Was hat Jesus nach der Wiederauferstehung gemacht?

Mit Ostern verbinden viele Kinder heute vor allem Ostereier, den Osterhasen, Suchaktionen durch den heimischen Garten und Geschenke. Aber Ostern beinhaltet weitaus mehr.

Was hat Jesus nach der Wiederauferstehung gemacht?

© dpa/ Matthias Hiekel

Der Leidensweg Christi zu Ostern bis zur Auferstehung Jesu

Im Christentum gilt Ostern als höchstes Fest. Obwohl viele Familien heutzutage den Fokus eher auf die Ostergeschenke und das Festessen legen, wird mit dieser Feierlichkeit die Auferstehung Jesu Christi zelebriert.

Genau eine Woche vor dem Ostersonntag beginnt die Karwoche, welche gleichzeitig die letzte Woche der vierzigtägigen Fastenzeit markiert. Der Wortteil „Kar“ leitet sich vom althochdeutschen Begriff „kara“ ab und bedeutet so viel wie Kummer, Jammer oder Klage. Die Karwoche ist als christliche Trauerwoche bekannt.

Die Karwoche leitet der Palmsonntag ein. An diesem Tag feiern die Christen Jesu Einzug in die heilige Stadt Jerusalem. Weil das Volk dem Heiland damals Palmzweige als Symbol des Sieges und des Lebens auf den Weg streute, heißt der Tag Palmsonntag.

Am Gründonnerstag feierte Jesus das letzte Abendmahl Christis mit seinen Jüngern. Woher der Gründonnerstag seinen Namen hat, ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass sich die Bezeichnung entweder auf die „Grünen“ bezieht, womit im Mittelalter Büßer gemeint waren, auf die Farbe Grün als Symbol für das Wachsen und die Erneuerung oder dass sich das Wort vom Verb „greinen“ (im Sinne von beweinen) herleitet.

Die Ostergeschichte im Markusevangelium der Bibel (Quelle: bayernevangelisch)

Den Karfreitag kennen heutzutage viele als Feiertag, an dem in Diskotheken ein Tanzverbot herrscht und keine Theateraufführungen und Sportveranstaltungen stattfinden dürfen. An diesem Tag wird der Kreuzigung Jesu gedacht, welcher von Pontius Pilatus zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Golgatha gekreuzigt wurde.

Am Karsamstag endet für viele Christen die vierzigtägige Fastenzeit. In der Nacht auf Sonntag werden traditionell die Osterfeuer entzündet. Hiermit wird die Auferstehung Jesu als Licht der Welt symbolisiert.

Was hat Jesus nach der Wiederauferstehung gemacht?

© dpa/ Michael Reichel

Das Osterfest: Die Auferstehung Christi

Laut Bibel machten sich drei Tage nach der Kreuzigung einige Frauen auf den Weg zum Grab des Heilands, um den Leichnam zu salben. Da sie ein leeres Grab vorfanden, wird davon ausgegangen, dass Jesus am Ostersonntag auferstanden ist. Die Auferstehung Jesu stellt neben der Geburt Jesu Christi das höchste Fest in der Kirche dar.

Am Ostermontag erschien der Erlöser zwei wandernden Jüngern, die sich daraufhin sofort auf den Rückweg nach Jerusalem machten, um den anderen Jüngern die frohe Botschaft zu überbringen. Die vierzigtägige Fastenzeit, welche bereits nach dem Karneval mit dem Aschermittwoch eingeläutet wurde, sowie auch die ganze Osterzeit richten sich nach der Auferstehung Jesu. Obwohl die Osterfeierlichkeiten als ranghöchstes Fest des Christentums gelten, wird dem Heiligabend (als dem Geburtstag des Jesuskindes) oftmals viel mehr Gewicht beigemessen.

Alle Informationen zur Auferstehung Jesu (Quelle: Gerth Medien)

Bibelserie „Best of Bible“

Dass die Auferstehung Jesu angezweifelt wird, ist weder neu noch verwerflich. Die biblischen Zeugen der Auferstehung haben allerdings eine durch nichts weg zu diskutierende Erfahrung gemacht: Sie sind dem Auferstandenen Jesus Christus leibhaftig begegnet.

Was hat Jesus nach der Wiederauferstehung gemacht?
Das Glasfenster in der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirche in Stolpen zeigt, wie Maria Magdalena dem auferstandenen Jesus begegnet.

Maria Magdalena

Ausgerechnet einer ehemalige Prostituierten zeigt sich der auferstandene Jesus zuerst. Weinend steht sie am leeren Grab, neben dem zwei Engel sitzen. Sie sieht einen Mann, mutmaßt, es sei ein Gärtner, und fragt ihn, wo er denn den Leichnam hingebracht habe. „Frau, was weinst du?“ fragt der Mann – da erkennt sie seine Stimme und sagt: „Rabbuni“, das heißt: „Meister“. Sie will ihn anfassen, doch das verbietet er ihr rüde: „Rühre micht nicht an!“ Und er trägt er ihr auf, die Botschaft der Auferstehung den „Brüdern“ zu verkündigen.

Zitat: „Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte.“ (Markus 16,9); weitere Bibelstelle Johannes 20,11-18

Maria, Mutter des Jakobus

Den Evangelisten Markus und Matthäus zufolge begegnet Maria Magdalena nicht alleine dem Auferstandenen; bei ihr ist Maria, die Mutter des Jakobus. Als die beiden Frauen zum Grab gehen, werden sie von einem Erdbeben überrascht, gleichzeitig kommt ein Engel aus dem Himmel und wälzt den Stein vom Grabeingang. Jesus sei nicht mehr im Grab, verkündet er, sie könnten ihn in Galiläa treffen. Mit „Furcht und großer Freude“ laufen sie los, da begegnet ihnen Jesus und sagt: „Seid gegrüßt!“ Wie reagieren die beiden Frauen? So:

Zitat: „Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder.“ (Matthäus 28,1-10)

Die Emmaus-Jünger

Drei Tage nach der Kreuzigung wandern zwei seiner Jünger von Jerusalem zurück nach Galiläa und unterhalten sich über die Geschehnisse. Ein Dritter gesellt sich zu ihnen und lässt sich von den beiden die Situation erklären; als er deren Zweifel hört, legt er ihnen die Bibel aus, die auf Christus hindeute. Doch erst am Abend, als sie im Dorf Emmaus gemeinsam essen, „wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn“: Der unbekannte dritte Wanderer ist der auferstandene Jesus!

Zitat: „Als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.“ (Lukas 24,13-35)

Die elf Jünger

Zunächst berichtet Maria Magdalena den Jüngern, dass sie dem auferstandenen Jesus begegnet sei. Schließlich erscheint der Auferstandene in Jerusalem auch selbst seinen Jüngern (da Judas, der Verräter fehlt, sind es elf statt ursprünglich zwölf). „Friede sei mit euch!“ begrüßt er sie. Um Zweifel und Nachfragen im Keim zu ersticken, zeigt er ihnen seine Hände, die noch die Wunden der Nägel tragen, und seine Seite, die von der Lanze eines Soldaten durchstoßen wurde. Daraufhin „blies er sie an“ als Zeichen dafür, dass nun der Heilige Geist bei ihnen sei.    

Zitat: „Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ (Johannes 20,19-23)

Der ungläubige Thomas

Kurz danach erzählen die Jünger ihrem Mitbruder Thomas von der Begegnung. Der reagiert skeptisch: „Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben.“ Nach acht Tagen erscheint Jesus den versammelten Jüngern nochmals und fordert Thomas auf, seine Finger in seine Wunde zu legen. Das genügt Thomas, um seine Zweifel zu verlieren und zu bekennen: „Mein Herr und mein Gott!“ Jesus antwortet:

Zitat: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du.“ (Johannes 20,24-29)

Petrus und der Lieblingsjünger

Von eine denkwürdigen weiteren Begegnung berichtet der Evangelist Johannes. Am See Genezareth erscheint Jesus Petrus und einigen anderen Jüngern. Sie wollen fischen gehen. Jesus, zunächst unerkannt, rät ihnen, das Netz zur rechten Seite auszuwerfen - und prompt fangen sie 153 Fische. Nachdem sie gemeinsam den Fisch gegessen haben, beauftragt er Petrus: „Weide meine Schafe!“ Petrus wundert sich, fragt, was denn mit dem Lieblingsjünger Jesu werde. „Was geht es dich an?“ erwidert Jesus, „folge du mir nach!“

Zitat: „Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer.“ (Johannes 21)

Paulus

Auch nachdem Jesus gen Himmel gefahren ist, zeigt er sich Menschen. Eine besonders eindrückliche Begegnung schildert der Evangelist Lukas in der Apostelgeschichte. Saulus (später Paulus genannt), ein streng gesetzestreuer Jude, verfolgte die Christen bis in den Tod. Auf dem Weg nach Damaskus „umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel“ und er hörte eine Stimme: „Saul, was verfolgst du mich?“ Saulus fragte, wer da spreche - „ich bin Jesus, den du verfolgst“, sagte die Stimme. Nach dieses Jesus-Begegnung wird Saulus vom Christenverfolger zum erfolgreichsten Missionar der Urkirche.

Zitat: „Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.“ (1. Korinther 15,1-8); weitere Bibelstelle Apostelgeschichte 9,1-19

Uwe Birnstein


Zum Weiterlesen:
Andreas Lindemann: Auferstehung. Gedanken zur biblischen Überlieferung, Göttingen 2009

Was hat Jesus nach Ostern gemacht?

40 Tage nach dem Osterfest, also immer an einem Donnerstag, wird Christi Himmelfahrt gefeiert. Die Apostelgeschichte berichtet davon, dass Jesus mit seinen Jüngern zusammen war, als ihn eine Wolke erfasste und in den Himmel trug. In Deutschland wird an diesem Tag zugleich der Vatertag gefeiert.

Wer hat Jesus als erstes nach der Auferstehung gesehen?

Das erste Zeugnis der Auferstehung am Ostermorgen kam von Maria Magdalena – aber die männlichen Zeugen wurden bevorzugt Jesus liebte auch die Frauen.

Was bedeutet die Auferstehung für uns heute?

Niemand kann die Auferstehung annehmen und im Glauben beständig sein, ohne auch anzunehmen, dass es einen Gott in menschlicher Gestalt gibt. Durch die Auferstehung hat Christus den Tod besiegt und ist zur unsterblichen Seele geworden.

Was hat Jesus alles gemacht?

den Auferstehungsglauben wurde Jesus zum Christus und zum Erlöser der Menschen. Für die Gläubigen hat er durch seine Auferstehung die Übermacht des Todes nicht nur für sich selbst überwunden, sondern hat stellvertretend alle Menschen aus der Übermacht des Todes erlöst.