Rico und Oskar sind wahre Originale, die sich gegenseitig ergänzen, abstoßen und immer wieder zueinanderfinden, wundervolle Freundschaftsgeschichte Show BilderPeter Schössow hat mit seinen klaren Illustrationen den beiden Jungen ihre unvergessliche Gestalt gegeben und in kurzen Szenen entscheidende Momente festgehalten Textliterarisch anspruchsvoller Monolog eines Jungen, der nicht sehr helle ist und trotzdem gekonnt mit der Sprache umgehen kann, viele kleine Sprachexperimente und lustige Worterklärungen Ein Traumpaar der Kinderbuch-Szene Ausgezeichnet mit dem Kinderbuch-Couch-Star*. Kinderbuch des Monats [04.2008]. Das sind schon zwei seltsame Typen: Rico, der tiefbegabte Junge, der immer ein bisschen länger denken muss als alle anderen und Oskar, der hochbegabte, der sich ohne seinen Motorradhelm keinen Schritt aus dem Haus bewegt. In der Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg lernen die beiden sich kennen und müssen gleich ein gefährliches Abenteuer bestehen. Jeder Vorwand, und wenn es nur eine verklebte Rigatoni ist, die Rico vor dem Haus findet, scheint ihm recht zu sein, um bei den Nachbarn in die Wohnungen zu schauen. Frederico Doretti, kurz Rico genannt, kann einfach nur gerade Strecke laufen und sieht somit nicht viel von seinem Kreuzberger Kiez. In der Dieffenbachstraße 93 ist der naive Junge zu Hause und da kennt ihn jeder. Wenn sich Rico vorstellt, dann betont er gern, dass er tiefbegabt ist. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, alle seine Erlebnisse in einem Tagebuch, eine Hausaufgabe für die Ferien von seinem Lehrer aus dem Förderzentrum, festzuhalten. Für alle schweren Wörter sucht er sich Erklärungen zusammen und baut sich so sein eigenes Weltbild. Mit Frau Darling aus dem Haus schaut er gern Liebesfilme, mit dem blöden, verlodderten Fitzke streitet er sich, den Marrak, der bei einem Sicherheitsunternehmen arbeitet, beobachtet er gern und da gerade Sommerferien sind, hütet er die Wohnung der Kesslers. Rico lebt mit seiner Mutter allein, die nachts in einer Bar arbeitet. Alles, was Rico zu seinem Glück noch fehlt, ist ein Freund. Und dem läuft er in der Dieffe 93 auch gleich in die Arme - Oskar. Vorher allerdings stellt sich noch ein neuer Nachbar, Herr Westbühl, vor und die Sache mit dem Aldi-Kidnapper, Mister 2000, wird erzählt. Da gibt es einen Mann, der Kinder von der Straße wegfängt, um sie gegen das geringe Lösegeld von €2000 ( darum Aldi-Kidnapper), natürlich alles ohne Polizei, wieder freizugeben. Das bringt doch jeder für ein ganzes Kind auf, so die Argumentation des Entführers, der Berlin unsicher macht. Rico fragt schon mal vorsichtig bei seiner Mutter nach, ob sie diese Summe überhaupt auf dem Konto hat. Auf jeden Fall lernt Rico Oskar kennen und das ist kein Zufall. Oskar, der Junge ohne Fahrrad, aber mit Motorradhelm, ist hochbegabt, kein Schisser, aber dafür obervorsichtig. Dafür fällt Rico "manchmal etwas aus dem Kopf". Auch wenn die beiden Jungen sehr unterschiedlich sind, mögen sie sich. Oskar sitzt im Hinterhaus und ist einer der ominösen Tieferschatten, die Rico beobachtet hat. Der Entführer der Kinder ist der Hausbewohner Marrak aus der Dieffe 93. Er ist kein Kinderfreund, aber am meisten ärgern ihn die Eltern, die ihre Kinder auf der Straße herumlungern lassen und sich einfach nicht kümmern. Rico nimmt all seinen Mut zusammen und findet Oskar im Hinterhaus, angekettet auf einer Matratze. Bei einem Zusammenstoß zwischen den Hausbewohnern Marrak, Westbühl und Fitzke wird Rico verletzt und landet im Krankenhaus. Aber der Entführer Marrak wird von Herrn Westbühl, der bei der Polizei arbeitet, verhaftet. Eigentlich wollte Marrak sein Entführungsopfer Oskar schnell loswerden, denn nichts ist so nervig wie ein Junge, der alles weiß. Immerhin hatte Oskar sich entführen lassen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Durch diese Aktion haben sich Oskar und Rico gefunden und laut Andreas Steinhöfel werden auch noch drei Rico und Oskar-Bände folgen, in denen alle Protagonisten von Ricos Mama, Frau Darling bis zum alten Fitzke neben Oskar und Rico natürlich eine wichtige Rolle spielen werden. Andreas Steinhöfel kann sich immer noch wunderbar in Kinder hineinversetzen und ihre Gedankenwelt beschreiben. Sicher übertreibt er arg, aber das ist ihm als Schriftsteller gestattet. Rico erzählt aus der Ich-Perspektive diese spannende Entführungs - und Freundschaftsgeschichte, die auch ein gesellschaftliches Problem spiegelt. Der Adressat dafür ist allerdings der erwachsene Leser. Kein Buch von Andreas Steinhöfel will nur unterhalten, da sollte es noch mehr zu entdecken geben. Der naive Rico und der hyperintelligente Oskar sind wie magnetische Gegenpole, die unterschiedlicher nicht sein können und sich doch enorm anziehen. Beide Kinder würde man vom sozialen Hintergrund der sogenannten Unterschicht zuordnen. Aber in Steinhöfels Geschichte wird die schräge Mutter von Rico, die des nachts in einem Club arbeitet, als liebevoll, ein bisschen verrückt und doch besorgt charakterisiert. Sie steht zu ihrem tiefbegabten Sohn, sorgt sich um sein Wohl mit etwas merkwürdigen Methoden. Rico muss eigentlich keine Angst haben, dass ihn Mister 2000 entführt, denn er wird nicht allein gelassen. Wie es um Oskars Familienverhältnisse steht, die offenbar auch von Eigenarten geprägt sind, werden wir sicher in den folgenden Bänden erfahren. Auch Freundschaften spielen eine große Rolle in der Geschichte; genial die Idee Sven und Felix auftreten zu lassen, wo der eine etwas loswerden muss und der andere einfach nur da ist. Rico, der weder gut rechnen kann und auch mit der Rechtschreibung so einige Probleme hat, erweist sich in der rasanten Handlung zwar als ortsunkundig, aber doch als guter Ermittler. Mit dem Herz am rechten Fleck wächst er über sich hinaus, um seinem neuen Freund zu helfen. Fazit Oskar und Rico, das neue Traumpaar der Kinderbuchszene, sorgen dafür, dass beim Lesen viel gelacht werden kann. Der Leser lernt zwei Typen kennen, die es so einfach nicht geben kann und wenn doch, dann wäre das ein kleines Wunder. Karin Hahn
Andreas Steinhöfel, Carlsen Rico, Oskar und die TieferschattenJetzt kaufen bei oder unterstütze Deinen Buchhändler vor Ort Ähnliche Bücher:
Deine Meinung zu »Rico, Oskar und die Tieferschatten«Hier kannst Du einen Kommentar zu diesem Buch schreiben. Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer, respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Danke! Wie heisst Ricos Mutter?Doretti Rico wohnt mit seiner Mutter Tanja im zweiten Stock. Sie sieht toll aus und arbeitet in einem Club, weshalb sie in der Nacht arbeiten muss. Oft geht sie zusammen mit Rico zum Bingospielen, wo sie Handtaschen gewinnt, die sie auf eBay versteigert.
Wie heißt die Freundin von Ricos Mutter?Die attraktive Mutter
Tanja Doretti ist Witwe und alleinerziehende Mutter. Sie lebt mit ihrem Sohn gemeinsam in einer Wohnung im zweiten Stock der Dieffenbachstraße 93 in Berlin-Kreuzberg. Über ihren verstorbenen Ehemann erzählt Rico, dass er Italiener waer und im Meer ertrunken ist.
Was arbeitet Ricos Mutter?Nachts arbeitet Ricos Mutter in einem Amüsierlokal, um den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn zu verdienen. Tagsüber holt sie Schlaf nach.
Wie lautet Ricos vollständiger Name?Der zehnjährige Rico Doretti bezeichnet sich selbst als „tiefbegabt“: Er kann zwar alles denken, aber es dauert bei ihm länger als bei anderen Menschen, er gerät leicht durcheinander und kann sich nicht gut konzentrieren.
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