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zeit.de Pur - werbefrei lesenNutzen Sie zeit.de nahezu ohne Werbung und ohne Werbetracking. zeit.de Pur - werbefrei lesen: Jetzt abonnieren „Arbeit ist das halbe Leben“ – sagt der Volksmund und betont damit, dass Arbeit in unserem Leben eine zentrale Rolle einnimmt. Liegt der Volksmund damit richtig? Wie wichtig ist Erwerbsarbeit tatsächlich für den Menschen? Und wäre ein Leben ohne die Belastungen, die mit Arbeit einhergehen, nicht besser für uns? ein Beitrag von Barbara Stieglbauer. Klicken sie diesen Link, um den ganzen Beitrag zu lesen. Stellen Sie sich vor, Sie haben im Lotto gewonnen …
Die „Vitamine“ der Arbeitswelt Erwerbsarbeit stellt folglich einige Rahmenbedingungen oder „Vitamine“ bereit, die es Menschen erleichtern ihre physiologischen und psychosozialen Bedürfnisse zu befriedigen. Diese „Vitamine“ sind auch mitverantwortlich dafür, dass Arbeit einen so zentralen Stellenwert in unserem Leben einnimmt. Wenn Menschen ihre
Arbeit verlieren … Finanzielle Einbußen können die Verschlechterung der psychischen Gesundheit infolge von Arbeitslosigkeit nur teilweise erklären. Ebenso verantwortlich dafür ist der Verlust psychosozialer Faktoren: Erwerbslosen Personen fehlt häufig die zeitliche Strukturierung ihrer Tage, eine sinnvolle Beschäftigung, aber auch soziale Kontakte und Anerkennung. Und da sich vor allem Menschen in der westlichen Welt stark über ihre Arbeit definieren, geht für sie mit dem Verlust der Arbeit eine wichtige Grundlage für die eigene Identität verloren.
Die andere Seite der Medaille Um zu beobachten, wie sich die „Vitamine“ und Stressoren entwickeln, wird seit 1990 europaweit alle fünf Jahre eine systematische Erfassung der Arbeitsbedingungen durchgeführt. Die Ergebnisse der letzten Erhebung im Jahr 2015 zeigen, dass einer der stärksten Stressoren der heutigen Zeit die „Arbeitsintensivierung“ ist. Ein Drittel der Erwerbstätigen der EU arbeitet (fast) durchgehend unter starkem Termindruck und in hohem Arbeitstempo und hat insgesamt kaum genug Zeit seine Arbeit zu erledigen. 45% erledigen Arbeitsaufgaben auch in ihrer Freizeit, 10% machen dies sogar mehrmals wöchentlich bis täglich. Dazu kommt, dass immer weniger Erwerbstätige das Gefühl haben, ihre Arbeit gut gemacht zu haben. Im Jahr 2005 hatten noch 51% dieses Erfolgsgefühl, fünf Jahre später nur mehr 45%, und im letzten Jahr nur mehr 40%. Nicht zu unterschätzen sind auch soziale Stressoren – so berichteten im letzten Jahr 16% Opfer von Gewalt, Mobbing oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz gewesen zu sein. All diese Stressoren treten verstärkt bei jüngeren Erwerbstätigen auf. Und was bringt die Zukunft?
Ist Arbeit nun „das halbe Leben“? – Auch das können (oder müssen?) viele Menschen immer häufiger für sich selbst entscheiden. Barbara Stieglbauer: Studium der Psychologie an der Paris Lodron Universität Salzburg, Promotion an der Johannes Kepler Universität Linz. 2008 Psychologin an der Christian-Doppler-Klinik Salzburg; 2013 Arbeitspsychologin beim Arbeitsmedizinischen Dienst in Linz; 2009-2015 Projekt- und Universitätsassistentin und seit 2015 Assistenzprofessorin an der Abteilung Arbeits-, Organisations- und Medienpsychologie der Universität Linz (Forschungs- und Lehrtätigkeit); seit 2014 auch Lehrtätigkeit an der FH Hagenberg. Quellenverzeichnis Dieser Beitrag ist im RUNDBRIEF April 2016 erschienen. Der Rundbrief ist eine Monatszeitung mit sozialpolitischen Themen, Informationen aus der Sozialszene sowie aktuellen Veranstaltungs- und Fortbildungstipps, Herausgeberin ist die Sozialplattform OÖ. Was macht Arbeit mit dem Menschen?Sozialer Status und Identität: Durch Arbeit finden Menschen ihren Platz in der Gesellschaft, finden ihren persönlichen Status und entwickeln eine soziale Identität. Regelmäßige Tätigkeit/Aktivität: Arbeit zwingt zu regelmäßiger Aktivität und Betätigung. Dies fordert den Realitätssinn heraus und bindet an die Realität.
Was bedeutet die Arbeit für Sie?Arbeit ist für mich ein sehr großer Schritt in die Richtung der Unabhängigkeit. Man wird selbstständiger (auch die, die es schon sind), verdient eigenes Geld, hat Aufgaben zu erledigen, wo einiges dran hängt und und und. Vor allem aber sollte Arbeit Spaß machen, um sie richtig auszuführen.
Was bedeutet die Arbeit für den Menschen?Fazit. Arbeit stellt in unserer heutigen Gesellschaft einen bedeutenden Grundbaustein zur Existenzsicherung des einzelnen und der gesamten Gesellschaft dar. Das Individuum definiert sich und seinen sozialen Status durch seine Tätigkeit. Häufig haben Partner, Familie und Freunde die gleiche soziale Position und Bildung.
Wie wichtig ist Arbeit für den Menschen?Darüber hinaus schafft Arbeit starke Strukturen in unserem Leben. Sie nimmt sehr, sehr viel Zeit ein – 100 000 Stunden im Laufe eines Lebens. Und Arbeit ist unsere Art und Weise, mit der Gesellschaft in Kontakt zu sein. Über den Job prägen wir mit, was in der Welt passiert.
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