Der Zustand der Gesundheit kann auf unterschiedliche Weise definiert und interpretiert werden. Als sicher gilt heutzutage, dass sowohl physische, psychische als auch soziale Faktoren einen Einfluss auf die Gesundheit haben und dass das subjektive Erleben von Krankheiten interindividuell verschieden sein kann. Show
Auch Umweltfaktoren und kognitive Vorgänge beeinflussen die Wahrnehmung des eigenen Körpers und des Wohlbefindens und können sich sowohl positiv als auch negativ darauf auswirken. Auch können Erwartungen und Bewertungen der Gesellschaft den Krankheitsverlauf beeinflussen (bspw. bei psychischen Erkrankungen). Wichtige BegriffeDefinitionen von GesundheitMan unterscheidet zwischen einer medizinischen Definition der Gesundheit und der Definition der WHO (World Health Organization).
Begriffe zum Thema Krankheit
Epidemiologische BegriffeDie Epidemiologie als Teilgebiet der Medizin untersucht die Verteilung und Häufigkeit von Krankheiten in einer Bevölkerung. Im Folgenden werden einige wichtige epidemiologische Begriffe aufgeführt.
NormbegriffeGesundheit und Krankheit einer Person können anhand verschiedener Normen bestimmt werden. Je nachdem welche Norm angewandt wird, kann eine Person somit als gesund oder als erkrankt bzw. behandlungsbedürftig gelten.
Konkurrierende Betrachtungsweisen
Subjektive EinschätzungPatientenzufriedenheit und LebensqualitätDie subjektiven Erfahrungen des Patienten mit seiner Behandlung sollten stets berücksichtigt werden und können Aufschluss über die Qualität der medizinischen Versorgung geben. Im Folgenden werden Aspekte der Patientenzufriedenheit sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität als subjektiv wahrgenommene Einschätzung des eigenen Wohlbefindens erläutert. PatientenzufriedenheitFolgende Faktoren haben maßgeblichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Patienten:
LebensqualitätDie gesundheitsbezogene Lebensqualität ist eine subjektiv wahrgenommene Einschätzung des eigenen Wohlbefindens, die sich sowohl bei kranken als auch bei gesunden Personen aus folgenden vier Komponenten zusammensetzt:
Messung der Beeinträchtigung der LebensqualitätDie subjektive Einschätzung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität kann objektiv mittels verschiedener Fragebögen gemessen werden.
Krankheitsspezifische Fragebögen können i.d.R. die Änderungssensitivität, d.h. die Veränderungen im Verlauf einer Erkrankung bzw. Therapie, besser abbilden als generische Fragebögen! Fatigue Die Erhaltung bzw. das Wiederherstellen der Lebensqualität sollte stets oberstes Ziel der Therapie sein. So muss bspw. bei einer Krebserkrankung im Endstadium ein Maximum an Lebensqualität für den Patienten angestrebt werden, selbst wenn die Erkrankung objektiv nicht mehr behandelbar ist! In der GesellschaftGesundheit und Krankheit sind nicht nur individuell geprägte Erscheinungsformen, sondern werden auch durch die gesellschaftlichen Strukturen beeinflusst, in denen sich der Mensch befindet. Wie die Gesellschaft Individuen und Krankheit bewertet, hat so mitunter großen Einfluss auf die weitere Entwicklung eines Menschen bzw. auf den weiteren Verlauf seiner Erkrankung.
Sozialpsychologische Einflüsse auf Gesundheit und KrankheitIm Folgenden werden einige psychische und soziale Einflussfaktoren auf Gesundheit und Krankheit vorgestellt. Hierbei ist es besonders wichtig, sich die psychosozialen Risiko- und Schutzfaktoren bewusst zu machen, um im Vorfeld einer Erkrankung, aber auch bei bereits bestehender Erkrankung möglichst Risikofaktoren zu minimieren und Schutzfaktoren zu stärken. Einflüsse der psychosozialen Umwelt
Psychosoziale Risiko- und SchutzfaktorenEs existiert eine Reihe psychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren, die Auswirkungen auf die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten haben und von denen im Folgenden eine Auswahl vorgestellt wird. Hierbei ist es wichtig, zu beachten, dass Risikofaktoren alleine zwar keine Erkrankung auslösen (und demnach kein monokausaler Zusammenhang zwischen Exposition und Erkrankung besteht), jedoch das Erkrankungsrisiko erhöhen. Schutzfaktoren dienen hingegen als Schutz gegenüber Krankheiten und senken das Erkrankungsrisiko.
Einige Studien gehen davon aus, dass im höheren Alter eine hohe soziale Partizipation und Aktivität eher zu einer geringeren Lebenszufriedenheit führt, da das Altern dem allmählichen Rückzug des Menschen dient (Disengagement-Theorie)! Modelle zu gesundheitsprotektiven Effekten sozialer UnterstützungEs werden zwei Modelle unterschieden, die die protektiven Effekte sozialer Unterstützung beschreiben.
Wiederholungsfragen zum Kapitel Gesundheit und KrankheitWichtige BegriffeWie lautet die WHO-Definition von Gesundheit? Welcher Normbegriff liegt ihr zugrunde? Was versteht man unter einem Rezidiv? Was bedeutet Inzidenz? Wie unterscheiden sich Punkt- und Periodenprävalenz? Was beschreibt der Begriff Letalität? Welches Verständnis von Normalität beschreibt man mit sozialer Norm? Was versteht man unter Funktionsnorm? Welchem Normbegriff folgt die Festlegung von z.B. Grenzwerten für Blutdruck am ehesten? Subjektive EinschätzungWelche Komponenten beschreiben die gesundheitsbezogene Lebensqualität? Mit welchem Instrument kann die gesundheitsbezogene Lebensqualität erfasst werden? In der GesellschaftWas ist der Unterschied zwischen Stigmatisierung und Diskriminierung? Was versteht man unter sekundärer Devianz? Was versteht man allgemein unter psychosozialen Schutz- und Risikofaktoren? Wann beschreibt man eine Person als resilient? Was versteht man unter internaler Kontrollüberzeugung? Was beschreibt der Begriff Selbstwirksamkeitserwartung? Welchen psychosozialen Schutzfaktor beschreibt man mit der „Zuversicht, Probleme bewältigen zu können“? Was versteht man unter „dispositionellem Optimismus“? Was versteht man unter sozialer Integration? Was wird als soziale Unterstützung bezeichnet und in welche Unterkategorien kann diese unterteilt werden? Was versteht man unter sozialer Kohäsion? Was wird als soziales Kapital bezeichnet? Was beschreibt die Disengagement-Theorie? Das Stress-Puffer-Modell und das Haupteffektmodell sind beides Modelle zu gesundheitsprotektiven Effekten sozialer Unterstützung. Wie unterscheiden sie sich? |