Wie heißt es wenn Stalagmiten und Stalaktiten zusammenwachsen?

Tropfsteinhöhlen, die Tore ins Erdinnere, bergen viele Geheimnisse. Einigen sind wir hier auf der Spur: Wie entsteht eine Tropfsteinhöhle? Wer bewohnt die Höhlen? Was ist ein Stalagnat? Mit unterirdischen Ausflug-Tipps!

Inhaltsverzeichnis

  • Steter Tropfen… Entstehung von Tropfsteinhöhlen
  • Stalag-was? Begriffsklärung
  • Tropfsteinhöhlen-Bewohner: Bitte nicht stören!
  • Fakten und Zahlen zu Tropfsteinhöhlen
  • Bitte hier entlang! Ausflug-Tipps

Steter Tropfen… Entstehung von Tropfsteinhöhlen

Teufelshöhle, Feengrotten oder Drachenhöhle. Solch mystische Namen tragen deutsche Tropfsteinhöhlen. Kein Wunder, eine geheimnisvolle Aura umgibt die Tore ins Erdinnere. Fossilien und Spuren längst vergangener Kulturen wurden und werden entdeckt. Nicht selten haben Tropfsteine die Form von Geistern oder Fabelwesen. Doch wie kommen die seltsamen Gebilde zustande? Wie entsteht eigentlich eine Tropfsteinhöhle?

Fest steht: Es dauert lange, sehr lange, bis eine Höhle zu einer Kammer in der Größe eines Zimmers wird. Höhlen entstehen nicht über Nacht. Die meisten Tropfsteinhöhlen sind Millionen von Jahren alt.

Wie heißt es wenn Stalagmiten und Stalaktiten zusammenwachsen?

Die "Carlsbad Caverns" in den USA

© Steven Kazlowski/Science Faction/Corbis

Wenn man sich die Verteilung von Tropfsteinhöhlen in Deutschland anschaut, fällt auf, dass sie vor allem im Süden und der Mitte Deutschlands liegen. Das hängt mit den kalkhaltigen Böden in diesen Gebieten zusammen. Denn Kalk ist lösbar. Regenwasser, das durch den Erdgrund sickert, nimmt auf seinem Weg Kohlendioxid auf, wird somit leicht säurehaltig und zersetzt dann das Kalkgestein. Auf diese Weise wird das Gestein löchrig wie ein Schweizer Käse. Aus kleinen Löchern werden über Jahrtausende große Löcher und aus diesen irgendwann auch größere Höhlen.

In den Höhlen wachsen unterschiedlich geformte Gebilde – die Tropfsteine. Sie heißen so, da kleine Wassertropfen für die Bildung der großen Steine verantwortlich sind. Wasser, das in die Höhle eindringt und tropfenweise an Decke und Wänden hängenbleibt oder auf den Boden fällt, verdunstet irgendwann. Zurück bleibt eine dünne Kalkschicht. Wenn sich der nächste Tropfen an dieser Stelle bildet und das Wasser schließlich verdunstet, hinterlässt er wieder eine Kalkschicht. Der nächste Tropfen rollt an… und immer so fort - bis nach Tausenden von Jahren zahlreiche Zapfen und ganze Kalkvorhänge die Gewölbe zieren.

Stalag-was? Begriffsklärung

In Tropfsteinhöhlen gibt es was? Natürlich: Tropfsteine. Hier unterscheidet man vor allem zwischen Stalagtiten und Stalagmiten. Die einen hängen von der Decke, die anderen wachsen vom Boden aus. Dazu gibt es verschiedene Eselsbrücken, die einem bei der Zuordnung helfen sollen.

Beginnen wir am Boden, mit den Stalagmiten. Ein Stalagmit wächst von unten nach oben. Man spricht hier tatsächlich von "wachsen", auch wenn das Gestein natürlich kein Lebewesen ist. Wie ein Stalagmit geformt ist, hängt davon ab, wie weit die Tropfstelle vom Boden entfernt ist und woraus der Grund beschaffen ist, auf dem der Stalagmit wächst.

Von der Decke herab hängen die Stalagtiten. Sie werden in der Regel nicht so groß wie Stalagmiten. Denn würde ein Stalagtit unaufhörlich wachsen, würde ihn irgendwann sein Eigengewicht von der Decke reißen.

Es kann allerdings passieren, dass sich Stalagmit und Stalagtit in der Höhlenmitte treffen und zusammenwachsen – den so entstandenen Tropfstein nennt man dann Stalagnat.

Und die Eselsbrücke? Die dürft ihr auf keinen Fall eurer Deutschlehrerin verraten: Stalagtiten wachsen von der Tecke und die (Wohnungs-)Mieten wachsen an – genau wie die Stalagmiten.

Tropfsteinhöhlen-Bewohner: Bitte nicht stören!

Die Lebensbedingungen in einer Tropfsteinhöhle wirken nicht gerade einladend. Kein oder nur wenig natürliches Licht, Feuchtigkeit und beständige Temperaturen meist unter 10 Grad. Und doch haben manche Tierarten dort ihren Lebensraum.

Wie heißt es wenn Stalagmiten und Stalaktiten zusammenwachsen?

Geräumige Deckengewölbe bieten Fledermäusen einen Schlafplatz

© picture alliance / Arco Images GmbH

Die höchstentwickelten Höhlen-Bewohner sind Fledermäuse. Sie sind nachtaktiv und haben also keine Schwierigkeiten sich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Zudem bieten ihnen die Deckengewölbe der Höhlen ausreichend Schlafplatz. Da die Fledermäuse hier vor Fressfeinden gut geschützt sind, überwintern sie gerne in Höhlen. Aber vor allem kleinere Lebewesen haben die Höhlen zu ihrer Heimat gemacht. So kann man in Tropfsteinhöhlen verschiedene Schmetterlingsarten wie den Wegdornspanner finden. Aber auch viele Spinnenarten bauen ihre kunstvollen Netze in der Dunkelheit.

Fossile Spuren lassen sogar darauf schließen, dass früher größere Säugetiere in den Höhlen gelebt haben. Der eindrucksvollste unter den Höhlen-Bewohnern war sicherlich der inzwischen ausgestorbene Höhlen-Bär, der sich für seine Winterruhe in Höhlen zurückzog. Die schützen vor Kälte, da die Temperaturen in den Tiefen der Erde meist nicht unter null Grad fallen.

Fakten und Zahlen zu Tropfsteinhöhlen

Wenn ihr gerne mit Faktenwissen beeindrucken wollt, dann seid ihr hier richtig. Unser Steckbrief mit Rekorden und Ungewöhnlichem rund um Tropfsteinhöhlen.

  1. Die größte Tropfsteinhöhle in Deutschland ist die Atta-Höhle in Attendorn im Sauerland. Sie misst knapp 7 km Länge.
  2. Der größte Tropfstein in Deutschland befindet sich in der Maximiliansgrotte in der Nähe von Nürnberg, heißt "Eisberg" und ist ein ca. 6 m großer Stalagmit.
  3. Die weltweit tiefste Höhle ist in der Carlsbad Cavern / USA zu finden und liegt fast 500 m unter der Erde.
  4. Der weltweit größte Tropfstein nennt sich "The Giant". Dieser „Riese“ ist ca. 12 m hoch und befindet sich in der Carlsbad Cavern in New Mexico / USA.
  5. Höhlenforscher werden auch Speläologen genannt.
  6. Makkaroni nennt man tatsächlich sehr dünne, an der Decke hängende Tropfsteine.
  7. Das Wachstum von Tropfsteinen wird mit etwa einem Zentimeter in 100 Jahren angegeben. Das ist allerdings ein Durchschnittswert und kann von Höhle zu Höhle und Tropfstein zu Tropfstein anders sein.

Bitte hier entlang! Ausflug-Tipps

Über Deutschland verteilen sich viele kleine und große Tropfsteinhöhlen. Wer über Höhlen nicht nur lesen, sondern selbst einmal auf Entdeckungstour gehen möchte, der kann das in sogenannten Schauhöhlen tun. Sie sind für Besucher geöffnet und können selbstständig oder im Rahmen einer Führung erkundet werden. Wir haben für euch unterirdische Ausflugs-Tipps zusammengestellt.

  • Saalfelder Feengrotten

Ein Rundgang durch die Saalfelder Feengrotten in Thüringen vermittelt euch viel Interessantes über das einstige Bergwerk und die Entstehung der Grotten. Im Erlebnismuseum Grottoneum könnt ihr selbst Tropfsteine wachsen lassen und Mineralien zusammenpuzzeln.

  • Teufelshöhle Pottenstein

Die Tropfsteinhöhle in der Fränkischen Schweiz soll einst als Eingangstor zur Hölle für den Teufel höchstpersönlich gedient haben. Heute kann sie gefahrlos das ganze Jahr über besichtigt werden.

  • Iberger Tropfsteinhöhle

Das Höhlen-Erlebniszentrum der Iberger Tropfsteinhöhle gehört zu den spannendsten Ausflugszielen im Harz. Zur Höhle gehören zwei weitere Museen, die euch über die 3000 Jahre alte Geschichte der Tropfsteinhöhle und ihre Bewohner informieren.

  • Barbarossa Höhle am Kyffhäuser

Im Nationalen GeoPark Kyffhäuser in Thüringen liegt die Barbarossa Höhle. Die Höhle ist nur eine von weltweit nur zwei existierenden Schauhöhlen im Anhydritgestein und damit eine absolute geologische Rarität.

  • Heinrichshöhle

Die Heinrichshöhle im Sauerland ist auf über 300 Metern Länge zur Schauhöhle ausgebaut. Sie ist besonders berühmt für ihre vielen Knochenfunde eiszeitlicher Tiere. So könnt ihr zum Beispiel ein komplettes 2,35 Meter langes Höhlenbärenskelett ansehen!

Wie heißt es wenn Stalaktiten und Stalagmiten?

Ein Stalagnat (auch Sintersäule genannt) ist eine Tropfsteinform, die sich aus einem Stalaktiten und einem Stalagmiten gebildet hat. Ein Stalaktit ist ein von der Decke einer Höhle hängender Tropfstein.

Wie nennt man Tropfsteine die nach unten wachsen?

Stalaktiten und Stalagmiten sind beides sogenannte Versinterungen. Die oft bizarren Tropfsteingebilde entstehen, indem Kalziumkarbonat aus kalkreichem Wasser abgesetzt wird. Regenwasser, das im Boden versickert, nimmt CO2 (Kohlendioxid) auf und wird zu Kohlensäure. Diese ist in der Lage, den Kalk chemisch zu zersetzen.

Welche Arten von Tropfsteinen gibt es?

Im Inneren von Tropfsteinhöhlen bilden sich durch kalkhaltiges Wasser Tropfsteine. Je nach Art werden sie als Stalaktiten, Stalagmiten oder Stalagnaten bezeichnet. Tropfsteine, die eiszapfenähnlich von der Decke hängen, nennt man Stalaktiten.

Wie nennt man einen Tropfstein der von oben herunter hängt?

Chemie und Formen Dieser Sinter-Kalk bildet den von der Decke herabhängenden Tropfstein, den Stalaktiten.