stüve im Lichte neuefter!Dar- 
ftellung. Bon Prof. Dr. W. Weiſe ................ 34 
Die ſlaviſchen Orts- und Flurnamen im Lüneburgtichen. 
(Erfter Theil.) Von Oberlehrer B. Kühnel......... 66 


Leibnizens italienische Reife in den Jahren 1689-1690. 
Von Walther Arnsperger 
Zefterfleth. Bon Dr. 9. Hoogemweg . 





. Des Bildſchnitzers und Malers Hans Brüggemann Ge 


burtsort. Von Archivdirector Dr. R. Doebner...... 272 


. Die drei älteften Handſchriften im Michageliskloſter zu 


Lüneburg. Bon Hans Graeven .................. 276 
Ritteratur über Kunftdenkmäler Hildesheims 1895—1901. 
Bon Hand Graeven ............................. 319 
Chroniſtiſche Aufzeichnungen aus einem Stadtbuche von 
Münder (1483—1547). Bon Dr. R. Doebner ...... 341 
Niederfächfiiche Litteratur. Von Dr. E. Bodemann . 349 
Berichtigungen Bon W. Feiſe .... 
Büceranzeigen 
G. UHlHorn. Hannoverſche Kirchengeichichte 
(Tichadert). — U. GSeidenftider. Rechts⸗ und 
Wirthſchaftsgeſchichte Norddeutſcher Forften (Sabarth). 
— 3. Wittich. Die Grundherrfchaft in Nordweit- 
deutſchland (Reibftein). — U. Heſſe. Agrarrechtl. 
Verhältniffe im Herzogthum Verden. A. Senholdt. 
Ablöfung der bäuerlichen Laften im ehemaligen 
Fürftenthum Hildesheim. E. Bödeker. Die Grund: 
befigerverhältniffe im Amt Ilten (Reibſtein). — 
3. Thimme. Die inneren Zuftände Hannovers 
unter ber franzöſiſch-weſtfäliſchen Herrſchaft (Neibs 
ftein). —M. Bär. Geſchichte und Beſtände des Kgl. 
Staatsarchivs zu Hannover (Thimme). — €. Frhr. v. 
Uslar-Gleiden. Geſchichte der Grafen von 
Winzenburg (Hoogemweg).— P. Tichadert. Antonius 





Seite 
Corvinus Leben und Schriften (Wrede), — A. Köcher. 
Gefhihte von Hannover und Braunſchweig 1648 
bis 1714 (Loewe). — E.Bodemann. Briefe der Her- 
zogin Elifabeth Charlotte von Orleans an ihre Hof- 
meifterin U. 8. von Harling 2c. (Arnsperger). — 
E. Bodemann. Die Leibniz-Handicdriften der 
Kgl. öffentlichen Bibliothek zu Hannover (Arnsperger). 
— E. v. Meter. Hannoverſche Verfaffungs- und Ver- 
waltungsgeſchichte 1680—1866 (Kregihmar). — A. W. 
Ward. Great Britain and Hanover (Thimme). — 
M. Bär. Vermwaltungsgeichichte des Reg.Bez. 
Osnabrück (Kregichmar). — G. Bode. Urkundenbuch 
der Stadt Goslar (Hoogemweg). — ©. v. d. Often. 
Geſchichte des Landes Wurjten (Goebel). — K. 
Zanide. Urkundenbud des Hoditifts Hildesheim 
(Soebel). —R. Doebner. Urkundenbuc der Stabt 
Hildesheim VII. Theil (Goebel). —2. Hänfelmann. 
Henning Brandig’ Diarium (Hoogemeg). — O. Heine 
mann. Beiträge zur Diplomatik der älteren Biſchöfe 
von Hildesheim (Hongemweg). — DO. Fiſcher. Hildes⸗ 
heim mährend des 30jähr. Krieges (Goebel). — F. 
Softes. Der Rattenfänger von Hameln (Kregichmar). 
— ©. Pflümer Die Münzen der Stadt Hameln 
(Kregihmar). — E. Schulze. Chronik der Stadt 
Cloetze (Loewe). 
Sitteratur zur Hannoverſchen Geſchichte 
im 19. Jahrhundert (Thimme). 
XII. Gejchäftzbericht des Hiftorifchen Vereins für Niederfachien 461 
XIV. Geſchäftsbericht des Vereins für Gefchichte von Bremen- 
Verden ꝛc. 








2 





Harmonie und blieb ihm auf Jahre hin aud das einzige, das 
feinem an Erſchwerniſſen reihen Dafein ungetrübte Freude bot. 

Die Beſtimmungen des weſtfäliſchen Friedens hatten den 
Erben des unglüdlichen Friedrichz V. im feine verwüſteten 
Stammlande zurüdgefühtt. Es war ein gefehmälerter Beſitz, 
den er antrat, Aus der exften Stelle in der. Reihe der welt— 
lichen Kurfürften, jah er ſich auf den legten Platz gedrängt, 
das Schloß feiner Väter, zerftört wie es war, bot nicht einmal 
Unterkunft dem neuen Landesherrn. 

Aber die Kinder des entthronten Böhmenlönigs Hatten 
Geift und Kraft genug, ſich zu erheben aus ber Niederlage, 
die Schmad in Ehre zu verwandeln, dem für fie doch immer 
vom Glanz der Königäkrone verklärten pfülzifchen Namen zu 
neuem Anjehen zu verhelfen, Nicht aus Geringſchätzung gegen 
den Bewerber ihrer Tochter, aus mütterficher Erkenntnis des 
unſeligen Charakters ihres Kindes nur, warnte die Landgräfin 
don Heffen den jungen Kurfürſten Carl Ludwig von der 
Pfalz dor einer Verbindung mit ihrem Haufe. Sehr zu 
jeinem Unglüd ging der Pfälzer dennoch diefe Ehe ein, die in 
ihren traurigen Wolgen und Verwickelungen einen unause 
Löjchlichen, tiefen Schatten auf den jonft jo rühmenswerthen 
Charalter werfen jollte. 

Der Hof des ältejten und wie ein Vater geliebten Bruders 
wird das Refugium der jüngften Schwefter. Wider den Willen 
der königlichen Mutter Hatte ſich die Prinzejfin Sophie von 
der Pfalz von Holland nad Heidelberg begeben. Die kluge 
und fcharffinnige Königstochter erlannte, daß fie allen freund: 
lichen Combinationen zum Zroß, bei ihren etwaigen Aus— 
fihten auf eine englifche Verbindung, nimmer zu einem 
beglüdenden Ziele fonımen werde und nur durch ihre Ent: 
fernung aus dem Haag fih ihnen zu "entziehen vermöge. 
War fie in Heidelberg nun auch dor den Vorftellungen ihrer 
mütterlichen Landsleute ficher, neue Freier wuhten fie an den 
Ufern des Nedars zu finden. Daß fie, die fi auf einen 
König Hofinung gemacht hatte, fir einen Herzog von Aveiro 
nicht zu haben ſei, war ihr bald Harz daß fie aber dor Allem 
auf eine „gute Verforgung” jehen müffe, erfannte ihr prüfender 

















ber tief) mod Sie, der ihm if 

en Benedicta feine „complimens 
ß ſie nur eine Tochter habe, auszudrüden! — 

noch die Betrlibnis des Duc dD’Enghien, 
frommen Gapuziner berhalfen dem Herzog 
zum Erben. Ws er kaum acht Jahre 
je nad) dem Süben, zu Augsburg am 
farb, Hinterließ er feiner Wittwe die Für— 
achjende Töchter, ein Sohn überlebte 


‚groß genug für Benedicta, war ihr damit 
fie mußte erfahren, daß die Schleppe der 
‚und Biele darauf treten. Von Seiten der 
und ihres Gemahls erfuhr fie Freilich nur 
flicher Freundſchaft, fie Hatte ja Plah 


ea. .0.1, ©. 0 

















"REF ARH, 


xl. 


XII. 


Snhalt. 














Seite 
. Benebicta Henriette, Herzogin von Hannover. Bon 
Anna Wendland .....reeeeeeneeeenenennenenenee 1 
. Ungedrudte Urkunden der Kirche in Neuftadt am Rüben» 
berge. Bon Baftor Hans Reuter. 12 
. Sohann Carl Bertram Stüve im Lichte neuefter; Dar⸗ 
ftelung. Bon Prof. Dr. W. Weile ................ 34 
. Die flapifchen Ort8- und Flurnamen im Lüneburgtfchen. 
(Srfter Theil.) Bon Oberlehrer P. Kühnel......... 66 
Leibnizens italienifche Neife in den Jahren 1689—1690. 
Bon Walther Arnsperger 
Zeſterfleth. Won Dr. 9. Hoogemeg .. 
. Des Bildichnigers und Malers Hans Brüggemann Ges 
burtort. Won Archivdirector Dr. R. Doebner...... 272 
. Die drei älteften Handſchriften im Michaeliskfofter zu 
Lüneburg. Bon Hans Graeven .... 
Litteratur über Kunftdenfmäler Hildesheims 1895—1901. 
Bon Hans Graeven 319 
Chroniſtiſche Aufzeihnungen aus einem Stabtbuche von 
Münder (1488—1547). Bon Dr. R. Doebner ...... 341 


Niederſächſiſche Litteratur. Von Dr. E. Bodemann . 349 
Berichtigungen Bon W. Teile .. 
Bücheranzeigen 
G. UhHlHorn Hannoverſche Kirchengeſchichte 
¶ Tſchackert). — U. Seidenſticker. Rechts⸗ und 
Wirthſchaftsgeſchichte Norddeutſcher Forſten (Sabarth). 
— W. Wittich. Die Grundherrſchaft in Nordweſt⸗ 
deutſchland (Reibſtein). — U. Heſſe. Agrarrechtl. 
Verhältniſſe im Herzogthum Verben. A. Senholdt. 
Ablöſung der bäuerlichen Laſten im ehemaligen 
Fürſtenthum Hildesheim. E. Bödeker. Die Grund— 
beſitzerverhältniſſe im Amt Ilten (Reibitein). — 
F. Thimme. Die inneren Zuſtände Hannovers 
unter der franzöſiſch-weſtfäliſchen Herrſchaft (Reib⸗ 
ſtein). —-M. Bär. Geſchichte und Beſtände des Kgl. 
Staatsarchivs zu Hannover (Thimme). — E. Frhr. v. 
Uslar-Gleihen. Geſchichte der Grafen von 
Winzenburg (Hoogemweg). — P. Tihadert. Antonius 





11 





Antlig etwas Düfteres, das doch zu der Empfindungsweife einer 
Frau, die ihrem treuen Hund und Lebensretter ein Denkmal 
ſetzte, ebenfo ſchlecht paffen will, wie zu Benedictens „modeftem“ 
Weſen. War e3 Eigenart der Maler, fo ſchwarz zu ſehen? — 
Kaum glaublih und fehr unwahrſcheinlich, beſonders darum, 
weil ein Benebicta-Portrait in der Cumberlandgallerie des 
Seitenftüdes, des Bildes ihres Gemahls, nicht entbehrt.5) 
Während der Schöpfer beider Portraits bei Benedicta ſchwarze 
Schatten ſah und malte, erftrahlt das Abbild ihres Gatten 
in roſiger Friſche, wie fie nur je den „fetten“ Herzog bon 
Braunſchweig-Lüneburg mag gefhmüdt haben, und macht der 
nedifchen Lijelotte Ausſage glaublih, daß es ihm würde 
„ſchwerer gefahlen jein, ſich ſchmahl alß breit zu machen“. 

So kommt bei der Herzogin Benedicta das Pfälziſche 
nicht zum Vortheilhafteſten zur Geltung, auch hier wieder im 
Gegenſatz zur Kurfürſtin Sophie, die mit Willen und Abſicht 
„gut pfälziſch⸗ war. Und weiter noch führt der Gegenſatz 
zwiſchen den beiden Töchtern eines Stammes. Die Sinder 
der katholiſchen Benedicta treten unter den günftigften Aus— 
fihten für eine glänzende Zukunft mit den erften Häufern 
Europas in Beziehung. Aber ihnen und ihren Nachkommen 
erwachſen wenige Vortheile aus diefen Verbindungen. Obgleich 
einer der männlichen Linien de3 pfälzifhen Haufes entſproſſen, 
werben fie, wie alle Tatholifche Descendenz defjelben, über: 
gangen, als es um die englifche Thronfolge ſich handelt. 
Dem Sohne der Kurfürftin Sophie fällt das gewaltige Erbe 
zu, ala Georg I. befteigt er den Thron feines Ahnheren Jakob. 

Wenn man eine Schatten und Sonnenfeite unterfcheidet, 
wie in der Natur, fo am Leben der einzelnen Menſchen: die 
Kurfürftin Sophie, trog nicht megzuleugnender Mängel in 
ihren ftarfen Charakter, blieb die Lichtgeftalt auf bevorzugtem 
Plate, Benedicta, das „beſte Gemüthe“, verſank in den un: 
beadhteten, tiefen Schatten. 


5) Bgl. Catalog der Sammlung im Provinzial-Mufeum zu 
Hannover. Hannover 1891. ©. 156, Nr. 836 und 337, 











17 





Siegels, 3. Siegel des Volkmar von Hanenfe, 4. ©. d. 
Ludolf von Campe, 5. ©. d. Cord von Mandelsloh, 6. Siegel 
d. Hans von Campe, fämmtlih am Papierbanbe. 


10. 
1424 November 25 (Sonnabend, in sunte Katherinen 
dage der hilgen juncfrowen). 

Thomas von Beuefjen überantwortet den Kirchenälteſten 
zur Nyenftad to truwer hant user leuen vrowen einen 
Ader Landes ouer Leyne belegen in berjelben Weije, wie 
Albert Beder ihm denjelben laut Brief für 9 Rhein. Gulden 
verfauft hat, verbürgt ſich für die Güte des Grundftilds und 
befiegelt die Urkunde. 

Bapierurf. 211, X 11 cm. Ein Siegeleinfänitt. 


11. 

1456 Juni 16 (Mittwod), neghest sunte Viti dage) 

Bürgermeifter und Rath zu Sleßwyck melden dem 
Bürgermeifter und Rath zur Nyenftad, daß Heinrich Culßhorn, 
Pfarrer des Kirchſpiels Kaleb⸗ (Kalenberg?), ihnen berichtet 
habe, -er. befige in Neuftabt von feinem feligen Water her, der 
dort zum Priefter geweiht geworben fei, etliche Geldſummen, 
Grundftüde (ingedomete) und Hausgeräth, die ihm allein 
gehören, könne aber für feine Perſon jebt nicht kommen, 
jondern fende einen von ihm vor dem Nathe in Schleswig 
bevollmäghtigten Mann, namens Hans Walter, um fein ganzes 
Eigenthum einzuziehen, bitte zugleich, diefen Bevollmächtigten 
bei Ausführung feines Auftrags in jeder Weife unterftügen 
zu wollen und befiegelt die Urkunde mit dem Stabtfecret. 

Papierurk. 211, X 194, cm. Wachsſecretreſt in dorso. 


12. 
1457 Januar 6 (Donnerstag, drer konige). 

Wilhelm, Herzog zu Braunſchweig und Lüneburg, erläßt 
eine Kundmachung über Gelder und Güter beim Kirchhofe zur 
Nyenftadt, mit denen Here Ludolf Baren in irgend einem 
Zufammenhange ſteht, und über Gaben, die für die Kirche 

1901. 2 





20 


von I Lübiſchen Mark aus jeinem neuen Haufe ſammt Stelle, 

die norbiwärts auf der Echteren strate zwijhen Hermann 

Hehrdes und Arnd Pynes Stellen liegt, für 12 Lübiſche Mark 

Hannov. Währung, behält fi aber bei jährlicer Kündigung 

zu Johannis to middensomer und Rüdzahlung am folgenden 

Mihaelistage den Wiederverfauf vor, Auf beider. Parteien 

Bitte befiegelt der Nath zur Nigenftad die Urkunde, 

Papierurt. 16 X 12", em, Ein Siegeleinſchnitt. 

18. 

1483 Juni 14, Sonnabend (im erften Jahre des hundertften 
Indictionschelus, im zwölften Jahre des Pontificats 
Sirtus IV. 5), morgens zwijden 8 und 9 Uhr). 

Bor dem kaiſerlichen, öffentlichen Notare Johannes Renner, 
Stlerifer der Diöceje Minden, erjcheinen perfönlich der Raths- 
herr Heinrich Nortmepger und der Sirchenältejte Peter Damman 
aus Neuftadt a. R. (noua eivitas prope castrum Rouen- 
berch) in Gegenwart des Heren Heineih von Werber, 
Probftes des Kloſters Corvey in der Diöcefe Paderborn, und 
geben zu Protokoll, daß fie auf BVerfügung des Herzogs 
Friedrich in Braunſchweig und Lüneburg gelommen feier, um 
ſich durch genügende Zeugniſſe und Documente, die der Propit 
am Orte vorweifen werde, überzeugen zu laſſen, inmwiefern der 
Rath und bie Kirchenälteſten von Neuftabt dem Propfte auf 
Grund feiner Propfteirehte oder aus anderem Anlaß zu 
irgend welchen jährlihen Wbgaben verpflichtet ſein follen. 
Diejelben fordern, dab der Propft ihnen jenes mit goldenen 
Buchſtaben gejchriebene Buch, welches er einſt in Gegenwart 
des Herzogs auf einen Werth von 4 oder. , „Rheinische (Gulden) 
geſchaht habe, vorzeigen folle, womit fie fich in Rückſicht auf 
die ihnen gemachten Verfprehungen zufrieden geben wollen. 
Auf diefe Forderung hin weiſt der Propft ein gewiſſes Bud 
ober bielmehr ein Eintommens- und Wermögenäfteuerregifter 
bor, wonach ihm die Kirchenälteſten mindeſtens 1 Mark zu 
zahlen haben. Hiergegen proteftieren die Iegteren ausdrücklich, 





5) Sirtus IV, beftieg den päpftlihen Stuhl 1471 und 
ftarb 1484, 












olfzogen im Kreuzgange (inambitu) 
anfangs genannten Zeit, in Gegen 
und folgender geiftliher Männer: 
‚alias Slusor (?) und Hardelin 
‚genannten Kloſters, Gottfried Moller, 
Nyenſtad, Heinrich Kanne, afjertierter 
en, und bie famuli des borgenannten 
1 zu diejem Zwecke bejonders genannt 


Beglaubigungs- und Schluhfornel 


„auf röthlichem Papier. 27)81 cm 
Mofette auf einem Unterſatze und der 
er als Notariatszeichen. 


19. 


, na dem sondage, so men singet 
en Cantate). 


22 


Bertold ann und Joeſt Stratzeborg, die zeitigen 
Vorſteher und der Kirche zur Nigenſtad, befennen, 
son Ludolf Meyer und Clamberg von Munchhauſen (Monich- 
husen) einen Rentenbrief über 30 Rheiniſche Gulden empfangen 
zu haben, den Friedrich Poppe verfiegelt und Bertram Suter 
der Kirche unſerer lieben Frau in Neuftadt teſtamentariſch 
vermacht hat. Dafiie verpflichteten ſich die Kirchenälteſten in 
Gegenwart des sittenden rades in diejer Urkunde, jährlich 
am Sonntage Jubilate Abends mit Vigilien und am Montage 
Morgens mit Seelenmefjen eine ewige Memorie halten zu 
laffen, wobei für den verjtorbenen Bertram Sluter, für feinen 
Bater Bertram und feine Mutter Bele, die Gebrüder Hermann 
und Alert, ſowie für alle, die aus ihrem Geſchlechte ſterben, 
gebetet werben joll. Alle Priefter, die zu Neuftabt wohnen, 
jollen daran theilnehmen, Der Pfarrer erhält für die Vigilie 
und Präbende 3 Schilfinge, jeder Priefter, Kaplan und 
Terminarius 6) 1 Schilling, der Lehrer (mester) 1 Schilling, 
der Küfter 1 Schilling hannod. Währung und der Lolat 7) 
2 Meißpfennige (witte), jedoh nur im Präfenzfalle, Der 
zeitige Pfarrer zu Neuſtadt Gottfried Moller, der Bürger: 
meifter und Math dafelbft beglaubigen den Vertrag und 
letzterer bejiegelt ihn. Endlich verpflichten ſich bie eben Genannten, 
es am 2. Juli (visitat. Marie) mit dem Zeftator und jeinen 
Mitgenannten ebenjo zu halten, wie mit allen anderen Perſonen, 
die ihr Teſtament bei der Kirche beftellt Haben. 

Papierurk. 23% 151, em. Ein Stegeleinfönitt. 





20. 
1492 März 12 (Montag, naInvocavit in der hilligen vastenn). 
Henneke Loſe und Gerele Parle, Älteſte der Kirche zur 
Nigenftadt, befennen mit Willen und Vollmacht des Rathes 
und des Pfarrers Godeke Moller, von Gerele Tuger's nach— 
gelafjener Wittive Debbele und ihrer Tochter Ilſebe, vom 
Bernd Verkend und bon Peter Damman’s jeliger Ehefrau ®) 
6) Bettelmönd, der das Einſammeln von Almoſen in einem 


bejtinmten Bezirke zu bejorgen hat. — ) Hülfslehrer, der vom 
Hauptlehrer angeftellt und befoldet wurde. — ) Val. Nr. 17. 


24 


Werthe der Schuldſumme, diefe wohl verzinſen möge, bis fie 
bezahlt Haben werben. Der Herzog befiegelt aud für feinen 
Mitſchuldner die Urkunde. 

Papierurk. 32 X 22), em. Oblatenfiegel des Herzogs, 
mit Papier darüber, unter dem Zerte, 


22, 
14[9]9 Januar 24 (Donnerstag, in den hilgen auende 
sunte pauwels conversatione (sic!). 

[Der Rath zur Nie] nſtad bekennt, daß Johann don 
Lutter [der Kirche in Neuftadt] 7 Stüde Land, die by loygin, 
und zwar 3 bei Heintih bon ...., die andern 4 bei 
Heinrich .... belegen find [mac feinem und jeiner Ehefrau] 
Gheſele [Tode] zum freien Eigenthume Hinterlaffen hat. [Der 
Rath] befiegelt die Urkunde. 

Papierurk. an der linken Seite abgerifjen, etwa 17X13 cm. 
Ein Siegeleinfchnitt. 

28, 
1499 Mai 13 (Sonnabend, in den hilgen pingsten). 

Herzog Erich zu Braunſchweig und Lüneburg thut fund, 
daß die Kirchenälteften die Pfarrkirche vor der herzoglichen 
Burg Nigenstad [tom] Rouenberge, die in die Ehre umferer 
lieben Frau, der hochgelobten Königin Marta als Patroniır 
geweiht ift, nachdem fie an beiden Seiten baufällig geworben, 
und auch weil es ihr an Kelden, 2!) Kleinodien und in anderer 
Beziehung gebricht, zu beſſern verſucht haben, daß fie aber 
dadurch beinahe Brand» und andern Schaden erlitten, und 
demnach nicht ohne milde Handreichung frommer Chriften im 
Stande fein werden, die Kirche völlig wieder herzuftellen. So 
haben fie den Herzog gebeten, ihnen hierzu behilflich zu fein, 


1) Aus der Mitte des 16. Jahrh. Liegen Zeichnungen bon 
zwei Abendmahlstelhen der Kirche in Neuftadt vor mit ber Bes 
merkung, daß der größere Stelch mit Patene an Silber ungefähr 3 Mar 
wiege, daß bie Facon 2 P, das Vergolden aus= und inwenbig für 
die Dart 4 -P kofte. Die Zeichnung des Heineren Kelchs trägt auf 
der Nückfeite die Bemerkung, daß derſelbe fertig ungefähr 38 bis 
34 [Thaler] koſten werde. 








Knappe, erfebt bei ben irdien: 
Gerete Perle und Cordt Tiges, 
Sand, bei dem Moorwege 14) belegen, 
‚ reife Neuftabt a. R. — 13) ES fcheint ber 

tat, alfo der 9. Juli gemeint zu fein. — 







28 


das fie nicht in weren hadden, ſondern das denen von Campe 
gehören ſoll, läßt aber feine Anſprüche für eine genügende 
Geldſumme auf immer fallen und beglaubigt dieſen Verzicht 
mit feinem Siegel. 

Papierurl. 19 X 7, em. Bejhäbigtes Siegel des 
Aussteller am Papierftreifen. 

; 29. 

1518 Mai 31 (Montag, na der hilgen drevolderheit). 

Friedrich Fride, Friedrichs Sohn, hat von den Älteſten 
unser leuen frowen karken tor Nigenstadt, nämlid) 
Gerete Perle und Cordt Leßberg, 5 Rhein. Gulden, den 
Gulden zu 40 Matthiasgroſchen gerechnet, empfangen, die er 
in den achtedagen to paschen mit 10 Matthiasgroſchen 
oder 11 Schillingen und 1 Weifpfennig aus feinem Haufe 
und feiner Stelle, negest der Wedeme belegen, zu verzinfen 
verſpricht unter der Bedingung, bei Kündigung jeinerfeits in 
den achtedage tho wynnachten (1. Januar) die Summe 
in den nächſtfolgenden achte dagen tho paschen zurüdzaßlen 
zu können. Auf Bitten beider Parteien befiegelt der Rath die 
Urkunde mit dem Stadtfiegel. 
Pergamenturt, 24, X 12)» em. Gin Siegeleinſchnitt. 


1520 März 11 (Sonntag). 

Johannes Heineken, utr. jur. doctor, Stanonifus und 
Schatzmeiſter der Kirche in Minden, erjucht die Pfarrer, alle 
hierunter namentlich verzeichneten Schuloner und Pflichtigen 
der Parochiallirche in Nygenftadt 15) anzuhalten, daf fie bei 
Strafe der Ercommunication binnen 6 Zagen ihre Renten 
und fonftigen Pflichten an die Kirchenälteften zahlen, oder aber 
am legten Zermintage vor ihm bezw. dem Gommiffar feines 
Amts in Minden borftellig werben, und fiegelt die Urkunde, 

Lateinifche Papierurf. 224, X 11 cm mit Spuren des 
Lintsjeitig aufgebrüdten Siegels. Originaleoncept oder gleiche 
zeitige Abjchrift. 


2) Das Namenverzeichniß ift verloren. 


\ (ale zur hat 


ng, den Gulden zu 20. Orofihen 
mit 4 Groſchen derſelben Währung 
Haufe und feiner Stelle, auf der 
ben Hofftelen des Heinrich efeberger, 
Cort Bleven belegen, verzinſen till, 
Kündigungsteht in den achte 
(1. Juli) zuftehen, während die 


f. 26 X 14 cm, Siegel dom Pergament 


I 33. 

9, Quasimodogineti). 

zur Nienftabt, hat bon den dortigen 
Rod und Friedrich Mejenbring 6 Gulden 
















Allert Kod und Harmen 











mehrere Briefe, bie fie —* 
don Diandetsleh felig den Kirienätteten 








eich Dunder und Bertolt Werftein 

verbürgen fich bis zur Verpfündung 

fie die Kirchenälteſten für die Heraus: 
‚Halten werden. 

Pe den beiden Oblatenſiegeln und 

en der Ausfteller. 






1575 Juli 17. Verden. 

Lorenz Rochlen (auch Rholen) fel. Erben in Verden 
erinnern die Siechenälteften zu Neuftabt a. R. daran, tie 
vor anderthalb Jahren Cordt Lefeberg, damals Paftor zu 
Nydernſtoclem 16), den Rentmeiſter Heinrich von Rode, Konrad 
Bufing (auch Beufing) jelig und die Schreiber dieſes Briefes 
um Rüdzahlung einer Schuld von 150 Golbgulden nebſt 
Zinſen belangt habe, wie Paftor Lejeberg auch in Gegenwart 
des jeßigen Paftors don Niedernjtöden, Heinrich Wegener, 
den Kirchenälteſten und ihnen jelbft bezeugt habe, daß er von 
Heinrich von Mode bereits Geld und einen Jahreszins empfangen, 
von Conrad Bufing, der inzwifchen verftorben, etlichen Roggen | 
auch eine Zeit lang Lebensunterhalt in einer Mihle erhalten Habe. | 
Dann fei die Gelbfumme zur Auszahlung etliher Landslnechte 
im ihres Fürften und Heren Beftes gelommen, aber dem Paftor | 
troß Verjprechens nicht berzinft worden. Won dem gleichfalls ber⸗ 
ſtorbenen Lorenz Roehlen Habe er weder Kapital noch Zinſen 
gefordert, weil dieſer verfproden, da er bei Erlegung ber | 
Summe gegenwärtig gewejen, ftets als Zeuge für ihn aufe | 
treten zu wollen, Schreiber diefes verwundern ſich jegt, dab | 
der Paſtor und die Kirhenältejten die ganze Angelegenheit | 
nicht zum Austrage bringen, und fordern auf, noch bei Leb— 
zeiten des Pajtors damit ein Ende zu machen, indem fie gegen 
weitere Berfhleppung proteftieren und im ZTodesfalle bes | 
Paftors deſſen Erben jeglichen Anjprud auf 270 Goldgulden 
bejtreiten wollen. 

Folio⸗Papierurl. mit Unterfehrift: Lorenz Roehlen 
jeiligern Erben, Verfchlußfiegel und Adreſſe in dorso mit | 
dem Beltimmungsorte Landestroſt. 


40. | 

1575 Juli 26 (Dienstag) Mandelsloh. | 
Ilſe, Jürgen von Mandelslo jel. Wittwe, bittet die | 
Kirchenulteſten zu Landestroſt bei der Neuftadtt, einen Brief, | 
auf 1000 Goldgulden fautend, den ihr Water mit anderen | 


3) Skirchdorf ine Krelſe Meuftadt a. R. 














— und wy hebben des to 

visinge to beydent syden unse 
breft —— heten; na godes 
‚hündert dar na in deme teynden 
avende der hilgen drevaldicheyt. 


ewelken to holdende sünder 










Griff die Nationalberſammlung mit 
dieſer Heraus den Erzherzog Johann 
(amtierte. Der von der Verſammlung 

bon dem bisher verfolgten Ziele Der 
ften auf einen Abweg. Stüve nennt 
daß die Nationalderfammlung ſich 
fung der Boltsfouveränität hat ein— 
Selöflüberhebung tonnte ſich bie 
über ihre Anfehen und ihre Macht in 
täuschen, als die beiden größten Staaten 
der Ordnung im eigenen Hauſe zu thun 
hannoverſche Minifterium hatte anfangs 
a es die Frankfurter Maßnahmen nicht 
ſollte. Aber Ernſt Auguft hatte erklärt, 
um ginge, wolle er auch fort. Die 





















FR 


38 
hannoverſche Regierung erkannte nun zwar die proviſoriſche 
Gewalt des Reichsverweſers an, fügte aber ihre Bedenlen 
wegen der Form und des Inhaltes des Beſchluſſes über die 
Gentralgewalt hinzu und äußerte fi, fie werde feiner Ver: 
faffung zuftimmen, die nicht die Selbtftändigteit der Einzel: 
fiaaten verbüfge. — Die Verſammlung Hatte ganz entſchieden 
ihre Befugniffe überjepritten; denn fie war wohl beufen zur 
Gründung ber künftigen Verfafjung Deutſchlands, aber nicht 
zur Einſetzung einer probiforijchen Gentralgewalt. In Frankfurt 
brach ein großer Tumult über die hannoverſche Regierung los, 
aber dieſe Hatte doch nur gegen Übergriffe fid) verwahrt. Bald 
nachher ſprach Friedrich Wilhelm IV. von Preufen auf dem 
Kölner Dombanfeft zu Gagern die bedeutungsvollen Worte: 
„Vergeffen Sie nicht, daß es in Deutſchland noch Fürſten 
giebt, und daß ich einer von ihnen bin.“ — Trotz der Ber- 
wahrung, welche Hannover gegen die Gentralgewalt eingelegt 
hatte, ift doch von da aus der Verſuch gemacht morben, ber 
Gentralgewalt eine wirkliche Regierungsgewalt zu jchaffen. 
Stübe, der überhaupt keine Gelegenheit verfäumte, auch nad) 
pofitiver Richtung Hin feine Anfichten in den Frankfurter 
Beratungen zur Geltung zu bringen, gab in einer von ihm 
verfaßten Denkjchrift die allgemeinen Geſichtspunkte bezüglich) 
des Wirkungstreifes der Gentralgewalt an und ſchlug vor, ein 
proviſoriſches Staatenhaus aus den Vertretern der Regierungen 
zu bilden, welches zugleich der Allmacht der Tationalverfammlung 
bejtimmte Schranken gezogen Haben würde. — Selbſt das 
Verlangen des Reichskriegsminiſters Peuder, daß alle Truppen 
dem Reichsberweſer an einem Tage huldigen jollten, und 
welches einen Fürften bon dem Selbitgefühle Ernſt Angus 
an ber empfindfichften Stelle treffen mußte, hat das März— 
minifterium nicht zurüdgewiefen, und es gelang ihm, ben 
König zur Anordnung einer Parade zu beivegen, Schließlich 
allerdings ließ fie der König doch ausfallen. Wenn jehon 
vorher den Miniftern wegen ihres Auftretens gegen das Franf- 
furter Parlament Schwierigkeiten bereitet wurden, jo wurden 
diefe jet natürlich vergrößert. Die glüdliche Löſung der 
inneren Berhältniffe Hannovers hatte einer Oppofition den 


5 pi 











n Ir 


K 


feine Wähler jagt Stübe: 
Grundrechte aufgeftelft, einfach generell, 


theoretiſ 

erleichtern, nicht als. Gefehe, die 
find. Der Kommifjionsentwinrf ver- 
I en in Geſetze.“ Stüve berührte hier 

Punkt. Die Nationalverfammlung maßte 
an, die ihr nicht zuftanden: fie war 
afjung zu bejehließen, aber nicht, um 
.. Hm den Monate langen Berathungen der 
g wurde dann ein buntes Durdeinander 
md Grundfägen gejehaffen. Der Staat 
fige Schranfe der individuellen Freiheit; die 
ſei nur durch Schwächung der Negierungs- 
1, und es müfje alſo eine freiſinnige Regierung 
Kurzer Hand wurden alle Standes- 
hte über den Haufen geftoßen. Die 
berleugnete die thatſächlich vor— 




















q * 






bereitetes Reformwert auszuführen. Stübe hatte daher, noch 


handenen Verſchiedenheiten der einzelnen Vollsſtämme. Was 
Hannover anging, ſo wurben durch die Grundrechte beſonders 
die bäuerlichen Verhältniſſe betroffen. Das hier glüdlic ent: | 
wickelte Erbrechtsſyſtem, auf dem der Wohlitand des Landes 
berußte, und von welchem 30 Jahre jpäter noch der Anſtoß 
zur Schaffung einer gleichen Grundlage des bäuerlichen Rechtes 
in den weiteften Gebieten Deutſchlands ausgehen follte, wurde 
durch den Grundſatz der Theilbarkeit durchſchnitten. In 
Hannover war das wirkliche Bedürfnis für Abloſung der auf 4 
Grund und Boden laſtenden Leiftungen und Abgaben durch 
eine die Mannigfaltigteit der Verhältniſſe berüdfichtigende | 
Gefehgebung Längst befriedigt, und die allgemeine Erklärung 
Tonnte hier nur Verwirrung ftiften. Ebenſo wenig konnte die 
willlurliche Befeitigung der Familienfideilommiſſe, die einfadhe 
Aufhebung des Lehnsverbandes, des Jagdrechtes, ber perjön: 
lichen Abgaben und Seiftungen ohne Weiteres von ber 
hannoberſchen Regierung angenommen werden, die im Begriff | 
ftand, ein den Zuftänden des Landes angepaßtes, wohl vor 





während bie Grundrechte berathen wurden, eine Denkjchrift, | 
in ber die Unausführbarkeit eines großen Theiles der befannt | 
gewordenen Sähe nachgewieſen wurde, ausarbeiten und den | 
Mitgliedern der Nationalverfammlung überreihen lafjen. Anz 
deß geringſchätzig wurden die wohlgemeinten Bebenten der | 
Megierung beifeit geworfen. Am 28. December erfolgte bie 
Verkündigung ber Grundrechte. Durd die Publikation des 
Reichsberweſers Hielt ji) die hannoberſche Regierung nicht für 
gebunden. Durch eigene Handlung den Grundrechten Gültigkeit 
zu verleihen, widerrieth ihr die allgemeine Faffung und der | 
Inhalt, Uber die Nationalverfammlung wollte die Grund: 
rechte; denn fie boten die Gelegenheit zu einer Kraftprobe 
gegen die Regierungen, da die Annahme der Grundrechte die 
Anerkennung der Autorität der Nationalderfammlung in 
Frankfurt bedeutete, Auch in Hannover machten ſich Ber 
ftrebungen bemerkbar, die Regierung der Allgewalt der Frank: 
furter unterzuoronen. Die im Januar 1849 vorgenommenen 
Wahlen zur neuen Ständeverfammlung vollzogen ſich unter 





id "Hepatten und die Grundrechte 
Aber Pflht und Gemiflen gmang 


er die Kraft noch den Willen hatte, 
die Aufforderung des Königs Hin ein 
—— Ernſt Auguſt die Entlaſſung 
ab. Mit Rückſicht auf die Unge— 
die durch nene Anträge in- der 
ımlung gejchaffen twar, und um 
[ in den Kammern die Aufregung im 
zu fleigern, entfehlaf; ſich die Negierung, 
dſen. So hatte das Minifterium 

gegen die Kammer und gegen Frankfurt. 
ucht, Die Handlungsweiſe Stüpe’'s gegenüber 
plüffen zu erflären ober zu rechtfertigen, 
vom Biographen gelieferten Materiale. 


ig der Grundrechte zu widerſetzen. 



















42 


Frensdorff nimmt meines Erachtens in diefer Sache zu ein 
feitig Partei für das Frankfurter. Parlament, Weder erwähnt 
er, noch rügt er die ſchweren Fehler, welde von den Frank- 
furtern begangen worden find. Er ſpricht mit feinem Worte 





von bem geradezu revolutionären Treiben bei Errichtung der 


Gentralgewalt; er wägt den Werth oder Unmerth der Grund- 
tedhte nicht ab, die ber liberale Hiftorifer Baumgarten ebenfo 
radifal wie befpotijch genannt hat. Wenn dann 

ungünftig über Stüve urtheilt, fo entipricht das nicht ben 
gegebenen Verhältniffen. Stüve bewies ſich als eim mmer 
ſchrocener, muthvoller Mann, der vertheidigte, was er für gut 
befand, jelbft wenn er faft die ganze öffentliche Meinung gegen 
ſich Hatte. Stüne's langjährige Thätigfeit im öffentlichen 
Leben hatte ihm praktiſche Erfahrung verliehen und nüchternes 
Erfaffen der Dinge gelehrt. Den Frankfurtern fehlte zu oft 
bie rechte politiſche Einficht, fie ließen fi don Begeiſterung 
und Schtwärmerei fortreifen unb verloren den Boden ber 
Wirklichkeit unter ihren Füßen. Die Beſchlüſſe und Thaten 
der Nationalverfammlung trugen in ſich jelbft den Keim der 
Zerſtorung. 

In einer anderen Sache wird der ſchwere Vorwurf, den 
Frensdorff gegen Stüve erhoben hat, durch die neuen Ver— 
öffentlichungen meiner Meinung nad micht entkräftet. Das 
betrifft den Abſchluß des Dreifönigblindnifjes mit Preußen 
im Jahre 1849. Bevor ih mid) darliber auslafje, halte ich 
es für nöthig, zu zeigen, wie Stüve über den Deutſchen Bund 
und im Bejonberen über Preußen und Sfterreich dachte, 

Im Jahre 1832 wurde von hervorragenden Männern, 
darunter au Stüve, die erfte politifche Zeitung in Hannober, 
die Hannoverſche Zeitung, gegründet. Nach Stübe's Idee follte 
ihr beherrſchender Gefichtspunkt fein: „Unertennung aller 
wirklichen Grundberhältniffe. Mithin wäre überall auszugehen 
vom Nationalen als dem Dauernden und duch alle Ders 
hältnifje Durchgehenden; davon, daß Deutfchland mit Eine 
ſchluß don Öfterreich und Preußen ein ungertrennbares Ganze 
jei und unbebingt nothwendig wäre, dieſe Verbindung aufrecht 
zu erhalten, fie durch alle dienlichen Mittel befeftigen, Träftig 





| 
| 
| 
| 
| 
| 
| 
| 
| 
| 
1 











Stübe abgewandt. Ex hatte ſich zuerft in der deutjchen Politil 
an. Preußen anſchließen wollen. Aber ztveimal Hatte die 
preußiſche Regierung die Hoffnung, an ihr eine Stüge zu 
finden, getäufet, in ber Nachgiebigkeit gegen die Berliner 
Revolution und gegen das Frankfurter Parlament in Sachen 
der Wahlen zur Nationalverfammlung. Er fürdjtete, in den 
Wirrwarr des preußiſchen Wefens mit hineingeftürzt zu werben. 
Gr verzweifelte, daß dieſes Preußen im Stande wäre, bie 
deutſche Sache zu führen. Und Hierbei blieb Stüve, ſelbſ 
nachdem die preußiſche Negierung wieder Herr der Lage ge 
worden, und im Frühjahr bie Saiferwahl auf Friedrich 
Wilhelm IV. gefallen war. Der Wunſch der hannoderjchen 
Regierung, Preußen möge die Kaiſerwürde ablehnen, erfüllte 
fih. Preußen ſelbſt aber begann, in die Entwidelung der 
deutſchen Verfaſſung einzugreifen, indem es verſuchte, auf 
anderem Wege eine Einigung Deutſchlands herbeizuführen. 
Friedrich Wilhelm IV. wollte einen engeren Bund derjenigen 
Staaten bilden, welche fid ihm freiwillig anjchlöffen. Dieſer 
neue preußiiche Bundesſtaat follte dann mit Sſterreich eine 
Union abjehließen der Art, daß beide dem Auslande gegenüber 
eine Einheit darjtellen wirben, Noch vor der Eröffnung der 
Verhandlungen wurde der Plan dem öſterreichiſchen Kaiferhof 
vorgelegt. Aber Schwarzenberg, der djterreichijhe Minifter, 
wies das Anerbieten zurück. Preußen mußte nun jehen, auch 

ohne Öfterreich in Deutſchland fertig zu werden. 

Es lud zu Konferenzen ein, zu denen die Bevollmächtigten 
Öfterreichs, Sachſens und Hannovers. erjhienen, während die | 
jerigen Staaten, melde unbebingt die bon der National: 
verfammfung gejehaffene und am 28. März verfündete Reiches 
verfafjung angenommen Hatten, nicht an den Berathungen 
theilnehmen konnten. Von vornherein war der engere Bundes— 
ſtaat Preußens in Hannover nicht genehm; denn er galt der 
hannoverſchen Megierung ſogut wie eine Mebiatifierung 
Hannoberd. Je Heiner das Gebiet war, welches der Bundes— 
ftaat umfaßte, befto größer war natürlich die Macht Preußens 
in demfelben. Darum war bas ausgejprodene Verlangen des 
hannoverſchen Minifteriums immer, nicht bloß einen Theil 

















n Seiten Hannovers und Sachſens 
m bie. perufifcen Beftrebungen, Als der 
Union die Wahlen zum Reichstag aus- | 
nejen die hannoverſchen und ſächſiſchen Bevoll— 
en Vorbehalt, daß, bevor der Reichstag ein— 
erſt eine Einigung über die Berfaffung zu 
dieſes Einſpruches erachteten fie aber den 
om 26. Mai als fortbeftehend, was fie jedoch 

rap über ein neues Bündnis in Ver— 
N, deſſen Spige gegen Preußen gerichtet war. 
en, welche nun Preußen machte, antwortete 
d * es am 28. Februar 1850 feinen Aus— 
x Union in Berlin amzeigte. Preußen wäre wohl 
mit den ſchärfſten Mitteln, welche zu Gebote 

isbruch zu ahnden. Dies geihah zwar 
m jah Preußen fortgejeßt voll Mißtrauen 
he Politit. Frensdorff macht nicht ſowohl 

4 


lan u 








— — 


EHRT RENTE 
ii N 






il Hu hi; 
Iuiln lt fi! it lung 





und aka fichere Stellung fr fein 

zu nehmen, es erſcheine ihm ungewiß, 
n ji werde, ihn bei der geographiſchen 
gegen Peußen oder die Revolution zu 
hat Ernſt Auguft diefen wohlgemeinten Rath 
tübe jcheint die Correſpondenz feines Königs 
Borläufig ſchwebt über der Maulwurfs⸗ 
am Hofe noch Dunkel; erſt wenn Dies ge— 
wir genauer ermeffen fönnen, wiebiel 
für die untehtmäßige Handlung feiner 
hat. Auffällig ift jedenfalls Stübe's Ver— 
Denn wenn der Austritt aus der Union 
t geihehen war, dann hätte er die Gabinet3- 
1, und ba er fich damals ſchon mit Rüdtritts- 
hätte ihm hier ein willfommener Anlaf borge- 
zu nehmen. Er hat es nicht gethan, und 
Billigung des Verfahrens feiner Regierung. 
©. beutjchen. Berfafjung hat Stüve derſucht auf 
ie Frage einer Neugeftaltung des‘ Bundes zu 
ö 4% 













— 








52 


fördern. Gr erfennt hier Preußens Anfprud auf überwiegende 
Geltung im nördlichen Deutſchland und namentlich in Rüdſicht 
auf die wirthſchaftlichen Beziehungen durchaus am. Imdef; 
Öfterreich will er nicht aufgeben, um nicht bumbbrüdig zu | 
werben, troß der üblen Erfahrungen, welche ex mit dieſem 
Staate bald nach Auflöfung des Dreifönigsbindniffes machte, 
ſodaß er Detmold geftand, einen firingenteren Beweis filr 
die Richtigkeit "des Sahes, daß mit Öfterreich eine deutſche 
Verfaſſung unmöglich fei, Habe er noch nicht gefehen. Gr 
hielt es gleihwohl fir möglich, mie feine Vorſchlage zur 
Meiterentwidlung des Bundes aus dem Jahre 1849 
zeigen, Preußen und Öfterreich in einer ſchärfet angezogenen 
Bundesverfaffung zw einigen. In einer Brofdlire bon | 
Jahre 1850 fam er auf das ſchon bon Gagern ertheilte und | 
von Preußen in feine Unionspolitif angenommene Nezept 
einer engeren Verbindung zwiſchen Preußen und dem übrigen 
Deutfchland und einer Loferen mit Öfterreich zurüd. Aber 
Liebe dafür fand er nirgends mehr. Seine Projecke, 
die Bundesverfafjung im einer ſowohl Sfterreich als auch 
Preußen annehmbaren Form zu entwideln, leiden an dem 
Mangel innerer Einheit und überwinden nicht den Widerſtreit 
der Forderungen Preußens, das auf jein wirkbichaftliches 
Übergewicht pochend, die Führerſchaft in Deutſchland exrftrebte, 
und der hiſtoriſch überlieferten Anſprüche Oſterreichs. Nicht 
jo ganz unberechtigt ift der Spott der Deutſchen Feitung: 
Bei dem Eigenfinn, womit der dverfnöcherte Jurift Stübe ſich 
in fein Syſtem verrannt hat, fürdten wir, daß der Troft, den | 
man uns gegeben Hat, „Stüve werde mit der Zeit aus dem | 
beften Hannoveraner nod der befte Deutjche werden“ — 
wenigſtens in diefem Leben nicht in Erfüllung gehen wird. 

Indem ich die nach außen gerichtete Thätigfeit Stine's als 
Minifter betrachtete, mollte ih darthun, inwiefern in dem 
Buche über Stüve unſere Renntnifje der gejchichtlichen Et— 
eigniſſe bereichert worden find und inmwiefern nicht. 

In der Einleitung Habe ich bereits bemerkt, daß der 
Hauptwerth des Buches in der Mittheilnng handſchriftlichen 
Materiales zu ſuchen ift, und darin nimmt die hervor: 
































Geift erregte, in den Briefen an 
die in einer gewöhnlich 14 tägigen 
— pflegten. So entſtand der Brief⸗ 
wie in Selbſibelenntniſſen, ein Bild 
ie — ausbreitet. Stübe äußert ſich 
in bezeichnender Weiſe folgendermaßen: 
ine Briefe an Dich, liebſter Freund, find 
ber That eine Art Tagebücher geworben, 
„eine fortlaufende litterariſche Beichte 
ter, der mir dann ab und zu Abſolulion 
auferlegt, gegen die ich nur leider etwas 
ge. Inmittelſt ift mir diefe Schreiberei 
geworden, dafı ic) fie einmal nicht kann fahren 
nft mancherlei von mir roh mit Haut und 
ich meine Briefe an Di durchginge, jo 
te Mafje von allerlei Weisheit und Uns 
an laſſen, Thiere rein und unrein, wie in 















ZZ 


jhon begeidhmenb für ihm, daß er im feiner Burjehenfhaft 
denen, welche die flubentifche Verbindung zur Vertreterin bes | 
fimmter been machen wollten, die hiſtoriſche Entwidelung 
entgegenjeßt. Während aber die hiſtoriſche Rechtsſchule bald 
reactionären Tendenzen Vorſchub leiſtete und — 
wurde, um alle Reformverjude abzuweiſen, — 


Savigny, Eichhorn und Hugo unterwieſen worden zu fein; 
zugleich aber, daß er fid) bemüht Habe, das Gericht ber ewig 
wahren Grundſätze des Rechtes mit den individuellen d. h. 
wirllichen Thatſachen in Übereinſtimmung zu bringen, „bie 
wahre geſchichtliche Schule — jo fährt er fort — deren Ver— 
ehrer ich bis an mein Ende bleiben werde, muß vor allem 
das Wort fefthalten; tempus maximus est innovator." 
Schon in einem Briefe aus dem Jahre 1819 ftellt er mit 
tlarem Bewußtſein feft, dab vorzüglih in der Jurisprudenz 
ala lebendige Kraft das Geſchichtliche Herbortritt, das, dom 
Gegebenen ausgehend, nad) dem Orundfage, Staat und Recht 
feien nur eine Form des Erſcheinens, der Eigenthümlichleit des 
Bolfes und der Zeit gehordhend, das Nothwendige zu entwwideln 
ſucht. Wir tönmen hieraus bereits entnehmen, wie unrecht | 
€. v. Meier in feiner hannoverſchen Verfaſſungs- und Ber 
waltungsgeſchichte hat, wenn er Stüve als dem Anhänger der 
hiſtoriſchen Rechtsſchule inconfequentes Denten und Handeln 
vorwirft, und ihm entgegenhält, daß das hiftorifche Recht ebemjo- 
gut aud) die Leibeigenſchaft und die Adelöprivilegien als zu Recht 
beftehend erweiſen könne, daß Stüve aber die Grundfühe des 
hiftorischen Rechtes nur da angewandt habe, wo es ihm paßte. 
Stüve war eben über die hiſtoriſche Rechtsſchule hinausgewachſen 
und es kommt auf den Begriff an, welchen er dem Rechte unters 














Beziehung find auch feine Anfichten 
Vorrechte. Er will die Stellung 
jen, welche er ohne entjprechende innere 
Leben der Gegenwart fremd gewordene 
- Er nennt es lächerlich, wenn Knaben 
nen ähnliche Männer auf Grund gänzlich 
Anſprüche an den Staat oder die Bürger: 
machen, weldhe nicht in ihrem eigenen perjön: 
Begründung haben, jondern nur in jenen 
# einem Worte, wenn ihnen der Adel nicht 
ſich desſelben würdig zu beweifen, gilt, fondern 
pt Für fi. Den Moelsprätenfionen gegenüber 
t ein Wort aus Niebuhr's römijcher Ges 
Die Freiheit einer Berfafjung erſtarrt, wenn dieſe 
feſthalten will und nicht die Bedingungen, 
eh Daß ein Mann von jo ausgeprägten 

‚wie Stüve durchaus feine Mißſtimmung 
ben fonnte, ift non vornherein Har. Er 
m Werth einer hiſtoriſchen Ariſtotratie fite 
‚zu ſchatzen, denn die Geſchichte Hatte ihn 
ft und Bedeutung für Fürft und Land ber 
































58. 
Adel mit jeinen Familientraditionen getvonnen hatte. Er rechnete 
als Minifter darauf, daß der Adel auch mad) der Umgeftaltung 
ber erften Kammer jeinen Einfluß behaupten werde, wenn er 
nur jeine Stellung im communalen Leben richtig erfalle. 
Neigung und das Streben nad wiſſenſchaftlicher Er— 
lenntnis führte bei Stüve zu einer engen Verbindung bon 
Recht und Geſchichte. Schon in Berlin betrieb er hiſtoriſche 
Studien in dem ausgejprochenen Sinne, der fi ihn der 
leitende Gefihtspunft geblieben ift, daß fie Mittel zum Zwed 
fein follten. Er wollte das Hiſtoriſche mit dem Praktifchen 
vereinen, In einem Schreiben an die bayriſche Afabemie der 
Wiſſenſchaften bekennt ex, die Wiſſenſchaft nur weitergeförbert 
zu haben, als das zur gefchichtlicen Begründung jeiner 
praftijchen Zwecke erforderlich gewejen. Der Werth der Ge: 
ſchichte beitcht für ihn darin, daß ihm das Weſen des. Rechtes 
Harer wird und dab er aus der Vergangenheit die Künftige 
Entividelung ergründet. „Wollen wir wirlen,“ jo heißt 5 
in einem Briefe an feinen Bruder, „jo müflen wir die 
Urſachen des Vorhandenen kennen, um dies zu zerftörem 
ſowohl als es zu erhalten“, Darum muß die Geſchichte 
erforfchen, welche Rechte die wirklich begründeten und welche 
ſcheinbar aus bloßer Mißhandlung des Staates entjtanden find. 
Seine Studien hatten mit den hiſtoriſch-politiſchen Schrift⸗ 
ftellern des Alterthums begonnen; hernach wurden bie Der 
Neuzeit in den Bereich der Lecture gezogen, Mackhiavelli, | 
Bacon, Hugo Grotius, Pufendorf, Leibniz, deren Werfe alle 
von politiſchem Geifte durchträntt waren. Von den Schrift: | 
ſtellern feiner Zeit feffelten Stübe beſonders die Schriften | 
Stein’s und Niebuhr’s. Stein ift fir die Entwidlung Stübe's | 
sehr beftimmend geweſen. Dasſelbe, ſcheint mir, lann man | 
auch von Niebuhr behaupten. Auffallend ift, wie die Meinungen 
Stüve'3 über Politik und Geſchichtswiſſenſchaft denen Niebuhrs 
gleichen. Niebuhr führte bekanntlich mit feiner römiſchen 
Geſchichte eine neue Epoche in der deutſchen Gejchichtjchreibung | 
herauf. Er verbrängte die Afthetifchen Gefchichtsergählungen 
Schiller's und die geſchichtsphiloſophiſchen Verſuche Hexder's, 
indem ex einer neuen kritiſchen Geſchichtſchreibung bie. Bahn 


ag 
I i 




















| 





#2 
& 
— 


Ei 





; 


I 


welche 











N 


J 


—— 





a 


Er 


Kk 








N 
i 








Bri — 
—— nehmen. Es find 


e un Gerbinus' übereinftimmt. Das 

ſtubenhockenden Hiftorifer berengte 
—— — Betrachtung der 
der Doctrinarigmus bei dem andern zog 
‚ber ihnen bie geſchichtlichen Vorgänge in 
: erſcheinen ließ. So reich) fie an Ideen 
1 blieben fie an ſachlichem Verſtändnis. Statt 

aufzuklären, trugen fie zuviel bon ihren 
und Empfindungen in die Geſchichte hinein. 
er Gelegenheit, da er den Minifterpoften 
Dsnabrädjcen Bürgerborftehers vertaufcht, 
menschlichen Dinge weder belachen, noch bes 
das muß man and) bei der Würdigung 
gniffe ber Geſchichte als Prinzip gelten laſſen. 

h weiter in Betracht gezogen werden, daß 
1 Sabre 1848 überhaupt fih gern an dem 
rent! um gerieben Hat. Profefjoren und 
Hauptbeftandtheil des Frankfurter Parla- 
deſſen Willen er ſich nicht unterworfen 
und Thaten er verurtheilt Hatte. Oft 
nuth im draſtiſchen Wendungen hervor, 



















— 











wenn er ausruft: „Was jo ein Profefjor für ein Huger Kerl ift*, 
ober wenn er bon den Schafsföpfen von Stubengelehrten redet. 

Diefe Stimmung ift eine Folge davon, daß das Pro— 
fefforenthum hauptſächlich der Träger derjenigen Richtung des 
Siberalismus war, die er belämpfte. In der Zeit nad der 
Niederiverfung Napoleon’s hatten in der alademiſchen Jugend 
und in einer Reihe patriotiſcher Schriftftellee und Gelehrten 
politiſche Beftrebungen Boden gewonnen. Auf Ideen Rouſſeau's 
fußend, ohne Rückſicht auf das geſchichtlich Gewordene ſtelllen 
fie abſtracte Theorien auf. Laut verlangten fie nad) Were 
fafjungen, als den Univerjalheilmittel für alle Schäden des 
öffentlichen Lebens. So träumten dieje Liberalen, wie fie ſich 
nannten, don Ginheit und Freiheit des Waterlandes, ohne 
tlare Vorftellungen, wie fie zu erreichen und zu geftalten 
wären. Dieſer vorwärts brängenden Strömung machte eine 
rüdläufige den Boden ftreitig, melde womöglich alles wieder 
auf ben Stand vor den Napoleonijchen Kriegen zurückſchrauben 
wollte. Zwiſchen dieſen Ertremen rang ſich exit allmählich 
bermittelnd ber hiſtoriſche Gonftitutionalismus herbor, deſſen 
erſter öffentlicher Verfechter Dahlmann war; fein Liberalismus. 
war hiſtoriſch begründet und vor unhiſtoriſchem Radikalismus 
geſchützt. Ähnlichen Anſchauungen huldigle Stübe. Schon 
in ſeiner ſtudentiſchen Verbindung war Stüve den Männern mit 
überſchwänglichen Ideen, den „Ideenhengften”, entgegengetreten. 
In feiner ganzen Lebenszeit ſuchte er bei poliliſchen Fragen ; 
ftets den feften Boden des Gegebenen auf. Beweis bafür 
ift die ganze Richtung jeiner wiſſenſchaftlichen Beſtrebung 
ebenfo wie feine öffentliche Thätigkeit, ſoweit mir fie kennen 
gelernt haben, Was der Liberalismus mit Hülfe des Natur 
rechtes erlangen will, verwirft und befämpft er als Anhänger 
der hiſtoriſchen Rechtsſchule. Aber in gleicher Weiſe entſchieden 
ſtemmt er ſich der Reaction entgegen, weil er fociale und politifche 
Reformen wünſcht. Mit dem Liberalismus war er wohl eins 
in den Zielen, aber Stübe's Mittel find verfchieden von denen 
des Liberalismus. Daher geſchah es, daß, wenn er in der 
hannoverſchen Kammer für Neformen in der Megierumg und 
Verwaltung eine Lanze brah, er oft genug im Kampf mit 


. 





















führung, der ſchonenden Anknüpfung an das & 
fondern ihrer ganzen Anlage nad), indem er auf die j 
gedanken altdeutſcher Verfaſſungsbildungen zurüdgeiff 
erftarrte Vildungen durch neue Formen, die bon Freih 
Selbſtbeſtimmung belebt waren, erſetzte. Aber die pr. 
Gründung ber Bürgerlichen Freiheit in Localen Krei 
doch gerade wieder eine wahrhaft liberale That. Stine m 
ſich defjen wohl bewußt und er rühmte fi, daß w 
‚alle Liberalen zehn Mal liberaler gefinnt wären alt er f 5 
doch Feiner jo viel Liberales gethan Hätte als er. Oft gem 
iſt er zornig gegen den Liberalismus und jeine Vertreter 
namentlich die Profefjoren mit ihren unbegründeten T 
losgefahren, aber er mußte doc befennen, daß er ü 
legten Zweclen mit ihnen übereinftimmte. So erflärt‘ 
an Frommann (1869): „Wie viele Leute mag's in be 
geben, die wirklich wiffen, was fie ſich unter Libera! 
denlen jollen; aber fange habe ich mich darüber gelirgerk, 
ich jtets einen Widerwillen gegen denſelben Hatte, und ) 
geftehen muß, daf; id) diefelben Ziele verfolgte. Der Unter: 
ſchied war freilich der, daß es mir mit ven Zielen ernſt war, 
und daß jene diejelben nur als eine Staffel zum Weite 
benußen wollten, daß id) eine hiſtoriſche Entwidlung foı 
jene aus einem Prinzipe Gonfequenzen ziehen wollten.” 
noch ein anderes Zeugnis aus früherer Zeit: „Dun 
wie diel ih nad) einer Formel gefucht, um mein Der 
zum Liberalismus zu beftimmen. Seit einigen Tagen 
ih mun eine gefunden, die mir ziemlich genügt, lich ich 
bin in den letzten Zielen mit dem Liberalismus einig, halte 
auch die Gegenftände der unmittelbaren Forderungen desfe 
— im Jahre 1843 — für wünſchenswerth; elcin 
eigentlicer Fielpunkt ift die Entſchiedenheit und 2 
des Wollens und Handelns, Offenheit, Grabheit, f Bu 
— Wenn Stüve diefe Eigenjhaften in ben au ber 


‚ und feine polen Yufe 
ee 





' fühle ih am Schluß meines Vor— 
jo wenig vom dem Perfönlichen, dem 
ft und auf dieſe Weiſe Ihnen 
ihergebracht habe. Allerdings 
Bilde auch der Einblid in den 
nicht bloß in den vom Biographen 
getheilten don Nöthen. 




















den großen, an die Elbe ſtoßenden 

en, der Polaben (Obodriten) und 
iſt fruh, ſicher ſchon im 7. Ih. 
Drevani) und von ba aus bie 
alde und pagus Belsem), jomie 
" pagus Derlingon (Amt Stnejebed, 






















bie Zeit Heinrich des Lhwen, und ihre 
jetzt darin, daß in dieſem Grenz⸗ 


ſachſiſche RE 
Söhne fahen fih genöthig 
et in Horeborg (Dredhar: 
burg, Biangiburiborg (Bienenbüttel), 

n, Jasburg (bei Saftorf), Budin- 








nach dem 18.96. 16 ſich zeigende 
(d. h. der bis zum 18. Ib. 


eegentihe Schwund des I a 


e 1) bis 3) allen polabiſchen 
', fommen 4) und 5) nur bem 
hen zu, im jehr bejehränktem Um— 
{ n Orts und Slurnamen des Wend- 

if erjichtlich, daß die in den wendiſchen 
‚fie im 18. Ih. gefammelt worden 
) für die Erllärung der ein höheres 
⸗ umd Flurnamen nur in ſeltenen fällen 
er Morfiht zu beriwenden find. So 
























: umes urſprünglich größentheils zwei— 
aus zwei Wortſtämmen zuſammengeſetzt. Weiz 
altindiſch Deva-gupta, Agni-datta; 
Mit(h)ri-dates; griehij) Themisto- 
So-erates; lateiniſch (jelten) Pobli-cola, 
'; feltifch Cata-voleus, Dumno-rix; alt 
Wolf-gang; jlavijh Bolerad, Domaslav, 











ten ſlaviſchen PN. enthalten in ihrem 
"Nomen, während das erfte Glied ein 
Negation ne, eine Präpofition, oder ein 
nomen ober Subftant.) fein kann, 3. B. 
b augendo nomen habens), tſchech. 

6 


ns 








„Or. des Wecek“ (Große); 
‚wie poln, Brzuchowo Brudau 
(poln. Brzuch, Bauch). h 
[tjf. ini, ina, ino, pofn, in, ina, ino 
e Adj. 5.2. Catemin 1322 Ghotemin, 
(ugl. poln. Choeim, tſchech. Chot&mice) 
; Zütenthien 1352 to Lutentin, 
des Lutgtar (Wilde). 

p jü bildet gleichfalls poſſeſſ. Adj., 
ſtumm (und erweicht im Polniſchen nur 
IPR., 3. 3. DON. Lubogoszez, 
t-jü Gut des 2). Beifpiele im Lünes 
1 mit c. zufammen, fo kann ‚Behenat 




















eSprade, St. Pekasbung 1871. EU 
pe bei Schleichet angeführten Hand» 
ı Speadjliberrefte des Polabiſchen, 


Anſiedlungen in der Altmarf. Preise 
1879. 89. 
e —— Ortsnamen in den Provinzen 
Lemberg 1879 (polniich). 
ei I—X. Stettin 1881— 1884. 

ſiobiſchen Ortsnamen in Medlenburg. 
31. Nachttäge dazu. Neubrandenburg 1882. 

hen Ortsnamen in Meckl.Strelitz. I. 
Flurnamen 1883, 49, 
ſlaviſchen Orts⸗ und Flurnamen in der 
b. Heft 15. 25. 1891—1899, 




















1885, auf ©. 19: „Der 
det mit dem Kreiſe Dannenberg das foge 
", Die Grenzen des pagus Drevani fallen 
6 im NO. und S. mit den Landes» 









und Böttger überzeugend nachgewieſen 
— der Ort, die Schickſale der einzelnen 
ausführlich darzuſtellen, der noch 
der Thüringer gehörte (R. dv. Spruner, . 
Opa im Anf. des 6. 35), bald darauf 


: | 


von den Slaven im Belik genommen und unler deutſchet, 
allerdings oft: beitrittenee Oberhoheit ſtets bon ihnen be— 
hauptet wurde. 

Die ältere: Geſchichte diejer Bebiekstgeile. if: im Kurzem 
etwa folgende: Zu dem i. J. 786 geftifteten, dem Erzbijchof 
bon Mainz unterftellten Bisthum Verden gehörten die Länder» 
fireden an der Nord: und Oſtſee, von der Weſer bis zur 
Peene, im SD. begrenzt von Elde, Wand, Biefe u. ſ. w., 
damit alfo aud der pagus Drevani (vgl. D. Vöttge, | 
Didceſan⸗ und Gaugtenzen, U, 202 ff). Vom Bisthume 
Verden find ſodann die hauptſächlichſten Theile dieſes Wenden- 
Iandes, die Graffhaften Lüchow und Dannenberg, den Her 
zögen von Sachſen reſp. den Herzögen don Braunſchweig- 
Lüneburg als Lehen übertragen und als folde noch bis ine | 
16. 3. erllart worden (jo 1386. Comitiss in Luchow et 
Dannenberge; im 15. 35. Feudum dominorum ‚ducum 
Luneborgensium ab ecelesia Verdensi; primo Comi- 
tatum in Dannenberge; endlich noch im 16.36. im Registr. 
eceles. Verdens,.: Praedicti duces ab eodem episcopo 
[Daniele] receperunt in feudum praefatas comilias in 
Luchowe et in Dannenberge). Die weltlihen Herren bes 
Landes haben, wie damals üblich, ihre Befugniſſe in jenen 
Gebieten den von ihnen eingejeßten Grafen übertragen und 
wir jehen, dab i. J. 1182 unter anderen Die Grafen von 
Lüchow und Dannenberg. zu. Exteneburg dem Herzoge Bernhard 
von Sadjen, dem Nachfolger Heinrichs des Lömen, huldigen, 
daß ferner, nachdem bei der Ländertheilung 1202 unter "die 
Söhne des Ießteren, Lüneburg und Zubehör, aljo aud die 
Grafjhaften Dannenberg und Lüchow, dem Herzog Wilhelm 
als Erbtheil zugefallen twaren, die Grafen immer als Lehens— 
träger der Herzöge von Braunſchweig und Lüneburg gelten; 
fo nennt Herzog Wilhelm 1209 die Grafen von Lüchow 
homines ducum Brunsv, Luneb, 

Beim Ausfterben der Grafen von Lüchow kam ihr Lehen 
(auf das auch die Markgrafen von Brandenburg Anſprüche 
. machten, wie wir aus der Belchnung der Grafen von Kefern— 
berg mit der Grafſchaft Lüchow 1319 ſehen) i. 3. 1320 an 











BE za 











deren ndn) 0000000 
ftllh im Befih derer don Gartow, 
tüneburgifchen Adel gehören und 
Bru vn van Luä ihren Seren 
g 1322 wird Gartow und 


dem Markgrafen Ludwig bon 
'Swagher, vnn O'me, hebben 
Chartowe .. vnn sie hebbin vs 
n tollen tü Snakenborch) und feßterer 

re die Grenzregulierung zwifchen Mark 
Herzogtfum Lüneburg (also alse die 
eme Arnesse, tü Dannenberg, vor 
mendorp, vnd vord vor den Clükers- 
‚Chartowe hin, bet in dat dorp tü 
ſcheint Gartow ſelbſt nicht auf die Dauer 
iregtafen von Brandenburg geweſen zu fein, 




















ige Jeeber zu Gunften bee 
us dei gracia ... comes de 
vimus omni iuri quod in 

he, et in terra ab illa 
e habuimus .. .); 1307 giebt 
j ft Dannenberg: als Beibgedinge jeinem 
in der Grenzregulierung zwiſchen 
Herzogthum Lüneburg als Lüne— 


hat zur Grafihaft Dannenberg 
‚fie wird 1202 bei der Ländertheilung 
hs des Löwen namentlih unter dem 
5 Wilhelm aufgeführt; jedoch hat jie 
el erfahren, jo ift fie 1258 in ben 
Albrecht von Sachen, während fie 1295 
tzogs don Lüneburg ift, wie oben bei 





an der Weftfeite der — Ralvörbe, 
nt; bei Alüben (S. Gardelegen) 
J 6, bei Sinbfläht (W. Stenbal) 
tieriß. Die Bewohner eines Hühnerborfes 
‚ nur etwas Gartenland mit dem Spaten 
e einen Behnten, fondern nur die 
zahlten; vergl, 1184 einen Zins 
zu Weihnachten, bon ben einzelnen Hof⸗ 
Halberftädter Synodalbeſchluß 1323: 
aratro non colitur, sed solo fossoris, 
de erogari, nisi solummodo pullus 
1 —— “ (Das Huhnerdorf bei Kalbörde 
J berichte VII, 64). — Die Jeegell) 
N, 1303 ab ista parte Albiae et 
Jesne, Yesne, ca, 1620 die Jetzell, 
jasen, jesen, poln. jasion, jesion, 
DON. ro, Jesenov, Jeseniea, tſchech. 
pol. Jasien, vergl. poln. Jasiela (Bad), 
Jasela „Eſchenbach“, Eſchenfluß $4, 12); 
ikstede (1319 dorp tü der Dikstede, 
7 






















poln. Feuchtigleit. 
ıbd«, 8.4, 7); Draguljce Feld 
); Nufein. (zu altſl. novä, neu, 





; Ducaneig (vergl. PN. ſerb. 
to. Dokmanovici, hier Dokanice 
dat); Schweidel (zu altjl. svätlü, 

ila, Sväile, nj. Svjetto, hier alſo „die 
noch aus dem Aufſatz „Gründl, Nachricht 
Drawän“ in R. Baterl, Arch. I, 
9"; dies. nannten die Wenden Sweidel- 
die Danne oder Tanne und Goehrd 
ingen find ja natürlich falſchh; Goerlein 
brennen, ON. njl. Po-gorelee, ſerb. 
'horelä, hier aljo Gorelino „Brand- 
eisfein (draven. Ausſprache für polab. 
roza Graus, Schred, ON. oſ. Flur. 

Tr 






















5 ti — zu altjl. bosü Sara 
fiiheh. Bosynd, of. Bögera, ON. 
hier etwa „bie Bosela, Boila«, 
Beten) 


ina, poln. Pastwisko Paswitz, Weſtpr., 
„alſo Pastvinki „die Heinen 
gleid) ko. ON, Panik); Springten 
Saaje (Nachbarort Saaße, ſ. d.); Kuh— 
Kreis, oder] kula Kugel, ON. poln. 
ſo „die Kugelftüden, runden Stüden«, 
Phaſſeyen (Bedeutung ?, vielleicht zu 
oſ. pas Saum, ON. poln. Pasym, 
Saumftüde-, $ 4, 2); Stoppelblahn 
blana Grasland, pol. blon Rafen, 
poln. Blonie, hier ebenjo *Blanije 
ect. $ 4, 3); Pusweyen (zu altfl. pustü 
PuSava, ſſchech. Pustina, Hier wohl wie 
va „das müjte Land“, Adj. $ 4, 17); 
- (mohl nad) einem deutſchen Familiennamen 
uren (mohl zu altjl. svöt- Bedeutung?, 
































4,0; Ratjäheg (mofl 
ſ. m); Lungdb (mohl Zu— 
— 





9 Pagel“); große, Heine Leiſeitz 
Bude, ON. ſerb. Lisice, Hr. Eysycja, - 
ftelle“, Collect, $ 4, 6); — 

ide. Pleso, Plesy | 









achter Wiedften Goarn (nieder 
(zu altjl. röpa, Rübe, brav, rapa, ON. 
Rẽpisco Neppift, hier ebenjo *Rapiste 
‚Gollett. $ 4, 5); Simmerjahn (ob nah 
Kütſacks berg (wohl nad) einem Fam.⸗N.); 
icht genau dem poln. ON. Przelek, 
Wieſe, vor der Wieſe“, zu altfl. laka 
dicht bei, pri vor, 8 4, 20). 


























Blum); Draweii (altſl. ei 
‚tiehech. Dfeves, hier ebenjo *Draves 
‚Plajt-Stüde (altjl. *plastü, drav. 
hier häufiger Flurn. $ 4, 1); Groß- | 
‚gromada Haufe, Menge, oſ. hromada | 
ß N. oſ. Flurn. Hromadnik, Hro- 
mada „Berjammlungsplah, Gemeinde: 
eims und Kreutzen (erſteres zu altſl. 
ol. Glinez Glintſch, hier wohl ebenjo 
das zweite zu altjf. krat-, kratükü 
ON. of. Flurn. Kröteiey, Kröticy, 
Burgen Stüder); Piggelein (zu altfl. 
10 1, Hölle, ON, bezeichnen Stellen mit 
it Erdpech, 3. B. poln. Pieklo, tſchech. 
ina, bier ebenjo „Erdpechſtelle“, Adj 
und Klein-Kaliſſen (zu altjl. kalü, 
. Kali$tö, poln. Kalisz, hier ebenjo 
7); Groß⸗ und Klein-⸗Leiſeneih (gu 
ſſchech. Lesnice, hier ebenfo „Waldftüd“, 








B perſey Gag etwa DON. poln. 
nn (zu — *plastü, drav. 
hiet häufiger Flurn. $ 4, 1); Z 
); Zeeleig (alt. seo Ader, sedlo 
iſchech. Selee, Sedlice, hier 
Kung", Hier Säufiger Shurnz vergl. 
235: „Das beffere Laud, worauf 
u. ſ. w. gebaut wird, heist Subeleig, 
Collect, $ 4 6); die Preetſchen 
. njl. Pr&&na, to. » | 
Adj- „die ſchrägen Stüder, 
altfl. krivü frumm, ON. iſchech. Kfivice, 
Stüd«, Collect. $ 4, 6); Wohmprey 
DON. Wapierz, Deminut. Wapiersk 
? Bebeutung?); Wanjohn (zu altjl. 
ferb. Ognjan, dent. Ognjana, ON iſchech. 
'ovice, hier *Vognjany, Pl. „bie 
e); Jarmeeſen (ob Zufammenfegung: 
ließ“ (2); oder nad) Prof. Hey zu tſchech. 
ON. hier Jarmuzno „Sohlfelo" ?). 
‚ ©. Luchow, 2. 133052 tho Yesne, 
1 hof to dem Jesne, Meigen II. 481: 
?) — ſcheint nad) dem 1 km meter öftfich 


















x Sn OR a Da zu altſl. byte, 
hylıy raſch, flinf, ON. poln. Chy- 
c ee Colleet. 5 4, 6, Ber 

















Rn 0. Lüuchow ca. 1700 Kientse (ftatt 

'sche (!) — zu altſl. *hvoja, ruf. chyoja 

cho; Rienbanm, oſ. khöjna Kiefer, ON, 

e — Chojno, of. Khojnica Kunitz, 
der Chojnee „Siefeenwald« $ 4, 6 


Speciallarte vom Künſcher Holz 1823: 
Geniſc) Däfchie (wohl zu altſl. divij, 
deiwy mild, ON. poln. Dziwak, hier 
„wilde Stellen“ Plur. $ 4, 2); Kruſen 
ober Geijt — altjl. gvozdi, polab. gozd 
— Schwabelan— 
barort, ſ. d, ob Schwabelan deutſch 7). 





Höhle, ON. poln. 
he tt u al, 
at zu altſl. or 
Yodlo, Her ebenſo af 
6); Rlein-Gemihlen, Grof- 
poln. chmiel Hopfen, ON. 
— — 
ne 
Mr. Zernyen, te, Zernovice, 
„Collect. $ 4, 6); die Lunkſſche 
aka, Wieſe, Yu, ON. und Flur. 
großen Duhls (zu altſl. dola, 
Deifjenjohen (ob deutſch?); 
- Bedeutung? DON, poln. Gronowo, 
er (zu altjl. stoborü, jerb. stobor 
wa (Bad); nj. Stobrice, Stobritz, 
Stobrije, Collect. „Zaunftüd”, 84,3). 
‚SO. Lüchow 1330/52 to Lichten- 


43 


















): Beißelmeiß (zu altjl. veselü 
Vjesele Wefjeln, tſchech. Veselice, 
in Mähren, hier Veselniea „Iuftiger 
‚weiter unten Weifelnberg); Sch arlein 
9f. Zörlo, Quelle, ON. poln. Zrzodla, 
























5 poln. swierez Stille, DOM. 
Schwaß in Medl. 1329 
*Syvriöijje, polab, Sward'e „Stillen 
Blanneitz (zu altjf. *blana, tſchech. 
in. blon Rafen, bionie Weide, ON. 
er. ebenfo „Srasland“, Collect. $ 4, 6); 












Lobeftiiden“ "St, 349% der 
dem Biel (gu aktjl. velij grof, 
Wiele, hier ebenfo „das große { 
‚Ferner Flurna men 1852: Auf | 
jarli, poln. jar Thal, ON. fir. J 
Ahelgrund · 8 4,1); auf Solei | 
DON. jerb. Soli, poln. Sol, Solino, 
84 3); Schriebeneiß, die 

altjl. Zrebe, drad. zribg Zülen, 
erſtere Zrebnice Fohlenwieſe, das 

ch Fohlen-⸗Wieſen⸗); im Schlar⸗ 
zu aliſt slanü fahzig, oder sülanü, 
ON. nfl. Slanica, tſchech. Slanice 
(su altſl. pustii öde, ON, tſchech. 
i Zapust'e „Stüd hinter dem öben 





















ow, ca. 1560 Sake, 1613 Saake — 
oſ. Sas Sachſe, ON. jerb. Sasovic, 
v, fir. Sasöv, poln. Sasy, hier ebenjo 
„ Oder „die Fam. Sas“, $ 4, c. Bl. 








gena 

tſchech. Okunov, poln. Okonin; 
na, Adj. $ 4, 79); Leiſam (fieht 
lur. *(sü) lesami „mit den Wäldern“, 
en Flurnamen in Sapberbindung 
ti (wohl Zufammenjegung, altſl 
tuß*, gebildet wie poln. Kolobrzeg 
’e Golborn, jerb. Medjuretije, 
er aljo zu kolo Kreis, rund um, und 
Berg. (vergl. ON. poln. Biezyno zu 















Hier ziemlich häufiger Slum.); 
Möfen (zu altjl. mizeti, tſchech. 
ON. njl. Meza, MjeZa, Mofa Mieß- 
h" ©. 84,1); bie langen, kurzen 
— m ‚altjf. selo, sedlo, „Stüde 
“, bier häufig); — 

Sn Kamnica, hier ebenjo „Stein= 
achter,, ‚Höfen (häufig bei. wendifgien 
glina Lehm, ON. poln. Glitiez hier 
%j. 54 14) Pajhangs (Be 
pastva Weide, ON. iſchech. Past- 
&, hier ebenfo „Weideland" $4,4); Drinach 
ona hi ‚in den Kornelkirſchbäumen“, oder, „in ben 

jl. drenü, ON. und Slurn. häufig); Duren 
u altil. dvorü, ON. nil. Dvor, tie. Dvory 
Sg. ober Bl. $ 41,84, 2); Schmallen 
(altjl. smola Erdpech, Theer, ON, poln. 
0 Theerſtelle“, Adj. $ 4, 15); Pröft 
*prestolice, zu altjf, stolii Bant, Stuhl, 
von Bergen, ON. ſerb. Stol (Bern), 
Stolin; ferner holn. Postolsko (1222); 

9 





















Saatfein (entweder Bukbvina 
altfl. buky Bude, vergl. ON. 
3 GtoßeBol, ober zu altſl. bokü 
hier Bokovina Seite, Richtung); 
g, ON. fo. Gorali, ferb. Gornjak, 
hier Gorak oder Gornjak „der am 

4); Dücaneit (vergl. PR. ſerb. Doko, 
. Dokmanovici, hier „Hof bes Dokan’, 
(zu altff. trebiti toben, ON. poln. 
Trebiniea „Robeland*, $ 4, 6); 
bereit, munter, PN. ſerb Radak, 
©g. des Radak“, $ 4, 0); Prüf (u 
ße, ticheh. prus, ON. poln. Prusy 
e, Prusiny, hier wohl wie pol. Prus 
Krunkfeitz (zu altil. kragü, poln. 
Krög, ung. Korong, Hr. Kruhöv, 
e Sreiaplag, runde Plage”, 8 4, 0); 
[. Zar Brand, ON. iſchech. Za’är, Hier 
Adj. Zarfno ar 841 

















0. ON. Panik); Gußleig-%ruh 
. Golice, hier ebenfo „öde —* 
















f, hc, 1330/52 to Wolter- 
Wellrstorpe.— deutſch (Großes Straßen- 


». I: Auf, in den Rucheln (zu altil. 
, beweglich, ON. of. Rychlica (Bat), 
fe am Schnellenbach“, Adj. $ 4, 12); auf 
er (u altil. draga Thal, poln. droga Weg, 
va, ffir. Nadorozna, tſchech. Rozdrafi, 
hier Zadrofniey „die Stellen Hinter dem 
1. 67); auf ven Goorften (Beveutung?); 
(su altjl. pogoni Sandfläde, ON. Hr. 
‚ Pogon’e „Sanpftüde”, Collect. oder Subſt. 
1); die Heidomken (Bebeutung 2); die 
(gu altjl. pisanü gejhrieben, gemalt, bunt, 
je vrata, oj. Pisany miyn Scefmühle, bier 
Stüder, bj. $ 4, 12); die Softer- 
hinterm Softerleigen (altſl. wohl 
mter dem Schübenland, zu za hinter, 
N. nl. Strelae Schüendorf, Ar. Stril’dje); 











zufen (ob jlav.%); gr. und U. 
roden ON. poln. Trzebnica, wie 
ect. 8 4 6); Wideleit zu altjl. 
p, ON. poln. Wikielee, Wieglik, Alt- 
nicht erklärt, hier *Viklien „Geftrüppftelle«, 
ften (fiatt Sugeloften, altjl. Zaglavki 
ie Endſtücken“, hier häufiger Flurn.). 

. Wuftrom 1330/52 to Bezem, 1360 
1760 Besem, — wohl faum zu altjl. 
tſchech. B£har, Bähan, jerb. Bezan, 
uff. Bezili, wäre hier Sg. „Beſitz des 
Unferem ON. fait gleich ift tſchech. Bezemin 
des Bezem(a)“. Bedeutung? (Rundbau.) 







































1884: im Zerz, Belauer 
Schilf, DON. tideh. Trsti, 
1); im — (zu altſl. 


e; ukavnice ne u 
er (zu altſl. rati Krieg PR. iſchech. 
Ratik, hier „des Ratike, ©g. $ 4, a); 

u para Dampf, Dunft, of. Abj. parny 
icy, hier ebenjo Pariniey „die Dunfts 
t Bormken (ſtatt Pörmken, zu altjl. 
porub Holzſchlag, ON. tſchech. Porubko, 
bka Hier ebenfo „die Heinen Holzſchlage“ 
eren(ob jlav.? Bedentung?); Klaneitzen, 
altjl. klenü, poln. klon horn, ON. tihed. 
hier ebenfo „die Ahornjtücde*, Collect. 
ohl deutih); Ilgen-Stüde (zu altjl. 
l. jil Lehm, poln. it Thon, ON. kro. 
ka, Ilavka, Er. Il’na, hier ähnlich); 
ON. poln. Görki hier ebenjo „bie 
4, 2); Perjineten (altjl. prühü, polab. 
‚ proch, bj. pröiny, DON. in Medi. 











4, 1); Pillung (su altil. pila, poln. 
DON. tſchech. Pila, poln. Pila, Pily, 
lawa, Pitawka, hier wohl *Pilanki Demin. 
bei ber Heinen Sägemühler, $ 4, 8; 
lan Göffel, junge Gans”?); das Jo— 
javorü Platane, tſchech. javor, poln. 
iſchech. Javorek, poln. Jaworek, hier 
‚der Meine Ahorn fteht“, $ 4, 22); Guß- 
‚Gaft, gostinica „Baftfelo“, hier häufiger 
altfl. selo Ader, sedlo Anfiedelung, ON. 
10, häufig); Lunk, achter Lunke (Igka 
Blur häufig); Marle nen-Wieſe (wohl 
); Do h len (zu altjl. dolü Thal, ON. und 
‚Grumoh (zu altjl. gromada Haufen, 


\ 
































äfntich®);- die ‚Baftein- Gärten 
Gras, OR. tſchech. Pastvina, hier 
84-7, 16); Punteneiz (wohl 
unterirdiſcher Flußlauf, Waſſerſchlund, OR. 
Ponykvyéa hier ebenſo „Stelle, wo 
verſchwindet, um anderwärts wieder 
4 6); Duhleitz (zu altjl. dolü 
olid, hier ähnlich, Dolica „Ihalland“ Collect.  * 
und Heinen Zahreitz en (zu altjl, räka 
Zäreet, njl, Zarẽcje hier ebenſo „Stüd 
Fluſſe⸗ Gollect. $ 4, 3); Butjahn (zu altil. 
‚poln. bocian Storch, oſ. bacon, ON. of, Bacon 
jo *botijan- jü Adj. „Storhplaß, Stordh- 
die großen Hehlen (wohl deutſch); die breite 
ober zu altſl. lava, pol. lawa, Demin. 















ußreigen (Radbarortf.b); 
do ON. und Flur. zahlreich); 
{ fen (ll *plastü, drav. plast, plost 
h er Flurn); Wihdeneig zu altil. 
er! Vidoslav, Viden, Vidna em, ON. 
', hier Videnice [eingegangenes] 
‚ ber Vidna" Patronym. $ 4, a); 
altſl. dgbü Eiche, dabrava Eihenmwalb, 
hier ebenjo, Dabrovka, Dabrovki 
"8 4,2); Preiusmwarens (altil. 
Stüde vor der Quelle, zu pr& vor, 
(, ON. jerb. Izvorica, Izvori (Bach), 
4,6); Güftneigen (altjl. gosti 
Hier Häufig); Schuht ſcharberg 
drehen ?); am Zeetzer Wege Nach⸗ 
jande (wol jtatt in Ofterjande, 
*Ostrosgdy Pl. „die Ostrosgd, bie 
altſl. ostrü jharf, und sadü Richter, 

prnir, ober tſchech. Kfivosud, poln. 
gerechte Richter, Hier alfo „Hof der Ostrosgd 
ten, Lunkenberg (altjl, laka Wieſe, 



















‚ 5 
n Fe ie ebenjo Rokitino 
Der, die (gu altfl. drövo, 
























Hier 
Endſtüce“, $ 4, 8); Piyeiel (zu 
. modidlo, poln. moczydio dlachsrbfie; 
Modidlo, bier. ebenfo, Sg. $ 4, 1); 

fe, ON. iſchech, Biezi oder Biezy, 
„Birficht, oder die Birken“, polab. 
4, 3; $4 2); BWeihjoerlein 
brennen mit einer Präpofition, val. altjl. 
DON. njl. Pogorelec, ferb. Pogorelica, 
liee; ferner ON, poln. Przegorzaly; ferner 
oſ. Z-horjele, nj. Zgorjele, alle drei 
hier mit vy- [meitjl. Präpof. „aus“] oder 
ringsum] gebildet, aljo polab. Vygorelina 
„Brandjtätte”, Abj. $ 4, 16); Brejenz 
— Birke, DR. und Flurn. Häufig); 
n, Eogeloften am PBrietihelungen: 
! , Bufammenjeßung. aus prekü 
poln. Przeczno, ſerb. Prelee, und Iggü 
Hain“, 8 4, 20); Güfteneig Gu altjl. 
„Gaſtfeld“ Hier Häufig); Strammey 
-, PN. tiheh. Stramota, Slromota, Bes 
den (zu altjl, bystrü ſchnell, friſch, klar, 
[Mame vieler Bäche], Weiftrik in Sählefien; 
ik „Stelle am Haren, friſchen, jehnellen Waſſer“, 
ufteinten (jdeint in Beziehung zu ftehen mit 
hrten Güfteneis, zu altſl. gosti Gaft, PR. 

gl. DON. oſ. Hostineey, tſchech. Hostin, pol. 
J. 10 































gu alt, plaz Sandiefne, af. En 

: poln. Plaza, hier wohl ebenfo 
— (zu altſl. drend Kornellirſche 
fl. Dren, iſchech. Drin hier ebenſo, Sg 
fe (zu altfl. Zeelo, tſchech. Zridlo, Doln. 


fect..8 4, 3); Noth-Klanzen (zu 
n fl, klanjee Krummung, Platz, worauf 
ist, OR. hier Klenze, njl. Klanac, Klanc, 
ter eb die langen", auch „Klanzei“ genannt, 
land, S. 34); Fun gal (altſl. agli, pol. 

on. poln. Wegle Wenger, bier ebenjo 
 Dorjenei (zu altjl, drüsinü, tſchech. 
y derb, grob, rauh, ON. tſchech. Drsnik; 
‚feed. Dreänik, Dreänica, Drezanjka; Bier 
derbe Land“, Collect. $ 4, 3); Comens 
in, ON. tichedh. Kamenec, Kamenice, 
Collect. $ 4, 6); Pribehn (zu 
PR. iſchech. Pfibislav, poln. Praybon, 
tiehech. Pfibinice, hier Adj. Pribon, 
Pribin« $ 4 a); Widdeig (ju altfl. 
che, Vid, Vida, OR. iſchech. Vidice, Hier 
m. Leute des Vid, der Vida“ 8 4 a); der 
Schüchberg, gegen Sch üch (zu altjl. suht 





150 


troden, ON. njl. Suha, poln. nn 
teodene Berg“ $ 4, 22). - ⸗ 

50. Jiggel mit Bruchau (Mühle), N. „Bergen. Das 
erſtere 1360 to der Ghygele, 1450 Jegell — zu altfl.igla, 
poln. igla, of. jehla Nadel, ON. poln. Igly, Iggeln, 
unfer ON. genau entjpricht, PL „die Nadeln“ (aud 
Bäume), 54,2, ferner OR. poln. Igliszezyzna, jexb. I — 
Nadlerdorf. Das zweite, Bruchau, 1450 Bruchouwe, zu 
altf. brjuhü, 'poln. brzuch, pola. bruch Baud, Wanit, 
PR. poln. Brzuch, Brzuchota, ON. poln. Brzuchowo. 
Bruchau Weitpr., hier ebenjo Bruchowo „Drt des Bruch, 
Bau“, Adj. 84, d; ferner vergl. ON. poln. Brzuchowice, 
Brzuszez, d. i. alt. *brjuh-isk-jü, — 
(Jiggel it Rundbau). 

Flurnamen zu Jiggel 1848: Jiggeler Biefen 
(j.d. ON); Gain-Forft (ſ. Nr. 83, Glenze, Flurn.); az 
beder Wieſen (Nachbarort, ſ. d.). 

51. Klennom, N. Wuſtrow, 1360 to nn 
Klenowe, 1388 ta Clenno — zu altjl. klenü, tſchech. klen 
Ahorn, bildet PR. und appellat. ON., 3.3. ruſſ. Klenova, tſchech 
Klenov, denen unſer Name hier ganz entſpricht; doch auch 
PR. tſchech. KIen, dazu DON. Klenice, Klenovice, poln. 
Klonow, darnad). Ort des Klen, Adi, $ 4, d, oder „Ahorn= 
ort“, $4, 17. Elennow-Neritz hängen zufammten, — 
deutlicher Rundbau.) 

Flurnamen 1826: Güſtritzer Weide (nach — Nach⸗ 
barorte, ſ. d.); breite Laake (wohl deutſch)y; der Fehl, 
hinterm Fehl (zu altfl. velü groß, ON. po, Wiele, hier 
ebenjo „der große Wald“, Abj. $ 4, 12); Pumsgraben 
(ob jlad.); die Leeftweide (zu altjl, löska Hafelftraud, 
tſchech. 1ESti Haſelgebüſch, ON. ferb. Ljeste, tſchech. L&Sti, hier 
ebenfo, Collect. „Hafelgebüfch“, $ 4, 3); Tribian (j. Nr. 48, 
Harpe, Flurn.); Pained (zu altjl. pajü, poln. paj Diener, 
ON. poln. Pajewo, hier *pajinikü „Gefindeftüd“, $ 4, 9; 
Dortfhü (zu altjl. drad-, polab. dard-, altjl. dradije 
„Dornbujch”, ON. ferb. Draßevo, ganz entſprechend dem | 
Flurn. hier, polab. Dardevo „Dornenfelo”, Adi. $ 4, 17); 
















. kava, kayika Dofle, OR. poln. 
— 8 4, 17); an 
eng); Millern Bahn (tobt 


SD. Wuſtrow 1330152 to Lubbowe, 
‚ to Lubbow, to Lobbow, 1369, 1385 
altſl. ubü lich, PR. ſerb. Ljubomir, 
ON. poln. Lubowice, hier demnach 
des Lub“ Adj. $ 4 d. (Langgeftredt, 


n 1826: Bin ſchholz (wohl deutſch); Bod- 
Lubbauer Wiefen (f. den ON.). 
854: Plieſchei (zu altſl. tſchech. pleso Sumpf, 
tichech. . Pleso, Plesy, Hier ebenfo PL. „die 
Binden (ob ſlav.?); Dranfen, Drenjen 
‚Wald, ON. jerb. Drezga, of. Dreädzany 
g-jani Dresden, hier entweder ebenjo 
58 Waldleute“ $ 4, 11, oder — 






















„das Waldflüd” Adj. 34, 15); Mödeln (ganz ebenjo wie 
ON. poin. Modziel, vergl. aud Mödtki Modilen, ſchech 
Modletin zu altjl. mol- bitten, PR. poln. Modleta); 
Günſchei (zu altjl. gasi Gans, ON. poln. Gaski, Gaska, 
Gasino, hier wohl *Gasije „Gänferneide“ Collech $ 4, 3); 
die Kohlgärten (characteriſtiſch für wendiſche Orte); Klein— 
Rebenſtorf (eingegangener Ort 1360 to Lutteken Reven- 
storp, deutſch); Soröben (zu altjl. zarovü, iſchech. zaryli 
graben, zärovka Saatfurche, ON. Zärov, in Schlef. Saarau, 
bier alfo *Zarovy „die Saatfurden" PL. 84, 2); Dornaft 
(wohl Drenift, zu altfl. drönü Hartriegel, drad, dren Dom, 
ON. ro, Drenisde, hier ebenjo, Drenikte „Dombufdr, 
$4,5); Düpen, Düpen-Wieſen (zu altfl. dupa Hößlung, 
ON. poln. Dupy, Dupki, hier ebenfo, Dupy „bie Löcher”, 
$4 2). 

58. Malsleben, ©. Bergen, 1296 in Malslore,. 
1330/52, 1360 to Malsleve, 1450 Mulsleve — einer der | 
wenigen thüringifchen joweit nördlich gedrungenen Namen auf 
zleben, deutjh, (Rundbau, troß des deutjchen Namens) 

Flurnamen 1857: Zannenplaft, ni 
drav. plast, plost „Hufenland“, häufiger Flurn.); S | 
(wohl ftatt Sogelof, wozu das Demin. Sogeloflen hier jehr 
häufig ift, zu altfl. glava Kopf, Hier *Zaglavy ftatt Demin. 
*Zaglavki „Enbftüden”); Breden (mohl zu altfl. brodü 
Fähre, Furth ON. poln. Brod, Brody, hier ebenfo Furth⸗ 
ftüde- Sg. $4, 1); Sohlflüde (ob jlad.?) Solgä ſſcheint 
die ſlaviſche Überfegung des vorftehenden, darnach 
Flurn. Sohlftüde zu fein, zu altjl. soli Sal, ON. pol. 
Sol, jerb. Soli, hier wohl *Solije Collect. Salzftüde, „Sohle 
ftüde», $ 4, 3); Farbeitz (zu altjl. vrüba, polab. varba 
Weidenbaum, poln. wierzba, tſchech. vrba, ON. nil. ticheh. 
Vrbice, hier ebenfo Varbiee „Weibenftand“, Eollect. $ 4, 6); 
Streick (wohl zw poln. zdroj Quelle, ON. poln. Zdroje, 
Zdrojek, hier ebenfo „feine Quelle-r Sa. $ 4, 1); Tom 
bein (Bebeutung®); Fretien (entweder zu altjl. vrata das 
Thor, ON. tſchech. Vraty, Vratno, njl. Vratice hier *Vra- 
tinof?], ober zu altfl. vrut-, ſerb. vrutükü Duelle, ON. tſchech. 


PP 


























polob. "Glinik, ‚Glind Fe 
„die Bewohner von Gleinz, Re 
(zu altjf. prekü quer, ſchräg, ON. p 
tſchech. Precinov, hier —— 
Prefinice „Leute, Gut des Pröfina*; 
letzteres Patronym. $ 4, 2); Bas 
Rauſchen des Waffers, Kanal“, DON. tjd 
pol. Sopoty Foppot‘bei Danzig, # 
ebenjo „Stüd am Kanal, am raufde 
$4, 6); Güfteneit (altjl. gosti Gaft, 
» hier häufig); Briefen Güftmeib (altjl. b 
„Birfengajtfeld*, zu altjl. bröza Birke); ee 
leska Hafelftraud, ON. iſchech Leskä, ' 
Liesle, hier ebenjo „Hafelbufh”, Sg. $ 4,1); © 
(. oben — Glinik-jani, Glind-jani, Glintan 
des Sehmortes*); Pitjlrgen (und vielleicht 
Pitjöhn zufammengefeht; Pit — draben, % 
unter, Juͤrgen vergl. ON. nfl. Görigt Go 
Berg, vergl. DON. nfl. Podgorje Podgier, 
Pödhorky, tſchech. Podhori Podhorn, alſo 
Podgörki „die Stücke unter den H 
Schiügen (vergl, ON. poln. Suczki € 
ferner Suszeze, tſchech. Sus, SuSice, zu all 



























dorf, Eigen, 1289 bona sclavicalia . 
30 —— dorp; to Cremelyn 


: Büstau (mohl untergegangener 

. buh- pochen, PN, tſchech. Buch, Bus, 

t, Buszan, ON. tſchech. BuSovice, Bu$- 

sowy, Buſchlau Wpr,, Hier ebenjo Bus- 

”‚84,d); Loben Breiß (Bereutung? 

ß, das erſte niederdeutſch, Das Iehtere zu 

re, ON. njl. Breze, Brözje, hier ebenſo, alſo 

Birken“); Roleis (zu altjl. kalü Sumpf, 

ce, hier Kalice „Sumpfjtüd“ $ 4, 6). 

„ ‚©. Wuftrom, 1342 to Rebbelde- 
108062 to Revensdorp 1360, to Revenstorpe, 
torp, 1360 to groten Revenstorp, to 

torp (auf der Feldmark zu Nr. 57 Lubbow) 


en (Kat); Garbeneiß (zu altjl. grübü 
polab. gorb, garb, ON, kro. Grbice, klr. 
‚ hier, *Garbinica „Hügelland 8 4,6); Sur 
ie Stüce hinter dem Hügel“, zum jelben Stamme 
N. fir. Zahorby, ganz unjerem Flurn. Zagarby, 





















Sa 



































De ob wu Bere (u a 
ON. ſ. klen, poln. Klonöw, hier 
sad; Sugel oh laltſt. *Zaglavy 
Kopf, Ende; hier häufiger Fluen.), 


Flurnamen 1823: Nerei, 

Nachbarort Nerit); Drec-Fungahl (u a 
wegiel Kohle, ON. poln. Wegle Wengeln, 

„sKobfenbrenmerplag* Collect. $ 4, ae S 
Kreimeigen (altjl.. krivü krumm, ON. 
ebenjo „das Irumme Land“ Collect. $ 4, 6); D 
atjt. dolü Thal, ON. u. Flurn. Häufig); 
(wohl deutſch); Ploſten (altjl. *plastn, 
land“ (häufiger Flurn); Pafjareit: 
poarii Waldbrand, DON. ko. PoZar, hi 
Posarik „der Heine Waldbrand« Sg. — 
ein Zuſammenhang mit dem nächſteu Wi e 
(ju altjl. zaryti umgraben, iſchech. zärorka © 
iſchech. Zarov; Hier wie das tſchech. Appellat, 
Saatfurden» 84, 17, 8) mit braven. Ausfprade: Zarüfki 
Triebeneiß (zu altjl. trebiti roden, ON. poln. 7 
bier ebenfo Trebnica „das Rodeland“, Collect. 
Lundei (gu altjl. ledina Unland, Lehe, ON. » 





gen, 1365 ‚usen hof 10 Tune, 
- Tuene, 1450. Thune, | 1449 
zu altjl. tuni, tuneje umſonſt, 
od, OR, the. Tndehody, Netuniee, 
— Tunja*, $ 4, ©. (Dorf zerſtreut, 


: Der Klatz-Buſch, achtet Klak 
b, Baumſtumpf, ON. tie. Klädsko, 

„Glatz“, hier ebenfo Kladsko, bj. 
6“); die Harper Mühle (j. Harpe, 
finger Moor (zu altjl. pröscka Hag, 

ON. nl. Pröseka, Presika, Presek 
ebenſo „Waldaushau“, Sg. $ 4, 1; vergl. 
©. 35: „Behand ſich der Kohlgarten 
höheren Seite der Dörfer, jo lag der 
' am der niederen Seite. Died war 
‚ ber als Schweineweide und Gemeindeforft 
Perporn (Bedeutung? wohl kaum zu 
polab. parpart Farnkraut, ON. jerb. 
*Parpartne, Adj. Farnkrautſtand? her 

11 






































‚, der Bela”, Patronym. Yan 


Beribeigen (au akt.  krivt 
ce, hier ebenfo Krivien „das 


Te 1330/52 to Besenant, tho 
60 to Bezeuante, to Bezeuant, to Betevant, 
= al bösü Teufel, iſchech bösny toll, ber 
iſchech Bösno, vergl. Böstno, Bistno 
Ssnaty, Pi. „bie Bösngta, Bösnetar, $4, c. 
ndbau.) 

190: Grämweigen (zu altjl. krivü 
‚ Kfivice, hier ebenjo Krivice „das 
34,0); Popap (gu altil. popü Priejter, 
DOM. tie. Popoviee, nj. Popojce,; in 
Pupz, hier wohl *Popadi, polab. Popac 
‚84 6). 

Goitau), NO. Elenze, 1360 to Boytene 
Boteue, vnde de molen to Boteue, to 
3 man to Boytene (Boytene Böttger 

8 











dübee, dube®, d. i. akt. 
H; Nohndrick-Felde 


Berg (mad) dem benachbarten Belitz, 


lenze, 1760 Bischof — deutjcher 
j le Rundbau.) 

n fehlen (bie deldmark gehört zu Clenze). 
Clenze, 1330/52 to Bosen, to Bozene 
ft, PN. poln. Bogustaw, tſchech. BoZa, 
Bozny, DON. jerb. Bogojewo, ſſchech. 
alich Bo?any, Pl. „die Bozan, BoZen«, 

Rundbau.) 

847: Perſein (zu altjl. prüh, weſiſl. 
6, ON. iſchech. Prachov, hier *prühjina — 
„Staubfeld“, $ 4, 7, Collect); Qahsftüde 
 Gereut, Hag, ON. poln. baz, Kazy, hier * 
); Klintftüde (zu altjl. klinü Steil, pol. 
klinek, ON. ruſſ. Kliny, tſchech. Klin, Kliny, 
i „die Heinen Seilftüder, 8 4, 2); Jus-⸗ 
"Suftneien, zu altjl. gosti Gaft, gostinica 
häufig); Luntneitz wohl zu altjl. ledina 
ON. njl. Ledinica, d. i. altjl. ledinica, 
nica „Unland, unbebaute Stelle”, Collect. 
berg, unner Bau (nieberd., oder zu altſl. 
t. iſchech. Buk, Buky, hier ebenjo BI. „die 
29); Küpelftüde (vergl. ON. poln. Kope- 
‚ Kopaliny, zu altjl. kop-, Bedeutung ?); 
(zu altjl. slama Stroh, ON. nfl. Slamnik, 




























Bst: der Tremeneiß (most zu altſl. 
N. uſl. Travnice, hier ebenjo „Brasplag“, 
neue Wiefe vor dem Gayn, der Gayn 
Wald, Adj. gajinü, ON. poln. Gajne, 
‚ Wald“, Mi, $ 4, 15); auf dem 
‚altjl. viru Duelle, Wafjerwirbel, ON. 
Vir, hier ebenjo); im Schwendel (Be 
>, 
2: Sieleitz feld, Sieleitz wieſen (zu altil. 
Siedelung, ON. iſchech. Sedlice, hier 
lipp (eingegangene Ortſchaft, zu altſl. 
fe, ON. bulg. Prilep, tſchech. Prilepy, 
DON. a. App.); Böhlenbrüd (eingegangener 


Eifen, ON. nfl. Zelezno Eijendorf, hier 
Stelle“, Adi. $ 4, 15); im Mollen, 
zu Nr. 82, Gafjau, zu altjl, mladü 
. Mladje, hier polab. Moldje „das junge 






































Soböslav, Soböstoj, 
tſchech. Sobötuchy); Klohnſſen (ent 
d, poln. klon Ahorn, OR. iſchech. Klenice; 
ci Beugung, Sumpf u. j. w., worauf der 
ſich fügt, ON. njl. Klance, Hier ebenſo); 
u altjl. dolü Thal, ON. tro. Doljanci, 

ohl*dolinica „Ihaljtüd" Gollett. $ 4, 6); 
ju altjl. nora Wildhöhle, Fuchsloch, ON. 

ferb. Nura (Bad), fro. Nurkova, hier 
bei dert Fucsföchern« Abj. $ 4, 16, 8); 
5:Wiejen (ſcheint Zuſammenſetzung, altſl. 
Biejengarten”, zu lag Hain, Au, und sadü 











des, der Goda- * 


BEN Bee Ne ER 


ti t Sogelefen “Zaglavki ie End: 
Kopf), im Deuh (dal. ON, poln, 
‚ Bedeutung? Altil. doj „lactatio 
— Dojäl, Doj£in, Dojdeta, ON. 
































; Güfteneig, am G. (an — 
r — altſl. gosti Gaſt, gostinica „Gaſt⸗ 
Stiege (wohl zu altſl. groza Graus, 
zny hoͤßlich, geht, ON. of. Flur. 
Weg, hier Groznica „Schredensort”, 
) Bils (su altjl. vlüg-, poln. wilZenie 
wlööny fendt, ON. fehlen); Dummeitzen 
Eiche, ON. ſerb. Dubinica, poln. Dabnica, 
Eichenholz“, Gollect.$ 4, 6); im Rutjeitz 
ruta Raute, ON. poln. Rutno, Rutkowice, 
ieleig= Wiefen (beim Dorfe, zu altjl. selo 
Siebelung, ON, tſchech. Sedlice, hier „Siedel"- 
54 6); Zomfterlafen (fieht aus mie 
fawki zu altjl. samü, poln. sam, und poln. 
lawki Storlad Dftpr.; aber mas bedeutet: biejer 
Pdf, Hey vergleicht tie. Zamost [+ Lavky, 
Uferbänfe jenjeits der Brüder 77) 
Gledtber(g), W. Bergen, 1450 Gledeber — wenn 
aus den mangelhaften urkundlichen Nachweiſen 
aber nad) der Form des Dorfes (Nundbau) 
12 




















Kiodeko, tie. Klädsko 
Abj.); Solonftüde (altfl. soli 
— Solyna, tro. 


D „Damm, mftüdtes . 
hmbränken-Gähs (daS erfte 
ng bon e. PR., vergl, ON. tſchech. 
haft Glatz, Ort des Wambera; 
Wamböfinek [zu Wambino Ort 
en des Wamberar; das Ganze: 
ütchen“, 84, 49); Roladenftüde 
nſl. kal Lade, Dem, kalk, ON, tihedh. 
lief, poln. Kaluga, hier *Kalek „Heiner 
einem PN.); Bleiftüden (wohl deutſch); 
fl. Zeebe Füllen, ON. poln. Zerebki. 
. „Fällenftüder); die Sämingftäde (wohl 
(Anzeichen eines untergegangenen Ortes ?); 
altfl. dolü Thal, ON. u. Flurn. Häufig). 
W. Bergen, 1296 Rudolfus miles 
lam Gorenthin (ob biejes oder A. Dannen— 
‚Gorde (v. Hammerft.), 1614 Görde — zu 
ſchlimmer, gorje wehe; goréti bremen, 
„Schweſterleid“, altjl. T&&igorü, poln. 
im Leid“, ruſſ. Gorislav „vom Leid 
„bom Brennen berühmt"), ſerb. Goreta, 
*Gorela, ON. ſerb. Goratevo, Goralin, 
Goreczyn, das letztere ift genau unſer ON. 
des Gorgta“, Wi. $ 4 e. Mit altl. 
1. göra, polab. gora, brav. „Tgora, Tgöra* d. i. 
ng ber ON. Göhrde durchaus nichts zu thun. 
Rundbau.) 
nen (0. 3): Mükerfeld (zu altjl. mokrü 
Mokro, tſchech. Mokre, Mokrä, hier ebenjo, 
naſſe Feld“, 3 4, 12); Hinten im Dohl (altſl. 
ON. und Flur. Häufig); Glenzitüde (wohl 
NO. gelegenen Clenze, |. d.); Plooftftüde 
ı12* 
























& 






































(aftff. *plastü, drab. plast 
ea bei Bits, adhter | 
wilzenie Feuchtigkeit, 0]. 
Brodenminkel, achter Srode 
„Buribftäden 84,22); Hafen } 


gosti Gaſt, goslinica „Gaftfeld”, 
Sieleik (zu altfl. selo I sed 

























*Zaglavki „bie Endſtücken⸗ zu Sr 

96. Gohlan, N. Glenze, 12% 
1760 Golau — zu altjl. golt daft, 
Fem., tſchech. Holis, poln. Golisza, 
ferb. Golifevo ete., aber auch appellat, 
jerb. Gola, tſchech. Holy, Hole, ** oh, 
lahle Ort, Ubi. $ 4, 12. 

Flurnamen 1840: Dumbrügge 
Eihwald, ON. poln. Dybrowa, ' 
„teiner Eichenwald·, Sg. $ 4, 1); Scheer 
Meideland, ON, nit. Ziri, Ur. Zirava, 
ahnlich „Weibeland“); Scheibi (ua 
weich, ON. njt. Zidien, Zid&a, Zita, Häeh. Z 
*Zidice „bie weiche Stelle“, Collect. $ 
(zu altjl. krüli Rodeland, DR. jerb. 
v Kröanjah Greutjchad, hier *Krüiöinien „ 
$ 4 6) Detfhön (wohl zu altjl. dradi 
dard-, ON. ferb. Draßevo, Dradevica, Ar. I 
Demin. zu altjl. *Draina, hier Dartina, 
land“, Adj. 84, 7); Groß-Plußtein, A 
(rad) einem PR., zu altjl. pljuskü Schall, 
tfcheh. pluskati, pliskati, iſchech. plusk Gep 
plusnik SPlätjeherer, Hehe). plisniti befubeln, P 
Plusnik, OR. poln. Pluski, Pluskwianka, 
of. Plusnikecy, hier *Puskotino „Ort des 









tfl. bystrü raſch, fließend, Kar, 
ca [Name vieler Bäde), hier Bystrik 
84,4); GroßeBüden, Rl- 
{ ie Plooſten (altjl. *plastü, dran. 
ufeland*, Häufige Blum); Sileigsdeld (u 
Siedelung, ON. tſchech. Sedlice, hier 

lung, guter Ader", Collect, $ 4, 6); 
ON. tie, Dvor, Drory, nit, 
„Hofplag"); Immung (zu altfl. 
ON. poln. Imionek, Imionki, hier 
Meisfein (altjl, meida Grenze, 
hier ebenfo „Grenzftüd“, Abi. $ 4, 7); 
ü Verbot, ON. oj. Flurn. Zakaznja, 
das verbotene Std“, Abi. $ 4, 15); 
ıng?); Juleitzenberg (altjl. golü 
hier ebenjo „Lahle Stelle“, Collect. $4, 6); 
trebiti roden, ON. poln. Trzebnica, 
„Rodeland“, Collect. $4, 6); Rufsmwein (ent: 
10 „Amſelfeld“, zu altjl. kosü Amſel, ON. 
sovo polje, fir. Kosovec oder *Kozovino 

dp“, zu altjl. koza Ziege, ON. Hr. Kozyna, Kozova, 
Koſahn (vergl. Hr. ON. Kozyna xc., zu 
Do ſen (wohl zu altjl. *jasa baumlofe Gegend, 
ON. poln. Jasna, hier ebenjo „Lichtung“, Abj. 








































4, NW. Clenze, 1330/50 dre man to 
tome Goleuans, to Coldevanze — ber 
ie fo mande ein Spigname, *Golovasy „die Kahl: 
Ohnebart· Pl. Gegenjah ift Tlüstovasy, polab. 
die Dihtbärte“, ſ. Tolſtefanz weiter unten 
Name Hier ift gebildet von altjl. golü Tabl, 
vgsü Bart, vergl. ON. iſchech. Holovousy, das- 
bier, PL. 8 4, c. (fein Rundbau.) 

amen (Sat.): Pluifineigen (emtmeber zu altjl. 
pleso Sumpf, Zümpel, Adj. plesny, plesnik 
ON. ſſchech. Plesy, ro. Pleso, poln. Plesnica, 
»Sumpfland“, oder zu altſl. pl&Si fahle Stelle, 




















99. Golan, NW. Lüchow, 
zu erflären wie Nr. 96, Gohlau „der fo 
Flurnamen (Rat): Kußwein 
ON. ſerb. Kosovo, Kosovo polje, 










bier Kozovina „Ziegenfelb», $ 4, 
Koszewo); Zriebeneiß (zu altſl. 
Trzebnica, hier ebenſo Trebniea 
Scämielneigen (zu altjl. smel-, 
Rohr, ON. poln. Smielowo, hier 
$.4,.6; oder zu altjl, smola Theer, 







































‚ hier ebenfalls 
Collect. & 4, 6); Kuhlneigen (wohl 
kalü Sumpf, ON. poln. Kalniea, wie hier, 
„Sumpfitelle“) ; A baben G. (u 
Gaft, gostinica „Gaftfreund“, ee ; 


(*Zaglavy „Enbftüden“ zu altjl. glava fo 
Reifen —— end mie 1 


a — 


land“ Zeleniea); Boddeley (zu aliſl. Y 
ftätte, ON. iſchech. Bydlo, vgl. Nr. — 


Ort war aber wohl Rundbau und wie der 
name befagt, von Wenden bewohnt, p 
Flur namen fehlen. 
102. Gühlitz mit der Gühlitzer Nüßte, 
1281 datum in villa Guliz, 1360 to Gulitze — 5 
gul-, guljati ſchwelgen, PR. fehlen, ON. ff 
Hulice, fir. Hulköv, Hulcze, poln. Gulin, 
wie tſchech. Gulice „Familie Gula”, 
(Rundbau, aber vorn und Hinten offen) 
Flurnamen (fat): Wieneitzen (gu 
| Mein, of. winien Meinberg, ON, njl. Vinica 
ebenjo „Weinbergaftüde“, vgl. den — 
erſt 1713 eingegangen ift). 
















ante, $4 16 (Deut 


ven (Rat): Kooſten (dev Flurname ift das— 
., aber ältere Form — Kostno „Knochen— 
RKreimeib zu altjl. krivi krumm, OM. 
hier Krivicee „frummes Stück“ $ 4, 6); 
zu altil. viru, tſchech. vir, poln. wir Quelle, 
dl, DON. nl. Virove, ferb. Virovei, Virine, 
de Land an der Quelle $ 4, 6). 
N. Elenze, 1750 Kokath, bei Manede 
altjl. *kukati, tſchech. kukati wie der 
altſl. kukaviea, nf. kukawa Sudud; ferner 
, of kukas guden; PR. ferb. Kukii, tjchech. 
ON. tiheh. Kukov, poln. Kuköw, Kukowa, 
‚in Sachſ., hier Kukaty Pl. „Die Kukatar 
einige einzelne Hänfer). 
en (Kat): Güfteneig (goslinica Gaftfeld, 
bienten (wohl volfsetymologifch ſtatt Mathieken, 
, pol. motyka Haue, Hade, ON. poln. Motyeze, 








e» 8 4, 6); Sooto ſen (u 

j. Flurn. Zakaznia, hier Zakazne 

*, $4, 15); Ciebröde (gu altft. Yubü 
i. Libhost, ON. ten. 





i, hier 
— Ropf, Eine, — 842; 
*brovari, oſ. browaf Brauer, poln. 
uhaus, hier alſo Brovat „der Brauer“ 
id, Haus), $ 4, 1, 18). 
N. Lüchom, 1360 to Lusen — zu altjl. 
, poln, ua Sumpf, Tühnpel, Pie, 
Louäna, hier ebenfo „Sumpfort“, Adj. 
. no DON. poln. Luzin, Zufino, Weftpr., 
— Rundbau, jetzt Reihendorf.) 
847: Baanſen (wohl zu altjl. bagno 
ıgno, nf. Bagenc Bagenz, d. i. bagnici, 
le", 84,9%); Storz, Storzberg (wohl 
iſchech. Störk Sand, Kies, ON. Stürza 
Sterezyn, Stereze, hier ebenfo Sterd’e, 
Ster&ina, Collect. oder Adj. „Sandberg", 
; Sageloften (*Zaglavki „die Endſtüdchen“ 
Häufig); Ploft (altjl. *plastü, dran. plast, 
d", häufiger Flurn.); Güſtneitzen (aliſl. 















ee zu en 
Pyrjaty  quedteneich, hier. 















Nie Strach*, 8 4 & aber 
4 1); Rroiper Hintermühle 


ed“, Wi. 84, 8); Ariemarie 
die Luhmke (zu altjl. lomü 
ch, ON. ls Lom, iſch. a 


—2 (atefl. uch Ader, sedlo Siebe 
Sedlice hier ebenfo „Siedelungsfelb“, 
ebeneih⸗Feld (j. Flurn. zu Nr. 111, 
En (wohl zu altjl. gasi Gans, ON, 
wohl Gollect. Gasije „das Gänfefeld“); 
(wohl deut); Mortjäh (u all. hr, 
tſchech. chrt Windhund, Jagdhund, 
ice, oj. Khortnica Stortnit, hier entweder 
Eollect. *Khortije „die Meute, die Meute: 
die Duhnbötice (altfl. dabü Eiche, ON. 
‚Dabowica, Dobowiee, hier wohl ebenjo, 
Eichenwald“, $ 4, 9). 

N. Glenze, 1760 Moddau, Maddau 
, Bedeutung? PR. poln. Madota, ON. 
‚ Medlenb. 1248 Madesin und Madſow, 
Bier. Madowo „Ort des Mad(a)*, $ 4, d. 


——— 














Hrädky, in Pommern 6 
BESTE (URN 
tſchech. plany, poln. — 
—— Boden, ON. nit. 
ebenjo „flaches oder ödes Land“, € 
im Porrein (zu altſl. raj Garten, 










Mi. $ 4, d); Brömbid (viel- 
ii, zu altſl. porabit Holsichlag, 
844); Grabomer 


abeln Stramey (zu altjl. strümü ab- 
Strmol, jerb. Strmovo Stramite in 
Collect. „abſchüſſige Stelle‘, $ 4, 3 
He; die fangen, die runden Schüfte: 
it umficher, foll aber wenigftens berjucht 
aliſt. Eisti Ehre, PR, nl. Cistilo „Cistilo 
*Cistilovo „Ott des Cistilo”, $4, d; oder 
, PN. poln. Czestobor „der mit Gfüd 
Castolov „der mit Glüd jagt“; Ichteres 
ü lauten und könnte dem Flurn. hier 
alſo Gestolov-jü [eingegangenes Gut] „bes 
8 4, 1%); Prof. Hey dent an *Cestolava 
Sogelof (*Zaglavy „Endftüde”, zu alt. 
; auf Scheideitz (zu altjf. Zid-, Zidükü 
, Ziea, iſchech. Zidenice, Hier *Zidice 
 Stüd«, Gollet. 84, 6); im Zerrüthzeits 
- Gründe Wüh (vergl. ON. poln. Gra- 
2); im Sohred (zu altjl. Zarü Gluth, 
h. Zd’är, Zd’ärek, hier ebenfo, polab. Zarek 
d⸗ 84,8); auf Jajebohm (ob zu altjl., 
baumloſe Stelle?, oder zu altjl. jazbina Wild⸗ 
Soſterfach (CLocal. PL. *na Jastrob ah, zu ON. 
15% 














































Waſſertiens (Bebeutung®); das. 
Korn, njl. 12, hrz, ON nl. RZno, kr, 
*ReZ, *Ro2P); die Shmalen (wenn 
Theer, Pech, DON. iſchech. Smolnä, Hr. 
Adj. „die Theerſchwälerſtellen, Erdpech 
Saritden (zu altjl. zarovü Furche, tjd 
tie. zaroyka Saatfurhe, ON. tjhe 
Saarau, bier *Zarovki „die Saatfurden 
Jerftüde (deutſch); die Wungahlſtüche 
wegiel, polab. wagel Kohle, ON. poln. Wegle 
ebenjo, PL. „die Koflenbrennerftüde” $4, 2); die 












m, $4b, au alt. mihe, PN. 
6); Pipeerfen (dran. usſprache für 
Graben, poln. jar Thal, njl. jarek 
Jarek, Jarki, Bier Pojarki „die 
PL $4,2) „das Schwicpfer 
Baftabend (deutſch); Schulzen⸗ 
cten); Sieleitz gärten (zu altſl. 
g. ON. tſchech. Sedlice, hier ebenfo 
‚Collect. $ 4, 6); Planeig (altjl. 
Planica, hier ebenfo, „flaches ober 
5 Collect. $ 4, 6); Gr. und A. 
— ON. of. Flurn. Priwica, Pfiwicey, 
dung Privienica? Oder zu altjl, prövozü 
R. di. Porevan Perevozec, tſchech. Pfivoz, 
bergangsftelle« [über den Mühlbad] Collect. 
en (zu altjl.ZuZeli Käfer, Wurm, Uns 
, hier ebenſo Zuzelice Unge⸗ 

84 6). 


jorf, W. Bergen, 1360 to Oldendorpe, 
ip — deutjch, aber trob des Namens Rundbau. 
men 1843: Loosken (zu altjl. lazü Hag, 

n. bazy, tſchech. Laz Looſen, Er. Lazky, hier 
Heinen Robeflider 84,8, oder zu altfl. njl. 
ſd, ON. iſchech. Loza, Lozice, Er. Lozövka); 
(nad) e. Fam.⸗N); Starreigen (zu altfl. 
ferb. Starina, Stariina, Griechenl. Staro- 
*Starica, Collect. „altes and“ $ 4, 6); Beejen- 
altjl. jezi Igel, ON. poln, Jezewo, oj. Jezow 
wohl Eollect. Jeä'e, d. i. *jezije Igelwieſe · 84,3); 
Brodgärten (zu altjl. brodü Furth, OR. poln. 
y bier ebenjo Sg. ober PL); Kaliſien (zu altjl. 





































































(Rundban) 
die Heide am Wirrelisterg 
ON. nfl. Vir, ſerb. Virovo, 
am Strubel« (des Mühlbaches); 
zen grund (vgl. ON. Müten hier, 
Ponm,, Bedeutung?); im 
J auf dem Soloff (ftatt Sogelof, 
fat. 0% . ferb. Zaglavak, das häufigere 
—— altſl. jarükü, nfl. jarek 
jar Thal, ON. kro. Jarek, Jarki, fx. 
okyj jar, hier *Jarice „das Ihalftüd“, 
die Wiefenhöfe (darakteriftiih für 
te); anf dem Puleit (zu altjf. polje Feld, 

. Poljiea, hier ebenſo „freies Feld“, Collect. 
ı Prohftad (zu altjl. prostü gerade, PN. 
cum Prostki Proſtlen, tſch. Prost&jov, 
ek, Prostak“, $ 4, 6 ober appellat. 
a eld“, F 4, 4); Hinter der Gotſche (zu 

. gord Wald, ON. ſerb. Gvozdac, tjced). 
e, poln. Gwozdz, Gwozdziee, nj. Gözd, 
faft alle diefe ON., Demin,, entſprechen 
genau, hier aljo „der Heine Wald“, $ 4, 8); 
ienfene Ader, der Schlamientenberg (zu 
dj. poln. stoma Stroh“, ON. poln. Stomianki, 
men hier ganz entjpricht, Bebeutung „die Heinen 
.$4, 8, oj. bedeutet slomjanak Strohlorh, 
—— Pl. Stomjanki ganz wie hier!); 

ze (Bedentung?); die Sieleigmiefen (zu altſl. 
fer Siedelung, ON. tſchech. Sedliee ebenfo 
jen“, Collect. 8 4, 6); auf dem Geift 
, zu altjl. gvozdi, njl. gozd, gojzd Wald); 





"wii. jerb. Vilan, ON. te. 
poln. Filice, hier alfo „Leute des 
.8 4 a); Golefanter Tuft, das 
Bd dj. Gohlefang Nr. 84, Nachbarort); 
‚Heine Ortſchaft NW. Glenze, ſ. Nr. 84); _ 
Stüde (wohl deutſch); der Thieskoten— 
Langenei-Berg (ob deutſch?); das 
u altjl. kalü Sumpf, ON. ſerb. Kaljevica, 
in Griechenl. Kalica, Hier ebenfo „Sumpf: 
„6) der Guſtneizen-Berg (altjl, gosti 
„Gaftfeld«, hier Häufig); das Lonſack-Feld (zu 
Hain, poln, Iagü Sumpfönben, ON. poln. Eaäek, 
der Heine Sumpf“, $4, 8); Weg nad) Did- 
RE Digfeihen Rx. * bie Goreizer Heide 
eigen Mt. 103); die Prezierberge (zu altfl. pri- 
DOM. poln. Przyzorz „der Ausblick“, 
hier. PröZir „am Weideland», Sg. $ 4, 1). 
NO. Elenje, 1368: 2 man to Retze (?, 
— zu altjl. reka Fluß, ON. nfl. Relica, 
oſ. Redicy Rietſchen, hier wohl ebenjo „Drt 
iß ect. 54,6. (Nicht mehr deutlicher Rundbau.) 
Blurnamen (Kat): Jüsneitz (zu altjl. gosti Gaft, 
Gaſtfeld“ Hier häufiger Ylurname); Erieveneih 
































e. 1814 er 
set zu all. sndgü, poln. Snieg Schnee, 
— hier wohl Collect. Snög’e 
Der andere Ort, Kreyenhagen, ift wohl 
ach nicht deutſch, jondern gehört zu altſl. 
gend, Nand, Grenze, ON. nil, kro. Kraj, 

poln. Krajewo; Fluß Rränte, Krainte 
Elbe (Grenztluß); Kreyen hagen tmäre 
hagen, Krajno „Örenzort“ Adj. $4, 15; 
des Gaues Drevani mit dem Bardengau. 
(Kat): Stapel (zu altjl. stibli Stamm, 
ON. poln. Steblewo Stüblau Wpr., tiheh. Steb- 
x abulih). 
[. Schwiepfe, NO. Clenze, 1296 villa Szweput, 
jwiebke — zu altjl. *svepetü, ruſſ. svepetü, 
fr, svepet Baumböhlung für Maldbienen, 
Stod wilder Bienen, ON. of. Schwepnig (Sepiey), 
nitz d, i. altjl. svepetinica, hier polab, Svepet, 
f für Waldbienen“, 8 4, 1. (Mit mehr deut 
‚, born und Hinten offen.) 
(Kat): Gülein (zu altjl. golü kahl, 
, tufj. Golino, nj. Golin, hier ebenfo, Ad}. 
“34 16); Pleißeneigen (ju altjl. *pleso, 









































‚84 11); Sotoften (ftatt 
‚ Kopf, hier *Zaglavki „die End 
ftüde (zu altſ. Igka Wieſe, ON. 
eleitz, hier häufig, wie ON. tided. 
Siedelung); Sarıme, der Sarmo= 
des Brachen (zu altfl. brodü Furt, 
1, hier ebenfo); Rojahn, Kojahns 
& FR., vergl. ON, poln. Kujaty, Kujawa, 
der⸗Heide (zu altjl. mokrü naß, OR. ruſſ. 

kr&, Mokrä, bier ebenjo „Naſſenheide“, 


NW. Bergen, 1304 Sterle Wan. II. 
11 — zu altjl. starü alt, PN. tſchech. 
poln. Starkowo, Starnice, Starzeein; 
„die Starela, oder vergl. ON. poln. Ster- 
Opr., ferner ſſchech ON. Stary laz Starlit (2). 
au.) 

en (Kat); Ledigs (ob ſlaviſch?). 

, NO. Clenze, 1289 bona slavicalia 
} 1296 villam Suthene — zu altfl. Zutiti 
ätiti merten, PR. tſchech. Citek, oj. Citen, 
'kov, dire Üiteny „die Citen“, PL. $ ä,e 


en 1841: Die Plooſſen (ftatt Ploften, 

tü, drab. plast, plost „Hufenland“, hier oft); 
(altfl. lisü Fuchs, ON. ferb. Lisica, hier ebenſo 
‚Colled. $ 4, 6); Klagen (altil. klada 
poln. Klodsko, the. Klädsko Glatz, 
ru 15); Römftüde (altjl. rovü Graben, ON. 



















































*Tlüstoygsi, Tolstovasy h 
Gohlefanz „Golovasy“ die Kahlbärte, ji 
dicht, fett, polab. tolst, drav. taust, 
vergl. appellat. ON. njl. Tolsti Vrh, fer. 
fir, Tolste, Tolstaja, ruſſ. 
40 (Rundbau.) — | 
Flurnamen 1846: Rof⸗ Stücke 


gelliener. Feld (d. i. Zebeliener gelb, f. ; 
Schulzendienſtland (davakteriftiih für. 
Große Soloften, Heine Soloften, So! 
graben, Soloften am Karmitzer % 
*Zaglavki „die — 
Groß⸗Leich, Klein-Leich (Bedeutum 

















” ‚tjejedh. Dolee, 6 
Collect. $ 4, 6); Deelneig (zu 
 dolinii, A niedrig, dolina 
Dolina; hier c — 





dieſes u bon altfl, meluikii 
der Meer, fir, Melnyca, Milde, 
; Röljchenberg Wohl nad) einem 
6%, Kolat, OR. poln. Kolaczyn, 
; Stragu (ju altjl. strahü Schred, 
h; hier Strachow „des Strach“ oder 
orte, Mj.$ 4 d, $4 17); Ploojt 
drab. plast, plost „Hufenland, bier oft); 
mokrü naß, ON. ferb. Mokro, ſſchech. 
‚ bier ebenfo, Adj. „die naſſe Stelle, $4, 12); 
. krivi krumm, ON. poln Kraywiea, theh. 
ebenfo Krivica „das irumme Lande, Collect, 














ehen, O. Glenze, 133052 to Zarkeleue, 
"he, to Zarkelue — wohl beutjd). 

Kat.): Yüleigen (zu altſl. golü kahl, 
liee, hier ebenjo „Lahles Sande, $ 4, 6); 
altjl. jablani, poln. jablon Apfelbaum, 
ınka, Jablohka, poln. Jablonka, Jabtonki, 
„die Heinen Stüde beim Apfelbaum“, $ 4, 8); 
















in Baftein (zu altſl. pastva 

hier, Er u 34,7); 
Nübe, ON. fro. Repiste, hier 
ct. 84, 6); der BPresleinsBerg 
altſl. stolü Bant, Tiſch, in ON, 
n Bergen, DON. ſerb. Stol (Berg), 
3) He. Stolin, hier *Prestolino „am Stuhl- 
lich, Adj. 84, 16); in den Struſch-Wiefen 
stroza Warte, strö2 Wächter, ON. 
In. Ströz „Wächterwieien)*, $4, 22); 
zu altjl. vranü Nabe, ſchwarz, vrana 
‚DON. iſchech. Vranov, hier ebenjo Var- 
-$4, 17); im Gleim (ftatt Glein, altjl. 
. poln. Glina, Gliny, hier ebenfo $ 4 1); 
Skuhle (zu altjl. rüzi, drav. razi Korn, 
Räno, jerb, Rzanica, hier RZina, polab. 
dv" 84,7); im Köhmreit (zu altjl. 
. tr, Komarevo, jerb. Komarice, hier 
“ 84,6); die Fiefentill-Wiejen (ob 
Flurn. Feihendöhlen zu Nr. 174); die 
. lazü, njl. laz Gereut, Rodeland, ON. 
, bier ebenfo, $ 4, 1, 2); im Dohmbeitz 
, ON. tſchech. Dubice, poln. Debica, 

ca „Eichenholz“ $ 4, 6;) im Löbenjee 
im Trafeik (zu altjl. trava Gras, ON, 
nl, TSavnica Tranitz, ferner Trawitz 
hier ebenfo Travica „Grasplahe 84, 6); in 
eiſch (zu altjf. prekü quer, jhräg, ON. ro. 
‚Pretee, Priöae, ſſchech. Pricno, hier wohl Pröfiei, Predee, 





































Grewes (wohl zu altjl. gribü 
y, iſchech. Heibsko, poln. Grzybno 
hier ähnlich); Camper (zu altſl. 
(, ON. poln. Kepa, Kepie, hier 
, 8 oder Kapy Pl. 4, 2 „die 
ach (au altjl. makli, poln. mak Mohn, 
wa, hier ähnfich „das Mohnfeld“ (9), 
bögen (ſcheint Zufammenfegung, Bes 
Gu altſl. krivi krumm, OR. iſchech. 
Kummes Stu 84, 6); potih 
Gel, ON. nfl. kro. Poljica, hier ebenfo 
0”, 8 4, 6); Neufken (zu altjl. niva 
poln. Niwa, Niwy, Niwki, hier ebenjo 
„84 8); Odendohl (mohl zu altjl. 
Thal, ON. tſchech. Oudoli, poln. 
hier aljo Wadol „das Thal“, $ 4, 19). 
NW. Gartow, 1360 to Ghorleve, 
beutjch, jet Maffendorf, früher wohl Rundbau— 
en 1847: Breeden (wohl zu altfl, bragü 
‚Brög, Bröge, tro. Brögi, tſchech. Brehy, hier 
2, ober PL. 8 4, 2 Brögi, ober Gollec, 
eſell (Beveutung?), Gahrlenfeld (zu 
‚ njl. jarek Graben, Kanal, poln. jar Thal, 
jarki, hier ebenjo „Feld mit Gräben vers 
1; Dombeigen (zu altjl. dabü Eiche, ON. 
tt. Debica, hier alſo Dabica „Eichenfelb“, 
Ten (zu altjl. glina Lehm, ON. poln. Glina, 














































2 Ladiea oder LyWe Eollect. 
nd". (Kein Rundbau, Reihendorf.) 
Lanze und Nemitz 1843: Sagelaften 
, Ende, OR, tro. Zaglavak, hier PL, 
fe 5 4, 8, jehr häufig); das Heine, das 
Moor (Bedeutung ? Vergl. ON. poln. Grajwo . 
- Grzywno Wpr., das letzlere würde drav. 








enamen zu Lanze 1854: Guſchan (mohl 
, nf. gojzd, goln. gwozdi Wal, vergl. 

Izian, dem ber Flurname hier jehr nahe 
Zd’any 84, 11 „die Walbleuter); Bagen, 
(u altil, poln. bagno Sumpf, ON. poln. 
Wpr,, Bagna, Bagniewo, Bagnowo, hier 
"PL. Bagna „Sumpf*, $ 4, 1,2); Zeleips 
n (zu altil. selo Ader, sedlo Siedelung, 
dlice, Hier ebenjo, $4, 6 „das gute Acder— 












A 






















agnif, MWpr., hier ebenfo. Bagnica 
6); hinter. den. Höfen 
wendiſche Orte); Ci gaarte (Bedeutung? 
Zegariowice Segartsdorf, Wpr.; das 
aus dem Deutſchen zu ſtammen, ferner 
a, tidieh. Zehar ete., ſowie die Flur— 
* bei Vafenthien Nr. 183; oſ. Flurn. 
I . &har Uufjeher?); Planten (wenn nicht 
it altjl. plana Fläche, tſchech. plan; Adj. tſchech. 
bier, unfeuchtbar, of. plony wild, 
poln. Plonna, hier Planki „die Heinen 
en“, $ 4, 89); im Grufenfangal 
waglije „hählicher SKohlen[brenner]plag“, 
Graus, Schred, Adj. grozinü, grozavii, 
DON. poln. Wegle, wie hier $ 4, 19); 
. lava, poln. lawa Bant, Sumpfiteg, 
y —— ebenſo, Lavy, Pl. $ 4, 2 ober Lavje, 
m Goſchan (zu altil. gvozdi, poln. 
d, ON. poln. Gwozdzian, tjejeh. HvoZd’any, 
die Makdleuter, S 4, 11); im Stameift (wohl 
h, au altfl. stanü Zelt, Herberge, ON. kro. 
‚StanoviStd, hier ebenfo $ 4, 5 „der Zeltplag, 
4 5); die Beerten Haide (ob ſlaviſch? Be 
jendorf (wohl eingegangene Ortſchaft) 
















9 
auch Lanze, Nr. 171) 1830: im 
vergl. ON. poln. Kronowo, Kronöwko, 


Hei). Zelenä, Hier ebenfo „Grüneberg«, 
hemißberg (f. den ON. oben). 
SO. Gartom, 1760 Niendorf — 













1830: auf dem Landenſuhr ſſcheint 

ng zu fein, altjl. *ledind Zarü „Haibe- 
Ge und zum nädften Flur, „von 
d bom der Laſa⸗, zu altjl. lodina Unland, und 
futh, Brand, $ 4, 19); im Laaſe (altjl. *Hlazu, 
Hag, DON. tie. Laz, Lazy, bier ebenjo, 
BL); im Stüde (zu altfı. studü, of. stud 
‚studenü friſch, ON. ticheh. Studee, poln. 
fo, $4, 12, Ubi. „das kalte Stüde); adhter 
eit, Schleifk (wohl zu altjl. Z1Ebi, nl. Aoh 
h. Zen, Zlibek, hier ebenſo, „der Heine Kanal“, 
heit (mohl zu altſl. pos@ka, tſchech. paseka, 
Berhau, ON. njl. Posckina, fir. Posit, hier 
*, 84, 1); auf dem Soar (zu altjl. Zarü 

15 








): Lieper Plaajt, vor Lieper Plaajt 
it Liepe, A. Lüchow. Nr. 11, zu altfl. 
„Hufenland*, hier häufiger Flurname); 
ll. glava Kopf, Ende, ON. kro. Za- 
„bie Heinen Endſtücken“, $ 4, 8, jehr 
Leftneigen (zu altjl, leska, tſchech. 
iſchech. lesti Haſelbuſch, ON. iſchech. 
jo Haſelbuſch⸗, $ 4 6); Güſtneitzen 
', gostinica „Gaftland“, $ 4, 6, hier 
ne); Krefein (zu altjl. küri Wurzel, 
Strauchwerk, Bud, ON. iſchech. 
, zewice, hier Krevina „Buſchland“, $4, 7); 
(wohl mieberbeutich); am Meejen (gu all. 
ON. nit. Mea, Mjeza Mief, tech. MZe 
jo, oder Adj. MöZino „Stid am Mies- 
84, 15); auf Zeijad (zu altjl. lest Wald, 
ky, poln. Lasek, hier wohl Lesak „Wald: 
4; Stredein-Stüde und Strateins 
altfl. strad- Bedeutung? ON. poln. Straduny, 
1; Kapaden (zu altil, *kada, poln. kacza, 
e ON. jerb. Kadjak, Hier ebenfo „Ententeidh« 
-Kadak $ 4, 4); Sahrfeigen (entſpricht ent⸗ 
} ca zu altjl. Zarü Brand, Gluth, aljo 





















233 


oder Bögun(y), Sg. ober BI. „der (die) Began, Begun“, 84, c); 
im Bleijeneiß, vor Bl., die Bl.-Wieſen (zu altfl. blizü nahe, 
ON. poln. Blizno, Bliznice, hier ebenfo „das Nachbarland“, 
84,6); im Fiftrein (zu altſl. bystrü raſch, ſchnell fließend, 
ON. poln. Bystra, Bystry, tſchech. Bystrany, hier *Bystrina 
„Land am fchnellen Bache“, $ 4, 7, 16); im Mödern (zu 
altil. mokrü naß, ON. kro. Mokro, tſchech. Mokrä, Mokre, 
jeb. Mokrine, hier wohl ebenſo „das naſſe Land“ Adi. 
$4,12, 16); das Klatzen feld (zu altjl. klada Klotz, Balken, 
ON. tſchech. Klädsko, poln. Kiodsko beide „Glatz“, hier 
eenfo „Stubbenfeld« $ 4, 14, 22); die Krönfenftüde (Be 
deutung. Bergl. ON. poln. Kronowo, Kronöwko); Pla ft- 
Side (zu altjl. *plastü, dran. plast „Hufenland“, hier 
häufiger Ylumame); Hinter den Höfen (charakteriſtiſch für 
wendiſche Orte); auf den Stradöhm-Stüden (zu altjl. 
strad- Bedeutung? Vergl. ON. poln. Straduny, Stradomno 
Stradem, hier ebenjo); die Salein-Stüde (zu altſl. soli 
Salz, ON. poln. Solino, fr. Solina, hier ebenjo „Salzſtücke⸗ 
84,16); auf Sabein (zu altſl. Zaba Froſch, DOM. 
poln. Zabino, bier ebenſo „Froſchteich⸗ 84, 16); die 
Güfeneig-Stüde (zu altſl. gosti Gaft, gostinica Gaft- 
Ind Hier Häufiger Flurname); Ranzauer Plaft (Ranzau 
Rahberort, U. Lüchow; altſl. *plastü, drav. plast Hufen 
Ind, Hier häufiger Flurname); vor Güldeneigen (wenn 
nicht verſchrieben für Güfteneigen, zu altjl. glüd (9), polab. 
rold-(?), PN. polab. Goldon in Medlenb., ON. Goldenig, hier 
chenſo Goldonice „Gut de3 Goldon“, $ 4, a oder mit 
chenthetiſchem d ftatt Gülneigen, mie ja aud bei Goldon 
M, Goldenig ON. von einigen angenommen wird, aljo 
Golonice „Leute des Golon Goldon« 2); das Spilon- 
deld (zu altſl. spila, ferb. spilja Höhle, ON. jerb. Spiljani, 
: bier ebenfo Spilany „die Höhlenleute«, $ 4, 11); auf den 
Saghören (zu altjl. gora, poln. göra, drav. göra Berg, 
ON. nl. Zagorje, tſchech. Zähori, poln. Zagorze, hier ebenſo 


! „Stüd hinter dem Berge“, wohl kaum ON. tſchech. Zahorany, 


bier Zagorjany „Leute Hinter dem Berge“, vergl. DON. 
Saggrion, A. Lüchow, Nr. 134). 





Epoche bedeutet. Es Liegt mir 
ing etwa Goethes und 


Bemerkungen über Quellen und Bearbei- 
n Letzteren nenne ich nur bie betreffenden 
auer ſchen Biographie und im 2. Bande ber 
der Philoſophie. Schon theilweiſen Quellen⸗ 
Lebensbeſchreibungen, insbeſondere die 

der Eh schen Biographie von Guifeppe 


Aufenthalt enthält, welche offenbar auf 
n irgenb welcher Art zurüdgehen. Die Haupt 
he türlich der Briefwechfel aus jener Zeit, wie 

in fpäteren Briefen; für beide Gruppen bielfach 
foweit er veröffentlicht ift, wie das ja beim 

hſel allgemein der Fall ift, gerftreut an ben 
en, wo man ſich bie Briefe zuſammenſuchen 
Dutens, in den verſchiedenen Gerharbt’ichen 
im Archiv fir Geſchichte der Philojophie und 

























































aber ſollte, wie gejagt, die hiſtoriſche G 
die diplomatifchen Waffen jehärfen für jene ı 
durdgreifende Politit, durch welche im Testen 
17. Dahrh. der zweite Gründer des b 
Gruft Auguſt mit Recht genannt hat, dieſes 
ſächlich, ſondern bewußt und planvoll feiner 

führte, deren drei Stufen bie drei poli 


2) die Einrichtung der Primogenitur und damit 
barkeit für Beide und 3) die Erwerbung der Ke 
den neuen Geſammtſtaat. Mehrfad wird in bei 
lungen darauf hingewieſen, daß dem Mel [ 
Anſpruche auf die hervorragende Stellung, 
nit nur wie jeinem hohenzollernſchen 
wendige Macht zur Seite ftehe, jondern 





rn führen, von wo ja die 
land zunächſt Herzöge von Bayern — 
ließen Spuren aljo aufgefucht werben 
ihn von dort aus weiter über die 


chlüſſe zu finden Hoffte. 


1. 
Grundtendenz, wie feinen hiſtoriſchen 
pt, liegt natürlich aud jener Gruppe der— 
die deren Ausgangspunkt und deren Bor 
et: dem genealogijchen Unterfuhungen. 
un dieſem Gefichtspuntte aus ift der Werth ver 
den er jeiner Hypotheſe von dem gemeinſchaftlichen 
ar ben Welfen und der italienijcen Eſte bei— 
n Hintergedanten derjelben Hatte ex ſchon 
in jener Schrift, die er — noch unterfohann 
dem Namen Caesarinus Furstenerius, 
annes, der es ſowohl mit dem SKaifer, als 
hält — veröffentlicht Hat zur Verteidigung bes 
nichtkurfürſtlichen Reichsſtände, Gejandte 
ß zu ſenden und an dem Abſchluß der 
zu nehmen, das von franzöſiſcher Seite 
wurde. Schon dort hatte er betont, daß 
gli) den deulſchen Fürſten ein Recht verweigern 
man den italieniſchen anſtandslos gewähre, 
































Antwort aus Modena nod nicht ' 
über Ferrara und Bologna Het 


hatte, benufte er num auch die G 
auf derfelben umujehen. Bon | 





9) An Hörnigt o. d. BEE, — 








im —* fand er die Urkunden, in einer 
er Etſch, dann aud) die Grabmäler der alten 
mit ihren Inſchriften. Aus dieſen 
n, den gemeinſamen Urſprung der beiden 


II. 

 Hiftoifchen Aufgabe gefelt fih, für feinen 
jobena noch eine andere, die uns Leibniz im 
Thätigkeit zeigt, aber aud) erjt dann richtig 
wenn man fie in Verbindung mit den daran 
Hintergedanten betrachtet. Die alte 
der. beiden Familien ſollte erneuert und 
durch ein neues Familienband. Der damals 
unvermählte Herzog Francesco II, follte ver 
mit einer ber Töchter des verſtorbenen 
mm Friedrich von Hannover. Schon waren 
darüber im Gange gewejen, aber ber mode: 
händler, Graf Dragoni, hatte damals durch 
heit die Sache verdorben. Jeßt jollte Leibniz 


ſer —* auch hauptſüchlich von der Herzogin 
elf einer zum Heirathsftiften am ſich ſehr geneigten 
‚wird, fo entbehrt er im Zuſammenhang mit 
, itlage nicht eines wichtigen politischen Hinter— 
Derartige dynaſtiſche Beziehungen Haben im 17. Ihrh. 
€ jehr große Bebeutung gehabt, und im Befonderen 


— von Italien lann dafür Belege bieten. 
16 





























I die jogenannte engliſche Mevolution und 
des Oraniers bort verhindert 
Spanier haben aljo ‚allen ‚Grund 
dieſes Prinzen zu beten, ebenjo wie die 
für. bie. Gefundheit des Papftes;?) denn als 
tom Sam, war Innocenz XI, der entſchiedene 
nlönigs, bereits ſehr hinfällig, und auch 
rungswunſch des Deutſchen hat ihm nicht 


jene ohnehin poltif erugte Zuit aud nad 
dem, päpftlihen Stuhle. Die Spannung, 
defjen Entſcheidung erwartete, mar «8, die 
F in Rom feſthielt, bis endlich aus dem Conclave 
er ber Venetianer Ottobuoni als Alexander VIII. 
ans ein Anhänger ber öfterreighijchen Partei, 

1 und im Allgemeinen einer Verftändigung 
m weniger abgeneigt. Auch ihm Hat ber 
ofort ein. langes lateiniſches Begrüßungs— 
in dem er ihn ermahnt, die Chriftenheit 


er 20./30. December 1689 Brfw. BL. 6/7. 
— 4) An die Herzogin Sophie o. d. Brfw. 
. 70, — 


16* 
























gebracht und bie erfie Berührung 
Kulturielt vermittelt Haben. — 


Dife fe Befbungn 9 di 
Jeſuitenpater € 





er in Rom den 

















e — des Drbens an feine 
m geſucht Durch Fürſprache bei den ihm zus 
er hat dem Pater Grimaldi ein 
‚Königs von Polen an den Schaf 
auch fpäter beim Zaren auf die Er— 
nad China für die Miffionen Hinz 
einen Verſuch, die gebildete Welt 
im Jahre 1697 Hat er eine Aus- 
’ enen Mittheilungen unter dem Zitel: 

ca mit einer empfehlenden Vorrede heraus— 
h durch feine eifrige Parteinahme in dem 
die anderen Miſſionsorden gegen die erfolge 
Je — Zaune brachen. 

ſeine Theilnahme im Einzelnen zu erörtern, würde 
it führen; fie verbiente eine zufammenhängende 
e ‚welche in den Briefwechſeln mit Grimaldi, 
), mit dem Procnrator ber franzöfifchen Miffionen 
mit dein römischen Generalprocurator, dem 
ei u. A. ein reiches noch großentheils unge— 
al vorhanden iſt. 
nur im Allgemeinen betont, daß er aus dieſer 
- Glaubensboten für  jeine wiſſenſchaftlichen 
glihft Nuten zu ziehen ſuchte, ihnen Fragebogen 
men mitgab oder nachſenden ließ, und wenn fie 
ihren anderen Verpflichtungen ihm gegenüber 
n, ihnen die Wichtigkeit ber ihnen geftellten Auf- 
Richtung mit eindringlihen Worten borhielt. 
it und merlwürdig ift endlich der dritte Plan, 
in Rom durchzuführen juchte, und für ben er 

gen zur Geiftlichleit auszunugen beftrebt war: 
ſich um nichts Geringeres, als um ben DVerfuch, 
ebung des Firchlichen Verbots der Annahme und 










































—— don Toscana am Hofe 
it bem Leibniz bon nun an in einer 
blieb. Nah feinem Zode im 
alle jeine Papiere am Leibniz abgeliefert 
) , bie aber ungebrudt blieb, Erſt 
bt’ichen Ausgabe der — 
erihienen. 
Newtonſchen Wertes fteht entfprrßent 
der damaligen Zeit — der dadurch in 
heute herrſchend blieb — Philosophia 
h dasſelbe nur rein erfahrungs-wiſſenſchaftliche 
enthält und bon einer Erdrterung der Grund— 
‚ber Bewegung und vor Allem ber Kraft 






ſſiler mochte eine ſolche als unnöthige 
nicht dem deutſchen Philojophen, der 
iberjeßungen mit ben franzöfiichen Au— 
; — befonders mit Antoine Arnauld — für 
Beſtimmung der Begriffe ſchon eine lehr— 
durchgemacht hatte. Es liegt mir fern, auf 
eren Sinne bes Wortes philoſophiſche Thütig— 
zu wollen, Nur der Anknüpfungspunkt 
e durch feine dynamischen Arbeiten von Neuem 
Al hier aufgezeigt werden; denn gerade in 
find die folgenden zehn Jahre die fruchtbarſten 
Sebens geworden, nicht ohne daß auch hier die 

itgemirkt Hüfte. „Da dieſe Reife, jchreibt er 
am 23. März 1690 — furz dor feiner Abreije 


— 
























aus Ztalin — an Antonie Arnauld, „dazu gebient hat, 
— Geiſt von den gewöhnlichen Beſchaftigungen zu be— 
freien, ſo habe ich die Genugthuung gehabt, mit mehreren 
geidicten Verfonen über Wiſſenſchaft und Gelehrſamleit 
„ Unterredungen zu pflegen, und Einigen unter ihnen habe ic 
meine eigenthümlichen Gedanken, melde Ihnen befannt find, 
mitgetheilt, um don ihren Zweifeln und Schwierigkeiten zu 
lernen; Mehrere von ihnen, melden die gemeinen Lehren 
nicht genugthaten, haben in einigen meiner Unfichten außer- 
ordentliche Befriedigung gefunden, was mid) dazu gebradit 
bat, fie ſchriftlich niederzulegen, um fie jo leichter mittheilen 
zu fönnen, und vielleicht werbe ich eines Tages einige Eremplare 
ohne meinen Namen druden laflen, um fie nur an freunde 
zu vertheilen, damit ich deren Urtheil barüber erhalte. Bon 
Ahnen aber möchte id, dak Sie der Erſte find, der fie 
prüfen fann und deshalb gebe ich bier einen Abriß derjelben.“ 
63 folgt nun — noch don italienijhem Boden — ein 
Verſuch, über feine philoſophiſchen Grundgedanken eine 
ſyſtematiſche Mechenjchaft zu geben; der erfle unter einer 
ganzen Meihe, die das folgende Jahrzehnt bring. 


VI. 


Schon diefe legten Worte enthalten ja aud eine danlbare 
Anerlennung der Aufnahme, die er bei den italieniſchen Ge— 
lehrten überall gefunden habe, und dieſes Lob hat er an 
vielen anderen Stellen in noch gehobeneren Van 
wiederholt. 

Thatſüchlich Scheint man ihm auch überall mit Pr 
jeltenen Sreundlichteit entgegengefommen und behülflich ges 
wejen zu jein, und er hat jebenfalls viele intereffante Bekannt 
ſchaften gemacht, 

Zwar eine Perfönlichteit, auf welche er nit wenig 
neugierig geweſen war, hat er nicht mehr zu jehen befommen. 
„Man glaubt”, Schreibt er auf dem Wege nad) Rom an. die 
Herzogin Sophie, „daß die Königin Ehriftine tobt fei; aber 
fie ift außer Gefahr, und ich werde ie jehen fünnen. Ohne 
Zweifel ift das ein Erfolg meiner Wünjde; denn ich wäre 


k — 





u 
Thatigteit wieber ein charalteriſtiſches Miniaturbild der ganzen 
a. geiftigen Kultur Italiens. An die Stelle der ſtunſt, 
der Dichtung und der Philojophie, welche das Mediceerhaus 
einst unſterblich gemacht hatten, waren jeßt Summeleifer, 
Gelehrfamteit und naturwiſſenſchaftliche Intereffen getreten, und 


—— 


alle dieſe neuen Richtungen waren wieder hier hervotragend 


vertreten. Allerdings bildete nicht der bigotie Großherzog 


Kosmos IT. den Mittelpunkt dieſer Veſtrebungen; er ‚hätte | 


am liebſten die bereits gefammelten Kunſiſchätze veräußert, 
um Geld fire jeine „Penfionen für's Credo", wie man fpottend 
die den von ihm gewonnenen Gonvertiten ausgeſetzten Be 


lofnungen nannte, zu erhalten. Es maren jeine Söhne — 


Fernando und Giovanni Gafton, bie jene alten Traditionen 
in ber neuer Art aufnahmen, und bon denen der erſte die 
Sammlung von ſtunſtgegenſtänden fortführte, während ber Iehtere 
den Maecen und den Mitarbeiter der Gelehrten jpielte, Neben 
dem ſchon genannten Bodenhaufen traf Leibniz dort den, wie 
ex ſich jelbft gern nannte — lebten Schüler Galifeis Viviani, 
den Leibarzt Francesco Nedi, den meitgereiften und ſprachen—⸗ 
fundigen Staatsmann Graf Magalotti — damals Secretair 
der Academia del Cimento —, vor Allem aber den bes 
rühmten Bibliothefar Antonio Magliabechi, wohl einen ber 
gelehrteften Männer jeiner Zeit, aus deſſen latinifiertem 





Namen ein findiger Zeitgenofje das Anagramm — | 


hatte: Is unus bibliotheca magna. 

Magliabechi!!) war der Mittelpunkt einer großen, ir 
das ganze gelehrte Europa ausgebreiteten Correfpondenz ganz 
in der Wet, wie es Leibniz damals jchon erftrebte und fpäter 


erreicht hat. Aus einem armen Knaben und Goldſchmiede⸗ 


fehrling war jener einer der größten Bücherbeſiher geworden, 


der nur unter Vücdern und für Vücher wirkte und fchaffte 


und in jeiner ultradiogeniſchen Lebenswelſe und Haushaltung 
— er ſchlief fogar auf mit einer Matrahe bededten Büchern — 
Anlaß zu mandem Wik gegeben dat, An ihm Hatte ſich 


2) Reumont: Magliabechi, Muratori und Leibniz * Bel 
trägen zur itafienifchen Geſchichte, BL. TI S. 226. 


ık 





— | 
256 


Naturae euriosorum, wollte er möglichjt mit den gleichen 
Zweden gewidmeten, italieniſchen in Verbindung bringen, 
Endlich hat die Univerfität Padua, melde Leibniz von Venedig 
aus aufjuchte, und an ber Namazzini jpäter wirkte, auf den 
Rath des Philofophen eine Zeit lang um deutfche Mathematiler 
fih bemügt und einen berfelben, den Profefjor Hermann, 
einen Schiller der Bernoulli auch für längere Zeit gewonnen. 

Zum Schlufje muß ich hier endlich noch eines Mannes 
gebenfen, der bald einer der gefeiertiten Gelehrten Staliens 
geworden ift, und der für die ganze Nichlung feiner Studien 
die Anregung mittelbar oder unmittelbar duch Leibnigens 
Neife erhalten hat. 

Es ift Ludovico Antonio Muratori, der zur Zeit, als 
Leibniz in Modena war, ebendort als achtzehnjähriger Student 
ih aufielt. Als dann 10 Jahre jpäter bei Gelegenheit der 
nohmaligen Durdforidung des Arhivs durch einen von 
Hannover abgeſchickten Gelehrten fid) deffen Unordnung wieder 
in ftörender Weiſe bemerkbar machte, entſchloß ſich der Herzog, 
dieſem Übel gründlich abhelfen zu laffen. Dazu ward der 
jet in Mailand weilende Muratori berufen, der dann hier 
Ordnung ſchuf, in einen regen brieflichen Gedantenaustaufch 
mit Leibniz Fi zu gemeinjamer Arbeit verband und dann 
ſchließlich die von Leibniz begonnene Aufgabe in feinen dom 
diefem noch zum Theil durchgeſehenen Antichita Estensi 
endgültig gelöit hat. 

Dir tommen damit am Schluß zum Ausgangspunkt zurüd: 

Die Aufgabe, die Leibniz nah Italien geführt hat, ift 
gelöft theils ummittelbar, theils mittelbar in Folge feiner 
Reife. Auch die reihen Anregungen, von denen wir eine 
Neihe tennen gelernt oder angedeutet Haben, die er auge 
geteilt, wie empfangen hat, find vielfah auf fruchtbaren, 
mande ja auch auf unfruchlbaren Boden gefallen. Daß aber 
die empfangenen jedenfalls alle auf fruchtbaren fielen, 
das bemeift die reiche Ernte, die daraus in dem nächflen 
Jahrzehnt unmittelbar aufgegangen ift, das wohl die wichtigfte 
und ergebnisreichfle Seit feines Lebens und Denlens bildel. 





en Autoren, ei 
ge Zeſterfleth auf einer Elbinſel, 





——— — geroößnich 
5 Fern wurde.) Einen twickfich 
ftügen fich, ſoweit id) febe, auf Dietrichs 
v. Roth Geographie der Herzogthümer | 
usgegeben bon Straufe im Stader Archiv VI, | 
Bol. auch v. Beiterfleth, Beichreibung des | 


17 

























en geweſen fei und deshalb Na- 
‚Wenn man aber ben Ungaben in 
— ſich etwas ganz Anderes. 
die oben genannten Orte noch als im 
h gelegen bezeichnet. 
1584 der alten Zählung) wird genannt 
mansi in Veteri terra siti prope ecele- 
em Tzestersvlete noviter construciam 
dem Borstelde, alfo: neu errichtet eigentlich 


wird erwähnt die Filcherei, „van der alten lerlen 
‚an bet na dat ſchor to Sumfleter. 

werben genannt decem. iugera prope ecele- 
] m in Tzestersflete. 

ſtellt Johan Berndes, wonhaftich in deme 
ymme kerspel tome Borstel in deme dorpe 
ete eine Urkunde für das Altkloſter bei Buxte— 


Bun 95. — 9 Nr. 1851 der alten Zählung der 
neßerben. — ) Nr. 2597 der alten Zählung. 
17* 










































ſich in un Namen der Familie, ‚bie 

nannte, Niemand wird leugnen ) H 
ef 5, der zuerft nachweisbare An eines 

; erft im 13. Jahrhundert auftaucht, ſchon 
muß, bie mit dem „Niteften« eines 
nachmeisbaren Gejäfeihtes Zeit- 
nd. Trotzdem ift man gewohnt, das Alter 
don em ganz zufälligen Umſtande abhängig 
it hinauf uns Documente erhalten find, in 
5 erwähnt werden. Von biefem 
it das Geſchlecht von Zeſterfleth Tein be— 
der älteſte bisher befannte Sproß ift der 
erwähnte Helmerd.?) 1316 berfauft ihm 
Jacob Bryg einen Hof in Groß⸗Fredenbeck 
Das verwandtſchaftliche Verhältnis dieſes 
erjcheinenden Brüdern Johann und Mars 
ar. Der Vater der genannten Brlider ift 
von Mushard genannte Bertold ift ein: 
‚viel zu früh angeſetzt und mußte in die zweite 
3. Jahrhunderts gehören, er ift aber aud) nicht 

ern der Oheim dieſer beiden HM) und vielleicht 
des Helmerd. Beide Brüder werden, wie ihr 
genannt. Marquard wird in der erſten Hälfte 

underts faſt ausſchließlich als Vertreter der 
int, zuweilen zufammen mit Bertofd, dem Sohne 
Johann, und Hat jeine Befihungen durch Ans 


e im Staatsardiv, Nr, 937a—d der alten 
Be Mushard, Nitterfaal, S. 569, den Bertold 
bat, iſt mir nicht erfihtlih. Die Herleitung bes 
8 Dänemark iſt Phantafie Mushards. — 10) Dep. 
— 11) Er nennt Marquard mehrfach feinen patruelis 
ihn patruus. 


— — 


en Sind ihm nn 
— „alſo dat Herrn Johann 





drochtetſen, in Loak im Kirchſpiel Freyburg, 
Kruch· im Freyburger gen 
n d bei Stade mit mehreren Zehnten über: 
—5* — Hinze auf alles Gut, das Johann 
Haben und das ihm und feinen Eitern 
d beftimmte zugleich, daß, falls er kinderlos 
ıard die Hälfte feines gefammten Gutes, 
: feiner Schwefter Abele Kinder erhalten ſollen. 
Domdechanten Johann aber jolle Marquard 
ber dejjen Erben 200 Tübeder Marl geben oder 
‚20 Mark verfchreiben.?5) 
mg zu dieſem Vertrage vorgelegen hat, 
ſtimmen. Daß Marquard d. W, 
von Stade?6) gekauft hat, haben wir oben 


















elm. Nr. 76 v. 1367 Juli B — 1972 März 21 
told Kind und Frau Adelheid auf bie 24 Scheffel, 
Godeverd, Sohn des Johann v. Brob,, gekauft 
76. — 2) Dep. Kielm. 73. — 3) Dep. Hielm. 
20. — 2) Und auch von denen bon Nens 
um diefe Zeit eine Familie gebildet zu haben 
n Mai 1 bekundet der Erzbiſchof Albert von 
‚auf Bitten des Dombehanten Johann v. Zefterfleth 



























1390 faufte Marquard don ben 
Meinrich und Hermann von Iſſendorf den 2 
vlethe im Kirchſpiel St. Willehadi in Stade ı 
bon dem Grafen Otto bon Hoya und 


von Nenborpe und Johann bon Stube and 
Nenborpe, Söhne des berit. Wafil. bon Neude 
zu Ehren der h. Dreifaltigkeit, h. Daria, u. 
errichtet und mit Gütern im Kirchſpiel 


mit Hartwig Slamenftorf verheirathet geweſen fein 
mweber Margarete nod) die Ehe urkundlich 
bier wohl aud nicht in Frage kommen. — 
Nr, 87 und 89. — 30) Vgl. über ihn © 9, € 
Bifhöfe don Verden, ©. 109, und Gilhard vb, d. 
Archiv X, S. 17 5, ww 








ie der Familie — ei 
nit dieſem ericheinen die Brüder Johann und 
u des Gerd, eines Sohnes des verftorbenen 
3 ) Johann hatte eine Frau Namens Tibbe 
i Söhne Bertold und Heinrich. Wahr 
er Johann derfelbe, der 1416 als tobt ber 
befien Tochter die rau des Meinrich 
Da — Jahre Helmerd von Zefter- 
12 Mark Rente, die Johann dem 
if feiner Tochtet gegeben Hatte, 
derwandiſcheftliche Verhältnis zwiſc 
Tochter ein ſehr nahes eweſen fei 
Vedenlen tragen, fie für Geſchwiſter zu 
— Hann, da als Helmerds Bruder noch Ivan 
b,34) vier Söhne und eine „Tochter Hatte, von 
Helmerd die Dotalverpflihtungen Namens 
, wie das auch jonft geihah und Recht war. 
dann Johann Zefterfleth als Burgmann 
Es ift mir nicht gelungen, den Zuſammen⸗ 
ohann mit den übrigen feftzuftellen, zumal ein 
Mushard zu Johannes Vater macht, um diefe 
nit nahmweisbar if. Wenn man erwägt, 
ne biejes Johann: Claus, Dietrich und Herneit, 
] jemals bezeichnet werden mit dem charalteriſtiſchen 
enanmt die von Zeiterfleth“, jo hat es faft ven An: 
; „ob. mit Johanı eine andere Familie den Namen 
IH zu führen begann, die die Erbjchaft jener in 
antrat. Es wäre das durchaus nichts 


im Kl. Staats⸗ Archiv, Domſtift Verden. — 32) Dep. 
3) Or. Erzftift Bremen, Nr. 910, — 3) Dep. 





























































anen mit güden breven vnde borghen, 
lat wanne min dochter in sin bedde kumpt 
it se denne desulven güt vnd ghulde vinden 
‚ voy vnde umbeworen, vnde scolen de 
beholden an eren weren brucliken ane 
ghe vnde arghelist also langhe, wente 
mine erven den sulven hern Johanne vnde 
van Tiestersvlete hebben veer hundert 
‚Hamborgher penninghe gansliken vnde degher 
Wanne ick aver de güt vnde gulde losen wil, 
ik id en kundeghen to sünte Peters daghe 
alse he vppe den stül quam, so scal ik en ere penninghe 
‚gheven. Vnde wanne ick denne en de penninghe hebbe 
'betalet des naghesten sunte Peters daghe alse he vppe 
b } quam, so scal min güt quijt vnde loos wesen, 
' mine gülde dar an vinden. Vortmer were 

so min dochter storve ane erve, so scal de vor- 
'benomede -Marquart van dessen vertich marken gheldes 
bintich marck gheldes beholden vnde besitten ane 
— brucliken also langhe, went ick eder mine erven 
hundert marck penninghe hebben betalet. 
vorbenomeden stucke vnde dingh de love ick 

‚Johann Hinrikes sone van Brucberghen mit Johanne 
Daneles sone van Brucherghen, Godevarde hern Johannes 
‚sone van Brucberghen, Johanne van Ovmunde voghede 
io Wildeshusen, Ludere Voslon, Bertolde vnde Johanne 
Stulten hern Bertoldes sone Sculten, Segheboden Mar- 
‚salke, Arnolde hern Wilkens sone van Stade, Arnolde 
Bertoldes sone van Stade, Hinrike Otten sone van 
I e, Johanne van Gropelinghen an truwen mit 
samender hant hern Johanne van Tzestersvlete dom- 
‚heren to Bremen vnde Marquarde sineme brodersone 
van Tzestersvlete, hern Bertolde riddere, Conrade vnde 
Bertolde sinen sonen gheheten van Tzestersvlete, Ber- 
tolde vnde Johanne van Zomvlete, Bertolde vnde Mertene 
vnde Hinrike Gryse, anders ghenömet van Tzesters- 
vwiete, Bertolde vnde Hinrike van Tzestersvlete knapen 


| 


X 


270 | 


vnde eren erven to hern Johannes vnde Marquardes | 
van Tzestersvleten hant, de hir vorbenomet sint, vast- | 
liken to holdene, ane weddersaghe vnde jenegher hande 
arghelist. In ene orkunde alle desser vorbescrevenen 
stucke vnde dingh so hebbe ick Johan Hinrikes sone 
min ingheseghel mit den ingheseghelen miner medelö- 
vere, de hir vorebesereven stat, ghehenght to desseme 
breve, Wy Johan Daneles sone van B 
Godevart hern Johannes sone van Brucberghen, Johan 
van Ovmunde voghet to Wildeshusen, Luder Voslon, 
Bertold vnde Johan Sculten hern Bertoldes sone, Seghe- 
bode Marskalk, Arnold hern Wilkens sone van Stade, 
Arnold Bertoldes sone van Stade, Hinrik Otten sone 
van Lunenberghe vnde Johan van Gropelinghen, knapen, 
alle desse stucke vnde dingh in der wise, alse hir vore- 
besereven stan, de löve wy an truwen mit Johanne 
Hinrikes sone van Brucberghen mit samender hant 
hern Johanne van Tzestersvlete, domheren to Bremen, 
vnde Marquarde van Tzestersvlete sineme brodersone, 
vnde to erer hant alle den, de van Tzestersylete nömet 
sint, vnde eren erven also, alse de vorbesereven stat 
an desseme breve, truwelken vnde vastliken to holdene 
ane weddersaghe, helperede vnde jenigherhande arghe- 
list. Vnde hebben to ener betughinghe uses loftes, dat 
wy dan hebben, alse hir vorbescreven is, use inghe- 
seghele mit Johan Elinrikes sones ingheseghele ghe- 
hanghen to desseme breve. Desse bref is ghegheven 
vnde sereven na godes bort drutteynhundert jar, in 
deme tve vnde viftighesten jare, in deme hilghen daghe 
al godes hilghen. 

Bon 12 Siegeln find nur noch die beichäbigten runden Siegel 
der Johann Schulte und des Segebodo Marjhalt erhalten. 





S6ET 'OBET LLET '99ST LLET '99ET 














— gu9 US goag 
KULT) — — 
— ain vor eee üo 
gg ua LOFT LOPT F6EL oixl FORT GOEL IIOFZGET "CET QCEL H BEET 1 SEET 
FT 2P03 PERS go uva gamad | uveig Pag ug Goa dwausj 
— nn, 
| j rer, Ban 
(8 P a bug (@ 
Bang ° R 'SSET uaBragar 
ha ER 
21ımor  36-8SEL 
FEL 3907 Aer — onbangg ðv pqaouao 
uva mvhoß — —— — — 
"= — — SBET Yan ! Nr 
a UK ı 
uca John ı 
“Usa ı 
u 29 0 * 
FZEL'LIET —— Be FE-OIET og 
wag nuvgog “gaonbaDyE 8129 uuvgoK Fe 
| —_------ — 
‘4 28T 
mm nn nn nn — ——222 — 
"x 


nn — — 







— 
— 













bild zu Stande kam und fange Zeit in N 
de aufgeftellt war, ergiebt die Bemerlung j 
Schriftftüdes. Aus welchem Anlaſſe 
wohl im 18. Jahrhundert, dieſen 
ſudweſtlich von Walsrode gelegenen 
eräußerten, wird ſich vielleicht noch aus 
itteln laſſen. Da aber die 1861 neu erbaute 

n Teinerlei Alterthümer mehr Ange, 
J ausgeſchloſſen, daß das Kuͤnſtwert noch 
I tommen tönnte, 





g zwiſchen dem Probit, dem Rath und 

euten der Kirche zu Walsrode einer- 

Hans Brüggemann amdererjeits über 
1 7} 


Kunſtdenkmale und Alterthümer im Hannoverſchen, 








VIII. 


Die drei älteſten Handſchriften des Michaeliskloſ 
in Lüneburg. 
Von Hand Gracven. 


Bir die Stadt Lüneburg im Mittelalter dank | 
geographiſchen Lage und dank ihren Soolquellen die re 
Stabt unferes engeren Baterlandes geweſen ift, jo bat 
das Lüneburger Micaelisflofter, das um die Mitte 
X. Jahrh. von Hermann Billung gegründet war, jpäter 
in die Stadt verlegt werden mußte?) alle anderen MM 
unferer Provinz an Reichthum übertroffen. Bon den Edi 
die im feiner Kirche angehänft waren, Hatte ſich bis 
Jahre 1698, wo Nidel Lift mit jeinen Genofjen den be 


) S. 8. A. Gebhardi, Kurze Geſchichte bes Klofters 
Michaelis in Lüneburg. Gelle 1857. (Aus dem Manuferipi 
1502 verftorbenen Verfaffers herausgegeben) p. 7 fi. 


277 


tigten frechen Diebftahl ausführte,2) der größte Theil erhalten, 
von dem alten Bücherbeſtande war damals ſchon nicht viel 
mehr vorhanden als heute. 

Da das Klofter mit Benedictinern beſetzt wurde, dürfen 
wir annehmen, daß fie den Regeln ihres Ordens gemäß auch 
fir eine gute Bibliothek gejorgt haben, und die Nachrichten 
über litterariſche Leiftungen einiger Mönde in den erjten 
Generationen 3) laſſen mit Beftimmtheit darauf ſchließen, daß 
ifnen die Hülfsmittel für ihre Arbeiten nicht gefehlt haben. 
re Nachfolger aber in den Zeiten, da die bequemer zu 
lfenden gedrudten Bücher auflamen, haben die alten den 
een Jahrhunderten nad der Kloftergründung entſtam— 
menden Handſchriften nicht gefhägt und deren Pergament zu 
Umfhlägen der Acten im Archiv verwandt oder e8 dem Buch— 
binder für feine Zwecke überliefert.2) Nur fünf Codices waren 
dieſem Schickſal entgangen und fie hatten diefe Schonung 
lediglich ihren Einbänden zu danken gehabt. Sie beſaßen 
nämlich koſtbare Dedel aus edlem Metall und murden deshalb 
nicht in der Slofterbibliothet aufbewahrt, jondern lagen nebft 
den übrigen Sleinodien in den Fächern des Schreine, der 
fd hinter dem ‚Hauptaltar der Kirche erhob und in feiner 
- Witte die „Goldene Tafel“ enthielt. Als fie beftohlen wurde, 
haben die Diebe zwei der Codices mitgehen heißen und zwei 
dere ihres Dedeljhmuds beraubt. Ein einziger der fünf 


2) ©. Die Gefchichte dieſes Diebftahls bei M. ©. Hlosmann), 

durtreffliches Denkmahl der Göttlichen Regierung. Braunſchweig und 
Hamburg 1700, mehrfach wiederholt. — 3) ©. Jo. Lud. Lev. Gebhardi, 
Dissertatio secularis de re litteraria Coenobii S. Michaelis in urbe 
Imneburga. Luneburgi 1755. $$ 5, 6, wo auf Grund von Nad- 
fißten in Trithemii Chronicon Hirsaugiense angegeben ift, daß 
der 1004 geftorbene Erhard, Mönch und Schulmeifter des Michaelis- 
Hofters, Gommentare zu den fünf Büchern Mofe und verfchtebene 
dogmatiſche Bücher gefchrieben hat, daß fein 1028 verftorbener 
Nachfolger Lutger mehrere Commentare zu Schriften des Alten 
und Neuen Teftaments verfaßt hat. — 9) ©. die Aufzählung der 
Handſchriftenfragmente, die ſich als Umfchläge oder in den Dedeln 
von Einbänden erhalten haben, bei Martini, Beiträge zur Kenntnis 
der Bibliothek des Klofterd St. Michaelis in Lüneburg. Lüneburg 
1827, p. 8 f. und p. 16. 








und dem Archibe des Michaclisklofters 
) meil er die alte Copie einer Urkunde 


Staatsarchiv gelangt, 1?) deſſen Beamte 
des Codex die bereittilligfte Unterftügung 
liegen. 
odiees find fogenannte liturgiſche Bier, fie 
Gebrauche beim Gottesdienfte und haben 
1 reihen Außenſchmuck erhalten. Das heutige 
oliſchen Kirche umfaßt alles, was ber Priefter bei 
lungen zu verleſen hat, aber das Miffale ift 
ſch aus verſchiedenen Beftandtgeilen zuſammen— 


Martini a. a. D. p. 68, Anm, — 1) Die Aden 
gl. Stantsarhiv: Alt. Dienft:Neg. II E, Nr. 56, 




























einfegte und fo alle Evangelien ber: 
| der — beträgt zehn: Der I. zahlt 
gen alfer vier Gvangeliften auf; der II. Die 
a 8; der II. die des Matthäus, 
der IV. die des Matthäus, Marcns, 
‚Canon find bie Paratlelberihte des 
im VI, bie des Matthäus und 
aus und Johannes, im VIII. die 
IX. die des Lucas und Johannes 
X. endlich verzeichnet, welche Stellen 
8 mit anderen Stellen desſelben Evangeliums 
An den Rändern der Terte jollte nach der 
Hieronymus jeweilig unter der Capilelzahl 
te Zahl der Canon angegeben werde, 
Barallelftellen aufführte. Im Laufe des 
n dann ber bis zum heutigen Tage übliche 
‚ die Parallelen ſelbſt an den einzelnen Etellen 
machen. Dadurch wurden die Canones über 
er fie wurden noch lange in den Handſchriften beis 
m man hatte ſich gewöhnt, die Canones als 
Codices zu behandeln. 15) 
ones folgt in den Evangeliaren ftets die 
um Matthäusevangelium und eine Überficht 
Gapitel. Eine gleihartige Einleitung — bald 

































Beihel, Die Bilder ber Hanbfchrift des Kaiſers Otto 
zu Machen. Aachen 1886, p. 3 f 














en 
ie Blätter der Handſchrift. Die Schrift, 
e theilt, nimmt darauf einen Raum von 
5m mein. Das für den Codex verwandte Pergament 
x qutes, es iſt ſchlecht geglättet und mangelhaft 
hat überdies mande Löcher und Fehlſtellen. 
ätter tragen feinerlei Numerierung, nad) meiner 
g find es 164, die meiften find in Lagen bon je 
Diet Doppelblättern, jogenannte Quaternionen, geordnet, nur 
am Anfang und am Schluß ift ein Quinternio, eine Lage 
Don fünf Doppelblättern verwandt. Die exfte derjelben enthält 
Aufl die dem Gvangeliencorpus boraufgehenden Stüde: 
Bl ia Brief des Hieronymus: Novum ete. ü 
a. 22 : Plures fuisse ete. 
4a Brief des Hieronymus: Sciendum ete. 
x tb Unterhalb bes Briefes war eine halbe Seite freigebliehen, 
auf die eine jpätere Hand acht Namen eingezeichnet hat, vers 
muehlich Namen von Mönchen, die damals im Klofter waren: 
4 Saxin. Rihehilt. Hoiko. Godescale. Raddahc. Aiko. 





















Be Canones. 
AL. 11a Capitula und Prologus zum Matthäus. 
12b fcere Seite, auf der eine außen violette, innen grüne 
 Ranbleite einen Nahmen bildet um ein weißes Feld von 
gr 155 em Höhe und 11,5 cm Breite. 
a Bierfeite mit dem Deginn bes Evangeliums; LIBER G16), 
En Tert des Matthäus. 
48b Breviarium und Praefatio zum Marcus. 
- 5la Hierfeite mit Beginn bes Evangeliums: INITIVM, 
= 5lb Tert des Marcus. 
- BL. 75a Capitula und Argumentum zum Qucas. 
we 79 b uubeichrieben. 
BL 
— 


— 


80% Zierſeite mit Anfang des Evangeliums: QVONLAM. 
80b Text des Lucas. 
a Capitula und Argumentum zum Johannes. 





16) Die Ergänzung des G zu Generationis und die Zufügung 
Der nüdften Worte Jesu Christi, filii David, filii Abraham hat 
ber Schreiber vergefien, BL. 13b feßt gleich mit den folgenden 
Worten des Gvangeliuns ein: Abraham genuit Isaac, 



































größere und kleinere Felder 


bier mit den Spihen — 
die größeren Felder durch eine zwölf: 


—* des Metallſchmucks Find einige der 
ifte jteden geblieben, die aus bergoldetem Silber 
den übrigen Nägeln nimmt man noch bie Locher 
iefe Spuren entſprechen den Formen des in der 
wiedergegebenen Gebildes (Fig. 1). Man jieht deutlich, 
e Mittelftäd, fein Rand, die Zwickelfüllungen und 
ußern Randes gejondert aufgenageft geweſen 
er an beit drei freien Kanten des Deckels zeigen 
fie mit Metallftreifen beſchlagen waren, und 
urfprünglich auch die Knöpfe fir die Schlichen 
ill beftanden, während jegt die Öfen der Schließen 
auch die Knöpfe aus Meffing find, Nach Gebhardis 
der alte Dedelihmud aus purem Golde, das 
Ducaten Hatte, und zu feinem Beſahe waren 
nebjt 61 Perlen verwandt 

gament dieſer Handjarift ift ſehr Torgfältig 
„es weiſt nirgends eine Fehlftelle auf und ift viel 
d glatter als im Codex Abbatis, Die Blätter 
bier das Format der Dedel, der Schriftraum, 
groß, iſt ftets durch eingebrüdte Linien genau 
t und enthält 24 Zeilen. Die Zahl der Blätter, 
unnumerier find, beträgt 194, die erften 184 
exnionen geordnet, worauf ein Quinternio folgt. 
Schmutzblatt Teer gelaffen, eine fpätere Hand hat 
Vorderſeite ein jet theilweis verwiſchtes Leſeſtück aus 
busepiftel geſetzt, beginnend mit den Worten: Con- 
i alterutrum peccata (= Jac. V, 16). 























Fig. 
nd. N 


289 _ 





Bl. 77 b Darftellung der Kreuzigung. 

Bl. 78a Darftellung der Frauen am Grabe. 
Bl. 78b, 79 a unbeichrieben. 

8. 79 b Bild des Marcus. 

Bl. 80a Zierfeite mit dem Beginn des Tertes. 
Bl. 115b Capitula und Praefatio zum Lucas. 
Bl. 122 a unbeichrieben. 

8. 122 b Darftellung der Geburt Chriftt. 
8.1233 Darftellung der Verfündigung an die Hirten. 
8. 123b, 124 a unbefchrieben. 

8. 124b Bild des Lucas. 

8. 125 a Bierfeite mit den erften Tertworten. 
3. 186a Argumentum und Capitula zum Johannes. 
Bl. 188 a unbefchrieben. 

X. 188 b Darftellung der Himmelfahrt. 

RL. 189 a Darftellung des Pfingftfeftes. 

BL. 189 b, 190 unbeſchrieben. 

Bl. 190b Bild des Johannes. 

Bl. 191 a Zierfeite mit dem Textanfang. 

U. 35 b unbefchrieben. 

BL 238 a Comes. 


Bl. 259 b unbefchrieben. 

Da in diefer Handſchrift die Bilder fo verteilt find, 
daß fie ſtets zwei neben einander liegende Seiten einnehmen, 
waren ehemals, um die Farben vor gegenjeitiger Berührung 
und Abſcheuerung zu fügen, Heine Deden zwiſchen die Bilder 
gelegt, die aus einem merkwürdigen orientalifhen Gewebe 
einitten waren. Gebhardi beſchreibt dasſelbe als feines 
Minen, in das mit duntelblauer Seide kuſiſche Schriftzüge 
eingeſtikt waren.20) Die beiden größeren Inſchriftreſte, die 
fü aus den Seen zuſammenſetzen ließen, hat Gebhardi in 
feinem Buche abgebildet und in den Papieren ſeines Sohnes 
find die Deutungen aufbewahrt,21) die von Michaelis aus 
Gttingen, von Reiske aus Leipzig und von Thchſen aus 
som gefickt waren. Des Iebteren Deutung ward bon 
Dr. Mann an der Königl. Bibliothek zu Berlin, der 





%) Nach einer Mittheilung des Herrn Dr. Neinede, des Lüne⸗ 
burger Stadtarchivars, find die Stofffetzen aufbewahrt im Lüne— 
er Muſeum. — 21) Königl. Bibl. Mss. XXIII, 853, p. 485. 

1901. 19 
























Ba Die Notiz ergiebt, daß 


gen, warn und wo unfere Handſchriften 
dat Gebhardi ganz beftimmte Antworten 
Teider der Kritik nicht Stand zu halten vers 
Anficht des. alten Gelehrten wurde bie 
Codices im Michaelistlofter ſelbſt dadurch 
5 ihr Comes für den 29. September das et 
ie ecelesiae S. Michaelis archangeli aufführt. 
iger Conzil bon 813 ift der 29. September das 
e Hauptfeit des Erzengels 26) und fehlt kaum 
nad dieſem Datum geſchriebenen Comes, 
mung läßt ſich alfo niemals ein Schluß auf 
e Handjhrift machen, 

lt, die Entjtehungszeit des Abba-codex zu 
Gebhardi in der Urkundencopie, die der Codex 
fizterte den Schreiber des Codex mit dem 
{be genannten Abte Rigdag, ber dem Kloſter 
borgeitanden hat. Es ift ſchon an fid) wenig 
ein Abt geftattet haben würde, in einer Hand- 
er eigenhändig zum Gebrauche am Altare angefertigt 
pie einer Urkunde einzutragen, und überdies 
er Shriftharakter, dak die Gopie im Abba-codex 
x zweiten Hälfte des XII. Jahrhunderts gejehriehen 


S. Th. Hoepfner, Die Heiligen in der chriſtlichen Kunſt. 
p- 188. 


19% 


x dem des Eadwi-codex nicht une 





In dem Widmungsepigramm nennt 
bes Buches Godemann, der gegen 970 Abt 
ben iſt. Ein anderes Benedictional der 
of von Canterbury g — u 
et wie das des Aethelwold, b 


penberg, Geſchichte von England I, 396 ff — 


1897) iſt mir nicht zugänglich — 32) ine boll⸗ 
ton der Handſchrift mit Abbildung ihrer fänmt- 
der Archaeologia published by the. Sociely 


es Buches und" Abbildung hier Miniatur in ber 
IV, p. 118-136. 






















6 So ift es ſowohl in den Benedichionalen als auch 

‚Eadwi-eodex, aber in deſſen jüngeren Beftandtheilen find, 
im Eingang des Prologus auf Bl. 2a und des Comes auf 
b, zwei Initialen anderer Art, fie ruhen auf farbigem 
find mit Ranfen ausgejtattet und von rothen Linien 


Auf die Wirkung des Goldes ift auch in den Malereien 
Eadwi-codex großer Werth gelegt, nicht minder in den 














beten Handſchriften der Windefter-Schule, die ſich eben 

dur bon älteren angelſächſiſchen Miniaturen unterſcheidet. 
ift daher die vorherrſchende Farbe in den Ganontafeln 
Eadwi-eodex. Um die Zahlen der in den Canones 
Paralfelftellen überfichtlih zu ordnen, mußte man 
vier, theils drei Columnen haben und ſchuf fie durch 
fünf reſp. bier nebeneinander geſtellte Säulen oder Pfeiler, 
bier eine architettoniſche Belrönung erhielten. Im Eadwi- 
sdex find zur Eolummentheilung ſchmälere und breitere 
ex verwandt, jene beſſehen aus ſchlichten Goldleiſten, dieje 
aus doppelten Goldleiſten mit farbiger Füllung oder 
aus einfachen Leiften mit bunten Kanten. Die Umrahmung 
bee auf den Pfeilern ruhenden Bögen wird ebenfalls ſtets 
durch Goldleiſten gebildet. 
































ih Aer Bilder ahnlich usgeftatte 

‚bie Übereinftiunntung der dortigen Bild 

, die Eadwi den Evangeliftenbildern gegeben 
Die Rahmen beftehen allemal aus doppelten 





fen, die an den Eden und in ber Mitte der Seiten 






bald edig ausladen, und an dieſen Steffen 
del farbiger Blätter angebracht, deren Form auf 











398 





das antife Atanthusblatt zurüdgeht. Den Blättern gei 
fih bisweilen Ihiertöpfe und auch wohl. einige Ba 














Fig. 4. 


berihlingungen, das Erbſtück altnordiiher Kunftübung. Die 
Rahmen des Benebictionals unterſcheiden fi von denen bed 




















——— ſpüter als das Bene— 
dahr 1000, entjtanden iſt. Mo er 


Seren. heil des XL. Iaptfunderts: ge 
















Br erſchloſſen werden Fönnte, an 
xx Kirche die Handfehrift gebraucht ift. 
cu. Bien, wie ED 
men iſt. 


Codex anonymus nennt einen Heiligen, 
fine allgemein verbreitete war, und. zeichnet 
den höchſten Kirchenfeſten mit einer 
orfeier, aus. Der aljo Geehrte iſt der HI. Willehad, 
79 Biſchof don Bremen gewejen war und nad) 
5— n als Schutzpatron der Stadt und ſeines 
1.97) ft es demnach wahrſcheinlich, daß der 
dieſe Dideeje gefertigt worden ift, jo führt das 
, das die Verleihung der Schlüſſel an Petrus 
ceremoniöfer Weiſe darftelft, (Fig. 5, 6) noch einen 
läßt vermuthen, daß die Handſchrift für den dem 
geweihten Bremer Dom beſtimmt geweſen ift. 


N 


2 zu Weit führen, auf die Entwickeluug bes 
z näher einzugehen, bie auch durchaus noch nicht klar 
egt, da man erſt jeit wenigen Jahren biefen Dingen 
get hat. Zwei werthvolle Beiträge zur Geſchichte 
eten die Bücher Stephan Beißels: Das Evangelien— 
VBernward. Hildesheim 18M. Das Evangelienbuch 
[. aus dem Dome zu Goslar. Diffelborf 1900. 
. Wulf, Das Leben des hi. Willehad, Breslau 1889, 





hält Leider fein Heiligenfeft mit beftimmter 











in Münden nufbemapeen ingeliar 
pie der Bamberger Bibliothek ift 
Heinrichs IL. am den Bamberger 
on einem in die Münchener Bibliothek 
ſſeht es feſt, daß Heinrich U. und 
Lieblingslirche in Bamberg geſtiftet 
Zeugen beweiſen, daß die Maler— 































anonymus iſt in einer kleinen zierlichen 
JDahrhunderts geſchrieben, golden ſind die 

ſten über dem Text, die Canonzahlen an 
, die Anfangsbuchftaben jedes Capitels. Dieſe 
om einer tothen Menniglinie umzogen 43) und 
im Codex Gold verwandt ift zu Initialen 
nd Flächen in den Bildern hat es die rothe 


itialen finden wir zum Beginn des Prologus 
d der Gapitelüberficht zum Matthäus (BL. 16a), 

N, dazu fommt ein Z am Anfang der Gapitel- 
(81. 115 b). Aus den geraden Linien der 
— Ranken heraus, die den bon ben berticalen 
und den horizontalen Zftrihen begrenzten Raum 
tigen Windungen ausfüllen. Sie entwideln 
nice und breitheilige, der ftylifierten Lilie nicht 


ar, Smftdentmäler ber Provinz Hannover Il, Lund 2 
“ Hannover 1901, p: 98 ff. — ®) Die rothe Umränderung 
biefen Buchftaben dadurch erreicht, daß erft der ganze Bude 
gemalt wurde und dann das Innere mit Gold aus— 

Auch oben auf den Seiten find die Namen der 
en zumächft roth gefchrieben worden, aber da dieſe Schrift 
wurde fie von dem jpäter aufgetragenen Golde ganz 
bebeet, nun auf einigen Seiten ift ber Goldauftrag vergeſſen worden. 














es einen völlig don 

men, ob feine deder 

angeliften 

Amin Berfünder der heiligen 

als Träger der Inſpiration dienen die Figuren 

Die drei thieriſch gebildeten halten zwiſchen | 
Rollen, zu denen die Evangeliften auf 
r trägt, wie es ſcheint, eine geſchloſſene Rolle 
in Folge deſſen Matthäus ſchreibend dargeſtellt 
Ausdruck des Aufhorchens im Geſicht. Er hat 

20 




















306 


die Rolle über ein Schreibpult gehängt, an dem aud 
Tintenfaß befeitigt if. Marcus hat das Zintenfap au 
fonderem Ständer zu feiner Rechten und taucht geradı 








dig. 5. 


Feder ein, die Rolle hat er mit der Linken über den S 
gezogen. Lucas hält die Rolle und zugleich das int 
mit darin ftedender Feder in der Linken amd erhebt die ) 
im Staunen ob der himmlijchen Erſcheinung. Johannes © 
hat zu feiner Nechten den Ständer mit dem Tintenfaß 


307 


inken Das. Schreibpult und. legt die mit dem ſFedermeſſer 
wafinete Linle auf das offene Buch, die Rechte mit der 
Wer ift vor die Bruſt gehoben. Johannes und Marcus 





Fig. 6. 

d in Worberanficht dargeftellt und wenden den Blid nad) 
ke Ede oben lints (vom Beihauer), Matthäus und Lucas 
nach rechts, denn ihnen erjcheint das Symbol in ber 
‚oberen Ede, Die vier Darftellungen bilder daher zwei 
eng jommetriih angeordnete Paare und biejer Umftand ift 

20* 






— 





























Die Lage Hat demnad, wrfpelnglih nicht 
ic Drei Doppefblätter gehabt. Der Einfgub 
— Anderung möthig, er trennte 


enden. Seile, in Folge deifen wurden die zehn 
des Bl. 79, deſſen Nüdfeite das 
auscabiert und auf der erſten Seite des 


Außenfeite diejes Doppelblatts ein Stüd Text 

die anderen beiden Doppelblätter beide Außen 
eben Haben. 
Bildblätter dem Buchbinder wicht im feiten 
er Blatllagen übergeben wurden, ift e& nicht, une 
er aus Verſehen eine falſche Anordnung getroffen 
m mar den Bildern der Geburt und Ders 
am die Hirten (Bl. 122 b, 123 a) der Pak 
, den Rreuzigung und Djtermorgen einnehmen 
), 78a). 


anlen ſich gleich ihm auf die Achtzahl. In dieſen 
meift Vilder folder Ereignifje ausgewählt, die an 
Feſttagen gefeiert wurden, Drei Bilderpaare 


f Dflern, die beiden lebten auf Himmelfahrt und 
ft. Dazu fügen andere Handſchriften mit befchräntter 
etwa die Anbetung der hi. drei Könige, die Dar- 
ifti im Tempel, den Einzug in Jeruſalem; Leine 
chriften enthält die © Schlüffelübergabe an Petrus, 



























ee Bant lints ſigen fünf und an ihrer 
Mitte nächften Plage, Petrus, mit der 
‚das zugleich einer der auf dev zweiten 
tel faßt. Oben kommen aus einem Halb— 
amel andeutet, elf unten in drei Zaden auge 
hervor und außerdem die Mechte Gottes, 
‚hält. Die Compofition hat der Codex 
‚meiften Glieder feiner Familie gemein, 
em Strahlenkreug, ſtatt deren andere Hands 
eine Aa ‚zeigen, tehrt nur noch in einem nach 


ilder ſind alle in Dedmalerei ausgeführt auf 
ide liegender Federzeichnung und bei der Malerei find 
iehte Farbentöne bevorzugt. Es wird feine eigentliche 
‚erreicht, jondern Lichter und Schatten werden mehr 
‚nebeneinandergefebt. In den Bildern des Codex 
is iſt dies in auffallend harter Weife gefchehen, die 
n find dadurd) ehr fteif und ſchematiſch geworben. 
der Zeichnung verrät der Maler diejer Handſchrift 
tea Ungefhid als andere Vertreter feiner Schule, und 
echniſche Eigenthümlichleiten. Dahin gehört das 
Fehlen der blauen Farbe, die in allen anderen 
der Gruppe reichlich, verwandt wird; z. B. pflegen 
Untergewänder der Figuren hellblau zu fein, die 










daß die Hanbfäift in de 
fee. A sähe Eid 





| 7) ©. Ebner, a. a. O. ©2%8. 
\ Bibliothek befindliche reich illuſtrierte 
N in Echternach entitanden. Vergl. Wi 

























am nädften, zu glauben, da der Abba, 
ber nennt, ein Abt des Michaeliskloſters 
‚Comes beftätigt dieſe Anſicht nicht. Er 
fein Feſt von fpecieller [ocaler Bebeutung, 
auch das Feſt des HI. Benedict, das wir in 


nn 50) 


"der Vlcher ausgeſehen hat, ift uns nicht bekannt. 
j, der den Rüden des Abba-codex bebedte, 
h ein einheimifches Product Lneburgs, er ift ein 
Gewebe, eiwa des X. Jahıh. Ehenfo find die 


daß der Goldſchmuck auf diefem Bude, ber, 

tiger Vergleich mit den Miniaturen ſchon ehrt, 

der Heimat; Eadwis ftammt, im Michaelisklofter 

et worden iſt. Die mähere Erörterung dieſer Frage 

& mir verfparen, bis ich Gelegenheit Haben werde, das 

„Werl der Goldſchmiedekunſt im Michaeliskloſter, 
ne Tafel”, zu behandeln. 


Nachtrag zu S. 296. Die Deutung des einen dunklen 

im Eadwi-codex (ig. 2) hat ſich noch während des 

gefunden. Gin mir befreundeter Theologe, den ich 

am feine Anſicht über den zirtelartigen Gegenftand in der 

Gottes befragte, machte mich darauf aufmerkſam, daß 

Am Cyechiel und darnad in der Apofalypje das Meſſen des 

Hinmlifgen Jeruſalems bejchrieben wird. Als ich die Stellen 

onfjuchte, Fand ic), daß die Vulgata in der Apotalypje XXI, 15 

don dem Mefjenden fagt: habebat mensuram arundineam 
—— 


5; Allein ber Comes des Codex anonymus hat fir den 
A, Mir die Feier des hl. Benedict, der Abba-codex und ber 
Eadwi-codex erwähnen fie nicht. 


bes Object nicht weit gewandert iſt 




















t am Dome, die Säule mit dem ſpiraliſch um— 
ſowie mehrere Heine Arbeiten. Außer den 
m, die Bermvard laut Inſchrift durch feinen 
7) gießen ließ, ift nach Beißel's Anſicht aud die 
 Bijcofsftabes, die im Grabe des 1362 der- 
Biihofs Heimich IN. gefunden ift, aus Bernward’s 
* mit Recht bezweifelt dagegen 
Richtigkeit der Bernithung, daß der Crucifixfuß 
Fi Hiefigen Provinzialmufeum, der ehemals dem Michaelis 
 Üofer in Lüneburg gefört Hat, Vernwardinifch if. 
Da die erwähnten beiden großen Gußwerle erft nad) der 
dam Jahre 1000. unternommenen Romreiſe des Biſchofs ent— 
fanden find, nimmt man allgemein an, daß ihre Schöpfung 
Gerngeregt worden ift durch den Anblid romiſcher Monumente, 
| Denn in Rom ftehen heute noch die marmornen Relieffänlen 
und Marc Huxel, und dort findet ſich die einzige 
Rus dem erſten Jahrtauſend erhaltene Kirchenthur mit chriſtlichen 
Meiefs, die Holzthlit von S. Sabina auf dem Aventin, in 
Bernward gewohnt hat. In ber Ausführung 
Mind jedod) die Hildesheimer Werke völlig unabhängig von den 
eömiihen. Beißel tritt noch befonders der Meinung entgegen, 
Da Bermvard. erit die Kunſt des Erzguſſes aus der Fremde 
mitgebradjt habe und. erhärtet durch mehrere Beweiſe, daß 
Dice Kunft ſchon vordem im Sachfenlande heimiſch geweſen 
a Daflie ſpricht m. €, auch der Umftand, daf Bernward 
Jene Shüe und Säule nicht im Material der rämifhen Vor— 
Bilder Hergeftellt Hat; bie ſchwierige Technik des Erzguffes 
Mürbe er gewiß nicht gewählt haben, wenn ihm hierfür nicht 
übte Meifter zur Verfügung geftanden hätten. 
1901. 









21 

















als Sqchluß der Einzug in Jeruſalem, bie dritte Reihe geht 
— ———— 


if muß unentſchieden bleiben, die beiden Elfenbeinteliefs, die 
in edel Beruardinifiher Handicheiften eingelaffen find, ſcheinen 
Anportartifel aus Gonftantinopel zu fein. Steinfeulpturen 
aus Bermvarb’s Zeit find nur an ber Grabftätte verkteten, Die 
ze bei Lebzeiten ſich richten ließ. Sowohl die 
: der Gruft als Verſchluß dienen jollte, als auch 
er € der in die Gruft geſenkt werden mußte, find 
mit Reliefs gefmliht und dieſe Relichs weichen itonogeaphifch 
ni fnliftijch erheblich ab von den Metallarbeiten und Malereien, 
moraus hervorgeht, daß Bernard jehr verſchieden gejhulte 
— Ztvede herangezogen hat. 
ae die Kunſtpflege Bernward's auf all den 
eten geſchildert und die einzelnen Werte erläutert 
kurzes Anhangscapitel nad, wie das Erbe 
nicht derforen gegangen ift, wie auch feine Nadhe 
Künfte zu fördern beftrebt geweſen find. Eine vor— 
ht nahezu aller Hunftwerke, die Hildesheim im 
Kaufe der Zeiten hervorgebracht hat, bieten die beiden grofien 
| die der Domcapitular Bertram heraus— 
‚bat3) und in denen das Kunſtleben nirgenbs unbe 
dfichtigt geblieben ift. Indeß verbot die Anlage der Werte, 
Über die einzelnen Kumftleiftungen ausführlicher zu ſprechen, 
Mad diefem Umftande haben wir mehrere werthvolle Mono— 
Sraphien aus Bertram's Feder zu danken, 
Ms 1896 eine Reftauration der Domgruft vorgenommen 
Kourde, die ihr die urjprünglichen romaniſchen Formen wieder⸗ 
Begeben Hat, find die Nejultate der Ausgrabungen und Unter: 
Judungen, die bei diefer Gelegenheit angeftellt werden mußten 


















s) Die Biihöfe von Hildesheim. Ein Beitrag zur Kenntnis 
der Denkmäler und Geſchichte des Bisthums Hildesheim. Hildes— 
Feim, U, Bar, 1896. Geſchichte bes Bisthums Hildesheim I. 
zn. » Zar, 189, 5 Tafeln, 199 Tertabbilbungen, XVI 






21* 

















Hälfte des XII. Jahrhunderts, vielleicht 
(1153—1161) entftanden if. 





4) Hildesheims Domgruft und die Fı 
semensis Beſchrelbung ber neuentdeckten 
altazes, — der Domgruft und des 
fußbabens. Hilbesheim, A. ar, 1897. 8 
ilbungen, II und 48 ©. i 


































— — 


“ betitelte Capitel Handelt von einer üüber- 
‚die die Vorarbeiten der Gruftreftanration 
ie neben — in der Weſtniſche der 


war. Man tritt durch die Thür in eine 
Tiefe die im zwei feitlichen Apſiden 
at, und blidt durch eine Öffnung im oberen 
n Eingang gegenüberliegenden Wand in einen 
ihnlichen Raum. Er befindet fi gerade 
tar und muß zur Bergung der Gebeine 
‚gebient haben, der Borraum ift demnach eine 
‚geivefen, die es den Gläubigen ermöglichte, in 
e Nähe und im Angeſicht der Reliquien ihre Gebete 
. Nach Bertram's überzeugender Vermuthung ift 
e geſchaſſen worden, als Biſchof Othwin, der im 
J. 961 nach Italien gezogen war, in Pavia 
te des hl. Epiphanius erworben Hatte, die dann 
IM. Jahrhundert, einem foftbaren Schreine anber— 
auf dem Hochaltare des Domchors aufgeftellt wurden 
hat jet feinen Play über einer der Thüren, 
‚ dem Hochaltar in die Heine Chorfacriftei führen). 
Refultate, die Bertram aus der Unterjuhung der 
Domgeuft ſelbſt gewonnen Hatte, wurden theilmeife von 
ul Jonas Meier in Zweifel gezogen, 5) aber eine meue 
handlung des Gegenftandes duch Bertrams) muß alle 
‚jerfireuen. Es darf als ficher-gelten, daß der vorbere 
heil der jeßigen Domkrypta, der unter dem Vierungsquadrat 
dl, von dem Bau Altfrieds (851874) Herrührt, der feinen 
dom an bie alte von Kaiſer Ludwig gegründete Mariencapelle 
antidte und fie mit der Krypta verband, ſodaß gleichſam 
tine doppelte ſtrypta entſtand. MS zwei Jahrhunderte fpäter, 


9 Br Baugeſchichte Frühmittelalterlicher Krypten. J. Die 

Domgruft (Zeitſchrift fir chriſtliche Kunſt. XI, 1899, 

— 5) Zur Kritik der ülteften Nachrichten Iiber ben Doms 

Kat zu Hildesgeim. (Beitfeheift für criffiche unf XII, 1899, 
©. 117, 147, 171, 209.) 


Apſis N 
die der Chor und die Suypta. ihre heutige Geftalt erhielten. 
In feiner zweiten Abhandlung vertheidigt Bertram auch 
den Biſchof Azelin gegen die Vo 
Kreis lebende Verfaſſer der Fundatio erhoben hat 
in 


Ä 
s 


Pläne find im Gegentheil irefflich und den e 
Bistums wohl angepaft geweſen, aber die Ungunft be 
fen - 


eine deutliche Anſchauung durch die Refle der weſtlichen 
öftlihen Apſis, die Bertram nachweiſt; jene verbergen ſich = 
einem Seller des jehigen Landgerichts, diefe in dem faft 80 m 
entfernten weſtlichen Abſchluß von Hezilo's Dom. Heid 
hatte hier über dem SHaupteingange einen mohlgegliedertw 
wirfungsvollen Thurm errichtet, der aber 1840, meil er bee 
Einfturz drohte, abgetragen werden mußte. Bertram ve’ 
öffentlicht eine Reconſtruction ſeines Durchſchnitis und ei 
altes, 1830 angefertigtes, Aquarell, das fein damalige 
Üußeres zeigt. Daneben ift die alte Facade der firch 
und die des Mindener Doms abgebildet, die beide non 
Hezilo's Schöpfung abhängig zu fein ſcheinen. 


| 





der dem Midjaelisklofter benachbarten 
gemacht Hat.®) Das Gotteshaus genligte 
angewachſenen Gemeinde nicht mehr und 
um Rath befragt über einen etwaigen 
ngsbau. Die Kirche präfentiert ſich heute als nüchterne 
mit rehtedfigem Choranbau. Hehl 
daß in den plumpen Geioölbeträgern unter Ber- 
ug reich profilierte Pfeiler fleden; eine 
g dedte unterhalb des heutigen Fußbodens Die 
auf und die entjpredenden Gapitelle fand 
Beſuch des Kirchenbodens, denn die Pfeiler 
Gewölbe des Mitteljchiffs. Die Formen 
Styl und weitere Nachforſchungen ers 
Pfeiler ſechstheilige Gewölbe getragen haben, 
gözeit an's Ende bes XII. Jahrhunderts zu 
h ſcheinen die Umfaſſungsmauern theilweiſe ſchon 
romaniſcher Zeit herzurühren und dies würde 
chen Thatſache ſtimmen, daß ſchon unter Biſchof 
— das Magdalenenkfofter in Hildes⸗ 
i iſt. Die Entdedung Hehl’s ift um fo inter: 
bisher in Hildesheim frühgothiſche Bauten 
n, und mit Spannung darf man dem Fortgang 
ung entgegenfehen. 
an die Bermvarbsgruft unmittelbar anſtoßenden 
des Michaelistiofters hat ein Hildesheimer Forſcher, 
Bernwarbögruft (Deutſche Bauzeitung KXXU, 1898, 
- Bnerstgnt! in Hilvesheim, Ein Gebentblatt 
Jubifänm 1893. Hildesheim, Steffen. 34 ©. — 
hir Magdalenenkirhe in Hildesheim (Dentmal- 


in 
901, S.2—4, der Auffag ift nicht vom Hehl Telbft, 
ft einem mit Sch. figuierenben Berfaffer). 

















































































cium inorienlali nostrae civitatis parte 
Bell i in domum pacis adiuncto etiam novo 
utavit. Die domus belli, von der hier die 
ie nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, ein 
Wohnhaus, jondern eine befeftigte Kirche, deren das 
alter in Deutjchland mande geſchaffen hat. Sie 
Umwohnern als ficherer Zufluchtsort und pflegten 
Obergeſchoß zu haben, das Vorräthe und Schätze zu 
"nermodjte und. das bie Fluchtigen ſelbſt aufnahm. in 
Gefahr, werm es dem Feinde gelang, in das 
Iner ingen, wo man ihn dann bon oben bejhießen 

Alle Anforderungen, die an eine befeftigte Kirche 
en, erfüllte der borbere Raum der Kreuzkirche 
ringsum laufenden Obergeichoß, und an dem 
einnimmt, war ein ſolcher Unterſchlupf ſehr 
‘jo lange der fie umgebende Stadttheil noch 
Durd), Mauern geſchützt war. Dieſe feinen während 
ber erflen Jahre des Sachfenkrieges erbaut zu ſein und in 
Wokge defen lonnte Hezilo die domus belli in eine domus 
bein, indem er an Stelle der alten Oftmand ein 





















HEHE 

ARTE 

— ——— 

zart: sit Hr IH getiH 
J 
RER A Hr Haınr 











2: 
sfie 
au 88 


ne ne — 



































zweler peinlicher ———— 
am Kronleuchter des Chors hat Bertram 
dh diefer ſilberne Engelsfiguren — hat und 
Thurmen Statuetten der Apoftel. Ob dieſe 
tn Welin's Zeit ober erſt bei der gothiſchen 
geſchaffen ſind, iſt heute nicht mehr zu entſchelden. 
num noch eine Schrift Berkram's ie) zu er- 
e geradezu meifterhafte Erklärung und Mürdigung 
Kunftwerks enthält, nämlich des ehernen Tauf⸗ 


ntfernt und in die dunkle Ecke einer Seitencapelle 
H aber feit dem borigen Jahre in bie Mitte biejer 
idt und erhöht aufgeftellt if. Das Beden wire 
bon den Perjonificationen ber bier Paradiesftröme 
oberhalb diejer Figuren find die Trennungsglieber, 
in vier Felder zerlegen. Die Tremmungsglieder 
en zu unterſt jedesmal das Medaillonbild einer Cardinal⸗ 
über ihr eine Säule mit darauf ruhendem Bruftbild 


a8 eherne Taufbeden im Dome zu Hildesheim (Zeit: 
Kunft XIE, 1900, ©, 129,161), dann feparat ers 
eim, U. Lax. 1900, 3 Tafeln, 8 Textilluftrationen, 
Drei Auffäge von A. v. Behr über das Taufbeden 
Kunftblatt 32, S, 24; Organ fiir chriftliche Kunſt 12, 
h Blätter für Architeltur und Kunſthandwerk 1896, Nr. 4) 
IMd mic nicht zugänglich geweſen. 


3 bon feinem alten Platz im Mittelſchiff des 





























fein abgewogen, die Ausrührung J 
| - Charakterifierens. Das Werk, das im zit 
| XI. Jahrhunderts gejhaffen fein w 
| ſich Milbernus nennt, ift fonft 
eine ber reifften Zeiftungen des ron 
Einer etwas älteren Epoche n 
heimer Monumentalſculpturen, die in 
Adolf Goldſchm idts über die romaniſche 
vom XU. bis in's erſte Drittel des XII. 
Rolle fpielen. Goldſchmidt unterſcheidet in 
Periode drei zeitlich aufeinanderfolgende Style, 
das ganze XI. Jahrhundert hindurch hertſchen 
in tiefftem Verfall zeigt. Seine Werte 
Modellierung, die Falten der Gewänder 


| 1, Die Stylentwicllung der romaniſchen Scı 
| Gahrbuch der tönigl. Breufi, Kunſtſammlungen XXE, 1 































- zuzumveijen find, verhelfen ums die Grabſteine 
in Quedlinburg, die bald nad 1129 ent⸗ 
fen, die Grabplatte des Biſchofs Friedrich 
1152) im Dom zu Magdeburg und die eben- 
gegoſſenen Bronzethüren der Kirche in Notogorod. 
nädjfte Stylperiode, die nur etwa zwanzig 
210) umfaßt, bietet gerade Hildesheim ein 
iel in der Grabfigur Biſchof Abelogs (} 1190), 
nt jharf indivibwalifierten und ausdrucksvollen Kopf 
Die Falten ‚feiner Gemänder find zwar noch ſchematiſch, 

reits voller gerundet und der etwas jüngere Grabftein 
Agnes in Quedlinburg (f 1203) zeigt einen weit 

Faltenwurf. Aus der Hand des Meifters, 
Grabftein gemeißelt hat, ift vermuthlich auch 
über der norbweftlichen Thür der Godehardi— 
angen, das Ghriftus zwiſchen Godehard und 
darſtellt. Auch die Chorſchranken der Michaelis: 

erweiſen ſich als nahe Verwandte, 

‚Den großen Fortſchritt der zweiten Gruppe gegenüber 
— der ſich beſonders in der Ausprudsfähigkeit geltend 
most, glaubt Goldſchmidt nur dadurd erklären zu können, 
dah die Kunſtler ihr Anfchauungsvermögen an Erzeugniffen 
der Bozantinifchen Kleinkunſt gebildet Haben, die ihrerjeits von 
abhängen, gleihfam Gonferven des im Alterthum 
en Gutes waren. Um das Verhältnis der ſächſiſchen 

tur zu der byzantiniſchen zu illuſtrieren, hat Goldſchmidt 

n der Ehriftusbüfte aus dem Tympanon der Godeharbi- 

bie bergrößerte Chriftusbüfte eines byzantinijchen Elfen 
abgebildet, auch zum Vergleich mit dem Adeloglopfe 
Fra Elfenbeinrelief herangeholt, defien Formen «8 ſehr 
Haubfih machen, daß der Hildesheimer Künfter von einem 
derortigen Werke angeregt worden ift. — Die dritte von Gold- 
Mmidt gefonderte Sculpturengeuppe kommt hier nicht in 
Vehracht, da ihr Feine Hildesheimer Denkmäler angehören. 


u 

























Werke über eine ſüddeutſche Malerſchule. Beißel 
Beobachtung gemacht, daß die Malereien des 
[d eine enge Verwandtichaft mit Regensburger 
, und hatte daraus geſchloſſen, daß Guntpold 
Bernward aus Negensburg berufen oder bon 
m in die dortige Schreibſchule zur Aussildung ges 


ilderhandſchriften laffen dieſe Verwandtſchaft 
ten und haben auch ein äußeres Zeugnis 
nis Guntpolds zu Regensburg aufgeſpürt, 
ener Codex, ber aus St. Emmeran in Regens— 
befundet durch einen Eintrag, daß er Eigenthum 
dus geweſen ift. Beißel hatte diejem Stünftler 
‚bon ihm jelbft fignierten Handſchrift (ſ. oben S. 321) 
indere ber für Bernward gefehriebenen Codices zus 
nach Swarzensli's berichtigendem Urtheil ift einer der 
08 Ebangeliar Bernward's, von andrer Hand, ba er 
den übrigen beträchtlich unlerſcheidet und nicht den 
enhang mit Regensburg zeigt. 
‘ njo wie die Megensburger joll noch eine zweite ſild— 
deutiche Malſchule, die in Tegernfee umd Altach, auf die 
Hilbesheimer Miniaturmalerei eingewirkt haben. Den Einfluß 
dlfer Schule Hat Swarzenski in einer Handſchrift, die durch 
den Grafen Keffelftadt in den Trierer Domjchap- gelangt ift, 
borbem aber einer Hildesheimer Kirche gehört zu haben fheint, 
mm und wird darüber in einem neuen Buche Näheres 


U &inen anderen Codex des Trierer Domſchatzes, der auf 
mem erſten Blatt den Vermerk trägt „Liber S. Godehardi 
in Hildensem ;collatus a Friderico primo abbate“, hat 
Utthur Haſeloff herangezogen zum Vergleich mit einer von 
m zujammengeftellten Handſchriftengruppe, 20) die Haupte 
Miilih aus Pfalterien mit veichem Bildfchmuck beſteht. Die 
- 
ww 2%) Eine thüringiich-fühfifche Malerſchule bes XII. Jahrhunderts. 
Shibten zur deutfehen Kunftgeichichte. Heft 9. Strahburg, Verb, 
1897. 49 Tafeln, 377 ©. 
1901. 2 


in 





der Reliquien des hl. "Mauritius verzeichnen, feinen für dem 

ofter des Moripberges beftimmnt geivefen u jein, vom mehrere 

anderen ſieht feit, daß fie ehemals in der Diöcefe Hildesheim 

in Blankenburg und im Kloſter Wülfingerode bei Goslar 

geweſen find. > 
Der vorhin erwähnte Codex in Trier ift ein 

in dem zwar reicher Bildſchmuch vorgefehen war, aber na 

die Zierfeite mit dem Anfang des Matthäusevangeliums zu1 

Ausführung gelommen iftz fie genügt um die 

zu der Pfaltergruppe darzutfun. Daß die ganze 

Hildesheim beheimathet gemejen ift, Tann laum 

werden. Sie hat enge Beziehungen zur Dede der ai = 

lürche, fteht aber in ſchroffem Gegenfahe zu dem Mifier) 


Ratmanns, das um die Mitte des XI. Jahrhunderts ı 
ftanden, einer früheren Stylperiode angehört. Hi 
it für die Pfaltergruppe der unvertenubare Einfluß are 
Kunst, der im ihrer Entftehungszeit jo leicht verſtändlich 
Die Krenzzüge hatten eine lebhafte Verbindung des 

| 


Pr 
















% 
Chroniſtiſche Aufzeichnungen 
aus einem Stadtbude von Münder (14835 —1547). 
| Mitgetheilt von Richard Docbner. 





- Unter ben Stürmen ber Hildesheimijchen Stiftsfehde hat 
Die geſchichtliche Überlieferung der MHeineren Calenbergiſchen 
und Hildesheimijchen Städte in jeltenem Maße gelitten. Da 
üt es befonders erfreulich, daß der Stabifchreiber von Munder 
in einer Handſchrift, ) welche in der Hauptſache die Kämmerei- 
xvechnungen aus den Jahren 1490—1566 enthält, die Kriegs— 
dlige, Zwiſte, Brände und andere Ereigniffe eingetragen hat, 
uf deren Bedeutung für kommende Geſchlechter er durch Finger 
ige am Mande und feine ‚Marcke gar even‘ bejonders 


. 


T. Grftürmmmg Müubers durch die Grafen von Schaumburg and 
Die mit ihnen gegen Herzog Heinrich den Älteren von Lünebnrg 
verbindeten Furſten. 1483. 

Anno 2) domini MP CCCCP LXXXII jare do weren de 
Schomborgesschen unde de van der Lippe, bisschop van 
, bisschop van Palborn, bisschop van Ossen- 
brughe uses gnedighen heren vigent, De heren alle 
toghen vor Munder unde arneten dat korn. Se kemen 
desz morgensz to sessen unde weren wente desz 
avendesz to viven unde stormeden in veer enden. 
Ghot unde de gude patrone sunte Peter hulpen den 
van Munder, dat se vor «den vigenden bliven unde 
behelden ore stath. 





N) Staatsarchiv, Depofitum der Stadt Diündern.g. — 9 I-IV 
4 











— 









to ie unse — 
dar by to hegende unde to hai 
unde hefft darumme hegen laten e 
uns unbillick duchte syn, nach © 
vorfaren thor Lauwenauwe nu sodane u 

3) Darunter fteht, zum Theil beriwifeht 
fuit primus inseriptor hujus libri anno ete. 
| Lage bes Nodenftek iſt mir nicht gelungen fe 








den, d e to male nicht to serivende stan. Alze nu 
je unse sodane bodeschup brochten, so togen wy 


unsen ghnedigen hern unde furder vor 
Bar in: gnedigen leven heren Erike tho 
nde Luneborch hertogen, dat he uns hefft 
— synen voget Welande myt synen 
Darto hefft he uns to hulpe ghedan itlike der 
e, alse Pattensen, $) Eldagessen unde Sprinck 


ı Rande Hand, darunter marcklick to wethende. —?) Der 
g nordw. von Minder. — Hbſchr. Pattesen. 



























de neyn recht. Dat de sulvige hern 
ulborde unde den erven to Munder en 
to bringende_ uppe deme kerkhove to 
de unde muntliken tosede, over deme so 
chach. Darumme hebben sick de holtgreve 
— kumpanen de swyne, de se in dat holt 

det hadden, weder uth ghedryven. Darumme 
y de radt vorbenomt worden ghebannet van den 
‚van Locken. So hebben wy thom lalesten eyne 
bt myt one ghemaket in desser nabeserivene 


— ete. (es folgt die im Calenberger 
— -n. 891 regeſtierte Urkunde). 


on. Brand der Stadt Münder. 1510 Mai 10. 


Marcke gar even. 

nm godes borth dusent viffhundert dar na in dem 
jar am fridaghe nha der hymmeltvarth Christi 
5 Munder utbgebrent uppe viffe unde vertich huse 
ete. In welck oren noden hebben de erszamen 
vorsichtigen borgermestere, radtmanne unde gantze 
e t der stadt Hamelen den vorbranden tho hulpe 
unde in gesanth tho spiszende dat volck myt 
teren unde brode, dar iho twe foer beers, unde 
e en ock gedan hebben de vamme Springhe, unsze 
Hebben unsz ock gesanth na oreme vormoghe 
unde ander vitallien unde dar tho twe foer bersz. 
wy one samptlyken to dankende hebben unde 
ok wyllich to vorschuldende alle tyd geneget, 

ys geschen im jare, wo boyen berorth. 





1a ber Münderer mit Herzog Erid I. von Galenberg in 
bie Graffhaft Hoya und nad Friedland. 1512—1518. 


| In Freszlanth. 
" Anno domini viffteynhundert und twolf? jare amme 
12) na Petri et Pauli apostolorum hebben unse 





1) pag. SH. — 1) 1512 Jult 6. 


ke 














vannober Pe Aal 
10. Armeelorps  Hergeftelit durch 
3. a 1:25000. ———— 


vr 














— Stremgediele 
BL. 241 X 61 cm. Farbdr. Berlin, 
don Aid, 120000 18. 


14200000, Hannober, — von 
50 . 
















9. ermweit. Aufl. Heransgeg. t 
& v. ©. Nadf. 2 M. 


Schieber. Heimatfshude de 
1:100000, 6 3. 80x 55 em. fa 
20 M. 

Die Stromgebiete des Deutſchen Re 
u. orographiſch dargeſtellt zc. Th. II® 
Statifit des Deutjchen Neidies. N. F. 


Senifmlarie von ber Umgegend 
hauſes bei Zellerfeld. Einbec. Ehlers. 











551 





=. 2. Naturbeihaffenheit. 
Beushauſen. Das Devon des nördlichen Oberharges mit 
befonderer Berhaſicht. d. Gegend zwiſchen Zellerfeld u. Goslar. 
Dit 11 Abbild. u. 1 Karte. — Abhandl. d. Kgl. Preuß. 
geolo ſtalt. N. F. H. 30. 
# iu. Flora der offftleſiſchen Inſeln (einſchließlich 
el Wangeroog). 3. umgearb. Aufl. Leipzig, Engelmann. 
T MD 2. 
eöberichte 48 u. 49 der naturhiftorifchen Gefellicaft 
Hannover f. d. Gehäftsjahre 1897/98 u. 1898/99, 
muögeg. don Ude. Hannover, Hahn. 1. 50 4. 
‚Peter. Flora von Sübhannover nebjt den angrenzenden 
m, umfaljend: das jüdhannov, Berg und Hügelland, 
d, d. nördl. Heilen, d. Harzgebirge, d. nordweſtl. 
u, deren nächſte Grenzgebiete. 2 Theile u. e. Karte 
etes. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 8 A. 












> 3. Land» und Forſt wirthſchaft. 

Mündener Forftliche Hefte. Heft 17. Berlin, Springer. LM. 

‚Jahresbericht d. Landwirthſchaftslammer z. Hannover, 1900, 
J der Geſammtſitzungen der Landwirthidafts- 
Ämmer für die Prov. Hannover. Heft 3. Celle, Schulze. 
2 50 4. 

£ Handel unb Verkehrsweſen. 

Jahresbericht der Hanbelstammer zu Geeftemünde 1900. 

Iahresbericht der Handelstammer zu Hannover 1900. 

Jahresbericht der Handelstanmer zu Lüneburg 1900, 

Iahresbericht der Handelstannmer zu Dsnabrüd 1900. 

Iahresbericht der Handelstammer für Oftfriesiand und 
Papenburg 1899; 1900, Th. 1. 

Mit der bremiſch-hannoverſchen Kleinbahn durch Haide 
1 Moor, Bremen, Winter. 20 4. 

Die Steomgebiete des Deutſchen Reiches. Hydrographiſch 
And orographijch dargeftellt mit bejchreibendem Verzeichnis der 
dertihen Waſſerſtraßen. heil IIb. Gebiet der Weſer. 





353 


7. Numismatik. 

Bahrfeldt. Eine Nachlefe zu d. Beiträgen zur Münz- 
Geihichte der Lüneburger Lande im 1. Drittel d. 17. Jahrh. 
=Numismat. Zeitung XXXI, 411—420. 

Münze und Mevaillen-Cabinet des Frhr. W. Knigge. 
Hannover, Rofenberg. 12 M. 

Numismat. Anzeiger. Herausgeg. von Tewesi in Hannover. 
Jahrg. 31, 32 (1900. 1901). Hannover, Selbftverlag des 
Herausgebers, & Jahrg. 3 M. 


8 Militärwefen und Kriegsgeſchichte. 

v. Diebitſch. Rangliſte der Offiziere u. Ärzte der Kgl. 
Hannov. Armee im Juni 1866. 2. Aufl. Leipzig, Heinfius. 
1M 20 2. 

dv. Dindlage. Unter dem. Hammer. Erinnerungen an 
da Leben in Hannov. Offiziermefjen — Velhagen & Klafings 


Ponatshefte, Mai 1901. 


db. d. Wengen. Die Attade der 2. Schwadron des 
Hamnod. Dragoner- Regiments Herzog don Cambridge im 
Treffen von Langenſalza am 27. Juni 1866 — Allgem. 
Niktär-Zeitung, Jahrg. 76, Nr. 7—9. 


9. Kirde und Säule. 
Lütlemann. Die Parodie Wiershaufen, Kreis Münden. 


: Braunfchmweig, Wollermann. 50 4. 


Meyer. Geſchichte des Kirchſpiels Hänigfen. Hannover, 
Stephansftift 1901. R 
Kleine Hermannsburger Miſſionsſchriften, Nr. 20—24. 

Hermannaburg, Miffionshandl. 1.4 40 4. 

Der Monatsbote aus dem Stephanzftift, Jahrg. XXI 
(1900). 1 M. 

Müller. Beiträge zur Geſchichte des Schultheaters am 
Gymnaſium Joſephinum in Hildesheim. Hildesheim, Lar. 
IM 50 4. 

. Scheffer-Boihorft. Norberts Vita Bennonis (Bijchof 
bon Ognabrüd) eine Fälſchung. Mit e. Excurs „Der Rhyth— 
ms der Sabjhlüffe in d. Vita Bennonis“ von v. Winter: 
fi. Berlin, Reimer. 2 MR. 

1901. 23 






































d ‚des Fürftenth. Osnabrüd — Mittheil 
or. Ber. zu Osnabrüd XXV (1900). 
Sielling. Die freie Waſſerbögeljagd auf öffentlichen 
Geväffern der preuß. Monarchie unter befond. Beridfihtigung 
er Peov. Hannover. Zugleich ein Beitrag zum Deiche und 
Dofferreht. Hannover, Hahn. 3 H- 
zZ 


J 1. Landesgeſchichte. 
Zeder. Geſchichte des ehemal. Gerichts u. heut. Kine 
Ipiels Neuenkirchen. Blumenthal, Seubert. 
Bednanı. Heimathkunde des Reg-Bez. Osnabrüd für 
Schüler. Mit Abbild. u. e. Karte d. Prov. Hannover. 
Denabric, Pillmeyer. 40 4. 
Damlöohler. Beſiedelung des niederdeutſchen Harzgebietes 
HS zur Zeit Karl d. Gr. — Braunſchw. Magazin 1900 Nr, 16, 
Eggers, Das Steuerwejen der Grafſchaft Hoya. Marburg, 


d. Hafjell. Gefchichte des Kgr. Hannover. Unter Be 
MGung bisher unbelannter Actenftüde. II, 2: Won 1863 
rn 1866. Mit 4 Port. u. 2 arten. Leipzig, Deinfius. 
= Mi. 

‚Hübbe. Zur älteften Geſchichte des unteren Elbthals — 
Eorrefpondenzbl. d. Geſammi-Ver. 1901, 57 ff. 

Lutlemann. Die Parodie Wiershaufen, Kreis Minden. 

Wollermann. 50 4. 

Meyer, Geſchichte des Kichjpiels Hänigjen. Hannover, 
Steppanzftift 1901. 

Meyer. Sophie von Hannover — Hohenzoll. Forſch. VII, 
32_49, 

Mittheil. d. Ber. f. Geſchichte u. Alterthumslunde des 
Dafegaus, Heft 10. Lingen, van Aden. 1 HM. 

Niederjachfen. Halbmonatsſchrift für Geſchichte, Landes— 
Und Vollslunde, Sprache und Litteratur Niederſachſens 
dehtg. 6. Bremen, Schünemann. 6 HM. 

23* 





A 


357 
2 12. Städte⸗Geſchichte. 
Held: Gebler, U. Aus Alfelds alten Tagen. Alfeld, 
Dobler. 50 4. 
rich: Karte der Umgegend von Aurich. 1:25000, 
er 13. 64% 62 em. Aurich, Friemann. 


1901. 

Siffendorf: Schulz. Biffendorf, feine en u. Kunſt⸗ 
denkmäler; ein Beitr. z. Orts u. Kunfte 
Geſch. des Fürftenth. — = Hannob. 
Geſchichtsbl. IV, 118 ff. 

Hocker Schulze. Chronik der Stadt Cloetze. Nach— 
richten aus der Umgegend bon Glocke u. 
dem Drömling nebſt e. Gejchichte des ehemal. 
hannob. Amtes Cloetze. Cloetze, im Selbft- 
verlage des Verf. LM 25 4. 

Einbed: Hugin-Munin. Die Hube bei Einbed. Skizzen. 

" Einbed, Ehlers. 1901. 1AM 50 4. 

Schloemer. Einbecks und jeiner Nachbar 
ſchaften Entftehung aus der Altftadt ꝛc. — 
Hannod. Geſchichtsbl. IV, 60 fi.. 145 ff. 

Uri. Einnahme Einbeds durch Pappenheim 
1632 — Jahresber. d. Ber. f. Geld. d. 
St. Einbet f. 1900. 

Boslar: Aſche. Geſchichts-Kulturbilder zc. aus Goslars 

Bergangenbeit. Goslar, Cattmann. 1.025 4. 

Die Kunſtdenkmäler der Prov. Hannover. 
U. Reg-Bez. Hildesheim, 1—2: Stadt 
Goslar. Bearb. in Gemeinſch. mit v. Behr, 
2. bon Wolf. Hannover, Schulze, 


— Die Holzbaukunſt Goslars. Ur— 
ſachen ihrer Blüthe und ihres Verfalls. 
Golar, Jüger. 5 M. 

Urkundenbuch der Stadt Goslar, bearb. von 
6. Bode. TH. 3 (1301— 1335) = Geſchichts⸗ 
quellen der Prod. Sachen. Bd. 31. Halle, 
Hendel. 18 AH. 


—— 


359 _ 

‚Graben. Geſchichte der ſtadthannoverſchen 
Goldſchmiede = Hannob. Geſchichtsbl. IV, 
193 fi. 

—— Beiträge zur Geſchichte des Schul: 
j theaters am Gymnaf. Joſephinum in Hildess 
heim. Hildesheim, Zar. 1. 50 4. 

Mittheiltungen aus dem Roemer-Muſeum 
‚Hildesheim. Nr. 14: Schrammen. Neue 
Kieſelſchwämme aus der oberen Kreide ber 
Umgebung von Hannover u. von Hildesheim. 
Mit 5 Tafeln. Hilbesheim, Zar. 8 MH. 

Herzig. Der große Kableuchter im Dome zu 
Hildesheim — Zr. f. Kriftl. Kunſt XIV, 
13 fi. 

Huber. Der Haushalt der Stadt Hildesheim 
am Ende des 14. u. in d. erften Hälfte bes 
15. Jahrh. — Vollswirthſchaftl. u, wirth— 
ſchaftsgeſchichtliche Abhandlungen. Heraus— 
gegeben von Stieda. Heft 1. Leipzig, 
Zah Schunke. 3 AM 

Gerland. Warum wurde der Biſchofsſitz nach 
Hildesheim verlegt? Ein Beitrag zur Ur— 
geſchichte Hildesheim — Ztſchr. d. Harz 
Vereins XXXII, 2,92 fi. 

Urkundenbuch d. Stadt Hildesheim. Heraus— 
gegeben von Doebner. Th. 8. Hildesheim, 
Gerfienberg. 26 MH. 

Die Woplfahrtseinrihtungen Hildesheims. 
Hilvesheim, Gerftenberg. 1. 20 4. 

Üneburg: Behnde. Albert von Soeſt. Ein Kunfthand: 
werler des 16. Jahrh. in Lüneburg — 
Stubien zur deutſch. Kunſtgeſch. H. 28. 

Ahrens. Zum Wappen der Stadt Lüneburg 
— Hannovd. Geſchichtsbl. 1900, Nr. 41. 

Krüger. Das Wappen der Stabt Lüneburg 
— Hannod. Geſchichtsbl. 1900, Nr. 36, 49. 


m. 

















a ungen | Tagebuch des 
————— tee 
"One fü. Hofsatt and. 3. 1827 





Abdrude des Einbeder Stabtrechts im Jahr 
iebt Schloemer in den Hannoverſchen Gefchichts- 
ig 4, ©. 441, nebenher zwei Berbefjerungen 
'$ 108 den wisenmannen ſtatt dem wesen- 
und in $ 110 gelovet ftatt gelevet. ferner ift zu 

in 37 wachte ftatt wochte; in $54 30 schill. 
hill. (vergl. $$ 53 jowie 141, 142); in $ 69 üft 
zwiſchen eide und der wohl aus Doppeljhreibung 
und zu befeitigen; in $ 136 von alsodanen ftatt 
odane; in $ 137 betenget ftatt betiget, Won ben 
iſt Anm. 2 zu $ 1 zit ftreichen, borger in ber 











u 































; — —— nicht Grundherren, ſondern 


nichs Buch gliedert fi im zwei Hauptabſchnitte: eine 
ie Schilderung der läudlichen Verhältniſſe Niederſachſens 
tbert (S. 1— 268) und eine Geſchichte der Grund» 
. 271-461), es folgen dann noch fünf Anlagen, bie 

fe unb ber Exeurs über die Gntjtehung ber 
ber ben zweiten, hiftorifchen Theil hat Köcher 


hache auf eine Beſprechung des eriten Theils. 
Das Fundament der ländlichen Verfaſſung Niederfachſens im 
ibert ift die Grundherrſchaft, ihr weſentlichſtes Keunzeichen 
das fi), von ber Villicationsverfaffung bes 11. und 
t8 ausgehend, in meift langſam fich vollziehenden 
en Ummälzuugen, ſchon früh. unter ſehr weſentlicher 
ng ber landesherrlihen Negierung, durch Gewohnheit und 
ig und darum erſt immer jueiftiich ſcharf fahbar, heraus- 
bat. Den Hauptbeftandtheil der bäuerlichen Bevölkerung 
im 11. und 12. Jahrhundert die Laten, die Villications- 
Durch die fociale Ständeverfchiebung bes Mittelalters, vor 
Aufkommen des Minifterialadels und die hierdurch, zum 
allgemeine wirthfchaftliche Werhättniffe veranlaßte Inder 
landwirthſchaftlichen Betriebes, die Auflöſung bes Villi— 
t bes, erlangten die Laten die Freiheit, fie wurden aus 
- glebae adseripti mit verhältwismäßig gutem Befigrecht 
& freien Sanbfaffen ohne Beſitz. Ein Theil biefer Land» 
wurde anf neuen, zufanmengeichlagenen etwa auf bas Wier- 
bergrößerten Banernhufen zu Zeitpachtrecht angeſiedelt, der 
weit er micht in irgend einer Form in bie übrige ländliche 
N: 'g aufging, zog im die jegt gerade mächtig aufblühenben 
— ober wanderte in Das oſtelbiſche Coloniſationsgebiet. Bei 
er Wei delung bon der Zeitpacht zur Erbpacht ſetzt in unſeren 
I Gebieten ſchon ſehr früh die adminiftrative Thätigfeit des Staates 
ein, ber das Intereſſe des bäuerlichen Pächters als bes Hauptfteuer- 
Schlers dem Grumdheren gegenüber vertrat, ihm gelang «8 durch 
ie ſehr alkmählich Fortichreitenbe tirthfchaftliche Gefeggebung bie 
Fchere Belaſtumg des Bauerugutes zu mildern, um dieſes wirthe 

Teiaftstüichtig und dadurch fteuerfräftig zu machen. 

Dies find in ben Grundzügen bie Factoren, aus denen bie 
Ländliche Verfaffung Niederſachſens, wie wir fie im 18. Jahrhundert 


©) Köcher, A. Über den Urſprung der Grundherrſchaft und 
Entftehung des Meierrechts im Nieberfachlens. Zeitſcht. 


























I. 1897, ©, 3 fi. 
1901. 24 














ſchon referiert, ®) ich beichränte mich baher in der 
































































373 


e reg der agrar⸗ rechtlichen Verhältuiſſe im 

u Herzogthum Verden. Aus ber Sammlung 
her und ftatiftifcher Abhandlungen des ftaatö« 
‚Seminars zu Halle a. S. Jena 1900. 260 Mt. 
ien über die Ablöfung der bäuerlichen Laften 
Fürftentyum Hildesheim. Göttinger Differtation, 
1900, 


dbeſitverhältniſſt im ehemaligen haunonerſcheu 
 fogeaannten „Großen Freien“ in ihrer 
Entwidelnng. Hallenfer Differtation, Halle 1901. 
 Entftehung einer Anzahl von wirthſchaftshiſtoriſchen 
jien über Niederfachien ift wohl mit auf die Anregung, 
Forſchungen gegeben haben, zurückzuführen. Die löfal- 
Forſchung, die gerade in den letzten Jahren häufig dant 
interefje ber Gemeinbepfarrer einen guten Aufſchwung 
— id) erinnere u. a. an bie Arbeiten bon E. Weber 
„Freien bei Hannover” und bom Ernſt Berthean über 
lingen — bereichert auch die Wirthfchaftsgefchicte um 
banfenöwerthen Beitrag, Eine zuſammenfaſſende Bes 
dieſer Litteratur bleibt für den nächſten Jahrgang vor— 
1 In einer Göttinger Differtation behandelt Senholbt 
und mit guter Sachtenntnis die hannoverfche Ablöſungsgeſetz-⸗ 
im Fürſtenthum Hildesheim, ausgehend von der franzoſiſch⸗ 
beftfäliichen Agrarreform zu Anfang des vorigen Jahrhunderts 
Daß die Arbeit Bödeker's ber Liebe zur engeren Heimath ihre 
verbankt, giebt ihr von vornherein einen gewiffen Reiz. 
bes Verfaſſers ift «8, zu zeigen, wie ein Stüd „platten 
troß günftiger wirthſchaftlicher Verhältniffe, wern es in 
en Verkehr gerückt und fpecifiich neuzeitliher Entwidelung anheims 
| t, als Bauernland verloren geht. Er jchildert in ben beiden 
exften Gapiteln die Entwidelung eines einzelnen Halbhofes in Lehrte 
und bie Umwandlung Lehrtes aus einem Dorf zur Stadt. Der 
cuie Theil behandelt die agrariſchen Verhältniſſe des Amts Ilten 
| Big zum Ausgang bes XVII. Jahrhunderts. Es ift erfreulich, daß 
ad) der zweite Haupttheil ber Arbeit, deren Ider eine fehr glückliche 
if, bis in unfere Zeit fortgefegt werben ſoll. 
—* Bei der ſehr anerkennenswerthen Arbeit von Heſſe überwiegt 
 Billemveife das Stoffliche etwas zu fehr, man möchte zuweilen 
ere Grundlinien wünfchen. Im Übrigen hat aber der Berfafler 
BB umfangreiche Quellenmaterial fleifig zuſammengebracht und 
gründlich verarbeitet. Die Darftellung gliedert fich in zwei große 
Shronofogijche Abſchnitte, die durch den SOjährigen Krieg geichteben 
Werben. Huch Heſſe kommt zu dem Refultat, daß im Gegenfag zum 





































h m Wohl zufrieben fein konnten, befand fid) die große 
hannoverſchen Volles ſocial und wirthſchaftlich in keiner 


‚gepflegt. Ein Erſtarrtſein tm Feudalismus, nirgends 
8 Geben, bafı iſt ber Grundton des Bildes, das Thimme 
Einleitung von den hannoverfden Zuftänden zu Beginn 
Jahrhun derts 


entwirft. 
Senilität, völligen Mangel an raſchem, 
en dann auch auf hannoverſcher Seite Die 
bi ber erſten franzöſiſchen Decupation beendet 
Nach anfen machte man, veranlaßt durch bie alte Ninalität 
‚ben morbbeutichen Nachbarſtaat, den diplomatifcen Mißgriff, 
erſter Linie mit Breußen zu geben, fih auf das im Grunde 
Äntereffierte Rußland zu derlaffen. Im Innern vergatzen 
ung und Regierung über dem Beftreben, jeber dem andern 
Verantwortung zuzufchieben, die nöthigen Maßregeln für 
digung zu treffen. Im Mai 1805 waren die Sranzofen 
mit der für Hannover ſehr ımgünftigen Convention zu 
rg im Juli fand die Befigergreifung ihren Abſchluß. Abs 
m bavoıı, daß bie oberfte Beitung in bie Hände ber mifitäriichen 
anbirenden, erſt Mortier, dann Bernadotte gelegt var, 
bie Landesverwaltung im Ganzen unangetaftet, zwiſchen ihr 
— ‚Gmeral vermittelte außer einem franzöſiſchen Gouverne— 
die Ereentivcommiffion, in ber beſonders Patje ſehr 
es wirkte; überhaupt entfalteten die haunoverſchen Beamten 
pie imter ſchwierigen Berhältnifien eine ſehr rühnensmwerthe, auf 
pferde Thätigfeit, die doch mandes Schwere von dem Lande 
gewendet hat. Die Franzoſen hatten im Grunde nur das In— 
terefie, Sannover finanziell auszubeuten. Außer großen Summen, 
Bir in die Tafchen der franzöfifchen Vefehlshaber floffen, firrb dem 
Bande bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1806 60593 648 Fr. 
entzogen, etwa viermal jo viel, wie die ordentlichen Staatseinnahmen 




























Verfaffer aud) gerabe in ben Abjchnitt über 
ältniffe Weftfalens, dem eigentlichen Schwerpunft 
einem Wege folgen möchte, id; muß es mir 
nur Einzelnes hervorheben. 
dem aus mancher Herren Länder zuſammen - 
feiner Hauptmaffe bis dahin durhaus Fendaliftifch 
greich Weftfalen eine Verfaſſung aufswang, deren 
au en Ideen der großen Revolution heraußgeboren 
icht mehr Problemen nachfinnender Phantajt 
ititer. Übrigens iegte er jeiner Schöpfung, die aud) in 
0 iden ci en neuen Völkerfrühling Heraufführen jollte, zugleich 
en Opfer auf. Der ohnehin ſchwer erſchö 
‚bei feinem Eintritt in’s Leben ſchon bauferott, feinem 
eröme wurde durch das geicenfte Königreich wahrlich 
un au Theil. Ganz derfelben gewachſen zeigte 
n ſcher auch wohl nicht. Er war allerdiugs 
halb lächerliche Wüſtling, den die landläufige 
aus ihm macht. Zwar war er lebensluſtig und 
ucht, wenig gewohnt, ſich zu zügeln, doch beſaß er 
nad tieferer, geiſtiger Bildung einen guten 


ie innere Geſchichte des Königreichs Weftfalen find 
nicht vorhanden, für bie Außere W Onede, Das König- 
Herausgegeben von Th. Ilgen, Düffelborf 1888 
n t, Geſchichte des Königreichs Weftfalen. Gotha 
er erhaͤltnis beider vergl. die Recenſion des Klein— 
en Buches von gen, Hiftoriiche Zeitſcht. Bd. 72, 
















entke 1b dabei natürlich zu oft 
— — Te 





aus bem Gattel zu | 
uipt in der Idee verfehlt, nicht viel ı 
fein Bonpurf trift bei dem ganzen 6 
Berfes weniger den Nagel auf 

Darftellung, Thimme Tag 
tifer® am Herzeit, „u zeigen, wie 







BER un. 8: ber —— der 
©. Hirzel, 205 


d Iiebenswärdige Unterſtützung, — die Benutzer des 
— aetenmäßigen Stubien von Seiten ber Ardhiv: 
reihem Maße zu finden gewohnt find, auch einer 
‚ber Vereinsmitglieder zu Theil geworben iſt. Unter 
wiſt es, wie für die ganze Provinz, fo im befonberem 
nich für den Hiltoriichen Verein von Niederſachſen van Bes 
daß die Generaldirection der Staatsarchive die ſyſtematiſche 
von Überfichten über die Veftände der einzelnen Staate- 
Darſtellungen ihrer Geſchichte u. |. w. angesrbnet hat, 
ich als erfte Frucht diefer Anordnung eine Geſchichte 
v3 zu Hannover und eine Überficht über deffen fo 
t reichhaltige Beftände erſchienen find, beibe verfaht von bem 
an bemielben augeitellt gewejenen jegigen Staatsardivar 
Archivrath Dr. Dar Bär, 
erftgenannten Schrift ſchildert der Verf. in überfichtlicher 
und im engen Anfchluß am die Geſchichte der einzelnen 
des Landes die Entitehung und Entwicklung des 
en und bes Cellifchen Archivs bis zur völligen Ver— 
‚beider im November 1775, dann bie ferneren Schiejale 
eftlichen, Tpäter Kgl. Urchivs bezw. bes Preußiichen Staats- 
hids bis auf den hentigen Tag. Es ziehen dabei nacheinander 
er Augen vorüber die äußeren Geſchicke des Archivs, bie 
mit den territorialen Veränderungen des Landes forte 
ben Bergrößerungen und VBerminderungen bes Ulten- 
bie innere Organifation des Archivdienftes, die Grund- 
e für die Ordnung und Aufftellung ber Acten, die Vorſchriften 
bie Benugung des Archivs zu ftaatlichen und wiffenfchaftlichen 
€ bie Reffortverhältnifie der Beamten umd nicht zufegt bie 
keiten der letzteren, unter denen jo mande aus der 
Geſchichte wie aus ber hannoverichen Geſchichts— 
mwoblbefannte Namen wiederlehren. Mit befonderem 
verfolgt man babei, welch’ ein gewaltiger In und 
ſich neuerdings in der Archivperwaltung vollzogen hat. 









































fihere Anhaltspunfte für die Auswahl und 











tet Familien 

{ft und Befigungen, diplomatiſche Bemerkungen 
Mofterfiftungen u.a. Daß Vieles Hnpotheie bleibt, 
Zuſtande der Quellen und wirb von dem Merf, 
ven. Mer mit feinem Reſultate nicht übers 
ibm dankbar fein für die riefige Mühe, bie er 
[ das gefammte Material für diefes Gebiet zur 
Nieberfachiens und über deſſen Grenzen hinaus zufanmene 
tb in einer Weife zu gruppieren und zu berarbeiten, 

































Wer vieles bringt, wird Manchem etwas bringen." 
Doogeweg. 


B. Antonins Gorvinns Leben and Schriiten. Brief 
bes Antonius Corvinus, geſammelt und herausgegeben bon 
ihadert. Hannover, Hahn, 1900. 4,50 bezw. 6,50 Mi. 
z.: Quellen und Darftellungen zur Gefchichte Niedere 
8b. 3 und 4) 
—— Männern, die in unſerem engeren Vaterlande für 
g der Neformation gewirkt haben, ſtehen Urbanus 
£ 8 und Antonius Corvinus an erfter Stelle; aber während 
e für den Neformator des Fürftenthums Lüneburg ſchon lange 
frliche Biographie befigen, fehlte es daran noch immer 
18. Die 40djährige Wiederkehr feines Geburtstages hat 
auch eine eingehende Würdigung diefes Mannes gebracht 
fichem Fleiße hat P. Tſchackert die weit zerftreuten. 
über ihn geſammelt und auf ihnen ein treffliches Bild von 
n und Schaffen bes Reformators ber Fürſtenſhümer 
en und Galenberg aufgebaut. 
ſehr dürftige Kunde ift uns von den Angendjahren bes 
überliefert; wir willen nur, daß er am 27. Februar 1501 
a geboren wurde, Mönch in Loccum und Riddagshaufen 
in Leipzig ſtudierte und im Jahre 1523 wegen feiner lutheriſchen 
gen aus dem Kloſter Riddagshaufen aus geſtoßen wurde 
E wandte fich nad Helfen, war 1528 Prediger in Goslar und 


1901. 235 











tögenofjen im feſten Ausharren zu ftärfen; er 
1 Gegnern bes Interims und Melanchthons 
bat ihn tief betrübt. Ihn traf denn aud) jehr 
3 Herzogs; noch im Herbft 1549 wurde er auf 
xg gefangen gefegt, und allen Bemühungen 
iiber Herzogin Elifabeth, gelang es zunächſt 
Laffung gu bewirken. Grit die Greigniffe des Jahres 
fehwierige Lage, in der ſich Erlch ſelbſt befand, vers 
faft breijähriger Gefangenschaft wieder zur Freiheit. 
als ein gebrochener Mann, im Gefängnis 
rankt und er im Frühjahr ſtarb er in Hannover, 
ie gefunden hatte. 
es ı kurzen Zügen der Inhalt des Buches; kürzere 
b bein zum Schluß die Hamtlienverhältniffe Corvinus 
ıfaffenb feine ſchriftſtelleriſche Thätigkeit, bie natürlich 
Baufe der Darjtellung eine eingehende Mürbigung erfahren 
chronologiſches Verzeichnis der Schriften iſt gleichfalls 


willkommene und werthvolle Ergänzung zu biefer Dar— 
bes Lebens bildet ber Briefwechſel bes Antonius Corvinus. 
mehr ein Urkundenbuch zur Sebensgefchichte, in dem theils 
alles aufgezeichnet ift, was fih auf C. bezieht, 
er aud) die bisher ungebruckten oder ſchwer zugänglichen 
Actenftüce im Wortlaut abgebiudt worben find. Es 
Ganzen 365 Stüde, darunter 170 ungebrudte. 

Ad. Wrede 

Geſchichte von Hannover und Brannihweig 1648 bis 
Zweiter Theil (1668— 1679. Leipzig, ©. Hirzel, 189. 

d. T.: Bublicationen aus den k. Preußiſchen Staats- 
2b. 63) VII, 675 ©, 20 Mt. 
ie dentwürdigſte Epoche in der Geſchichte bes Haufes 
Cüimeburg, ‚deren Darftellung Köcher in feinem Werte 

26° 





























































Regierungen gebildet haben, 
In den Angelegenheiten der Lan 
ber vier Territorien feine eigenen Begr, 





5 Über Infammenfegung und Tendenzen ber 
ar ans über das wichtigfte Moment ber inner» 
















Capitel widmet Köcher ferner der Wiederbelebung des 
Zerritorien faft ganz erlojchenen und jeber Freiheit 
g beraubten Katholicismus durch ben ſelbſt zum 
m übergetretenen Herzog Johann Friedrich. Der 
Gangen doch nur wenig erfolgreichen Beftrebungen, 
zum Mittelpunkt der Tatholiichen Propaganda des 
var, wie man weiß, der Günſtling bes Herzogs, 
mi, eim gewandter Streber, deſſen Lebens» und 
wie die forgfältige, auch auf Acten der vaticaniſchen 
te Unterjuchung Köchers ergiebt, doch jehr biel mehr 
Schwächen zeigt, als frühere Autoren, —— 
Plper haben zugeftehen wollen *) 
als in den meiften ber jonftigen in ben ————— 
dien Staatsarchiven“ erſchienenen Arbeiten iſt archiv— 
Nohmaterial nur in beſchräuktem Umfange in ſorgfältiger 
T aus ber Fülle des ungeheuren Stoffes jedem der beiden 
‚beigegeben, Hoffen wir, daß das Köcher'ſche Werk recht 
st und das weite aber lockende Ziel, das es fid) gefekt, 
werben möge. Wenn es weiterhin mit der Grünblichkeit der 
gg und ber au ben beiten Muftern geſchulten Kunſt ber 
g gearbeitet wird, die bie beiden eriten Bände auszeichnen, 
Hannover auf ein Werk ftolz fein bitfen, bem außer 
gePreußen fein anderes beutfches Territorium ein gleiche 
3 zur Seite zu fegen hat. V. Loewe. 


der Herzogin Elijabeth Charlotte von Orleans au ihre 
here Hofmeifterin A. K. v. Darling, geb. v. Uffeln, um 
Ze — 
#) Eine beachtenstwerthe Beitätigung der Köcher’fchen Auffaflung 
der Perſon und Wirkfamfeit Maccionis bietet ber ſeildem 
Aufſatz Hildebrand's: Die katholiihen Klöfter im ches 
Maligen Bisthum Halberftabt 3. 3. bes Großen Rurfürften und 
der viſchof von Maroffo i, p- i. Balerius Maceioni (Zeitſchr. des 
" Barzberein, Jahrg. 32, 1899, ©. 377-422). 



























rchdringung bes Stoffes, — die Kunſt der 

abe an dieſem ſpröden Stoffe bewährt, find 

auf diefe Höhe heben. Der Verfaſſer war 

n einer für feine Aufgabe worbereitet: Juriſt, der 

zur behandelnden Materien vertraut ‚geworden, aud) bie 
zu Lande fennen gelernt hatte; vor Allen aber 
heren Studien mit beu gleichen Verhältniſſen in 
Staaten, bejonberd Preußen bekannt gemacht. 
zeitigt eine Meife und Sicherheit bes Urtheits, die ohne 
' nehmen, Obwohl gerade dieſer Stoff zur 
ng verleiten konnte, hat es ber Verfafier daburd, dab 
Halte Glement auf Schritt und Tritt in den Vorder 
doch verftanden, ein lebeusbolles Bild der Zuftände 
Eau ran, das durch die frifche, oft ungenierte Schreib» 


— ber der Verfaffungs-Gefchichte gewidmet iſt, 
t mit einer Überficht der Quellen und der Gefammtente 
dann folgen + Abjchnitte: 1) Das Land und das 
2) Der Landesherr und die oberjte Landesregierung. 
desherr und die Stände. 4) Der Staatsdienft. Man 
it von ber Größe des Schadens, den Hannover von ber 
mit England. auch auf dem Gebiete des inneren Staats» 
gehabt Hat, Daß Hannover in ber äußeren Politit den 
Intereſſen trog der Bemühungen der Kurfürſten-Könige 
Brutalſte geopfert wurde, war ja bekannt; hier aber ers 
bir, Daß auf dem geiaummten Gebiete der inneren Verwaltung 
Überfiedelung des Welfenhauſes nad England völliger 
eintrat, der bis zu den Meformen Münſters zu Beginn 
9. Jahrhunderts — und and) fie bewegten fich noch im jehr 


























:3 


HEHE 


FA & er E 












































395 


ſo zahlreich in England die Quellenpublicationen und Unterſuchungen 
zur Gefchichte des 18. Jahrhunderts find, fo fpärlih fließen fie in 
Hannover. Vielleicht ift feine Periode der hannoverihen Geſchichte von 
der hiefigen Geſchichtsforſchung fo ftiefmütterlich behandelt worden, als 
bie Zeit von 1714—1808. So lange es aber für dieſe Zeit noch 
fo jehr an actenmäßigen Vorarbeiten fehlt, muß bie Löfung ber 
Aufgabe eine ungemein ſchwierige fein. 

Unter dieſen Umftänden ift es doppelt freubig zu begrüßen, 
daß ein engliicher Geſchichtsforſcher mit dem Verſuche vorangegangen 
üt, eine zufammenhängende Überfiht über die Wandlungen und 
Folgen der engliſch-hannoverſchen Beziehungen zu geben. U. W. 
Ward hat diejes Thema im Sommer 1899 zum Gegenftande von 
Borlefungen an ber Univerfität Orford gemacht und diefelben dann 
in etwas erweiterter Geftalt zum Drud befördert. Die Heine nad 
engliſcher Art nett außgeftattete Schrift verdient ſchon deshalb be= 
iondere Beachtung, weil es dem Berf. gelungen ift, auch neues 
Material für feinen Gegenitand heranzuziehen. Aus den immenjen 
Shägen des Britiſh Muſeum und des Record Office find von 
ihm die Depefchen der englifhen Staatsmänner Carteret und 
Stanhope, die Gorreipondenz Johann von Robethons u. |. w. 
benutzt. Die Schilderung hannoverfcher Verhältniffe ift ihm durch 
eingehende Auskünfte des Staatsarchivs zu Hannover erleichtert 
worden. In der Haupffache hat fich der Verf. jedoch auf das ge— 
Örudte Material geftügt. Die weitſchichtige engliiche Literatur 
— er natürlich vollſtändig. Ein Gleiches gilt von der 
deutſchen und ſpeciell von ber hanuoverſchen Litteratur über die der 
Succeſſion des Welfenhauſes in England nächſtliegenden Jahr— 

Zehnte. Man kann die Umſicht und das Verſtändnis nur rühmen, 
mit dem Ward bier nicht allein die größeren Werke von Spittler 
bis zu Köcher und dem erften Bande von Ernft von Meier, foudern 
uch die weitnerftreuten kleineren Aufläge, wie die Veröffentlihung 
Des Briefwechſels des Premierminifters X. G. von Bernftorff mit 
ibnig und der Memoiren des Minifter® von Bothmer über bie 
—— (1717/18) durch Doebner, die Veröffentlichung der 
xibſtbiographie Bernſtorff's durch Köcher, die Frensdorff'ſchen Auf- 
Täpe in der Allgemeinen Deutfhen Biographie u. ſ. w. verwerthet. 
ch die Gorrectheit, mit der Ward die Ausführungen der deutichen 
richer, denen er eine wohlthuende Achtung zollt, auffaßt und 
Wiehergiebt, verdient alles Lob. Nur ganz vereinzelt laufen bei 
pn einzelne Mißverftändniffe unter, wie auf ©. 59, wo er bie 
WMittheilung von Meier’s, daß nah dem Tode eines jeden 
Miniſters die an denfelben ergangenen Löniglichen Schreiben ver— 
nichtet feien, dahin wiedergiebt, daß dies bei dem Ableben ber 
Könige geichehen fei. Daß Ward in den Geiit der deutſchen Sprache 

















ZTrabition 






wo bie hannoverſchen Traditionen ee ieh: 
bie fteigende Mikgunft der britiſchen Nation 


der jonft nach Möglichteit beftrebt iſt, nicht 
verfallen, fondern dem hannoverſchen Staatswefer 
wicht dazu, die verhängnisvollen Folgen der 
Teßtere, welche im Laufe der Jahre immer 














Sem auch für ee und 

erirag zwiſchen der Stabt und bem Kloſter 

Juni 1310 (Nr. 229) über den gemeinfamen 

u ge erweiſt Bode gegen Neuburg, Goslars 

‚Seite 18 ff. als echt — 

in Perſonen⸗ und Ortsregifter und ein Sadje 

ar, fowie adıt Siegeltafeln, enthaltend 67 Abs 

n bürgerlicher und in Goslar altangeſeſſener 

b A geiftlicher Würdenträger. Bei ber 

Übleler giebt Bode auch die Stammtafeln der Familien 

(de Piseina), von Goslar, von Wildenfteitt, von ber 
Jerze, von Bilftein und Schap. Hoogemeg. 


Geſchichte des Landes Wurſten. Erſter Theil: 
den Erobernugskriegen. (Herausgegeben im Auftrage bes 
der Männer vom Morgenftern.) Bremerhaven, Georg 
. 1900. 10) ©. 8%. 4 Mt. 
Dr. G. v. b. Often, dem wir bereits eine Reihe von 
ungen zur Gefchichte ber alten Marichländer Hadeln 
verdanken, giebt in dem vorliegenden Bändchen ben 
einer Beichichte des Landes Wurften. Das Bud, 
treffendes, wohl abgewogenes Urthell mit Harer und 
Darftellung vereinigt, bietet ein forgfältig Durdigearbeitetes 
der älteiten frühgeihichtlichen Zeit des Landes bis an 
‚elle des 16. Jahrhunderts. — In den beiben erſten Capiteln 
zunüchſt eine fcharifinnige, aus genauer Landeskenntnis 
Betrachtung über die allmähliche Entſtehung und Be— 
Wurfter Marfch gegeben. Aus ben Linien der Deiche 
äufe weiß der Verf. geichiete Folgerungen zu ziehen; 
iger Weife werden von ihm bie Orts» und Flurnamen 
ft und die Ergebniffe prähiftoriicher Forſchung verwerthet. Im 
en Gapitel wird und eine kurze Darftellung der politifchen und 
Verhältniffe des Landes geboten, Bon beionberem In— 
ſind Hier bie freundlichen und feindlichen Beziehungen bes 
ogigen Frieſenvöllchens zu <br nahe gelegenen hanſiſchen 
Bremen und Hamburg. Die Wirihſchafts-, Berfaffungs- 
* 6 Gerichtsnechäftni je des ausgehenden Mitlelalters finden wir 
—— Capitel behandelt. Das fünfte und Tegte Capitel trägt 


Ki 







































Mberans: vielgeftn 

zugehen. Dem Geſchichtsfreund gewährt bie Durch— 
Bandes einen Hohen, eigenartigen Genuß: weld‘ 
zeichgeitaltetes Leben ift da vom Herausgeber wieder 
entzogen! — Gs fol hier nur einiges Kurz herause 
harakteriftifch flir die damalige politiſche Stellung 
Städte ift e8, daß ih von den nahezu taufend 
red Bandes nur drei mit ben allgemeinen Reichs- 
befchäftigen. Es find Hülfsgefuche Kaifer Friedrich's II 
Turten und gegen den Herzog Karl den Kühnen von 
Defto reichere Ausbeute finden wir aber für die Ge— 
hanſiſchen Bundes und fpeciell für die Gruppe ber 
Gine große Zahl von Bindnisverträgen und Einungen 
aufs Lebhafteſte bie Unficherheit und Zerriffenheit ber 
rhältniffe vor Augen. Bei dem immer lebhafter 
ben ber Territorialherren, die kräftig emporblühenden 
ihre Gewalt zu bringen, maren dieſe gezwungen zur 
egen ihre Bebränger zu jchreiten, unter Denen hier 
ber allzeit fehdeluſtige Herzog Friedrich der Jungere von 
jweig und Lüneburg bervortritt. And brachte befonders 
ige Biſchofswahl von 1471 die Stabt Hildesheim in 
fahe und ſchwere Friegerifche Verwickelungen. Fir bie 
ber Hildesheim benachbarten Heineren Laudſtädte bietet 
ende Band ebenfalls überaus reiches Material. Auch 
wir hier ſchaͤtzenswerthe Beiträge über bie reformatorifche 
it bes bekannten päpftlichen GarbinalsBegaten Nikolaus 
in Hildesheim. Es Braucht erſt nicht hervorgehoben 
1, daß in bem vorliegenden Banbe auch für die VBerfaffungse, 
und Culturgeſchichte ber Stabt Hildesheim ein reiches 

‚allgemeiner Benutzung erichloffen ift. 
eingehende 126 Seiten umfaflende Negifter diefes Bandes 
Me vie das feiner Vorgänger ein Vorbild don Sorgfätigkeit und 


26* 

















































find im Allgemeinen gut, bis auf einige (4. ®. 
em reichlich viel Wläschen ftehen geblieben find; 
und Pichtbrnde don ©. Alpers find bortrefflic. 
iſt, daß die aͤlteſten Thaler von 1544 und 1555 noch 
n auf ſchraffiertem Grunde haben, wie es auch bas 
ft. Die Reihe der Minzmeifter mit ihren Seien 
bollftänbiger zufammenftellen, als im Terte aus 


fe Veröffentlichung hat ben Anlaß zu verſchiedenen auderen 
gegeben: Hohlfeld Hat in den DI. f. Münzfr. (1897, 
fi) eine vollftändige Reihe der erhaltenen Münzen bot 
ftellt; M. Bahrfeld hat feine Notizen zur Hameler 
in ben Miüngblättern (1899) veröffentlicht und zuletzt 
verſucht, eine zufammenfaffende Darftellung ber Münze 
e bon Hameln, befonders auf Grund der im hiefigen Staats» 
Arten und Urkunden, zu geben, (Nunt.s 
Unzeiger 1901.) Krebſchmar. 


3 
Sguhze, E. Chrounit der Stadt Cloche. Cloetze 1900. VI, 52 S 
495 ME. 


Eine Chronik des in der heutigen Altmark belegenen Städtchens 
 Glvege giebt, anders als der Titel erwarten läht, das vorliegende 
Bud nur für das 19. Jahrhundert, im Übrigen it «8 eine Gefchichte 

zu Hannover gehörigen Amtes Eloege, das im Jahre 1815 

a Freußen abgetreten wurde. Der Verfaffer, feines Zeichens Buch⸗ 
— und, wie er ſelbſt deſcheiden im Wottvort erzählt, wein 
ſchlichter Bürger, deſſen fundus giftigen Wiſſens nur aus 

ber Realſchule geſchöpft war”, hat einen ungewöhnlichen 

eh auf feine Arbeit verwandt, der denn auch nicht unbelohnt 
eben ift. Denn wenn auch die firenge Forſchung zu Manchem, 

ber Autor uns vorträgt, ein Fragezeichen ſetzen und namentlid; 
‚einleitenden Gapitel, bie ſich in bie graue Vorzeit verlieren, 
gern miffen möchte, fo hat dafiir bas, was wir über bie 
— des Amtes dom 16. bis 18. Jahrhuwen erfahren, einen 
um jo größeren Werth auch als typiſches Material für den Wirth - 

Nhafts- und Culturhiſtoriler. In erfreulichem Gegenjag zu den 

anderen Ortsgeſchichten, die filr bie Ältere Zeit nur eine 

öirftige Notigenfammlung bringen, ſchöpft der Verfaſſer aus 

ben vollen, da er ſich die Mühe nicht verdriehen Tieß, das jehr 

umfangreiche Material der im Hannoverfchen Staatsardive befind- 

lichen Acten des vormaligen Amtes Cloetze durchzuarbeiten. Alles 

was er in ihnen über das tägliche Beben ber Bewohner, über Rechts- 

plege und wirthſchaftliche Zuftände, fiber Grenz⸗ und Befigftreitig« 











ber ihm zu Gebote 
Grundſatz iſt fichtlich ber 


von liberalen ober confervativen 








vo Sofa 
„Als Grund für die Verbins 
“ dung jenes brammfchwelgtfchen 
Diſtriets mit bem Zollverein tt 
von Berlin auß bie Un— 


Staate, ber fih darum bewürbe, 
den Eintritt zu verweigern. Ger 
genwärtig aber fallen beide 
Gründe weg, weil man für einen 
Theil des Gebietes einen niedri⸗ 
geren Zolltarif plant, und der 
Herzog wünſcht, Diefen beim 


; ig fich bei 8. der Sag an: „Der eine wie der 
war zivar nach ber diesfeitigen Anficht nicht von der 
0 die gegen die Maßregel ſprechenden Gründe aufs 
n, allein man war aud) nicht befugt, fie als bloße 
anzufehen und deshalb hat man bisher feine Er— 
dagegen gemacht“. v. 9. läßt diefen Sat, obwohl 
e er Fr dem unangemeſſenen Ton, den Witte gegen bie 
Megierung anfchlug, kennzeichnend ift, aus feinem Citate 
gen zieht er, während bei Z. nun das Gitat abbricht 
Schluß der Wittefhen Denkichrift in indirecter Rede 
n aßt wird, bie Bemerkungen Z.'s in ungehöriger Weiſe 
hinein. 











— 









419 


au zeihen, Suherungen aus Berichtsconcepten 
ftatt ſich am bie ebenfalls bei den Acten 

tiginale, in denen alle jene in ber Erregung bes 
‚ niebergefchriebenen Äußerungen unterdrückt fiud, zu Halten, 
























dem Sönige und Schele wubefehen dem 
- fit feine Frage, daß Ernſt Auguft nach 
in dem Berfaffungsitreit unendlich viel beſſer 
er bem Mathe Schele's gemäß gleich die 
von fen und pure bie Verfaſſung von 1819 wieder 
hätte. Dat dod; auch der Osnabrüder Magiftrat beim 
ſubſidiariſch auf volle Wieberherftellung der Verfaſſung 
‚angetragen. 
ſcharfem und eigenthämlichen Gontrafte zu ber vielfach 
ten Beuriheilung, die Georg von Schele bei dv. H. erfährt, 
e ſehr günftige, in mancher Hinficht wohl etwas zu günjtige 
Auffafjung über beffen Sohn, Eduard vor Schele. Ausgeſprochen 
unfreunblich werben bagenen wieber bie Miniſter von Lütden, Bae— 
meifter und won Borries beurtheilt. Es ift, um Einzelnes heraus- 
reifen, nicht wohl möglich, Lütcken mehr zu verfennen, als indem 
| an ihm borwirft, er habe Niemand über ſich dulden und niemals 
andere Meinung als die einige gelten Laffen wollen (I, 1, 
eo) Als ob nicht Lütcken gerade das ſchließlich verhängnisvoll 
Aidorben wäre, daß er Teine eigene Meinung gegen bie feiner 
Busch und Bergmann hintangefegt hättel Der von 9. 
Gegen Bacmeifter (I, 1, S. 250) erhobene Vorwurf der Unwahrheit 
"röllig hinfällig; Baemeiſter hat den in Frage ſtehenden Bericht 
4 erſt am 15. September 1858 eingereicht. Won bem 
Minifter Borries behaupten zu wollen, er habe bie Neigung des 
Vönige zur Alleinhercichaft auf jede mögliche Weife gefördert (S. 322), 
d er habe ben König unglüdlicherweife zu dem Glauben gebracht, 
er fat übermenfchliche Gigenfchaften befäße (S. 318), heißt ben 
= halt auf den Kopf ftellen; denn Borries hat gerade das 
Begentheil gethan, wie ic; mir nachzumeifen vorbehalte. v. H. 
üke, feine Beurtheilung Borries’ auf ein „Lehrbuch ber Regierungs— 
unſ auf Dem regentlichen Standpunkte“, welches Borries „offenbar 
Nam perſonlichen Gebrauch des Königs verfaßt hat”, und aus dem 
8.9. bolle drei Seiten Citate (S. 318 ff.) mittheilt. Uber es iſt 
nicht ftatthaft, aus dem Umſtande, daß ſich ein von Canzlei- 
and copierter Torjo dieſes Lehrbuches unter ben nachgelaffenen 
Manieren bon Borries befindet, ohne Weiteres deſſen Autorſchaft 
SU folgern. Für jeden, der die Schreibweiſe und die Periönlichkeit 
des Grafen Borries nur oberflächlich ennt, muß es böllig aus: 


27° 


be- 

















ı Hofraths Schneider, erftattet hat, und dag Bismarck 
‚hat, wenn er in feinen „Bedanken und Erinnerungen“ 
hannoverſchen Quellen“ fpricht, durch die er Auf⸗ 
— bes Prinzen Karl Solms nad) Hannober 
1866 erlangt habe. Aber v. H. geht zu weit, wenn er dem 
Naum giebt, dab Mebing ſchon bei der Ernennung des 
en Minifteriums im October 1865 im Jutereſſe 
gar im Auftrage Preufiens ein verrätherifches Spiel ge⸗ 
(0, 2, ©. 295), wenn er ihn befduldigt, er habe 1866 
von preußiſcher Seite übernommen und „mit nur zu 
e ausgerichtet“, Georg V. zum Beharren bet ber under 
Neutralität zu bewegen, um Hannover jo lange in einem 
der Wehrlofigkeit zu erhalten, bis es für Prenfen Zeit 
Maste abauwerfen (S. 296, 319) u. ſ. w. Hier braucht ein 
iſches Spiel Meding's durchaus nicht vorzuliegen. Dak 
als Preuße von Geburt, wenn nicht dem Zuſammengehen 
mit Preußen jo doch einem Neutralitätsvertrage mit 
Wort redete, ift nur natürlich. Unverftändlic und ber= 
wird das Verhalten Meding's erft von bem Momente an, 
auf den König Georg in entgegengejegtem Sinne zu wirken 
es war gewiß ein Unglück fir dieſen, daß er bon dem 
ni in Göttingen gefahten Beihluß, Meding durd den 
Bolizeidirector von Engelbrechten in Goslar internieren zu 
wieber abfam.‘) 
v. 9. ſchon bei der Beurtheilung hannoverſcher Perſön⸗ 
‚eine ſichtbare, durch das vorliegende Actenmaterial nicht 
ete Voreingenommenheit, fo wächſt feine Befangenheit, ſobald 
um Preußen handelt, An allen Enden und Eden blickt 
Abneigung gegen Breußen und jeine Staatsmänner durch, 
I wittert er veritedte, auf eine unrechtmäßige Einmiſchung in 
































gerichtete Abfihten. Man begreift ja ohne Weiteres, daß der ehe— 
malige hannoverſche Offizier, der Mitlämpfer von Langenfalza, 


ee —— 

96. 9. weiß nur (IT, 2, ©. 405), ber König habe Meding 
leder nad) Hannover zurücjciden wolen. Wenn dv. H. biefen 
Belhluf des Königs darauf zurüdführt, daß er von ber-allgemeinen 

ung gegen Mebing Kenntnis erhalten habe, fo fennt er 
da8 eigentliche Motiv des Königs nicht. 


\ reise nike estitel $ ae 


en Anka 
{ Hin feinen Tepten BebenSjahren in Beyg 
Sitmeigung unb-gthmeigumg; zwiſchen Vertrauen 
tſam bitte und hergeſchwankt. Er hat 1819 das 
Sur erlernen Er hat 
s werde nie auf eine Solleinigung mit Preußen 
und hat dann doch bei 





habe, 
Urfprungs war. Mieberhoft (I, 2, ©. 296, 
Veen er, ohne jedoch einen Gewährsmann zu nennen, 
ig habe die Vorzüge des Zündnadelgewehrs in vollem Maße 
? hätte Daher gern die hannoberſche Armee bamit aus— 
‚Habe ſich in der bezüglichen Commilfion energifd dafür 
en. Bon der Einführung ſei denn aud nur deshalb 
genommen, weil vom den Ständen die Bewilligung der 
Selbmittel nicht zu erwarten geweſen ſei. d. ©. ift bier aber 
er falſch berichtet eh erfolgt feiner Phantafie. Mir liegen bie 
u eines Mitgliedes jenerCommiffton vor, wonach die Vor⸗ 
für das feit 1857 zur Einführung gelangte fiebenzligige 
eine jo große geivefen fein foll, daß fein Offizier es 
tönnen, an ber Vortrefflichfeit desſelben zu zweifeln, 
ach das Zündnadelgewehr gerade aus dem Grunde feine 
gefunden habe, weil es das der Preußen geweſen jei. Wenn 
age noch einen Zweifel laſſen Fönnte, jo wird er durch 
bes Generald von Franſecky gehoben, ber im Herbit 
als Commandeur der oldenburgiich-hanfentiichen Brigade an 
m groben hannoverichen Truppenmanövern theilnahm. Darnach 
ig Georg fich gegen Franſecky jehr mißbilligend über das 
jen preußifchen Weſens in bie oldenburgiſch⸗ hanſeatiſche 
ee und über die Einführung des Zündnadelgeiwehrs, das eine 
Eorgang Blegeunizauitare Waffe fei, ausgeiprochen.1) 

Ebenſo zweifelhaft fteht e$ um bie Behauptung v. H.’5 (IL, 1, 
©. 896), König Georg habe während des öfterreichifchsfrangöfifchen 
ftrieges 1859 den preußifchen Prinzregenten erſucht, ſich als Bunbes- 
überfeldhere an die Spige der gefammten beutjchen Heeresmacht zur 


1) Denkwürdigkeiten des preußiihen Generals der Infanterie 
&. ». Sranfedy, 1901, ©. 269. 











































sah 
J——— 


F 


Hi 














425 





er, angeregt hat, daß Preußen dann die Sache 
gebracht, aber von hannoverſcher Seite eine 
e erhalten Hat. Die Angaben Meding's, auf 
nn immer Verlaß ift, Haben Hier bie volle pindhos 
für ſich, während das Verhalten des 


le. Am. auch bei diefem Unlafje nicht umhin, Preußen 
has am Zeuge zu flicken. Er behauptet einmal, der Unftern, ber 
m Heirathöproject gewaltet habe, ſcheine Bismard Verau— 
egeben zu haben, feinem königlichen Herrn die Geſinnung 
iR — gegen Preußen zu ſchildern, obwohl für eine 
hi g nicht der geringfte Anhaltspunkt vorliegt. Sodann 
58, * auffallenden“ Widerſpruch zwiſchen dem zuvor⸗ 
Empfang, ber dem Prinzen Albrecht im Sommer 1865 auf 
e a zu Theil geworden ſei, und über ben dieſer bie vollſte 
g ausgeſprochen Habe, und. einer jpäteren Äußerung König 
„er hätte doch wenigſtens erwarten können, daß ſeine 
ide anftändig behandelt würden“. Als ob dieſe 
de3 Königs Wilhelm ſich auf den dem Prinzen Albrecht 
eil gewordenen Empfang beziehen müßte. Ich will Hier nur 
‚ baß auß qut beglaubigter hannovericher Quelle ein anders 
Biker, bie Berfon des fpäteren Kaiſers Friedrich betreffenber Vorgang 
Mb der Seit Kurz wor 1866 verlautet, der obige Nußerung aller- 
verſtundlich erſcheinen läßt. 
Ne mehr num v. G. den König Georg und Hannover von 
Vorwurfe unfreundlicher Geſinnungen gegen Preußen zu ent: 
(dien bemüht ift, um jo mehr Vorwürfe ſchleuderi er gegen bieies. 
bigt er Preußen wieberholt, daß es 1842 die Verhandlungen 
den Zollanſchluß höchſt verwerflicher Weile mit der Frage 
der Thronfolge bes blinden Seronprinzen verquidt, und daß in 
Ya maßgebenben Streifen Berlins eine Partei exiftiert Habe, „welde 
(ad; Ernft Auguſt's Tode eine preußiſche Regentſchaft einfegen 
dallte, mit deren Hülfe fie hoffte, den Zollanſchluß Hannovers zur 
Stande zu bringen“ (1, ©. 472, 500). Thatiächlich hat ſich gerabe 
er hannoveriche König mit dem Gedanken an eine preußifche 
kegentichaft unter Übergehung feiner eigenen Brüder, ber Herzöge 
Om Suffer und. Cambridge, getragen. Ernſt Auguſt hat, was 
+9. ganz bverichtveigt, 12) ernite Zweifel und Bebenten wegen ber 
tegierungsfähigfeit feines Sohnes gehabt und ift erft durch bie 
en Gutachten hannoverfcher und preußifcher Juriſten 


| ee 

1) Erft im 2. Bande (S. 160) führt v. H. en passant eine 
luherung Eruft Auguſt's an, aus der hervorgeht, daß dieſer noch 
rg vor feinem Tode die Möglichkeit von Zweifeln an der Regierungs⸗ 
ü des Sronprinzen zugab. 




















































427 1 


cichtswintel. Sorgfältig regiſtriert er bie Kuperungen 
"3, des Münchener Gefandten von dem Kneſebeck und 
ten, int denen ber Argwohn vor Preußens Vers 
zum Ausdruck kommt, Doppelt berbächtig wird ihm 
in biefer Hinſicht feit ber Ernennung Visward’s zum 4 
en. Bald ruft er denn auch mit Genug⸗ 
Es Steht jetzt unzweifelhaft feit, daß der preußifche 
von vornherein fein Abjehen anf die Annexion Hannovers 
ee (U, 2, ©. 294). Die Beweiſe für biefe Behauptung 
fucht 0.9. in ben Depeſchen des hannoverſchen Gefandten im Berlin, 
von Stodhanfen. Nach vd. H. hätte Stodhaufen Ihon am 23. Mat 
1865 „aus zuverläffiger Duelle" melden Fönnen, daß für den Fall 
eines Frieges mit Öfterreich preußiſcherſeits bie Occupation Hannovers 
ber übrigen angrenzenden Staaten Mecklenburg, Oldenburg 
der Hanfeftäbte durch ein preußiſches Corps feft befchloffene 
jei. Nur wenn bie Regierungen biefer Staaten unverzüglich 
e Militär und Marineconvention im Sinne derjenigen Zuger 
iffe, die Preußen eben damals von Schleswig-Holftein ver— 
— abſchloſſen und auf die diplomatiſche Vertretung nach 
(, würde es nad) der Meinung feines Vertrauens⸗ 
vielleicht moöglich ſein, das Unheil abzuwenden (IT,2,S,250). 
it berichtet Stockhauſen aber mir, fein Geiwäptsmann 
pte zu wiſſen (pretend savoir), daß in beit gedachten 
: bie Occupation Hannovers u. ſ. w. beſchloſſen werden 
e (serait ögalement décidée). Won einer feit beichloffenen 
Sache iſt mithin keine Rede; ſie ſoll vielmehr — ein himmelweiter 
ſchied — erſt noch beſchloſſen werden. Und wer iſt denn ber 
jo zuverläffige Gewährsmann? Stockhauſen nennt ihm nicht, aber 
er fchilbert ihn im Gegenfag zu v. H. als eine zweifelhafte Streatur, 
‚die vielleicht bon preußiſcher Seite vorgejchiett ſei, um durch ſolche 
mnispollsvertraufiche Infinuationen Hannover in Schreden zu 
jegen und dahin zu bringen, daß es die von Preußen gewünſchten 
Yugetändniffe gutwillig einräume! 
Ebenſo hinfällig find die von dem Verfafjer aus der Depeihe 
Stodhaufen’s vom 5. October 1865 (S. 29 f.) gezogenen Schlüffe. 
Hiernad; ſoll Bismarck ſich kurz vorher in einer vertraulichen Sikung 
der Marinecommilfion des Abgeorbnetenhanfes dahin ausgefprochen 
haben, daß er gleich ben Vollsvertretern die Ginheit Deutſchlands 
berzuftellen wünfche. „Aber ich ftoße babei auf ein ernftes Hindernis, 
den Sronprinzen bon Hannover, jedoch hege ich das feftefte Wer- 
‚frauen, Daß ich trogbem meine Abfichten durchſetzen werde." Leider 
liegt mir dieſe Depeiche des hannoverſchen Geſandten nicht vor; ich 
fan alſo wicht conftatieren, ob v. ©. feine Quelle richtig citiert, 
ind ob Stodhanfen, der natürlich in der vertraulichen Commiſſlons⸗ 





















| 


—P 














im würde, wenn er durch den Sturz des popmlären 
das Sand don Neuem in Unruhe und Verwirrung 
S. Simone hatte Bismarck, vorausgejegt, dab er 
verfucht hat, deun nicht ſchon aus inner» 
n Aulaß genug, auch in deu benachbarten Staaten 
e Minifterien als eine inbirecie Stüße für das 
ve Miniſterium zu wünjcen? Iſt e8 gerechtfertigt, 
und re alle Noth und obendrein mit ſolch' apodictiſcher 
der diaboliſchſten Anichläge zu besichtigen ? 
‚ebenfo ſchwachen Füßen ftcht Die weitere Unterftellung 
aß die preußischen Neutralitätsverhandlungen mit Hannober 
jahr 1866 nicht ehrlich; gemeint gewefen feien. „Bismard’s 
b Trachten war nur barauf gerichtet, das Meine Nahbar- 
und die anderen Staaten, die im Machtbereich Preußens Lagen, 
je in einem Zuſtande ber Wehrlofigkeit zu erhalten, bis es 
die Maske abzuwerfen“ (S. 296). Es ift aber nur eine 
ſubjective, durch nichts zu beweiſende Anficht, dab Preußen 
mit Hannover auf ber Bafis unbewaffneter Neutralität abge- 
en Vertrag nicht refpectiert haben tolirde. Eine Probe auf 
as 6 bat eben nicht gemacht werben Lönnen, denn Hannover 
ja den von Preußen betriebenen Abſchluß des Neutralitäts- 
r in ber zweiten. Hälfte Mai ad calendas graecas vertagt. 
5 Preußen dann, nachdem inzwifchen die hannoverſche Regierung 
u der ausdrücklichen Erklärung Preußens von 20. Mai, einen 
2) Das von Mebing veranlaßte Erſcheinen des Hofraths 
Schneider auf ber Marienburg am 20. October 1865, einen Tag 
or der BVeeibigung des meuen Minifteriums, weldes v. 9. ala 
beſonders gravierend“ anficht, kann garnichts für eine von 
verſuchte Einwirkung auf ben Mintfterwechiel beweifen, ba 
e Minifterlifte längſt feftitand, mindeſtens feit dem 9. October. 
». 9. die angebliche Außerung Georg's V. zu Bacmeiſter, er 
„in Noth“, auf den von Preußen zu Gunften eines Cabinets- 
| ausgeübten Druck bezieht, fo ftellt er ben König in ein 
Ammerliches Licht. Als ob Georg V. ber Mann geweſen wäre, 
ſolchen Drud auf ſich ausüben zu laffen, num gar von Preußen! 
eigentlichen Beweggründe für den legten Miniſterwechſel, bie 
+9. fo bumfel ericheinen, Liegen ganz einfach in der Abneigung des 
Önigs gegen das bisherige Minifterium. Georg V. hat damals 
— bezeugt, daß dasſelbe ihm immer unbequem geweſen ſei, 
Mb daß er die Zeit geradezu herbeigeſehnt habe, wo er es los 
derden Könnte. 
























































vom 14. Mai vor der Mbficht 
verpflichtung einzugehen, verſtündigt. 
faſſung Einſpruch eh Nah v. 
Minifter Graf Mensdorff die Ba 1 
willen laſſen, daß die ganze 2 


.. 9. beftreitet S. seat) min 


underwerthete Aufzeichnungen eines 
dv. H. folgt im ber Hauptfadhe 3 
dv. d. Wengen den Angaben ber Selb 
wird man über den Gang ber 
dann jeben können, wenn bie o 
unzugänglich geblieben find, an bas 2 






zu bem Bundesbeſchluſſe vom 14. Juni mits 
Bun bie sim Außwege: eh 


tral zu bleiben, aufs Stärkfte und Unzweidentigfte am 
— und Preußen Hätte jedet Vorwand zu der Sommation 


‚Juni gefehlt. 
ſolches Verhalten ift denn aud in dem enticheibenden 
nfeil vom 12. Juni, in dem über da8 am Bundestag ab» 


die Borfrage, ob Gefahr vorhanden, bei ber Abftimmung 
tages verneinend entſchieden war, „benjenigen Bundes— 
wei bon ber Wirklichkeit der Gefahr überzeugt find, 
nen bleibt, gemeinichaftliche Vertheibigungsmahregeln unters 
er zu berabreden”. Gin Blick auf die Wiener Schlußacte 
aber, daß dieſer Artikel fich lediglich auf den Hall bezieht, 

das Bundesgebiet von einer auswärtigen Macht feindlich 
wird“. Er fann aljo in feiner Weife auf 1866 An— 
finden. — 3) Man wende nidt ein, daß dies eine 
tterflärung des Bundes geweſen wäre. Bankerott war ber 
‚allerdings von den Momente an, wo Preußen und Öfterreich 
zum ſtriege gegen einander anfchiekten. 


















RK 



































en Umftand ansgefchtviegen und ihn überhaupt 
18 gegen jebermann, mit einziger Musmahne d. 98 — 
» 


Armee in Sübbentichland, wenn fie ein volles Jahr 
1? Die bayriiche Negierung würde fich fchön bedankt 
er ſolchen Umſtänden fich eine für die weiteren Kriegs— 
garnicht mehr in Betracht kommende Armee als unnütze 
ft. Mie anders, wenn die Hannoverauer nad; 6 bis 
‚ber in den Kampf eingreifen durften. Dann blieben fie 
‚olle Bundesgenoffen, die bei der Beendigung des Krieges 
in’s Gewicht fallen konnten. Es heißt dem Könige 
eine jehr große Unüberlegtheit — gelinde gefagt — zutrauen, 
m annimmt, dab er Dammers troßzdem von vornherein 
hätte, das Angebot von 6-8 Wochen auf ein Jahr aus 
Wenn Dammers, der die Sachlage doch auch zu überſehen 
ſich in Gotha zu einem ſolchen Anerbieten verftieg, fo 
feine Erklärung darin, daß er, was auch v. H. (©. 490) 
feine Zufiherungen garnicht ernſt meinte, ſondern die 
dupieren wollte. Daß and) der König dies a priori be= 
igt haben folfte, ift doc wohl ganz ausgeſchloſſen. 
meint nun, es komme wenig darauf an, ob ber König 
e Zugeſtändnis gemacht habe ober nicht, Wir meinen 
eilt, daß ſehr viel daranf anlommt Wenn es überhanpt 
| Be der Hannoveraner war, fi auf Unterhandlungen eins 
, fat unaufhaltſam durchzubrechen, jo bezeichnet gerabe ber 
ig einer einjährigen Nichttheilnahme an den Feindſeligkeiten 
Sen nfang einer ſchiefen Ebene, die zum Verderben geführt hat. 
fe Hannover nun einmal zur Unterhanblung bie Hand bieten, 
Fo mußte ihm Alles daran liegen, baldmöglichſt darüber in's Reine 
| au fommen, ob Preußen fich Überhaupt auf annehmbare Bedingungen 
einfaffen wolle. Dit dem Zugeftändnis der fir Hannover felbft 
ganz umacceptabelen einjährigen Nichtiheilnahme an den Feindfelige 
keiten aber hat Dammers die Verhandlungen ſelbſt auf eine Irreale 
Dafis Hinübergeleitet und Preußen eine Handhabe geboten, wie es 
fie ſich beffer und bequemer garnicht wünfhen konnte, um die Ver— 
Handlungen bis dahin, daß ein Temporifieren nicht mehr nöthig war, 
in die Länge zu ziehen. Es liegt alſo Mar zu Tage: hat Dammers 
das Zugeftändnis auf Grand einer königlichen Antorifation gemacht, 
























und die bei dem Abdruck von Actenſtücken, wie den 
em Staats» und Cabinetsminifter Grafen Münfter und 
Geueral Grafen Neidharbt don Gneifenau über 
nftelfung als Oberbefehlshaber ber hannoverichen 
Jahre 1814 gewechfelten Schreiben, mit Iobenswerther, 
Haſſell abſtechender Sorgfalt verfahren, einige Irrihlimer 
Es iſt nicht vichtig, dat der Herzog vom Kambridge, 
(gouberneur und fpätere Vicefönig von Hannover, mit 
fage, die Legionsofficiere im Allgemeinen mit einem 
in die hannoverfche Armee eintreten zu laſſen, in 
auf energiihen Widerſtand geftoßen wäre. Wielmehr 





werſchen Minifter in London, Grafen Münſter, daß 
ig ber Legionsofficiere genam nach den Vorichlägen 
und feines militäriichen Berathers, des Generale 
J Grafen von der Decken, erfolgte. Es trifft alſo 
daß einflußreiche hannoverſche Offiviere hinter dem Rücken 
98 in London zu Ungunſten ber Begionäre operierten und 
sin williges Ohr fanden. Überhaupt will mir das Urtheil der 
‚über bie angeblichen „großen Mißgriffe“ ber hannoverſchen 
bei der Placierung der Legionsofficere als zu hart 


—— Meben der Legion eniitanden als neue jpecifiich hannoverſche 
 Truppenkörper in den FFreiheitöfriegen die fogenannten hannoverian 
Aoyies, die hannoverfchen Formationen. Auch ihrer Organifation 
enden bie Verfaffer volle Aufmerkfamfeit zu; ſie Schildern ums deren 
Entftefung und Eintheilung, fie erzählen die friegeriihen Greigniffe, 

































Gorrefponbenzen des Herzogs mit dem Priuzregenten 











e ober, tie Gichart und felbft v. Haffel, bereits 

haben.‘ Es iſt in ber That erſtaunlich, was v. &. 
Werke zur Aufklärung ber militärischen und poli— 
vor und bei Langenſalza geleiftet hat, welche ſich 
! ‚Sands 


mder, durch Zwiſcheufälle aller Art, Jrrthümer, 
Mipverftändniffe, abfichtliche Täuſchungen und, Hinz 
des Gegner u. ſ. w. zu einem Chaos fonbergleichen, zu 
Combdie der Serungen“ geftaltet haben. Freilich Tann es bei 
Nebel, in ben viele Vorgänge durd die Unficherheit 
erläffigteit ber ſich häufig widerſprechenden Überlieferungen, 
ie bei aller Fülle des neuverwertheten Materials doch wicht 
enpfindlichen Lücken u. ſ. w. gehüllt find, nicht ausbleiben, 
Combinationen und Folgerungen 2.3 nicht zu zweifel⸗ 
Gewißheit zu erheben find. Das gilt vor Allem bon den 
n auf hannoverſcher Seite. So wird die Annahme 2.'8 
„daß König Georg zu dem Umſchwung feiner Politik in 
Hälfte des Mat wejentlich durch die vom bem Prinzen 
Solms überbradten, die preußiſchen Zufagen weit fiber: 
| enben Verſprechungen Oſterreichs, fpeciell durch das Angebot 
Br Vergröherungen bewogen ſei, ſchwerlich aufrecht zu 
‚halten fein. Für dei, der den Charakter bes blinden Königs ans 
ber Fülle feiner Briefe ftudiert hat, ift es undenkbar, daß er feine 
Bolitik im Jahre 1866 durch Vergrößerungsgelüfte Habe beſtimmen 
laſſen. Mag ihn immerhin, wie wir von v. Haffell (U, 2, S. 261 f.) 
‚erfahren, ein Jahr vorher der Gedanke einer friedlichen Nücs 
eriwerbung einer alten hannoverſchen Provinz wie Lauenburg 
geloct habenz bie Idee, fich jozufagen dem Meiftbietenben zu ders 
Taufen, lag ihm 1866 wahrlich fern. Es fteht auch garmicht feſt, 
An welchen Umfange Ofterreich wirklich dem Könige Vergrößerungen 
angetragen hat. Meding's Angaben über den Juhalt des Hands 
ſchreibens Kaiſer Franz Joſeph's an Georg V. Fönnen bei ber 
Unzuverläffigfeit diefes Autors faum Glauben finden, obenbrein 






























449 













bie Möglichkeit auf der Hand Tiegt, daß Prinz Solms 
gung des kaiſerlichen Schreibens aud) ausdrück⸗ 
- mändt fiche Aufträge, fei es vom Kaiſer, ſei es von Graf 
borff gehabt Hat. Da; Solms in Hannover Andeutungen 


em Vergrößerungen des Welfenreiih® gemacht hat, ſcheint 
chen — auch v. Haffell giebt dies (I, 2, ©. 340) zu — es 
x mithin bloß, ob er es im Muftrag oder auf eigene 
auft geihan hat. Gewißheit barüber wird, wenn überhaupt, nur 
aus Öfterreichiichen Archiven au beſchaffen fein. 
Bon ben Vorgängen auf preußifcher Seite, die mir durch v. L. 
nicht völlig aufgeklärt zu fein ſcheinen, nenne ich neben der Frage, 
F wen bie Verantwortung wegen bes Mifverftänbniffes des 
efchen Telegramms fällt, hier nur die Mifftonen bes 
Generalabfutanten v. Alvensleben und des Oberften v. Doering in 
hannoverſche Hauptquartier am 24.25. bezw. 25.26. Iunt. 
\ Aldensleben’3, der doch nach Bismarck's Telegramm an 
‚ben Herzog bon Goburg dom Mittage des 24. Juni (v. 2, S. 247) 
-abgefandt war, um über bie preußiſcherſeits für die Nichttheilnahme 
an ben Feindſeligkeiten während eines Jahres geforderten Garantien 
zu verhandeln, Fällt e8 auf, daß er von biejer Baſis ganz abge 
gangen ift, und als fie von hannoverſcher Seite wieder auf's Tapet 
wurde, feinerfeits Schwierigkeiten erhoben hat.3%) Leider 
findet fich bei den Berliner Acten weber eine Juſtruction für Alvens- 
Teben noch ein von ihm eritatteter Bericht über die Ausführung 
jeiner Miffion. Das preußiſche Material reduciert fich hier viel— 
mehr auf die beiden im Laufe des 25. von Alvensleben nad 
Berlin gerichteten Telegramme, die aber jo unpräciſe wie nur 
möglich find und in Berlin zunächſt ganz faliche Vorftellungen über 
bie Dauer des bon Alvensleben abgejchloffenen Waffenftillftandes 
fen mußten. Da nun auch auf haunoverfcher Seite kein 
zuberläffiges Material zur Miffion Alvensleben's vorliegt,37) fo 
bleiben bie Details derfelben vorberhand in Dunkel gehüllt 


36) Siche das Telegramm Alvensieben’s bei v.%.-%., S. 261. 
d. 2, nennt (S. 260) als „eigentliches Ziel von Alvensleben’s 
Sendung die Grzwingung ber Gapitulation. — 9) Man tft 
bier im Mefentlihen auf bie Angaben Meding's und Dammers' 
angewwiefen, die aber beide bei den Verhandlungen zwiſchen 
dem Könige und Mivensleben nicht zugegen geweſen find. 
Woher von Haflell jeine übrigens jehr bürftigen Details (U, 2, 
©. 522) hat, giebt er nicht an; auch find fie offenbar ganz unrichtig. 
Wie kann v. H. den König nur erflären laſſen, er habe Alles, was 
man bon ihm verlangte, zugeftanden? Der König Hat garnicht 


1901. 29 


Brief ein Angebot nicht enthalten habe, nicht viel a 








Sangenfalza begab, der Anficht gewefen fein follte, das Angebot 
_ eines Bänduiffer beftehe auch nach dem Ablauf der von Bismard 
Friſt noch zu Recht, und daß er dem Könige 
t al$ voll zu Recht beftehend gentacht haben follte ® 
Sollte es fo ganz ausgeſchloſſen fein, daß Doering, wie König 
‚Georg in feinem bekannten Briefe an den Canddroften von Hammer» 
ftein dom 26. November 1866 behauptet Hat, ber Verlefung feiner 
Sgnftruetion die Mittheilung vorausgefchikt Hat, daß fein Aufteag, 
in Tegter Stunde noch einmal ein Bündnis anzubieten, thatfächlich 
hinfällig geworben jei, da Falckenſtein's Truppen bereits den Befehl 
— erhalten hätten? Jedenfalls kann ich nicht finden, daß 
S behauptete Differenz zwiſchen dem Briefe König Georg's 
1b dem Berichte Doering's vom 24, December 1866 befteht. Dit 
8 richtig, daß dieſer nachträgliche Bericht Doering’s durch die 
Veröffentlichung jenes Briefes in der Preſſe veranlaßt worden tft, 
wie 2. annimmt, jo wäre ja garnicht zu begreifen, warum Doering 
Die feiner Erinnerung twiberfprechenden Behauptungen des Königs 
nicht ausdrüdlic zurüdgewiefen hat. Das Schweigen Doering’s 
muß den Eindruck erwecen, als ob er gegen die Nichtigkeit der 
Darftellung Georg's V. nichts einzuwenden gehabt und nur bie 
veiteren Details der Unterredung habe richtigftellen und ergänzen 
zuollen.2) Qui tacet consentire videtur. Ubrigens ift die Frage 
Soon Feiner großen Bebentung, da König Georg das Bündnis 
Sweifellos in jedem Falle abgelehnt haben würde 
Wenn man alfo auch des Öfteren Veranlaffung hat, v. Lettow 
zu wiberfprechen, fo muß doch rückhaltlos anerfannt werden, daß 
er überall das erntlichfte Beftreben nach unbefangener und objectiver 
Behandlung zeigt: Er geht durchaus nicht baranf aus, das Vers 
Salten Preußens zu befchönigen, vielmehr Abt er felbft an ben 





33) ».Hafjell jcheint den Brief König Georg's vom 26. Nov. 
1866 nicht zu kennen. Gr referiert über den Verlauf der Audienz 
Doering’s (©. 535) nur nad) einer Mittheilung des Legationss 
Dates Aubloff, der bei der Audienz zugegen geweſen fei, vom 
12, Februar 1867, Diernad hätte Doering „ſchließlich“ erklärt, 
“28 wäre von feinem Einfluß, ob bie Vorſchläge angenommen 
Inürben ober nicht. General von Faldenftein hätte Befehl, jeden- 
Falls anzugteifen. Das würde fir Lettow's Anſicht, daß ber 
Seönig den Verlauf irrthümlich bargeftellt habe, ſprechen. Auch 

20* 














e annoverſche Armee commanbiert hätte und ein Gneifenau ſein 
8 ‚wäre, würden fie nach Zangenfalza für die Capitu— 
re Ia, weiß denn v. 9. nicht, daß ſich Blücher 
nach der Schlacht von Jena ohne alle Nüdfiht auf den Zuſtand 
eir von denen die Hälfte in Folge der Strapazen, 
8 Mangels an Nachtruhe und an Nahrung unterwegs liegen blich, 
ed durchgeſchlagen hat? Ganz zweifellos würde Blücher 
nach Sangenjalza den legten Mann und das legte Roß auf's Spiel 
er um ben Durchbruch zu erzwingen und ben weiteren 
lauf des Feldzuges, von dem doch das Schidfal Hannovers 
‚und feiner Dynaſtie offenfichtfich abhing, günftig zu beeinflufien. 
Den Beihluß unter den Schriften über das Jahr 1866 macht 
eine Brofchüire des Verfaflers der „Beichichte der Kriegsereigniſſe 
wiſchen Preußen und Hannover 1866*, Fr. von der Wengen. 20) 
Die neueſte Schrift des verdienten Autors ftellt fich als ein Sonber- 
abbruc feiner in den Jahrbüchern für die deutſche Armee und 
Narine“ veröffentlichten Beipredhungen über den Schlußband von 
Haffell und tiber das Werk von Diebitfh dar. Bon der Wengen 
beinängelt an beiden namentlich, daß fie zu viel Gewicht auf die 
Nusfagen von Dammers legen, au benen er feinerfeits bie ſchärfſte 
Kritik übt, Es wird W. darin zuguftimmen fein, daß das Ver— 
halten Dammers in Gotha ein fehr zweideutiges, daß fpeziell fein 
DVenehmen gegen feinen Mitbevollmächtigten, den Major v. Jacobi, 
ein umberantivortliches geweſen ift, und daß Jacobi eben durch 
diefes Benehmen von Dammers großentheils gerechtfertigt 
bird. Wenn aber W. den perfönlichen Mittheilngen Jacobt's, 
die doch melft aus jpäterer Zeit herrühren, ein meitgehenbes 
Vertrauen ſchenkt, fo ift zu betonen, dab auch Jacobi durchaus 
Bartei ift, und daß allen Parteiausſagen gegenüber eine gewiſſe 
Meferne am Plage ift. Wo die Ausfagen von Dammers mir 
durch diejenigen Jacobi's zu coutrolieren find und umgekehrt, 
it e Außerft Schwierig, den exacten Thatbeftand zu eruieren. 
d. db. W. neigt wohl überhaupt dazu, den Werth der ihm von ben 
verſchiedenſten Seiten ertheilten Auskünfte hier und da etwas zu 
hoch einzufhägen. Seine nenefte Schrift hat aber jebenfalls das 
Gute, dab fie uns in einer ganzen Reihe von Ginzelfällen die 
Gewährsmänner nennt, auf welche ſich v. d. Wengen bei feinem 
Hanptwerfe geftügt hat. Freilich bringt er aud) diesmal wieder 
mancherlei neue und z. Th. interefiante Angaben, ohne feine Quellen zu 
nennen. So erzählt er uns, daß Graf Blaten nach dem Confeil vom 






40) Der letzte Feldzug der hannoverſchen Armee 1866, 
Berlin 1901. A. Bath. 79 ©, 


457 








zu Brunde liegenden Motive zur Anſchauung zu bringen. Bär 
zeigt, wie die hannoverſche Negterung als die „durch bie Füſtenlage 
und Größe bes Bandes herufene Vertreterin ber Intereſſen der Nord⸗ 
feeftanten“ mit am erften bie, politifche Wedeutung der Flotten⸗ 
gründung erkannt hatte (S. 10 f.), wie fie eine führende Nolle bei ber 
Verwaltung der Nordſeeflotte anftrebte (S. 88 ff.), eine folche für einen 
Augenblick and dadurch erreichte, daß ihr die gefammte Verwaltung 
der Flottenangelegenheiten in ber Nordſee übertragen werben follte, 
wie ſich aber dann die Verhandlungen wieder zerfehlugen; wie die 
fpäteren Bemühungen, einen Norbfee-Flottenverein aus den an 
einer Nordſeeflotte intereffierten Staaten zu bilden, nicht zum 
wenigften an der Nivalität Hannovers gegen Preußen ſcheiterten 
(S. 195-197), ımd wie jenes dann nicht mehr vermochte, ben 
Untergang ber Flotte abzuwenden. In welchem Grabe Hannover auch 
in biefer Frage von dem Argwohn gegen Preußen beberricht wurde, 
ergeben die bon dem Verfaſſer mitgetheilten Worte des Geh. 
Legationsraths Neubourg vom 13. Februar 1852: „Hannover 
würde eine Betheiligung Preußens an der Nordieeflotte nicht nur 
nicht gern fehen, fonbern es würde vorgezogen werben, die Flotte 
zu Grunde gehen zu Laffen, ehe man bie Hand dazu böte, daß der 
mäditige Nachbar in der Theilnahme an einer Anftalt, die von dem 
entichtebenften Einfluffe anf bie Entwickelung unferer ganzen Zukunft 
bleiben dürfte, die Mittel vermehrte, um Das enblihe Biel alfer 
breußifchen Politik, die allmähliche Einverleibung Hannovers, zu 
erreichen“ (S. 196 ff., vgl. auch S. 148), Freilich dachten wicht alle 
Hamnoverjchen Staatsmänner fo (. die Auferungen bes fpäteren 
Striegsminifters v. Jacobi S.148 Anm., des Bunbestagsgefandten 
©. Bothmer S. 197 Anm.) 

In den zahlreichen Beilagen druckt Bär aud einige Berichte 
© Bundestagsgefandten von Bothmer, ein Schreiben Bismard's 
“ar den Staatsminister v. Schele vom 27. Upril 1853 und andere 
on biejen gerichtete Schreiben ab. 





se =) In Einzelheiten bin ich nicht mit Bär einverftanben. 
Wenn 8. &.97 bemerkt, Preußen habe bie Übernahme ber flottene 
Verwaltung durch Hannover auf ſechs Monate ohne Kündigung, 
aber ein fofortiges Aufhören des Verhältniſſes bei Eintritt einer 
Neuen Gentralgewalt gewünfht, fo tft das kaum richtig. Laut der Bär 
Anſcheinend unbekannt gebliebenen Note bes preußifchen Minifters 
Des Auswartigen v. Schleinig an den Vorſitzenden des Verwaltungs— 
zaths d. Bodelſchwingh vom 30. September 1849 wollte Preußen 
Don einer Beichränkung der Übernahme ber Flottenverwaltung 
end Hannovers auf ſechs Monate nichts willen; als Termin 
*iner etwaigen Nüdgabe der Verwaltung könne preußifcherfeits 





ehe — IV. zu überwachen. Ein 










ba aus ber Ansführung feines Auftrags entjprangen. 
‚erhält er uns auf bem Laufenden über die Schidjale der 
n en Prinzeſſin, ihren Eheſcheidungsprozeß und ihr weiteres 
erhalten zu ihrem Tode (17. Auguſt 1821). — Wichtiger für 
die. eigentlich hannoverſche Gejchichte find die Verhandlungen mit 
dem römifchen Stuhle über das Concorbat, mit denen Ompteba 
jeit Anfang 1817 beauftragt wurde. Auch über dieſe unterrichtet 
uns ber Verfafler eingehend aus den Berichten Ompteda's. Wir 
‚lernen aus ihnen mandes Neue; vor Allem erfehen wir, dad O. 
leinesiwegs bie ungünftige Beurtheilung verbient, welche ihm in 
x Werke „Zur Geſchichte der römiſch-deutſchen Frage" zu 
Theil wird, daß e3 vielmehr an dem ihm als Legationsrath mit 
gebenen ehemaligen Stantsrechtsichrer Leiſt lag, wenn bie 
| pen eine ungünftige Wendung nahmen. Es war DO. 
nicht befchteben, biefelben zu Ende zu führen, ein früher Tod raffte 
ihn am 16. März 1819 hin, che ihm die Gelegenheit geworben 
war, feinem Baterlande entſcheidende Dienfte zu Leiften. 
Eine kurze Erwähmmg verbient endlich noch Die Selbft- 
ie des Freiherrn Langwerth von Simmern.d6) Auch v.©. 
iſt bereits mehrfach Fitterariich hervorgetreten; er hat 1872 Betradh- 
ungen zur Vorgeichichte des neuen Deutichen Meiches „Won 1806 
bis 1866” betitelt, 1880 ein Werk über „Öfterreich und das Reich 
im Stampfe mit ber franzöfiſchen Revolution bon 1790-1797” 
berausgegeben, fpäter jeinem Freunde und Schwager Friedrich von 
Mlinggräff in dem zweibändigen Werke „Aus der Mappe eines 
berftorbenen Freundes” ein ſchönes Denkmal gefegt, und aud) fonft 
Mancerlei gejchrieben. Cine gejchichtlihe Rolle hat v. ©. alfer- 
dings zur Zeit des Königreichs Hannover nicht geſpielt. Aber 
feine GSelbftbiographie enthält manche hübſche lulturhiſtoriſche 
Schilderung, mandes feine und treffende Mrtheil über Land und 
®ente. vd. ©. fteht als halber NhHeinländer der nieberfächfifchen 
Urt Freier und unbefangener gegenüber. Gerade bas befähigt ihn 





46) Ans meinem Leben. Grlebtes und Gedachtes. Bon 
Heinrich Freiherr Zangwerth bon Simmern. Erfter Thäl. In 
ber Erwartung. Zweiter Theil. Nach dem Sturm. Berlin, Behr 
1898, VIII u. 294 bezw. 288 ©, 





Geftiüfts-Beidit 


Hiſtoriſchen Vereins für Niederſachſen 
eritattet dom Vorſtand (29. October 1901). 


— — 


Im abgelaufenen Geſchäflsjahre find Veränderungen im 
Borftande nicht eingetreten. Won ven Mitglievern verloren 
wir 6 durch den Tod, 17 durch Austritt; 33 neue Mitglieder 
traten bei, ſodaß die Gefammtzahl von 401 im Borjahre auf 
410 geftiegen ift. 
Borträge hielten im Laufe des Winters: 
1) Here Archiv-Hülfsarbeiter Dr. Loewe: „Die neuere 
Yreufifche Berwaltungsgefhichte”. 
2) Herr Mufeumspirector Dr. Schuchhardt: „Bolts- 
burgen und Herrenburgen”. 
3) Herr Geheimer Negierungsrath Dr. A. Müller: 
„Syralus und feine Ruinen“. 

4) Here Profejjor Dr. Weife: „Johann Carl Bertram 
Stine im Lichte neuefter Forſchung“. 

5) Herr Stabtardivar Dr. Jürgens: „Der Loin-Gau. 
Ein Beitrag zur älteren Gejchichte des Fürftentfums Lüneburg*. 





| 





— 


Da es ſich um das wichtige Gebiet „wiſchen Weſer und 
— Hambelte, in dem jede alte Vollsburg mit einem 
€ 3 aus ben Römer» ober Franfenkriegen in Beziehung 
1, traten noch während der Nusarbeitung fortwährend 
Frage m auf, die neue Befihtigungen und Heine Grabungen 
 maßten. Das Grgebnis war, daß die durch die 
Annalen geſicherten Sachſenburgen aud nad ihrer 
: als eine geſchloſſene Gruppe erjheinen, zu der nur 
eine große Vollsburg, die Grotenburg bei Detmold, im 
Gegenjaß ſieht. Diefe erweiſt jih als altgermanifch, und, da 
‚der Berg, auf dem fie liegt, no im ganzen Mittelalter „der 
Zeut“ heißt, damit zugleich als die Zeutoburg, nad) der 
Tacitus dom Teutoburger Walde ſpricht. Der „große Hünen— 
ring“ auf bem Zeutberge zeigt leider nur in geringen Spuren 
ine Felfenmauer von 4 m Stärke, wie fie bei verſchiedenen 
anderen Boltsburgen der älteften Zeit in Deutſchland bereits 
erkannt it. Der „eine Hünenring“ aber birgt mwohlerhalten 
ine ebenio ſtarle Mauer, bei der die Steinklotze in biden 
Seh gelegt find und Längs- wie Ouerhölger bei der 
legten Grabung (21. October 1901) deutlich erfannt werden 
Eonnten. Damit ift die Conftruction, die Caesar (de bello 
zall. VII 23) für die Mauern der gallifchen oppida befchreibt, 
Zum erſten Male auch für eine germaniſche Vefeſtigung nach— 
gewieſen. — Heft VII des Atlas wird im Laufe des November 






autögegeben werden können. 


Für die Hiftorifhe Abtheilung des Provinzial: 


 ufeums find nach MWättfeilung des Herm Directors 


Dr. Reimers in diefem Jahre nennenswerte Erwerbungen 
mit zu verzeichnen, weil foldhe während der Vorbereitung für 
die Überfiedelung in den Neubau des Muſeums doch micht 
hätten untergebracht werden können. 

Aud in diefem Geichäftsjahte ift die Veröffentlichung 
der „Quellen und DBarftellungen zur Geſchichte 
Niederfahfens“ fehr erheblich vorgeſchritten. 

Im Buchhandel ift erichienen: 

M.Bär, Abriß einer Verwaltungsgeſchichte des Regierungs- 
bejiels Osmabrüd. 








465 ; 


Directorium der Königlih Preußifhen Staatsarchive und 
unferen Patronen, welchen die Herren Fürft Edzard zu Inn 
Haufen und Knyphauſen, Durchlaucht, zu Lützburg bei Norden, 
Commerzientath Ernft Meyer und Banquier Eduard Spiegelberg 
in Hannover beitraten. 

Der Prüfung der Rechnung von 1900/1901 Haben 
wieder die Herten Infpector Ahrens und Buchhändler Wolff 
fi) gütigft unterzogen. 


— — 


1901. 30 


wu 


| 


467 


Bon der vereinigten laudſchaftlichen Braudkaſſe zu Hannover, 
9068, Du Bois, 2. E. Die vereinigte landſchaftliche Brandkaſſe 
zu Hannover. Hannover 1901. 80, 


Bon dem Magiftent der Stadt Hildesheim. 


71675. Doebner, R. Urkundenbuch der Stadt Hildesheim. 8, Theil 
bom 1481—1597, Hildesheim 1901. 80, 


Bon dem Berein für Thüringiihe Geſchichte und Alterthums- 
mde in Jena. 
8841. Dobeneder, DO. Regesta diplomatiea neenon epistolaria 
historiae Thuringiae 2. Band 2, Theil (1210-1297). 
Jena 1900. 49, 


Bon der f. b. Mademic ner Wiſſeuſchaſten zu Münden. 
9069. Rigganer, H. Über die Entwidlung der Numismatit und 
der numismatiichen Sammlungen im 1%, Jahrhundert. 
Dünen 1900. 40, 


Bon dem Berein für Mellenburgiiche Geſchichte nnd Alters 
thumstunde zu Schwerin. 
5748. — — Urkundenbuch. XX. Band. 1981—1885. 
Schwerin 1900. 40. 
Bon der Geſellſchaft für Pommerſche Geſchichte und Alterthums- 
tunde in Stettin. 
9086. Lemcke, 9. Die Bau und Kunſtdenkmäler des Negierungss 
Bits Stettin, 
Heft IV, Der Kreis Uſedom-Wollin. Stettin 1900. 49, 


Bon dem Berein für nüglihe Forjhungen zu Trier. 
9065. Sauerland, H. V. und Hafeloff, U. Der Pialter Erz- 
biſchof Egberts von Trier. Codex Gertrudianus in Cividale. 
(Mit 62 Lichtdrucktafeln.) Trier 1901. 40. 
9066. Die Steularfeier der Geſellſchaft für nügliche Forſchungen zu 
Trier am 10. April 1901. Trier 1901. 49. 


Bon dem Harzverein für Gejdidte und Alterthumskunde zu 
Wernigerobe. 

9067. Jacobs, &. Geſchichte der Schligengefellfhaft Wernigerode 
1451—1901. 89, 

Bon dem Berein für Raſſaniſche Alterthumstunde und Geſchichts⸗ 

forjehung in Wiesbaden. 

9058. Zedler, & Die Inkunabeln Naſſauiſcher Bibliotheken. 

Wiesbaden 1900. 40, 
30* 


J 





ä 41 


Separat-Conten 
für die 
litterariſchen Publikationen des Hiſtoriſchen Vereins 
für Niederſachſen 
vom Sabre 1900/1901. 


A. Zur Herausgabe des Atlas vor⸗ und frühgeſchichtlicher 
Befeftiguugen Riederſachſens. 
I Einnahme. 


der Baarsliebi ber Ii R 5 M— 
ren ee — Pe 4 

















en ——* 9 Ft 
Bom —————— Hannover als 4. Rate 1600 — u 
An Be laut Epartaffen 6 ln 
r Der in 
Summa.... 20BLM 16 4. 
TI. Ausgabe. 
An Dr. Schuchhardt zur Erftattung verausfagter Koften 
Renee 450 154 
Velegt hei der Sparkaſſe der Hannoverſchen Kapital 
Berfiherungs-Anftalt an Zinſen % „ 61, 
an Kapitalen.uuce soue 58 vr —u 
Summa der Xusgabe 2031 M 764 
„ aller Einnahmen... 2031 „ 76 
balanciert 
und befegt bei Be — der Re — 
jerungee Anfialt. 08 4, 


B. Zur Veröffentlihung bon Urkunden und Alten zur 
Geſchichte der Provinz Hannover. 
I. Einnahme. 
Als Vortrag belegt bei der Spartaffe der Hannoverſchen 


Kapital-Berficherungs-Anftalt Taut —— 
4 HM 94 4. 








Bom Direktorium der Staatsardjive in en 1000 # — 4 
Sam Laudesdireltorium ver Provinz Hannover 3000 u — u 
Bon dein Magiſtrat ber Stadt Hameln..... 1000 m — un 
An Zinfen laut Sparlaſſenbuch .. 467 u 09, 
Abgehoben laut Spartaffenbud) und Borjduß - 839 TO n 


Summa.... 6306 ie 79 4. 





473 


Verzeichnis 
der 


Bereind- Mitglieder und correſpondierenden Vereine 
und Snftitute. 





1. Pairone des Vereins. 


1. Provinzialverband von Bannover. 

2. Calenberg⸗ Grubenhageuſche Landichaft, 

3. Direktorium der Königlich Preußiſchen Staatsardive, 

4. Magifirat der Königl. Haupt- und Reſidenzſtadt Hannover. 
5. Herren Gebrliber Yünede Hannover. 


6. Edzard b ', Durhlaudht 
——— ——— 


7. Meyer, Ernſt, Kommerzienruth Hannover. 
8, Spiegelberg, Eduard, Banquier Hannover, 


2. Ehren⸗Mitglieder. 
Die Herren: 


1. Bodemann, Dr., Ober⸗Bibliothelar, Geh. Regierungsrath in Hannover, 

2. Frensdorff, Dr., Geh. Juſtizrath und Profefjor in Göttingen. 

3. Hänfelmamı, Prof,, Dr., Stadtarchivar in Braunfchmeig. 

4. dv. Heinemann, Prof, Dr., Oberbibliothefar und Geheimer Gofrath 
in Wolfenbuitel. 

5. Holtermann, Senator a. D. in Stabe, 

6. Koppmann, Dr., Stadtarchivar in Roftod. 

7, Kofer, Dr., Geh. Ober+ Regierungsrath, Generalbireltor ber Staats- 
ardjive in Berlin. 

8. Müller, Landesdirector a. D, in Hannover. 


3. Borftand. 

Im der ordentlichen Mitgfiederverfammlung am 18. November 1901 
wurden an Gtelle der ausgelooften Borftandsmitgliever Senator a, D. 
Holtermann in Stade und Pandesbirector a, D. Müller in Hannover, 
melde eine MWiedertvahl nicht annehmen zu wollen erklärten, Stabt- 
arhivar Dr. Neinede in Lüneburg ımd Dr. phil, Thimme in 
Hannover gewählt. Die gleichfalls ausgelooften Mitglieder Profefjor 
Dr. Köder und Amtsgerichtsrath Siegel wurden wiedergewählt, Den 
Borftand bilden demmad) folgende Herren: 











Bremeit. 
30. Schmidt, A., Senator. 
Breslau, 
31.8 }, Dr., Oberte 
32. on, Dr. phil, Mita: 
38. Yriead, Dr.phil, * 
phil 
Afiftent. 


Büdebnrg. 
34.0. — —— 
85. vd. d. Deden-Offen, Leutnaut. 
iu dreier, Redalteur. 
3. Nobt, Bernh. 
38, Weiß, Dr. med., Geheimer 
Sanitütsrath. 
Bültum bei Bodenem, 
39. Bauer, Tehrer. 


Cammin in Ponrmern. 
40, Marquardt, Sceminarbirektor. 


Kelle. 
41. Bibliothef d. Nenlgyimmafiums. 
42. Bot 2 ltage, Gr 


Majo 
43. Date Fabrifbefig ser. 
4. ir der höheren 


Wãdchenſchule. 
45. Denide, Oerbiirgermeifter. 
46. v. gemen Staatsminifter 


a. 
m — Faftor. 
jerhans, Dr. med,, Kreis · 
ud, Santarera, 
'r, med, 


50. iR Ma be, Dber - Jandes- 





Golmar im Elſaß. 


60. Ben ter u Dr, a 


— bei Clenze. 
61. v. d. Kneſebeck, Werner. 


Curhaven. 
62. Keetz, Wilhelm. 


Diepholz. 
63. Kinghorſt, W,, Präparanben- 
Lehrer. 


Döhren b. Öannover, 
*64. Voß, Paftor. 


Dreöden, 

65. v. Dafjel, O., Hauptmann. 
66. v. Sein A "Se, General 
der Infanterie a, D., Eye. 

67. v. Klend, Major a, ®». 


Düheldarf. 
68. Fint, Dr, Archivaſſiſtent. 
Ebergötzen b. Göttingen, 
*69. Fundling, Paſtor. 


Eboldshauſen b. Evesheim. 
70. Meyer, Ad. Paftor. 


Eine, 
71. Bauer, Paftor. 


Einbed. 
jeife, Oberlehrer. 
18: rgens, Stadtbaumeiſter. 
74. —— Rechtsanwalt und 
otar 





Br 


419 | 


283. — Dr., ——— 
ah Ganbesbauratf. 
bier. 
sine 
287. BWundram, — 
meiſter. 
288. Zuckermann. Lehrer. 


Hardenberg b. Mörten. 
#239. v. Hardenberg, Graf Karl, 
Oberfeutriant. 


Herzberg a. Harz. 
290 Mofcher, Amtogerichtsrath. 


Hildeshein. 
291, Beveriniſche Bibliothek, 
h — * a 4 
293. — gun, Rittmeifter 


294. — aD. 
#295. Glafewald, —— ‚Rath. 


Geheimer in 
299. Lewinsth, Dr., Fandrabbiner, 
800. Ber: Dr. Landgerichts⸗ 


za 

801. orge, Paftor. 

302. v. —J— — 
ent, 

308. Stadt · Bibliothel 

304. Wieder, Domfapitular. 


Höner b. Ahlten. 
805. Dübel, Lehrer. 


Hohenboftel bei Barfinghaufen. 
506. Bergholter, Paftor. 


Holtenfen b. Hameln. 
307. Landwehr, G., Baftor. 
Holtenfen bei Northeint. 
308. d. Bötticher, Paftor. 
Homburg v. d. Höhe. 
309. Biegemmeyer, Borfimeifter 
u». 





Hornlen bei Lamſpriuge. 
310. Sommer, Oberamtmann, 
doya. 
311. —— 
312 FR Baurath. 


dernehe Ba Rap 5. Beige, 
313. Steucmann, Forfaffeffor. 


Gr. Ilde bei Bodenburg. 
*314. Holtorf, Paſtor. 


Aten. 
315. Weber, Paſtor. 
Ippenburg bei Wittlage⸗ 
316. Graf v. d. Busfche-Ippen- 
burg. a 
Nenhagen. 
*317 b. Pufendorf, Landrath. 


Kirchwahliugen. 
*318. Bertheau, Paftor. 


Klanfenburg. 
319. v. Mannsberg, Freiherr. 


Köln a. Rh. 
320. Heye, Gymnaſial » Ober 
lehrer. 


Kützlow b. Pritzerbe a. 9. 
*321. v. Schnehen, ©,, Ritter 
gutsbel,, Riltmeifter a». 
Schloß a BR Weißen⸗ 


322. v. 
ale a. u. DMajoratd- 


Zauenftein. 
*323 v. Goeben, Wilhelm. 
Bad Luuterberg. 
324. Bartels, Dr., Realſchul - Dir. 


Lehrte. 
325. Luthce, Poſtmeiſter. 





481 


Dtternderf. 
365. Bayer, Landrath. 


Beine. 
366. Heine, Lehrer. 


Bofen. 
367. Heinrichs, Ober-Reg.-Rath. 


Brenzla. 
368. Transfeldt, Leutnant. 


Preten bei Neuhaus. 
369. v. d. Decken. 


Rathenow. 
370. Müller, W., Dr., Profeſſor. 


Rethem a. Aller. 
371. Gewerbe und Gemeinde 
Bibliothek. 


Haus Rethmar b. Sehnde. 
372. v. d. Schulenburg, Graf. 
Ridlingen. 

373. Uhlhorn, Paftor. 


Rinteln. 
*374. Niemeyer, Dr. med. 


Nodenberg b. Bad Neundorf. 
375. Diebelmeier, Metropolitan 


und Paftor. 
376. Ramme, Dr., Amtsrichter. 


Salzburg. 
377. v. Mandelsloh, Oberftleutn. 
u.Bataillons-Kommandant. 


Salzhauſen im Lineburgiden. 
378. Meyer, Paftor. 


Schellerten bei Hildesheim. 
379. Loning, Paſtor. 
Schleswig. 
380. v. Strauß und Torney, 
Regierungs-Affeffor. 


Schmalkalden. 
381. Engel, Bürgermeifter. 


1901. 








Schwerin i. M. 
382. v. Bardeleben, Oberleutn. 
und Brigade-Anjutant. 


Sehlde b. Elze. 
383. Lauenftein, Robert, Delono« 
mierath. 
Springe. 
384. v. Bamigfen, Landrath. 
Stade. 
*385. Aesiher: dv. Reiswig und 
aberzin, Regier.-Präfibent. 
Steinhude. 
386. Willerding, Dr. med., praft. 
Arzt. 
— 
387. Kroner, Dr., Kirchenrath. 
Taltal in Chile. 
388. Braun, Yulius. 
Uelzen. 
*389. Plath, ©., cand. theol., 


rer an der ftädtifchen 
höheren Mädchenichule, 


uslar. 
. Harbeland, Superintendent. 
. Siegert, Landrati,. 


Vegeſad. 
Bibliothel des Realgym ⸗ 
naſiums. 


Berden a. 9. 
#393. Helle, R., Dr. phil. 


Volpriehaufen bei Uslar. 
394. Engel, Paftor. 


Nittergnt Oberhof 
bei Wahlhauſen a. d. Werra, 
395. v. Minnigerode « Rofitten, 
Freiherr. 


Wandäbed. 
396. Schade, ©. 


Warſtade i. 9. 
*397. Müller, Wilh., Uhrmacher. 
3 


3. Gefchichtöverein fir das Herzogthum Vraumſchweig — 
Kunflervereing für hremmiſche Geſchichte und 


Academie royale des sciences, des lettres et des beaux arts 
de Belgiqne (Commission royale d’Histoire) zu Brüffel. 

. Soeist& de la Numismatique belge zu Brüffel, 
Verein fir Geſchichte, Alterthumer und Pandesfunde des Fürſten - 
thume Schaumburg · Lippe zu Buckeburg. 


Königliche Unlverſität zu Chriſtiania. St. 

34. Weſtpreußiſcher Geſchichtsverein zu Danzig. 

35. Hiftorifcher Verein fiir das Grofherzogthum Heffen zu Darmftadt, St. 

36. Gelehrte eſthniſche Gejellichaft zu Dorpat. St. 

#37. Öiftortjcher Verein für Dortmund und die Grafſchaft Mark zu 
Dortmund. 

38, Königlich ſuchſiſcher Altertgumsperein zu Dresden, St, 

39. Duſſeldorfer Geſchichtsverein zu Ditffelborf. 

40. Geſchichts· u. Alterthumeforſchender Verein zu Eifenberg (Sadjfen- 

 Atenb; 


BE ES Sg NER ER 
J 
J 
Are 
ii 


urg). 
4. Berein für Geſchichte und Alterthümer der Grafſchaft Mandfeld zu 
Eisleben. 
Bergiſcher Geſchichtsverein zu Elberfeld. St. 
Geſellſchaft fir bildende Kunſt amd vaterlandiſche Alterthiner zu Emden. 
Berein file Geſchichte und Alterthumskunde von Erfurt zu Erfurt, St. 
Hiftorifcher Verein für Stift und Stadt Effen. 
Litterariſche Geſellſchaft zu Fellin (Siofand- Rußland). 
Verein für Gefchichte und Alterthumslunde zu Frankfurt a. Main. St. 
Freiberger Alterthumsverein zu Freiberg in Sachen. St. 
‚Hiftorifche Gefellichaft zu Freiburg im Breisgau. St. 
Hiſtoriſcher Berein zu St. Galler. 
Societ€ royale des Beaux-Arts et de la Littörature zu Gent. 
Oberheſfiſcher Geſchichtsverein in Gießen. St. 
Oberlauſttziſche Geſellſchaft ber Wiſſenſchaften zu Görlig. St. 
Geſellſchaft für Anthropologie und Urgeſchichte der Oberlauſitz zu 
Görlig. 


TERRBERSEHERS 


31* 








485 


Genootschap van Geschied-, Oudheid- en Taalkunde zu 
Leeuwarden. St. 

Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde zu Leyden. St. 
Berein für die Geſchichte der Stadt Leipzig. 

Muſeum file Völferkunde in Leipzig. St. 
Siftorifdnationalöfonomifche Seltion ber Jablonowskiſchen Geſell - 
Schaft zu Yeipzig. 

Gefchichts- und altertfumsforfchender Verein fir Leisnig und Ume 
gegend zu Leisnig. St. 

Mlabemifcher Fefeverein zu Lemberg. 

Berein für Geſchichte des Bodenfees u. feiner Umgebung zu Lindau. St, 
‚Archeologieal Institute of Great Britain and Ireland zıt London. 
Society of Antiquaries zu London. 

Berein für Mbedijche Geſchichte u. Alterthumstunde zu Lübed, St. 
Muſeumsverein zu Füneburg. St. 

Institut archöologique Liegeois zu Fitttich. 

Geſellſchaft für Auffuchung und Erhaltung geſchichtlicher Denkmäler 
im Großherzogthum Luxemburg zu Puremburg. St. 


. Berein filt Luxemburger Gefchichte, Litieratur und Kunſt zu Luremburg. 


Hiftorifcher Verein ber fünf Orte, Luzern, Uri, Schwyz, Unter 
walden und Zug, zu Luzern, 
Magdeburger Gejcichtsverein zu Magdeburg. St. 


. Berein zur Erforfhung der rheinischen Gefchichte und Alterthiimer 


zu Mainz. St. 

Revue Benedietine zu Maredfous in Belgien. 

Hiftorifcher Verein fiir den Megierungsbezirt Marienwerder zur 
Marienwerder. St. 

Henmebergifcher alterthumsforfchender Verein zu Meiningen. St. 
Berein für Gefchichte der Stadt Meißen zu Meißen. St. 
Geſellſchaft flir lothringiſche Geſchichte und Alterthuumstunde zu Met. 
Kurlandiſche Geſellſchaſt für Litteratur und Kunfl, Section file 
Genealogie 2c, zu Mitau (Kurland). 

Berein fir Gefchichte des Herzogtfums Lauenburg zu Mölln i. L. 
Numismatic and Antiquarian Society of Montreal (Chateau 
de Ramezay) Montreal. 


#118. Alterthumsverein zu Mühlhaufen i. Th. 


119. 
120. 
121. 


122, 
123. 
124 
125. 


Königliche Alademie der Wiffenfchaften zu Märchen. St. 
Siſtoriſcher Verein von und fir Oberbayern zu München, 

Berein fllr die Geſchichte und Alterthumskunde Weftfalens zu 
Minfter. St. 

Soeiet& archöologique zu Namur, 

Geſellſchaft PHilomathie zu Neiße. 

Hiftorifcher Verein zu Neuburg a. Donau, 

Germaniſches National -Muſeum zu Nürnberg. St, 


160. 
161. 
162. 
168. 
164. 
165. 


166. 
167. 
168. 
169. 


170. 
171. 
172. 
173. 
174. 
175. 


487 


Geſellſchaft für nügliche Forſchungen zu Trier. 

Berein f. Kunft u. Atertfum in Um u. Oberſchwaben zu Ulm. St. 
Humanistika Wetenskaps Samfundet zu Upfala. 
Historische Genootschap zu Utredit. 

Smithsonian Institute zu Wafhington. St. 

Hiftorifher Verein für das Gebiet des ehemaligen Stifts 
Werden a. d. Ruhr. 

Harzverein f. Geſchichte u. Alterthumskunde zu Wernigerode. St. 
Kaiſerliche Aadernie der Wiffenfchaften zu Wien. St. 

Verein für Landeskunde von Nieberöfterreih zu Wien, St. 
Berein für Naſſauiſche Alterthumskunde md Geſchichtsforſchung in 
Wiesbaden. St. ö 

Alterthumsverein zu Worme. 

Hiftorifcher Verein für Unterfranken zu Würzburg. St. 
Geſellſchaft für vaterländifche Alterthumskunde zu Zürich. 
Schweizerifches Landesmufeum in Zürich. 

Allgemeine gefchichtsforfchende Gefellfchaft für die Schweiz zu Zürich. 
Altertfumsverein für Zwidau und Umgegend zu Zwidan. 


Publikationen des Vereine. 


Mitglieder Fönnen nachfolgende Publilationen des Vereins zu beu bei- 
gefegten Preifen direct vom Vereine beziehen; vollftändige Eremplare 
ſammtlicher Jahrgänge des „Arch id o“ find nicht mehr zu haben, es fehlen 
mehrere Bände gänzlich; längere Reihhen von Jahrgänge der „Zeitr 
ſchrift“ werben nad) vorhergehenden Beſchluſſe des Borſtandes zu er 
mäßigten Preifen abgegeben, 

Eorrefpondierende Vereine und Inſtitute erhalten die umter 20 anie 
geführten Quellen und Darftellungen zur Geſchichte Rieder⸗ 
fachjens zw dem amgegebeuen Preifen durch die Hahuſche Buch- 
bandfung in Hannover. 





1. Neues vaterländ. Archiv 1821—1838 (je 4 Hefte). 
1821—1829. .-.......+- ber Jahrgang 3 .M, das Heft — MEI = 
1830—1883........ ber Jahrg. 1K50 A » un — en Un — 
Heft I des Jahrgangs 1832 fehlt. Die Jahrg. 1821, 

1827, 1828, 1829 m. 1832 Heft 1 werden nicht mehr 
abgegeben, 

2. Baterländ. Archiv des hiſtor. Vereins fiir Miever- 
ſachſen 1834—1344 (je 4 Hefte). 

— 14 503, das Heit „ 40 — 

„Bonn an ID m 
(Sabrg. 1844 Weird nicht mehr abgegeben.) 

3. Archiv bes hiſtor. Vereins für Niederfachien 1845 bie 
1849. 

1815 1810... der Jahrg. 3%, das Doppelheft, 1» 52 
1349 ift nicht im Hefte geheilt, 

4 BZeitfchrift des hifter. Vereins für Nieberjachien 1850 
bis 1901. 

1850— 1858... . der Jahrg. 3 M, dad Doppelbett 1.50. 
(1850, 54, 55, 57 zerfallen nicht in Hefte.) 

1859-1891, 1808 1901.......... der Jahtgaug Im — 

Die Zahrgänge 1859, 1866, 1872 u. 1877 nur je 2.4, 

Jahrg. 1874 u. 1875 bilden nur einen Band zu 8 M, 

die Jahrgänge 1885, 1892 und 1898 find vergriffen. 

5. Urkundenbud des Hifter, Bereins für Nicderfachien 
1.9. Heft. 8. 

Heft 1. Urkunden der Biſchöfe vom Hildesheim 1846. — „50. 
” 2. Die Urkunden des Stiftes Wallenried. 
Atth. 2. 1668. a — 2 


kn 














489 


Heft 3. Die Urkunden des Stiftes Wallenried. 


10. 


11. 


12. 
13. 


14. 


15. 


Ad: 888ß8ß8ß88 
„ 4. Die Urkunden des Kloſters Marienrode bis 1400. 
(4. Abth. des Calenberger Urkundenbuchs von 


W. von Hodenberg.) 1859 ................ 
n 5. Urkundenbuch der Stadt Hannover bis zum 
Jahre 1869. 1860..... 
» 6. Urkundenbuch der Stadt Göttingen bis zum 
Jahre 1400. 1868 ....................... 
„ 7. Urkundenbuch der Stadt Göttingen vom Jahre 
1401 600 8888 
» 8. Urkundenbuch der Stadt Lüneburg bis zum 
Jahre 1869. 1872 ....................... 
» 9. Urkundenbuch der Stadt Lüneburg vom Jahre 
1370 bis 1887. 1805 .................... 


Lüneburger Urfundenbud. Abth. V.und VII. 4 
Abth. V. Urkundenbuch des Klofters Iſenhagen. 1870. 
Abth. VII. Urkundenbud des Klofters St. Michaelis 
zu Lüneburg. 1870. 3 Hefte. Jedes Heft & 
Wächter, I. C., Statiftit der im Königreiche Han- 
nover vorhandenen Heidnifchen Dentmäler. (Mit 8 litho⸗ 
graphifchen Tafeln.) 1841. 8. ................... 
Grote, J. Reichsfreiherr zu Schauen, Urkdl. Beiträge 
zur Geſchichte bes Königr. Hannover und des Herzogthums 
Braunſchweig von 1243—1570. Wernigerode 1852. 8. 
von Hammerftein, Staatsminifter, Die Befigungen 
der Grafen von Schwerin am linken Elbufer. Nebft 
Nachtrag. Mit Karten und Abbild. (Abdrud aus der 
Zeitfchrift des Vereins 1857.) 8. 
Brodhaufen, Paſtor, Die Pflanzenwelt Riederfachfens 
in ihren Beziehungen zur Götterlehre. (Abbrud aus 
der Zeitfchrift des Vereins 1865.) 8. .............. 
Mithoff, H. W. H., Kirchen und Kapellen im König- 
reich Hannover, Nachrichten über deren Stiftung 2c. 
1. Heft, Sotteshäuferim Fürftentfum Hildesheim. 1865.4. 
Das Staatsbudget und das Bedürfnis für Kunft und 
Wiſſenſchaft im Königreiche Hannover. 1866. 4. 
Sommerbrodt, €, Afrika auf der Ebftorfer Welt- 
karte. ßß 
Bodemann, E., Leibnizens Entwürfe zu feinen Annalen 
von 1691 und 1692. (Abdruck aus der Zeitſchrift des 
Seche ccrc 
v. Oppermann und Schuchhardt, Atlas vor« 
geſchichtlicher Vefeftigungen in Niederfachien. Original- 





24-3 
Boa 
8n—u 
Inn 
3. — 4 
Inu 
non 
3,35, 
non 
1,50. 
—n50n 





IV. 


Belhäfts-Berict 


des 
Vereins für Geſchichte und Alterthümer der 
Herzogthümer Bremen und Verden und des 
Landes Handeln (September 1901). 


—men 


m abgelaufenen Gefhäftsjaht Hat fich die Zahl der 
Bereinsmitglieder ungefähr auf gleicher Höhe wie im 
Borjahre gehalten; fie beträgt gegenwärtig 349. Aus bem 
Borftande jhied aus Herr Regierungs- und Baurath Horn 
in Folge feiner Berfehung von Stade; fiir ihm wurde in ber 
Vorſtandsſitzung vom 15. März 1901 Herr Regierungs- und 
Baurath Peltz, vorbehaltlich der Genehmigung durch die nächte 
Generalverfammlung, zum Borftandsmitgliede erwählt, 

Bon den Sammlungen des Vereins hat die Bibliothek 
den beträchtlichften Zuwachs erhalten, infofern ihe eine Anzahl 
meuer Bücher durch Ankauf oder durch den mit anderen Ver: 
einen unterhaltenen Schriftenaustaufch zugeführt wurden, Aber 
auch das Mufeum alterthümlicher Gegentände und das Gabinet 
ber Münzen und Medaillen find nit ohne Vermehrung ge- 
blieben; über einen Theil diefer Neuerwerbungen giebt das als 
Anlage Nr. 2 abgedrudte Verzeichnis der dem Verein in freunds 
licher Weife zugewandten Gejchente Aufſchluß. 


493 


Anlage Nr. 1. 


Kehnung für das Jahr 1900. 


Einnahme 
A. Üüberſchuß aus ber Rechnung vom Jahre 1899...... 94 4724 
B. Ordentliche Einnahmen: 
a. Beiträge 
D) v. 227 Mitgliedern a1 50 3—=340 M504 
2) „136 Pr a3 —n—48 n—n 748» 50% 
b. Zinfen von ben bei der Staber Sparkaffe für 
beftimmte Zwede belegten Geldern .......... 172 „ 64» 


€. Außerordentliche Einnahmen: 
1) an Beihülfe aus dem Provinzialfonds für 


das Jahr 19W ........... ‚700 A — 4 
2) für 1 Archioheft..........- 2u—n Ran 


Summa der Einnahme 1717 M 86 4 


494 


Ausgabe. 


4, Für die Bibliothek und das Archiv: 


B. Für das Mufeum und die Münzjammlung 
C. 


. An belegten Geldern 


2) an ben Hiftorifhen Verein für Niederſachſen 
in Hannover in Gemäßhelt des Vertrages 
d. d. 9. November 1891, 
a. für 150 Exempl. der eit- 
ſchrift a3 M........ =50M—3J 
b. „Geſchäftsberichte . . 81 9» 48144 
2) Anſchaffung von Büchern .. 187, 19. 
218 „ 60, 






An Verwaltungs: und fonftigen Unfoften als 

Nehnungsführung und Expedition, Aufwartung, 

Feuerverfiherungsprämie, Borto 2c. ....... — 286 „ 06, 
517 „ 64m 


Summa ber Ausgabe 1671 4 44.4 





Rejultat der Rechnung. 


Einnahme 1717 4 86.4 
Ausgabe 1671 „ 4 


Bleibt Überiäuß 46.442 4 


49 


Anlage Nr. 2. 


Ferzeichnis 
der dem hiſtoriſchen Muſeum verehrten Geſchenke: 


1) Durch Vermittelung unſeres früheren Vorſtandsmitgliedes 
Herrn Baurath Horn wurde, gegen Erſatz ber Transport⸗ 
und Baukoſten, aus dem königl. Forſthauſe zu Stotel ein 
ſehr ſchöner Fayenceofen im Rococoſtyl geliefert, der in 
dem neuen Mufeum aufgeftellt werden wird. 

2) Bon der Verwaltung der Stadt Stade: Ein in der Nähe 
der Gifenbahnbrüde beim Bau der Nagel’ichen Arbeiter 
wohnungen gefundener Böller. 

3) Von Herrn Geodätifer Dr. Schröder: Ein bei Hademühlen 
gefundenes Steinbeil. 

4) Bon Frau Zollverwalter Voftels: Topographiiher Atlas 
des Königreichs Hannover. 

5) Von Herrn Pohlmann, Verwalter des Rettungshaufes in 
Himmelpforten: Ein Siegelftempel aus dem Ende des 
18. Jahrhunderts. — 

6) Von Herrn von B.: Ein Paar reich gravierte Schlittſchuhe 
aus der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, 1 Krüſel 
und eine Lichtſcheere. 

7) Bon Herrn Kolbe, Großgrundbeſitzer im Bismarck-Archipel: 
Eine ganze Collection von Waffen und Gebrauchsgegen— 
ſtänden der dortigen Inſulaner. 

8) Von Frau Landſindici Brockmann: Eine Partie hannoverſcher 
Münzen. 

9 Bom früheren Landrath des Kreiſes Zeven, Herrn Neg.-Nath 

Dr. Leifing in Osnabrüd: Eine alte Läuteglocke des Zevener 

Thurmes und ein Photogramm des gräflich Douglas’ihen 

Wappens im dortigen Landrathsamte. 

Vom Herrn Neg-Präfident a. D. Himly: Das Prämien- 

bild des Poſenſchen Kunftvereing (Seeftüd). 

11) Vom Herrn Generalleutnant von dem Kneſebeck: Mehrere 
Bände und eine Wappenmappe bed uradligen Geſchlechts 

„ber von Schulenburg*. 


10) 





497 
Anlage Nr. 3. 


DENN 
"aitınd 


Verzeichnis der Vereind- Mitglieder. 





a. Gef häftsführender Vorſtand. 


Die Herren: 
1. Himly, Regierungs-Präfident a. D. in Stade, Borfigender. 
2. Holtermann, Senator a. D. in Stabe, fiellvertretender Vorſitzender. 
3. Bartſch, Profeffor am Gymnafium in Stade, Schriftführer. 
4. Reibftein, Profefjor am Gymnafium in Stade, Bibliothefar. 
5. Iard, Uhrmacher in Stade, Confervator. 
6. Marfchald v. Bachtenbrod, Erbmarfchallin Stade und auf Laumilhlen. 
7. Pochwitz, L., Buchdrudereibefiger in Stade. 
8. von Samt. Binden, Landgerichts-Präfident in Stade, 
9. Dr. Schrader, Bilrgermeifter und Landſchaftsrath in Stade. 
0. Dr. Steinmeß, Generalfuperintendent in Stade. 
1. Pelg, Regierungs- und Baurath in Stade. 


b. Chrenmitglieder. 


Bahrfeldt, Oberftleutnant, Halle a. ©. 
Dr. Weiß, General-Oberarzt a. D. in Meiningen. 


c. Ordentliche Mitglieher. 


— — C., Gemeindevorſteher in Schukamp bei Mehenburg (Han⸗ 
nober). 

. Albers, Steuerratb in Stade. 

. Alters, J. Gemeindevorfteher in Altklofter bei Burtehude. 

. Allmers, Herm., Gutsbeſitzer und Schriftfteller in Rechtenfleth. 

. Arften, Paftor in Ahlerfteot. 

. Bartih, Profeffor am Gymnaſium in Stade. 

. Bayer, Landraih in Otterndorf. 

Beder, Kurhotelbefiger in Neuffofter (Hannover). 

. Bellermann, Oberförfter in Zeven. 


1901. 32 


enanmmgm m 





499 


. Dr. Dumrath, Yan in Stade. 
A, Kreis: 


6. Dunfer, U, ——— Blumeuthal v 
62. dv. Dilring, — a. D. in — ig Gate) Er 
68. v. Dilring, € 


“4. vd. Dilri —— 
66 ers! in 
66. Dr. Dies, Sandra Gerftemilnbe. 
67. Ebmeier, Bernauer in Stabe. 
& Edles, Omen N * De Schönetvorif bei Freiburg (Eibe). 
©. 0. Eis, ei EI Sole —— * 
1. Ehlers, Pro! ifier in Bechthauſen. 
In Eichftaed Die Stade. urn, 
3. le — Sefbefier mm reisansfehuß-Mitgied in Sale 


er — — hen u — — 
ö. Dr. m rythropel, pralliſcher Arzt in ie. 
76, Eylmann, Sukebefker m fe * — Elbe). 
77. Fiſcher, 
78, re 3% Sad F Ahlerſiedi. 
79. Dr. Forimann, — in B 
80. Franf, Amtsrichter in Sortehibe 
anzius, Sandrath, Geheimer Negierungsrath im Oſterholz. 
reiſe, L, Rentier in Stade. 
‚eudent! Hal, Kaufmann im in Zeven, 
84. Dr. Braten, Iufizrath, Nedhtsamvalt und Notar in Stade. 
8. — after emer. in Stade, 
Sachde, Kreisphnfitus in Blumenthal (Hannover). 
87. Garbde, Rittergutsbejtger in Ritterhude 
88, — Hiur. Gemeindevorfteher in Giersdorf bei Ottersberg (Hann.). 
89. Dr. te Sem, Kreisphnfitus im hude 
90. Dr. med. Glawatz, prattiſcher e Mt in Barfeel 
91. Goebe, Direktor der Landes · Eredit- Anftalt, Sefeimer Negierumge« 
rath in Hannover, Herrenftr. 3. 
92. Goldbed, Vaſtor in Großenmwörben. 
9. vd, Sröning, ee er in Ritterhude. 
94. Dr. Grohe, Br s Aſſeſſor in Blumenthal (Hannover). 
3. Orothmann, hlenbauer in Stade. 
96. Grube, Weinhändler in Stade. 
97. v. Gruben, Landſchaftsrath, Nittergutsbefiter zu Niederochten« 
haufen bei Bremervörde, 
98. Günther, Fleckensvorſteher in Harſeſeld. 
99. Hageborn, Oberfileutnant a, D. in Stade. 
100, Hagenah, Senator in Bremervörde. 
101. Hahn, Bauunternehmer in Oſten. 
102. Dr. 3 Da Diedr,, Neihs- und Landtagsabgeordn., Berlin W., 
oljfivaße 18, in 
103. Hain, $., alermeifter in Stade. 
104. Hattendorff, Geh. Regierungsrath a. D. in Stabe. 
105. Hattenborfj, Regierungsrath in Stade. 
106. Havemanı, Superintendent in ort. 
107. Heibmann, — in Rotenburg Hannover). 
108, v. ur ER ‚Referendar in Stade, 
109. Heinfohn, Gutsbefiger in Wolfsbruch bei —— 
110. Heitmann, Bürgermeiſter a. D. in Horneburg (Haimover). 








— 
1 lt * 
ne Ka waren — — 


bei 9 
m — — Gannover). 


Meiners ‚Horn: annover). 
6 — 
174. Dr. v. y effor in Stade 
176. Meier, Gem er in Wilftebt ( En 
ee Su bei 


181. ke 
182. Mügge, Se in —— er — Carlfir.76, IL. 


183. Dr, ph. Müll mnafiaf-Ober‘ 
184. Brände, DB. 6 = 
aen Miller, Ufrmader n Stade. 
— 6. Müller, ST — 5 Bun 13 Lone " 
auptlehrer ambur: miſtraße 1, DIL. 
188. Miller, den Side Br Denke Sen at ) 
au: Miller, W. —— — Te b. Scheeßel. 
Miller, Fr Ritt er zu Veerſe bei 
191. Müller, W,, Uhrmader in Warftabe, 
192. Müller, Direktor der fandwirthfchaftlichen F Stade. 
198. — Hans, Schriftfteller und Landwirth in Braul bei Zeven. 
194, Nagel, 3. — Reditsamwalt und Notar in Stade. 
195. Kusel €, SHofbefiger im lat 8 bei Stade, 
196. Naumann, DOber-Negierumgsrath in Erfurt. 
im. — ——— an der Kadetten · ai in Potsbant. 
98. Nuttl Lehrer in Neuenfelbe, Kreis 
1%. Deters, Ziff, Bürgervorftcher in — 
200. Dfters, P. jun., 0 er in Jort 
201. Oltmann, Aul,, im ornbufch. 
202. v. Ortenberg  Brofeifor in Verden (Aller). 
— Pariſius, in Bevern, Kreis Bremervörde, 
Aa Regierungs · und —— in Stade. 
208. eper, Gaftwirth in Burtehud 
206. Peters, W., Gaftwirth im Altrlofte 
207. Ir med. fannluche, te — En er 
an . Plate, „Ritterqutobeſiher zu Stellen! bei — (Elbe), 
208. Mate, 59 aufnanı in — 
210. Bocwit, % Buchdrudereibefiger in Stade. 
211. Bolwis, W., Buchdrudereibeitger in Stade. 
212. lötfy, Raufınamt in Horneburg (Hannover), 
218, Fable Fabrilpireltor in Hamburg. 
214. Rab) m — in Horneburg (Hannover). 
215, nn u N töbefiter und Sreisbeputierter zu of (Kreis 
hingen 


269. 
270. 
271 
272. 


322. 


„08 


Seelamp, Gemeindevorfteher in Burgdamm bei Lefum. 
Seelamp, Paſtor in Hamelwörden. 


. Dr. Seifert, Landrath in Verden (Aller). 


von Seht, Ferd., Gutsbefiger in Wefter-Ende- Otterndorf bei 
Otterndorf. 


Sibbern, Paſtor in Basbeck. 

Sierte, G., Rector in Stade. 

. Söhl, Mandatar in Stade. 

. Softmann, Geh. Regierungs- und Landrath a. D. in Otterndorf. 
. Spidendorff, Regierungsrath in Stade. 

. Spredels sen., Rentier in Stade. 

. Spredels jun., Juwelier in Stade. 

. Spredels, Agnes, Fräulein in Dresden, Ammonftraße 2. 
. d. Staden, Vaſtor in Stade. 

. v. Staden, Paſtor in Hechthauſen. 

. Stahl, Regierungs-Baumeifter in Elze, 

. Stecher, Apothefenbefiter in Stade. 

. Steffens, Mühlenbefiger zu Deinftermühle bei: Deinfte, 

. Stelling, Staatsanwalticaftsrath in Hildesheim. 

. Stelling, Amtsgerichtsrath in Rotenburg (Hannover). 


Steinbach, Stadtbaumeifter in Stade. 


. D. Steinmeg, General-Superintendent in Stade. 

. von Stemmen, G&emeindevorfteher zu Brunshaufen. 

. Stens, Forftaffeffor in Schmiedefeld. 

. Sternberg, Kaufmann in Stade. 

. Steudel, Aug., Buchhändler in Stade. 

. Stofdh, Regierungs- und Baurath in Stade. 

. Stubbe, Hotelbefiter zu Stade. 

. Stümde, Gymnafial-Oberlehrer in Stade. 

. Dr. med. Stünfer, praftifcher Arzt in Verden (Aller). 
. Tamde, 3. C., Brennereibefiger in Dollern bei Horneburg (Hann.). 
. Teffel, Lehrer in Uſedom. 

Teßmar, Landrath in Jork. 

. Thaden, ©., Apoihekenbeſitzer in Achim. 

. Thölede, Uhrmacher in Stade. 

. Thom Forde, Lehrer emer. in Himmelpforten. 

. Thyen, Fräulein, in Beckedorf bei Blumenthal (Hannover). 
Tibcke, Photograph in Stade, 

. Dr. Tiedemann, Sanitätsrath in Stade. 

. Dr. med. Tievemann, prafticher Arzt in Stade. 

. Tiedemanı, H., Lehrer in Schwinge bei Deinfte. 

Ulrichs, dofbefitzer in Buſchhauſen bei Oſterholz ·Scharmbeck. 

. Dr. Vogel, Kreisarzt, Geh. Medizinalrath in Stade. 

Vogelei, Obergerichts⸗Sekretär a. D. in Stade. 

. Bogelfang, Superintendent in Bargftedt bei Harfefeld. 

. Dr. jur. Boi 

. Vollmer, Dühlenbefiger in Dollern bei Horneburg (Hannover). 
. Vollmer, Seminarlehrer in Verden (Aller). 

5. Wahls, ©. H., Hofbeſitzer in Rade bei Ajchwarden. 


igt, Joh. Friedr., in Hamburg, bei dem Befenbinderhof 29. 


Waller, Herm., Mandatar in Stade, 


. Sreiherr dv. Wangenheim, Landgerichtsrath in Stade. 
. Wasmann, Regierungs-Baumeifter in Geeftemünde. 


Wattenberg, Oskar, Weinhändler in Rotenburg (Hannover). 
Wedekind, Vajor a. D. in Stade. 
Wedekind, Superintendent in Deberquart. 


323. 


504 


Vebelind, Paſtor in Dederquart. 


324. Wehber, Mühlenbefiger in forten, 
325. Weidenhöfer, ©., Baumann und hlenbeftger, Landtagsabgeorhn, 


326. 
327. 
328. Wendt, Hinr. 


in Adim. 
Dr. med. Reife, Stabsarzt a. D., praftifcher Arzt in Stade. 
Wendig, Paftor in Bützfleth. 
Baumann und Gemeindevorfteher iu Baden b. Achim. 
. Werner, Zaubftummenlehrer in Stade. 
. d. Werſebe, Ritterichafts-Präfident in Stade und Mayenburg (Hann.). 
. Befeloh, Sri, Gaftwirth in Apenſen. 

ven —— 5 D. a at: 
. vd. Wende, Amtsgerichtsrath in ude. 
. Wichers — Hofbefiger in Nindorf bei Viſſelhövede 
Wieduwilt, Taubftummenlehrer in Stade. 
. Wieting, E, Kaufmann in Rönnebedt bei Blumenthal (Hannover). 
. Willens, Dartin, Kommerzienrath in Hemelingen, 
. Willemer, A., Rentier in Stade. 
. Willers, 3., Gemeindevorfteher in Apenfen. 
. Witt, Lehrer in Horft bei Himmelpforten, 
. Wittfopf, Landgerichtsrath in Hildesheim, Helmerftrafe 4. 
. Wittkopf, Paftor in Neuenkirchen i. Luneburgiſchen. 


343. Wolbe, Georg, Kaufmann in St. Magnus. 

344. Wolff, Wilh., Brauerei-Direftor in Hemelingen. 

345. Wolters, Apothefenbefiger in Bremerbörde. 

346. Woltmann, Senior in Stade. 

347. Wonneberg, Oberftleutnant a. D. in Freiburg i. Breisgan. 
348. Dr. Wynelen, Paftor in Edesheim (Feinethal). 


. Dr. ph. Bedjlin, Schuldirektor in Lüneburg. 


— —— 













DATE DUE 


STANFORD UNIVERSITY LIBRARIES 
STANFORD, CALIFORNIA 


Fa —