Was ist der unterschied zwischen digitalkamera slr und spiegelreflexkamera

Darum habe ich euch hier die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Kamera-Typen auf einen Blick zusammengefasst.

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Vorteile von SystemkamerasVorteile von SpiegelreflexkamerasDigitaler Sucher ( „What you see is what you get“)Größere Auswahl an preiswerten & hochqualitativen ObjektivenEinblendung hilfreicher FunktionenLängere AkkulaufzeitGeräuschloses Fotografieren (dank elektronischem Verschluss)Profi-Look-Effekt (da größer)Kein Blackout (bei elektronischem Verschluss)Höhere Serienbildrate möglichBessere VideokamerasIntegrierter Bildstabilisator (bei den meisten Modellen)Kompakter

Wann solltet ihr euch für eine Spiegelreflexkamera entscheiden?

Aus meiner Sicht gibt es nur zwei überzeugende Argumente, die für eine Spiegelreflexkamera als eure nächste Knipse sprechen:

  1. Wenn ihr bereits einige Objektive besitzt oder auf eine große und preiswerte Auswahl an unterschiedlichen Optiken Wert legt. Vor allem auf dem Gebrauchtmarkt findet ihr noch eine größere Vielfalt.
  2. Wenn ihr auf eine möglichst lange Akkulaufzeit angewiesen seid. Mit Spiegelreflexkameras könnt ihr im Schnitt doppelt so lange fotografieren. Die Energie einer Systemkamera ist für die meisten Fotografen jedoch mehr als ausreichend. Notfalls könnt ihr immer noch ein oder zwei Wechselakkus in euren Kamerarucksack packen.

Wann solltet ihr euch für eine Systemkamera entscheiden?

Wenn die beiden oben genannten Argumente nicht auf euch zutreffen!

Systemkameras sind die Zukunft der Digitalkameras und bieten Anfängern einen leichteren Einstieg in die Fotografie. Doch auch für erfahrene Fotografen sind Systemkameras meistens die bessere Wahl.

Der wichtigste Vorteil dieses Kamera-Typs ist der digitale Sucher. Im Gegensatz zum optischen Sucher, der bei Spiegelreflexkameras verbaut ist, seht ihr mit diesem schon vor dem Drücken des Auslösers, wie das fertige Bild aussieht.

Die meisten Modelle aus unserem Systemkamera Test bieten euch außerdem die folgenden drei Vorteile. All diese Features sind technisch gesehen bei Spiegelreflexkameras nicht möglich.

  • Ihr könnt euch Zusatzfunktionen einblenden lassen.
  • Ihr könnt geräuschlos fotografieren.
  • Ihr könnt ohne „Blackout“ Knipsen.

Am Ende des Tages ist jedoch das Wichtigste, dass ihr euch als Fotograf mit der Knipse eurer Wahl wohlfühlt.

Die Fotografie ist eine Kunst und der ausschlaggebendste Faktor für eine schöne Aufnahme ist der Künstler hinter der Kamera – also ihr selbst und nicht die Technik.

Habt ihr euch schon immer gefragt, wie sich die spiegellosen Systemkameras im Vergleich zu den konventionellen Spiegelreflexkameras schlagen? Dann ist das genau der richtige Artikel für euch!

Wenn ihr danach von den spiegellosen Cams überzeugt seid, könnt ihr gerne bei unserem umfangreichen Systemkamera Test vorbei schauen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Theoriestunde: Das bedeuten die unterschiedlichen Begriffe
  2. Die 10 wichtigsten Unterschiede
  3. Unterschied 1: Systemkameras haben einen digitalen SucherUnterschied 2: Systemkameras können geräuschlos fotografierenUnterschied 3: Systemkameras haben keinen BlackoutUnterschied 4: Systemkameras haben eine höhere SerienbildrateUnterschied 5: Größere Objektivauswahl für SpiegelreflexkamerasUnterschied 6: Spiegelreflexkameras haben eine längere AkkulaufzeitUnterschied 7: Systemkameras sind bessere VideokamerasUnterschied 8: Integrierter Bildstabilisator bei den meisten SystemkamerasUnterschied 9: Moderne Systemkameras haben einen besseren AutofokusUnterschied 10: Systemkameras sind kompakterBildqualität & Preis: Keine nennenswerten Unterschiede
  4. Kaufberatung: Wählt ihr die Kamera oder die Kamera euch?
  5. Fazit: Alle Vor- und Nachteile im Überblick

In diesem Artikel erkläre ich euch, wofür die Abkürzungen DSLR und DSLM eigentlich stehen. Danach gehe ich detailliert auf die zehn wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Kamera-Typen ein und im letzten Kapitel schauen wir uns an, was ihr für ein Fotograf seid und welche Art von Knipse besser zu euch passt.

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Wie viel darf deine neue Kamera kosten?

„Wer billig kauft, kauft zweimal“ ist aus meiner Sicht das wichtigste Sprichwort, wenn es um das Preissegment deiner nächsten Kamera geht. Als Faustregel empfehle ich mindestens 500 Euro für eine neue Kamera zu kalkulieren.

    Unter 600 Euro
  • 600 bis 1.000 Euro
  • Über 1.000 Euro

Wie wichtig ist dir die Handhabung?

In die Bewertung der Handhabung habe ich das Kameragehäuse, die Bedienung, den Sucher und den Bildschirm mit einfließen lassen. „Sehr wichtig“ solltest du vor allem in folgendem Fall ankreuzen: Du suchst nach einer hochwertig verarbeiteten Kamera, die dir durch zahlreiche Knöpfe und Rädchen die volle Kontrolle bietet.

    Unwichtig
  • Nicht sicher
  • Sehr wichtig

Wie wichtig ist dir die Bildqualität?

Eins ist mir klar: Wenn du mehrere Hundert Euro für eine Kamera ausgibst, sollen deine Bilder einfach nur fantastisch aussehen. Und ich kann dir versichern: Für Diashows, Social Media und Co. schießen alle Modelle hervorragende Fotos! Wähle deshalb nur „sehr wichtig“ aus, wenn du deine Kamera für besonders anspruchsvolle Einsatzzwecke benutzen möchtest, weil du beispielsweise deine Bilder professionell nachbearbeiten oder auf Leinwandgröße ausdrucken wirst.

    Unwichtig
  • Nicht sicher
  • Sehr wichtig

Wie wichtig ist dir die Objektivauswahl?

Mit Wechselobjektiven kannst du dich auf unterschiedliche Foto-Szenarien (wie Portraits, Wildlife, Hochzeiten etc.) spezialisieren. Sobald du etwas tiefer in die Fotografie einsteigst, wirst du ein vielfältiges Objektivsortiment wertschätzen. Solltest du jedoch schon jetzt wissen, dass du deine Cam in den nächsten Jahren nicht durch zusätzliches Glas „upgraden“ willst, kannst du getrost auf eine große Auswahl an Optiken verzichten.

    Unwichtig
  • Nicht sicher
  • Sehr wichtig

Wie wichtig ist dir die Geschwindigkeit?

Modelle, die einen flotten Autofokus, eine schnelle Serienbildrate und einen großen Puffer besitzen, haben von mir eine hohe Punktzahl für ihre Geschwindigkeit erhalten. Doch für was brauchst du diese Spezifikationen? Vor allem dann, wenn du deine Kamera in besonders dynamischen Situationen einsetzen möchtest (z.B. die Tochter beim Fußball spielen, der Sohn beim Ballett tanzen oder der Hund beim Stöckchen holen).

    Unwichtig
  • Nicht sicher
  • Sehr wichtig

Wie wichtig ist dir die Videofunktionalität?

Solange du nicht den nächsten Avatar verfilmst, macht es heutzutage keinen Sinn mehr zu einer gesonderten Videokamera zu greifen. Systemkameras sind die beste Wahl, wenn du neben Fotos ebenfalls bewegte Bilder aufnehmen möchtest. In die Bewertung der Videofunktionalität habe ich die Aufnahmequalität, relevante Anschlüsse und die Bedienung im Filmmodus mit einfließen lassen.

    Unwichtig
  • Nicht sicher
  • Sehr wichtig

Auf welche Features kannst du auf keinen Fall verzichten?

Moderne Systemkameras sind heutzutage bis unter den Sucher vollgestopft mit unterschiedlichen Features. Diese sind jedoch ziemlich nutzlos, wenn du nicht weißt, wie du richtig mit ihnen umgehst. Wähle deshalb nur Produktspezifikationen aus, von denen du im Voraus weißt, dass du nicht ohne sie leben und knipsen kannst.

Selfie-Display Du kannst das Display um 180 Grad nach vorne klappen, um dich und deine Umgebung perfekt für den nächsten Instagram-Post abzulichten. Achtung: Leider verzichten fast alle Mittel- und Oberklasse-Modelle auf ein Selfie-Display. Touchscreen Spätestens durch Smartphones gehören berührungsempfindliche Display bereits seit vielen Jahren zu unserem Alltag. Die meisten Kamera-Hersteller sind in dieser Hinsicht aber nicht ganz so flott: Es gibt einige empfehlenswerte Vorjahresmodelle, die auf einen Touchscreen verzichten. Geräuschloses Fotografieren Die meisten Modelle aus 2022 sind mit einem elektronischen Verschluss ausgestattet. Dank diesem kannst du völlig lautlos Fotos knipsen. Das ist besonders in Situationen hilfreich, in denen du als Fotograf nur ungern auf dich aufmerksam machst. Beispielsweise beim Ja-Wort auf einer Hochzeit.

Bildstabilisierung im Gehäuse Bis vor wenigen Jahren inkludierten die Hersteller die Bildstabilisierung lediglich in die Objektive. Mittlerweile sind die meisten Systemkameras mit einer sensor-basierten Stabilisierung ausgestattet. Dieses Feature solltest du lediglich ankreuzen, wenn du jetzt schon weißt, dass du mit unstabilisierten Optiken knipsen möchtest. Wetterfest Wenn du auch bei Wind und Wetter nicht ohne deine neue Systemkamera aus dem Haus gehen möchtest, benötigst du ein Modell, das gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist. Eine kleine Vorwarnung: Für die meisten wetterfesten Geräte musst du über 1.000 Euro auf den Tisch legen. 4K-Video Bei sämtlichen Systemkamera-Modellen aus 2022 gehört 4K zur Standardausstattung. Jedoch gibt es einige Vorjahresgeräte, die zwar ein ordentliches Gesamtpaket haben, aber Videos noch nicht mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln aufnehmen können. Ein kleiner Tipp: Viele Cams, die lediglich Full-HD unterstützen, nehmen ebenfalls hervorragende Videos auf.

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Theoriestunde: Das bedeuten die unterschiedlichen Begriffe

Was bedeutet DSLR?

Die Abkürzung DSLR steht für „digital single-lens reflex“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet es „digitale Spiegelreflexkamera“. Eine DSLR-Kamera zeichnet sich durch ihren optischen Sucher und die Möglichkeit des Objektivwechsels aus.

Was bedeutet DSLM?

Die Abkürzung DSLM steht für „digital single-lens mirrorless“. Ins Deutsche übersetzen wir Fotografen das mit „(spiegellose) Systemkamera“. Bei einer DSLM lässt sich ebenfalls das Objektiv wechseln. Im Gegensatz zu einer DSLR hat sie jedoch keinen Spiegel und deshalb auch keinen optischen Sucher.

Was ist eine Systemkamera?

Eine Systemkamera ist eine Kamera, bei der sich das Objektiv wechseln lässt. Deshalb zählen sowohl spiegellose Systemkameras als auch Spiegelreflexkameras zu dieser Kategorie. Umgangssprachlich werden spiegellose Modelle meistens nur als Systemkameras bezeichnet.

Wenn wir auf Sonntagmorgen von einer Systemkamera sprechen, meinen wir deshalb eine spiegellose Systemkamera.

Was ist der Unterschied zwischen Spiegelreflexkameras und Systemkameras?

Der grundlegende Unterschied zwischen Spiegelreflexkameras (DSLRs) und Systemkameras (DSLMs) ist der nicht vorhandene Spiegel bei Systemkameras. DSLMs haben keinen optischen Sucher und sind stattdessen oftmals mit einem digitalen Sucher ausgestattet.

Aus diesem Grund sind Systemkameras kompakter als DSLRs. Der fehlende Spiegelmechanismus bringt außerdem weitere Vorteile mit sich. Welche das sind erfahrt ihr in den folgenden Kapiteln.

Systemkamera oder Spiegelreflex: Das sind die 10 wichtigsten Unterschiede

Die fundamentalen Unterschiede haben wir bereits geklärt, doch was bedeutet das konkret für euch?

Ich habe beiden Kamera-Typen den Spiegel vorgehalten und erkannt, dass der fehlende Spiegelmechanismus einige interessante Auswirkungen hat. Deshalb zeige ich euch in diesem Abschnitt die zehn wichtigsten Unterschiede zwischen einer DSLR und einer DSLM.

Seid ihr schon neugierig? Ihr wollt euch ausschweifende Hintergrund-Infos sparen und lieber alles knackig auf einen Blick sehen? Dann könnt ihr direkt zum Fazit springen. Dort habe ich alle Vor- und Nachteile der beiden Knipsen kontrastreich für euch zusammengefasst.

Unterschied 1: Systemkameras haben einen digitalen Sucher

Wenn ihr euch den Sucher einer DSLR ans Auge haltet, schaut ihr auf eine Kombination aus Spiegeln, die das Licht aus dem Objektiv reflektiert. Daher leitet sich auch der Name Spiegelreflex-Kamera ab.

Systemkameras besitzen keinen optischen Sucher. Stattdessen könnt ihr das Geschehen über den Bildschirm beobachten. Die meisten Modelle bieten außerdem einen digitalen Sucher an, der im Grunde nichts anderes als ein winziger, sehr hochauflösender Bildschirm ist. Dieser stellt genau das gleiche dar wie das Display auf der Rückseite der Kamera.

Diesen Mehrwert bietet euch ein Sucher (Egal ob optisch oder digital)

Ein Sucher ist das kleine Loch, das sich über allen Spiegelreflex- und den meisten Systemkameras befindet. Durch diesen könnt ihr den Bildausschnitt des Objektivs sehen.

Für all diejenigen unter euch, die sich an dieser Stelle fragen, wofür ein Sucher (optisch und digital) nützlich ist, habe ich hier die beiden wichtigsten Vorteile zusammengefasst:

  1. Nur ihr und das Bild
    Mit einem Sucher seht ihr genau den Bildausschnitt, den am Ende auch euer Foto haben wird – nicht mehr und nicht weniger. So hilft euch ein Sucher dabei, dass ihr nicht von dem ganzen Drumherum abgelenkt werdet. Dementsprechend könnt ihr euch viel besser auf eure Motivwahl, die Bildkomposition und die Lichtgestaltung konzentrieren, als wenn ihr lediglich das Display benutzt.
  2. Fotografieren – auch bei starker Sonneneinstrahlung
    Bei grellem Sonnenlicht könnt ihr auf einem Bildschirm so gut wie nichts mehr erkennen. Da ihr bei einem Sucher das Umgebungslicht mit eurem Auge abschirmt, habt ihr mit diesem Problem nicht mehr zu kämpfen. Wenn ihr oft im Sonnenschein fotografieren wollt und euch für eine Systemkamera entscheidet, empfehle ich euch deshalb auf jeden Fall ein Modell mit integriertem Sucher.

Systemkamera Bildschirm grell

Bei grellem Sonnenschein könnt ihr kaum noch etwas auf dem Bildschirm erkennen

Sucher einer Systemkamera

Die meisten Systemkameras sind mit einem digitalen Sucher ausgestattet – Dieser ist nichts anderes als ein winziger Bildschirm

What you see is what you get

Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Unterschied zwischen Spiegelreflex- und Systemkameras:

Im digitalen Sucher einer Systemkamera (auf dem Bildschirm auch) seht ihr ganz genau, wie das fertige Bild aussehen wird. Auf Englisch hört sich das gleich ein bisschen spektakulärer an: „What you see is what you get“.

Panasonic Lumix G70 Systemkamera Sucher mit Alex

In den meisten Fällen bevorzuge ich statt des Bildschirms lieber den darüberliegenden Sucher

Ihr könnt euch nun zu Recht fragen: War das nicht generell der Vorteil von beiden Suchern (digital und optisch)? Jein! In einem optischen Sucher seht ihr lediglich den Bildausschnitt, den das spätere Foto einmal haben wird.

Die Vorschau im digitalen Sucher entspricht exakt dem späteren Bild. Egal, ob ihr mit dem manuellen Modus arbeitet oder eure Fotos mit schicken Filtern verschönert: Sämtliche Anpassungen, die sich auf das fertige Bild auswirken, seht ihr schon, bevor ihr auf den Auslöser drückt.

Als ich vor etwas mehr als drei Jahren von einer Spiegelreflexkamera auf die Sony Alpha 6000 umgestiegen bin, hat das einen riesigen Unterschied für mich ausgemacht. Da ich sehr gerne im manuellen Modus fotografiere, musste ich damals fast jedes geschossene Foto auf dem Bildschirm kontrollieren.

Mit meiner neuen Alpha 6000 erkannte ich dann sofort, wie sich eine Änderung der Belichtungszeit, des ISOs oder der Blende auf die Aufnahme auswirkt.

Außerdem kann ich verschiedene Effekte aktivieren und beispielsweise schon im Sucher sehen, wie das Bild in Schwarz-Weiß aussehen würde. Ab diesem Moment wollte ich nie wieder mit der veralteten Technik einer Spiegelreflexkamera arbeiten.

Hilfreiche Funktionen einblenden lassen: Ein digitaler Werkzeugkoffer

Mit einem digitalen Sucher könnt ihr euch zusätzlich hilfreiche Informationen einblenden lassen. Aus meiner Sicht sind die folgenden Funktionen für Foto- und Videografen am nützlichsten.

  • Eine Wasserwaage
  • Ein Histogramm
  • Den Goldenen Schnitt
  • Das Fokus-Peaking
  • Die Zebra-Funktion

Der optische Sucher: Auf der Suche nach seinen Vorteilen

Bis vor wenigen Jahren hatten digitale Sucher im Vergleich zum optischen noch zwei Kinderkrankheiten:

  • Sie wiesen eine große Verzögerung auf
  • Sie waren ziemlich unscharf

Diese beiden Nachteile gehören jedoch der Vergangenheit an. Mittlerweile besitzen auch die Sucher von preiswerten Modellen mindestens eine Full-HD Auflösung. Noch schärfer geht’s nur, wenn ihr Chili-Pulver dazu löffelt oder die Damen von Victoria’s Secret vor eurer Linse auf und ab laufen.

Auch die Verzögerung ist mittlerweile so gering geworden, dass ihr kaum einen Unterschied feststellen könnt. Bei High-End Modellen bleibt die Latenz sogar gänzlich unbemerkt.

Auf dem Papier hat ein digitaler Sucher also ausschließlich Vorteile gegenüber einem optischen Sucher. Trotzdem bezeichnen viele Fotografen den optischen Sucher als „das einzig Wahre“. Liegt das daran, dass die zu viel Warsteiner-Werbung geschaut haben?

Nein, es liegt an einem anderen simplen Grund: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Viele Fotografen haben sich bereits über mehrere Jahrzehnte an den optischen Sucher gewöhnt und ihnen fällt es deshalb sehr schwer, auf einen digitalen LCD-Screen umzusteigen.

Im Endeffekt ist es allerdings auch Geschmackssache. Ihr solltet selbst entscheiden, welche Art von Sucher euch besser gefällt und womit ihr eher zurechtkommt.

Jedoch rate ich vor allem Knips-Neulingen zu einem digitalen Sucher. Er bietet einen deutlich einfacheren Einstieg in die Welt der Fotografie, da ihr jede Anpassung direkt im Sucher seht, schon bevor ihr das Foto geschossen habt.

Der optische Sucher hingegen bietet zumindest indirekt einen großen Mehrwert: die Akkulaufzeit. Inwiefern dieses Argument noch aktuell ist und wie sich das auf eure fotografischen Möglichkeiten auswirkt, erkläre ich euch in einem Abschnitt weiter unten.

Unterschied 2: Systemkameras können geräuschlos fotografieren

Ein weiterer Vorteil des fehlenden Spiegels ist die Möglichkeit, neben dem mechanischen ebenfalls einen elektronischen Verschluss in eine Systemkamera zu integrieren. Ein Verschluss ist dafür verantwortlich, den Sensor für eine bestimmte Zeit zu belichten.

Mittlerweile bieten fast alle modernen DSLMs neben dem mechanischen Verschluss ebenfalls einen elektronischen Verschluss. Letzterer erlaubt es euch, vollkommen geräuschlos zu fotografieren. Genau so, wie ihr es von eurem Smartphone gewohnt seid.

Es erinnert mich ein bisschen an die Entwicklung vom Verbrennungsmotor hin zum Elektroauto. Diese düsen mittlerweile ohne einen Mucks an uns vorbei. Während das bei Autos eher gefährlich ist, hat es für euch als Fotograf einen großen Nutzen:

So (zer)stört ihr ruhige Situationen nicht mehr mit dem ständigen „Klick-Klick“ eurer Kamera. Beispielsweise ist es mir als Hochzeitsfotograf immer etwas unangenehm, wenn sich meine Knipse während der Trauung anhört wie eine Schreibmaschine auf Ecstasy.

Elektronischer Verschluss Beispielbild Hochzeit

Bei Hochzeiten störe ich die romantische Stimmung nur ungern mit dem mechanischen Verschluss – in solchen Situationen bevorzuge ich deshalb den lautlosen elektronischen Verschluss

Der elektronische Verschluss hatte bisher einen erheblichen Nachteil: Das Auftreten des sogenannten Rolling-Shutter-Effekts. Dieser stellt sich bewegende Motive verzerrt dar. Das folgende Beispielfoto haben uns die Kollegen von www.fototrainer.com netterweise zur Verfügung gestellt.

Rolling Shutter Effekt

Fotografiert ihr mit dem elektronischen Verschluss, ist bei schnellen Bewegungen der Rolling-Shutter-Effekt zu erkennen. Moderne Systemkameras, wie die A9, haben diesen jedoch fast gänzlich eliminiert

Mit der Alpha 9 zeigt Sony jedoch, dass dieser Effekt (größtenteils) nur noch in den Geschichtsbüchern steht. Berufsfotografen profitieren davon in vielen sensiblen Situationen, da der geräuschlose Verschluss bei Golf-Spielen oder in der Natur-Fotografie deutlich diskreter ist.

Welchen Mehrwert der elektronische Verschluss für Sport-Fotografen mit sich bringt, erkläre ich euch in den nächsten beiden Kapiteln.

Unterschied 3: Systemkameras haben keinen Blackout

Neben dem geräuschlosen Schießen von Bildern bringt der elektronische Verschluss einen weiteren Vorteil mit sich: das Fotografieren ohne „Blackout“. So erkennt ihr zu jeder Zeit, was gerade vor eurer Linse abgeht.

Spiegelreflexkameras sind dazu nicht in der Lage. Bei ihnen muss bei jedem Foto der Spiegel nach oben klappen, weshalb die Verwendung eines elektronischen Verschlusses keinen Sinn ergibt. Das hat zur Folge, dass ihr bei einer DSLR beim Drücken des Auslösers für ein paar Millisekunden einen „Blackout“ habt.

Als „Blackout“ bezeichnen Fotografen den kurzen Moment, in dem der Sucher einer Spiegelreflexkamera schwarz ist. Dieser tritt auf, weil der Spiegel für den Bruchteil einer Sekunde nach oben geklappt ist, damit Licht auf den Sensor treffen kann.

Für Amateur-Fotografen ist das meist weniger ausschlaggebend. Für professionelle Sport-Fotografen hingegen umso mehr. Bei der Sport- und Action-Fotografie entscheiden oftmals Sekunden-Bruchteile darüber, ob ein Berufsfotograf den perfekten Moment verpasst oder den „Money-Shot“ kassiert.

Wenn zum Beispiel Manuel Neuer durch eine Glanzparade mal wieder ein Gegentor verhindert, ist am nächsten Tag genau das Foto in der Zeitung zu sehen, auf dem er durch die Luft fliegt und den Ball aus dem Winkel fischt.

So sieht das Fotografieren ohne „Blackout“ aus

Unterschied 4: Systemkameras haben eine höhere Serienbildrate

Ein weiterer Vorteil von Systemkameras ist, dass ihr aufgrund des elektronischen Verschlusses mit einer höheren Serienbildrate knipsen könnt. Wie ihr in dem folgenden Slow-Motion-Video erkennt, klappt sich bei einer Spiegelreflexkamera vor jeder Aufnahme der Spiegel nach oben.

Der mechanische Verschluss einer DSLR in Slow-Motion

Eine Systemkamera hat nicht mit dieser Verzögerung zu kämpfen. Für das „normale“ Fotografieren nutzt sie standardmäßig ebenfalls den mechanischen Verschluss. Hierbei vergeudet sie jedoch keine Zeit mit dem Hochklappen des Spiegels. In diesem Video könnt ihr euch ansehen, wie der mechanische Verschluss einer DSLM in Slow-Motion aussieht.

Der elektronische Verschluss vergeudet hingegen gar keine Zeit. Zum Beispiel schafft die Sony Alpha 9 eine maximale Serienbildrate von 20 Bildern pro Sekunde, während Canons Top-Modell „nur“ mit 14 Bildern pro Sekunde fotografiert.

DSLM oder DSLR Autofokus Beispielbild Mountainbike

Noch bis vor wenigen Jahren griffen Sport-Fotografen aufgrund des besseren Autofokus zu DSLRs. Mittlerweile sind Systemkameras jedoch auch auf diesem Gebiet auf der Überholspur

In der Regel ist die Serienbildrate nicht mal für Action- und Sport-Fotografen der wichtigste Faktor, um das perfekte Bild zu schießen. Oft ist die Größe des Puffers oder der Autofokus viel entscheidender.

Deshalb gilt auch hier das Gleiche wie beim Fotografieren ohne Blackout: Für Hobby-Fotografen ist die höhere Serienbildrate der Systemkameras ein „Nice-to-have“, aber nicht unbedingt ausschlaggebend.

Unterschied 5: Für Spiegelreflexkameras gibt es eine größere Objektivauswahl

Wenn ihr euch bereits ein wenig näher mit der Fotografie auseinandergesetzt habt, wisst ihr, dass das Objektiv auf der Kamera wichtiger ist als die Knipse selbst.

In dieser Kategorie stelle ich ganz klar fest: Spiegelreflexkameras haben nach wie vor die Nase vorn. Aus meiner Sicht ist die größere und bessere Objektivauswahl sogar der einzig ausschlaggebende Grund, weshalb ihr euch gegen eine Systemkamera entscheiden solltet!

Der Canon-Objektivanschluss existiert bereits seit 1987 und das Bajonett für Nikon F Objektive sogar seit 1959. Die Spiegelreflexkameras dieser beiden Hersteller sind seit den letzten Jahrzehnten die unangefochtenen Platzhirsche für Berufsfotografen. Deshalb hat sich in dieser Zeit eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Optiken entwickelt.

Bei der Recherche für unseren Canon Objektiv Test bin ich zum Beispiel auf 225 Optiken gestoßen, die aktuell für das Canon EF und den EF-S Bajonett verfügbar sind.

Die verschiedenen Objektivanschlüsse für Systemkameras haben mittlerweile auch einige Jahre auf dem Buckel. Währenddessen hat die Auswahl an unterschiedlichen Gläsern ebenfalls einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht.

Canon Objektive für Spiegelreflexkameras

Lässt keine Wünsche offen: Für den EF-Objektivanschluss von Canon's Spiegelreflexkameras gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl

Das Micro Four Thirds Objektivbajonett für die Modelle von Panasonic und Olympus besteht seit 2008. Sony und Fujifilm sind etwas später nachgezogen und seit 2010 beziehungsweise 2012 im DSLM-Markt vertreten.

Ein kleiner Tipp am Rande: Wusstet ihr, dass ihr alte Analog-Objektive an Systemkameras besser adaptieren könnt als an Spiegelreflexkameras? Mehr dazu erkläre ich euch in meiner Anleitung zum Adaptieren von alten Objektiven an modernen Kameras.

In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit dem Objektiv-Sortiment aller großen Kamerahersteller beschäftigt. Was ich in dieser Zeit gelernt habe? Grundsätzlich ist die Auswahl für Spiegelreflexkameras immer noch bedeutend größer.

Jedoch lässt das Objektiv-Sortiment der Systemkameras von Sony, Olympus, Panasonic und Fujifilm bei den meisten Hobby-Fotografen keine Wünsche mehr offen.

Zunehmend steigen auch Profis auf Systemkameras dieser vier Hersteller um, da sie alle Gläser erhalten, die sie benötigen. Vor allem die Vollformat-DSLMs von Sony haben die Herzen der Berufsfotografen in den letzten Jahren erobert.

Mittlerweile existiert für die Sony Alpha 7 Modelle ein Objektiv-Sortiment, das für professionelle Hochzeitsfotografen auf dem gleichen Level ist wie das von Nikon oder Canon. Spätestens seitdem die folgenden Objektive für die E-Mount-Systemkameras erhältlich sind, nehmen die meisten Berufsfotografen die Modelle von Sony ernst:

  1. Die sogenannten „Holy Trinity“ Zoom-Objektive mit Blende F2.8
    (16-35 mm F2.8, 24-70 mm F2.8 & 70-200 mm F2.8)
  2. Die hochwertigen HSM-Art-Festbrennweiten von Sigma

Im Gegensatz zu Berufsfotografen legen Hobby-Fotografen jedoch einen größeren Wert auf den Preis der Objektive. Hier kann ich verallgemeinern, dass die Optiken für Spiegelreflexkameras zurzeit noch erschwinglicher sind als für Systemkameras.

Beispielsweise kostet das sehr beliebte Canon 50 mm F1.8 mit ca. 220 Euro nur fast die Hälfte vom äquivalenten 50 mm F1.8 von Sony.

Doch macht euch selbst ein Bild: Hier findet ihr unsere ausführlichen Tests zu allen fünf aktuellen Objektivanschlüssen.

  • Sony E-Mount Objektive (z.B. für die Sony Alpha 6300)
  • Sony FE-Mount Objektive (z.B. für die Sony Alpha 7 III)
  • Micro Four Thirds Objektive (z.B. für die Panasonic G70)
  • Fuji X Objektive (z.B. für die Fujifilm X-T20)
  • Canon EF-M Objektive (z.B. für die Canon M100)

Unterschied 6: Spiegelreflexkameras haben eine längere Akkulaufzeit

Da bei einer DSLM der Sensor die ganze Zeit aktiv ist, benötigt dieser deutlich mehr Energie. Deshalb war bis vor einigen Jahren die sehr kurze Akkulaufzeit der größte Nachteil der ersten Systemkameras.

Im Gegensatz dazu können Spiegelreflexkameras durchschnittlich mehr als doppelt so viele Aufnahmen mit der gleichen Akkuladung schießen, da der Sensor nur für den Bruchteil einer Sekunde aktiv ist – ausschließlich in dem Moment, wo ihr das Bild schießt.

Doch auch in diesem Bereich haben Systemkameras aufgeholt. Als Platzhirsch auf dem DSLM-Markt hat Sony für seine neuen Oberklasse-Modelle einen überarbeiteten Akku vorgestellt. Mit 2.280 mAh bietet der Sony NP-FZ100 Akku mehr als die zweifache Kapazität im Vergleich zum alten Sony NP-FW50.

Laut standardisierten Tests der japanischen Vereinigung für Kamera- und Bildprodukte (CIPA) schafft die neue Sony Alpha 7 Mark III stolze 710 Fotos mit dem neuen Akku. Trotzdem verfügen Spiegelreflexkameras immer noch über ein deutlich längeres Durchhaltevermögen.

Sony Alpha 7 III

Sony Alpha 7 III Systemkamera Test

Sony Alpha 7 III Systemkamera Test von vorne

Sony Alpha 7 III Systemkamera Test von rechts

Sony Alpha 7 III Systemkamera Test von hinten

Sony Alpha 7 III Systemkamera Test in den Händen

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  1. Sony Alpha 7 III Systemkamera Test
  2. Sony Alpha 7 III Systemkamera Test von vorne
  3. Sony Alpha 7 III Systemkamera Test von rechts
  4. Sony Alpha 7 III Systemkamera Test von hinten
  5. Sony Alpha 7 III Systemkamera Test in den Händen

VORTEILE

  • Beste Video- & Bildqualität
  • Schnellster Autofokus
  • 2 SD-Kartenschächte
  • Großer Puffer
  • Lange Akkulaufzeit

NACHTEILE

  • Limitierte Einsatzmöglichkeiten des Touchscreens

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1.989,00 EUR

Produkteigenschaften

ProduktkategorieSystemkamera TestMarkeSonyObjektivanschlussE-MountSensorgrößeVollformat (864 mm²)Auflösung24,2 MPAkkulaufzeit (CIPA-Standard)710 BilderBildstabilisierung im GehäuseWetterfest4K-Video

Zum Beispiel knipst die Nikon D810 mit 1.200 Bildern (ebenfalls laut CIPA) doppelt so viele Aufnahmen mit einer Ladung. Und das, obwohl der Akku lediglich über 1.900 mAh verfügt.

Zahlen und Fakten sind immer interessant, doch im Endeffekt ist wichtig, wie sich eine Kamera im Alltag schlägt. Hierbei ist das individuelle Nutzerverhalten entscheidend.

Manche Fotografen schießen pro Tag nicht mehr als 100 Bilder. Andere knipsen neun Stunden am Stück und kommen am Ende des Tages mit tausenden neuen Fotos nach Hause.

Ich fotografiere seit drei Jahren regelmäßig mit der Sony Alpha 6000, die laut CIPA mit 360 Bildern deutlich früher Schlapp macht als modernere DSLMs. Trotzdem schränkt mich persönlich die geringere Ausdauer nicht ein.

Sony Alpha 6000 DSLM Akkus

„Better save than sorry“: Für lange Shootings habe ich immer meine kleine Akku-Sammlung am Start

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Akkulaufzeit die wenigsten von euch beim alltäglichen Fotografieren nervt, da Hobby-Knipser normalerweise nicht mehr als 300 Bilder an einem Tag aufnehmen.

Mittlerweile hat sich ohnehin fast jeder daran gewöhnt, ein Aufladekabel oder eine Powerbank für sein Smartphone dabei zu haben. Damit könnt ihr oftmals auch eure Systemkamera aufladen.

Selbst bei langen Shooting-Sessions, wie beispielsweise einer Hochzeit, stellt das kürzere Durchhaltevermögen kein großes Problem für mich dar. Ich bin immer mit einigen Wechselakkus ausgerüstet und benutze meine Sony Alpha 6000 in solchen Situationen mit einem Batteriegriff, der zwei Akkus gleichzeitig hält.

Unterm Strich müsst ihr selbst entscheiden, wie wichtig euch die Energieversorgung ist: Steht für euch fest, dass ihr eure Kamera mehrere Tage nicht aufladen möchtet? Auch Wechselakkus schleppen kommt nicht infrage? Dann ist eine Spiegelreflexkamera die bessere Wahl für euch. Ansonsten wird euch eine Systemkamera eine mehr als zufriedenstellende Akkulaufzeit liefern.

Unterschied 7: Systemkameras sind bessere Videokameras

Früher waren Spiegelreflexkameras aufgrund des großen Objektivangebots die erste Wahl für Profi-Videografen. Seit einigen Jahren hat sich das jedoch geändert und ich stelle fest, dass Systemkameras den Spiegelreflexkameras in jeglichen Disziplinen des Videoaufnehmens überlegen sind.

DSLMs sind darauf ausgelegt, dass der Sensor die ganze Zeit aktiv ist. Aus diesem Grund bieten sie einige nützliche Features, die technisch gesehen in DSLRs nicht möglich sind. Außerdem ist der Autofokus deutlich besser, da bei Spiegelreflexkameras der Phasen-Autofokus nicht im Videomodus funktioniert.

Fairerweise muss ich jedoch betonen, dass Canon mit großen Schritten aufholt, da sie ihre Spiegelreflexkameras mit dem sogenannten Dual Pixel Autofokus ausstatten. Mehr dazu erkläre ich euch im Kapitel Autofokus.

Abgesehen von der technischen Ausstattung sind Systemkameras auch preislich gesehen ihren Geschwistern mit Spiegel voraus. Mittlerweile bieten bereits die meisten Einsteiger- und Mittelklasse-Modelle einen 4K Videomodus.

In Spiegelreflexkameras findet ihr diese Funktion nur bei den Oberklasse-Modellen. Beispielsweise ist die erschwinglichste 4K-DSLR von Canon die 5D Mark IV. Ihr erhaltet sie zu einem stolzen Preis von ca. 2.600 Euro.

Besonders beliebt bei Videografen sind die Systemkameras von Sony und Panasonic. Beispielsweise hat sich Sony mit der Alpha 7S Serie einen sehr guten Namen im Oberklasse-Segment verschafft.

Panasonic ist für das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis seiner Modelle bekannt. Mit der Lumix G70 zeigt der japanische Hersteller zum Beispiel, dass gute Videokameras nicht zwangsläufig kostenintensiv sein müssen. Diese bietet einen guten 4K-Modus mit 30 Bildern pro Sekunde und ist für euch bereits ab erschwinglichen 699,99 Euro zu haben.

Unterschied 8: Die meisten Systemkameras haben eine integrierte Bildstabilisierung

Ein Bildstabilisator gleicht kleine Verwacklungen aus. Diese passieren jedem von uns, da es unmöglich ist, seine Kamera zu 100 Prozent ruhig in den Händen zu halten. Durch diese Funktion könnt ihr mit längeren Belichtungszeiten arbeiten und auch eure Videos verwackeln kaum.

Es gibt sowohl die Möglichkeit den Bildstabilisator in das Kameragehäuse als auch in das Objektiv zu integrieren.

Die Stabilisierung im Kameragehäuse nennt sich auch Sensor-Shift, da dabei der Sensor der Knipse die Verwacklungen ausgleicht.

Beispielbild mit und ohne Bildstabilisator

Ohne einen Bildstabilisator verwackeln eure Aufnahmen eher – daran kann auch das schärfste Model vor eurer Linse nichts ändern

Theoretisch wäre die Sensor-Shift Stabilisierung auch bei Spiegelreflexkameras möglich. In ihrer Geschichte war es bisher jedoch so, dass Canon und Nikon die Bildstabilisierung nur in ihre Objektive integrierten. Leider ist das bis heute so geblieben – ganz nach dem Motto: „Weil wir das schon immer so machen“. Schade.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten der optischen Bildstabilisierung: Bildstabilisator im Objektiv und Bildstabilisator im Kameragehäuse (Sensor-Shift).

Ein Bildstabilisator im Kameragehäuse bringt einige Vorteile mit sich. Beispielsweise könnt ihr so auch alte Analog-Objektive adaptieren und sie stabilisiert an eurer Kamera benutzen.

Außerdem muss der Hersteller so nicht jedes Objektiv einzeln stabilisieren, weshalb die Optiken für ein solches Kamerasystem preiswerter, kompakter und weniger fehleranfällig sind.

Doch Achtung vor Pauschalisierungen! Im Gegensatz zu den anderen bisher aufgezählten Unterschieden von System- und Spiegelreflexkameras könnt ihr diese Erkenntnisse nicht auf alle Modelle anwenden.

Auf dem DSLM-Markt setzen Sony, Olympus, Nikon und mittlerweile auch Panasonic auf einen integrierten Bildstabilisator. Die neue Canon R besitzt jedoch keinen und auch die meisten Fujifilm Modelle müssen ohne auskommen.

Beide Arten der Bildstabilisierung bringen ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich. Die Nummer eins auf dem DSLM-Markt (Sony) zeigt, wie es richtig geht. Der japanische Hersteller stattet sowohl alle Systemkameras als auch den Großteil seiner Objektive mit einem Stabilisator aus. Damit ihr beim Cam-Shoppen nicht ins Wanken geratet, merkt euch also folgendes:

Die meisten Spiegelreflexkamera-Hersteller verbauen die Stabilisierung nur in den Objektiven. Die Mehrheit der Systemkamera-Hersteller stattet zusätzlich die Gehäuse mit einem aus.

Unterschied 9: Systemkameras sind auch beim Autofokus auf der Überholspur

Noch bis vor wenigen Jahren war der schnellere Autofokus der größte Vorteil von Spiegelreflexkameras. Doch auch in dieser Kategorie muss ich ganz ehrlich und objektiv sagen: Systemkameras befinden sich auf der Überholspur!

Spiegelreflexkameras setzen schon seit langem auf den sogenannten Phasen-Autofokus, der im Gegensatz zum Kontrast-Autofokus schneller und verlässlicher ist. Ersteres Autofokus-System nutzt einen Hilfsspiegel, der das Licht auf einen zusätzlichen Sensor weiterleitet. In diesem Beitrag könnt ihr mehr über die Funktionsweise erfahren.

Julian Schelb Mountainbike DSLR vs DSLM

Bei rasanten Sportveranstaltungen will ich auf die hohe Serienbildrate meiner Systemkamera nicht mehr verzichten

Aus diesem Grund funktioniert der Phasen-Autofokus bei einer DSLR nur dann, wenn der Spiegel nach unten geklappt ist.

Wenn ihr im Live-View-Modus fotografiert, sollte euch auffallen, dass der Autofokus deutlich langsamer ist. Das liegt daran, dass die Kamera lediglich mit dem langsameren Kontrast-Autofokus arbeitet, sobald der Spiegel nach oben geklappt ist.

Der Live-View beschreibt die Funktion einer Spiegelreflexkamera, bei dem die Live-Ansicht auf dem Bildschirm dargestellt ist.

An dieser Stelle klingt das erst einmal eher nach Fußgängerzone als Überholspur. Müssten Systemkameras nicht einen langsameren Autofokus besitzen, da sie sich dauerhaft im Live-View Modus befinden und deshalb nur mit dem Kontrast-Autofokus arbeiten?

Mittlerweile ist es technisch möglich, den Phasen-Autofokus direkt im Bildsensor zu verbauen und nicht wie bisher auf einen unabhängigen Sensor auszulagern. Daher verfügen heutzutage auch die meisten Systemkameras über einen integrierten Phasen-Autofokus.

Die Sony Alpha 6000 – unser Preis-Leistungs-Sieger – besitzt beispielsweise 179 Phasen-Autofokus-Kreuzsensoren und die Sony Alpha 9 sogar 693. Auch Canon verwendet eine ähnliche Technik bei seinen Spiegelreflexkameras, die sich Dual Pixel Autofokus nennt.

Sony Alpha 6000

Sony Alpha 6000 Test

Sony Alpha 6000 von vorne links

Sony Alpha 6000 von hinten links

Sony Alpha 6000 von hinten

Sony Alpha 6000 in den Händen

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  1. Sony Alpha 6000 Test
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  3. Sony Alpha 6000 von hinten links
  4. Sony Alpha 6000 von hinten
  5. Sony Alpha 6000 in den Händen

VORTEILE

  • Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Exzellente Bildqualität
  • Hohe Serienbildrate
  • Rasant schneller Autofokus
  • Kompaktes Gehäuse

NACHTEILE

  • Kein 4K-Video

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485,00 EUR

Produkteigenschaften

ProduktkategorieSystemkamera TestMarkeSonyObjektivanschlussE-MountSensorgrößeAPS-C (366 mm²)Auflösung24,3 MPAkkulaufzeit (CIPA-Standard)360 BilderBildstabilisierung im GehäuseWetterfest4K-Video

Grundsätzlich sehe ich den Autofokus von Spiegelreflexkameras und Systemkameras zurzeit auf dem gleichen Niveau. Allerdings haben letztere aufgrund der technischen Bauweise noch mehr Luft nach oben.

Im Oberklasse-Segment vertreten mittlerweile viele Profis die Ansicht, dass der Autofokus der Sony Alpha 9 der beste sei und selbst die 5.000 Euro DSLR-Modelle von Canon und Nikon nicht mithalten könnten.

Außerdem liefert der elektronische Sucher einige Vorteile, die ein optischer Sucher technisch gesehen nicht vorweist. Beispielsweise bieten die neuesten Modelle von Sony, Fujifilm und Co. einen Autofokus, der automatisch das Auge des Models erkennt.

Wie ihr in dem Beispielvideo unten seht, funktioniert das Feature bei der Sony Alpha 7 Mark III äußerst zuverlässig. Allein diese Funktion ist für so manchen Portrait-Fotografen der ausschlaggebende Grund zu einer Systemkamera zu wechseln.

Beispielvideo: Sony Alpha 7 III Augen-Autofokus

Auch das manuelle Fokussieren ist für euch mit Systemkameras deutlich einfacher. Zum einen bieten sie eine Kantenabhebung, die scharfe Kanten farblich hervorhebt. Zum anderen gibt es eine Vergrößerungsfunktion, mit der ihr einen beliebigen Bildausschnitt maximieren könnt.

Mit Spiegelreflexkameras habe ich nur ungern manuell fokussiert. Mit den Zusatzfunktionen einer Systemkamera fällt es mir jedoch deutlich leichter, den richtigen Fokuspunkt zu finden.

Unterschied 10: Systemkameras sind kompakter

Der fehlende Spiegelmechanismus erlaubt es Systemkameras einiges an Größe und Gewicht einzusparen. Noch bis vor wenigen Jahren war das tatsächlich der einzige Grund, weshalb Fotografen zu einer DSLM gegriffen haben.

Damals belächelten professionelle Fotografen die Systemkameras nur und stellten sie auf eine Ebene mit Kompaktkameras. Dass sich das mittlerweile geändert hat, habe ich hoffentlich mehr als deutlich mit Fakten untermauert.

Größenvergleich Sony Alpha 7 III Systemkamera vs. Canon 5d IV Spiegelreflexkamera

Systemkameras sind zwar um einiges gewachsen, aber im Schnitt immer noch um einiges kompakter als Spiegelreflexkameras (Quelle: www.camerasize.com)

Viele Oberklasse-Systemkameras sind mittlerweile gewachsen und haben fast die Maße einer Spiegelreflexkamera erreicht. Die Massephase war also erfolgreich – und das ist auch gut so:

Bei langen Fotografie-Sessions freut ihr euch darüber. Mit einem größeren Kamera-Body erhaltet ihr ein besseres Handling und könnt schneller auf wichtige Einstellung zugreifen.

Doch es gibt immer noch einige Einsteigerkameras, die von der kleinen Bauweise Gebrauch machen. In unserem Systemkamera Test gefällt mir zum Beispiel die Olympus PEN E-PL9 mit ihrem schicken und gleichzeitig sehr kompakten Design sehr gut.

Olympus PEN E-PL9

Olympus PEN E-PL9 Test

Olympus PEN E-PL9 Systemkamera Test von hinten

Olympus PEN E-PL9 Systemkamera Test in der Hand

Olympus PEN E-PL9 Systemkamera Test Display

Olympus PEN E-PL9 Systemkamera Test Selfie-Display

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  4. Olympus PEN E-PL9 Systemkamera Test Display
  5. Olympus PEN E-PL9 Systemkamera Test Selfie-Display

VORTEILE

  • Kompakt
  • Schickes Design
  • Sehr einfache Bedienung
  • Guter Automatikmodus
  • 4K-Videos

NACHTEILE

  • Kein Sucher
  • Kein Klinkenanschluss
  • Zu klein für große Hände
  • Wenig Bedienelemente

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496,08 EUR

Produkteigenschaften

ProduktkategorieSystemkamera TestMarkeOlympusObjektivanschlussMicro Four ThirdsSensorgrößeMicro Four Thirds (225 mm²)Auflösung16,1 MPAkkulaufzeit (CIPA-Standard)350 BilderBildstabilisierung im GehäuseWetterfest4K-Video

Neben dem besseren Handling hat die Größe der Kamera jedoch noch einen anderen Vorteil. Dazu habe ich eine kleine persönliche Anekdote für euch:

Dass viele Außenstehende die Größe direkt mit euren Fähigkeiten verknüpfen, konnte ich bei meiner ersten Hochzeit feststellen. Moment – damit meine ich meine erste Hochzeit als Fotograf und nicht als Bräutigam. Und mit der Größe meine ich die Abmessungen der Kamera und nicht …

Mit meiner Sony Alpha 6000 hatte ich bis dato super Ergebnisse erzielt. Außerdem war ich mehr als zufrieden mit der Ausstattung und der Funktionsfähigkeit – verglichen zu meiner vorherigen Spiegelreflexkamera. Daher hatte ich keinen Zweifel daran, dass die kleine Alleskönnerin auch eine Hochzeit mit Bravour meistert.

Als ich mich mit dem Brautpaar zu einem Probe-Shooting traf, hatte dieses anscheinend nicht ganz so viel Vertrauen in meine zierliche Systemkamera. Etwas verwirrt fragten sie mich, ob ich meine richtige Kamera zu Hause vergessen hätte.

Bei meiner zweiten Hochzeit lernte ich aus meinem Fehler und schraubte unnötigerweise all mein zusätzliches Equipment an. Als das Brautpaar meine transformierte Riesen-Kamera sah, staunten sie nicht schlecht. Ich spürte sofort, dass sie mich von nun an als echten „Profi-Fotografen“ ansahen.

Sony Alpha 6000 Systemkamera in voller Montur

Meine Sony Alpha 6000 in voller Montur: Mit 200 mm Tele-Objektiv, Batteriegriff und Blitz

Wo wir gerade bei professionellen Fotografen sind – werfen wir kurz einen Blick auf die Robustheit der beiden Kamera-Typen. Für Berufsfotografen ist dies eine der wichtigsten Eigenschaften. Immerhin möchtet ihr euch auf eure Kamera verlassen können wie Lewis Hamilton auf seinen Mercedes.

Bei der Widerstandsfähigkeit unterscheiden sich die beiden Kamera-Typen nur unwesentlich voneinander. Sowohl Oberklasse-DSLRs als auch -DSLMs sind in der Regel staub- und spritzwassergeschützt. Jedoch gelten in Profi-Kreisen die Modelle von Canon und Nikon noch als etwas robuster.

Gerade was die Wetterresistenz angeht, hinkt Sony den beiden Platzhirschen immer noch etwas hinterher. Aus meiner Sicht ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Robustheit von DSLMs das Level von DSLRs erreicht oder sogar noch besser ist.

Panasonic Lumix G81 Systemkamera mit Wetterresistenz

Das macht mich glücklich: Panasonic zeigt mit der Lumix G81, dass auch Mittelklasse-Modelle wetterresistent sein können

Auch die widerstandsfähigste Knipse kann in die Knie gehen. Für Berufsfotografen ist deshalb nicht nur die Robustheit, sondern ebenfalls eine schnelle und zuverlässige Unterstützung im Notfall wichtig.

Im schlimmsten Fall ist eine kaputte Kamera dafür verantwortlich, dass ein Berufsfotograf nicht nur mehrere tausend Euro, sondern ebenfalls seine Reputation verliert.

Nikon und Canon bieten schon seit langem einen professionellen Support für ihre Oberklasse-Geräte an. Ist die Canon 5D Mark IV eines DPA-Fotografen beispielsweise kaputt, kann er sie beim Hersteller einschicken und ihm ist garantiert, dass er sie innerhalb von zwei Tagen repariert zurückbekommt oder ein Ersatzgerät erhält.

Mittlerweile sind auch die großen Systemkamera-Hersteller nachgezogen: Sony, Fujifilm, Olympus und Panasonic stellen ebenfalls einen Support für professionelle Fotografen zur Verfügung.

Bildqualität & Preis: Keine nennenswerten Unterschiede

Für die meisten Anfänger-Fotografen, die mich um Rat fragen, sind Bildqualität und Preis die wichtigsten Kriterien bei der Kamerawahl. Deshalb vergleiche ich beide Kamera-Typen kurz in diesen beiden Punkten – obwohl keine merklichen Unterschiede bestehen.

Es ist ein weit verbreiteter Trugschluss, dass Spiegelreflexkameras immer noch die bessere Bildqualität liefern. Diese ist zum einen vom Sensor und zum anderen vom Objektiv abhängig. Mittlerweile sind die Objektive für beide Kamera-Typen auf demselben Niveau.

Systemkamera Sensor

Egal ob DSLR oder DSLM: Bei beiden Kamera-Typen kommen ähnliche Sensoren zum Einsatz – Deshalb gibt es bei der Bildqualität pauschal gesagt keine Unterschiede

Auch bei den Sensoren befinden sich die Knipsen auf der gleichen Wellenlänge. Sowohl DSLRs als auch DSLMs gibt es mit Bildsensoren im APS-C- oder im größeren Vollformat.

Canon bietet mit 50,6 Megapixeln bei der Canon 5DS R zwar die höchste Auflösung an, hebt sich bei der Bildqualität allerdings trotzdem nicht von der Konkurrenz ab.

Schaut euch mal die Testergebnisse der Sensoren an – die unterschiedlichen Top-Modelle differieren nur wenig voneinander. Der Sensor der Canon-Kamera hat in diesem Fall sogar die schlechteste Bewertung, obwohl er über die höchste Auflösung verfügt.

Systemkamera vs Spiegelreflexkamera Screenshot DxOMark

Sony und Nikon im Kopf-an-Kopf-Rennen: In Labortests unterscheidet sich die Bildqualität von vergleichbaren Spiegelreflex- und Systemkameras kaum voneinander (Quelle: DxOMark)

Wir Fotografen sollten nicht alles über einen Kamm scheren. Beim Preis mache ich jedoch mal eine Ausnahme und komme zu dem Entschluss: Es gibt keinen großen Unterschied. In der Regel sind sowohl die Bildqualität als auch die Ausstattung von Systemkameras und Spiegelreflexkameras im gleichen Preissegment miteinander vergleichbar.

Dabei solltet ihr jedoch die zusätzlichen Features von System- gegenüber Spiegelreflexkameras beachten. Diese habe ich euch in meinem Text bereits erläutert.

Im Fazit findet ihr nochmal alle Unterschiede auf einen Blick zusammengefasst. So gesehen bieten Systemkameras im Gesamtpaket ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wenn wir einen anderen Gesichtspunkt betrachten, weisen Spiegelreflexkameras das lukrativere Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Das Objektivangebot für sie ist eindeutig erschwinglicher.

Canon DSLR Objektiv wechseln

Wenn ihr einen großen Wert auf möglichst preiswerte Wechselobjektive legt, sind Spiegelreflexkameras die bessere Wahl

Summiert würde eine Kombination aus Kamera und mehreren Objektiven in den meisten Fällen weniger kosten als eine vergleichbare Kombination eines DSLM-Systems.

Wie ihr seht, sprechen für beide Kamera-Typen einige gute Argumente, wenn es darum geht, wie viel ihr für euer Geld bekommt. Letztlich liegt es an euren individuellen Bedürfnissen.

Dies bringt uns zum nächsten und letzten Kapitel, in dem wir uns damit beschäftigen, für welche Art von Fotograf welcher Kamera-Typ besser geeignet ist.

DSLM vs. DSLR: Wählt ihr die Kamera oder die Kamera euch?

Schluss mit der Theorie – ihr verfügt jetzt über ausreichend Kamera-Wissen. Doch viele von euch stellen sich vielleicht trotzdem noch die große Frage: Sollte ich mich für ein Modell mit oder ohne Spiegel entscheiden?

Nach diesem langen Text ist euer Puffer sicherlich schon am Limit. Machen wir es also noch mal ganz kurz:

Aus meiner Sicht sind Systemkameras in den meisten Fällen die bessere Wahl. Vor allem für Anfänger- und Hobby-Fotografen bringt der digitale Sucher im Vergleich zum optischen Sucher viele Vorteile mit sich.

Doch ich sollte nicht immer so sehr auf Spiegelreflexkameras herumreiten. Auch sie haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.

Meines Erachtens gibt es lediglich zwei Gründe, die für eine DSLR sprechen: Die längere Akkulaufzeit und die größere Objektivauswahl.

Dass die kleinere und preisintensivere Objektivauswahl von Systemkameras bald der Vergangenheit angehören wird, ist schon heute ersichtlich. Beispielsweise bietet der japanische Hersteller Tamron seit 2018 das hochgelobte 28-70 mm F2.8 Standardzoom für den E-Mount von Sony zum Kampfpreis von ca. 700 Euro an.

Für Canon oder Nikon sucht ihr vergebens nach einem vergleichbaren Standardzoom in diesem Preissegment.

Fazit – Spiegelreflex oder Systemkamera: Hier sind alle Vor- und Nachteile im Überblick

Ihr habt viel Fließtext gelesen – genug davon. Ihr kennt alle zehn Unterschiede im Detail und auch meine Meinung.

Abschließend gibt es von mir für euch alle Vorteile der beiden Kamera-Typen auf einen Blick zusammengefasst. Bildet euch selbst eure Meinung!

Vorteile von SystemkamerasVorteile von SpiegelreflexkamerasDigitaler Sucher ( „What you see is what you get“)Größere Auswahl an preiswerten & hochqualitativen ObjektivenEinblendung hilfreicher FunktionenLängere AkkulaufzeitGeräuschloses Fotografieren (dank elektronischem Verschluss)Profi-Look-Effekt (da größer)Kein Blackout (bei elektronischem Verschluss)Höhere Serienbildrate möglichBessere VideokamerasIntegrierter Bildstabilisator (bei den meisten Modellen)Kompakter

Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich euch gerne noch zwei Dinge mit auf euren zukünftigen Fotografie-Weg geben:

  1. Systemkameras sind die Zukunft!
    Dies erkennt ihr unter anderem daran, dass Canon und Nikon 2018 ihre eigenen Systemkamera-Flaggschiffe vorgestellt und betont haben, dass diese die Zukunft darstellen werden.
  2. Der Künstler ist hinter der Kamera!
    Bei all den unterschiedlichen Modellen und theoretischen Fakten vergesst bitte nicht, dass die Fotografie immer noch eine Kunst ist – eure eigene. Technisch gesehen mag eine DSLM besser sein. Doch vielleicht macht es euch einfach mehr Spaß mit einer DSLR zu fotografieren. Daran ist nicht auszusetzen!

Letztendlich geht es darum, dass ihr es als Künstler genießt und eurer Fotografie freien Lauf lasst. Kreativität und Inspiration sind unabhängig von der Knipse. Genauso unabhängig wie unser umfangreicher Systemkamera Test.

Letzten Sommerurlaub habe ich zum Beispiel mein Equipment im Wert von mehreren Tausend Euro zu Hause gelassen und stattdessen nur die 50 Jahre alte Analog-Kamera meiner Oma mit auf die Reise genommen.

In diesem Sinne übergebe ich gerne das Wort an euch: Habt ihr bereits Erfahrungen mit den beiden Kamera-Typen gemacht? Und was ist eure Meinung zu der endlosen Diskussion über Spiegelreflex- und Systemkameras?

Ich freue mich auf eure Kommentare unter diesem Beitrag und beantworte dort auch sehr gerne eure Fragen!

Was ist besser eine Spiegelreflexkamera oder eine Digitalkamera?

Ich würde dir, wenn du gute Fotos haben möchtest eine Spiegelreflexkamera empfehlen, auch wenn du kein "Profi" bist. Denn diese Vorteile bieten dir digitale Spiegelreflexkameras: eine bessere Bildqualität, wechselbare Objektive, bessere Einstellungsmöglichkeiten, eine höhere Geschwindigkeit und ein Rohdatenformat.

Was bedeutet SLR Camera?

SLR steht für Single Lens Reflex, frei übersetzt „einäugige Spiegelreflexkamera“.

Ist Spiegelreflex noch zeitgemäß?

DSLRs sind also noch lange nicht passé. Darüber hinaus sind Systemkameras nicht die einzigen Kameras mit innovativen Funktionen. Die Canon EOS-1D X Mark III stellt eine ganz neue Dimension professioneller DSLR-Kameras dar.

Was ist der Unterschied zwischen DSLR und SLR?

Der Unterschied zwischen einer DSLR und einer SLR liegt lediglich im Aufnahmemedium. Während in der analogen Kamera ein Kleinbild- oder Mittelformatfilm zum Einsatz kommt, ist es bei der digitalen Spiegelreflexkamera ein moderner digitaler Sensor.