Was bedeuten die symbole am obereren bild bei wiko bloom

Am höchsten bewertete kritische Rezension

2,0 von 5 SternenFür Einsteiger als riskante Alternative zum Tastenhandy geeignet – mehr allerdings nicht

Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 31. Mai 2017

Gesucht wurde ein fabrikneues Smartphone unter 100 Euro, welches für klassische Anwendungen, wie Telefonieren, Instant Messaging, soziale Netzwerke, Betrachten von Internetseiten, Festhalten von Bildern, Anhören lokal (beim Endnutzer) gespeicherter Musik sowie kleinere Geduldsspiele geeignet ist und dessen interner Speicher sich mittels microSD-Speicherkarte erweitern lässt. Telefone unterhalb dieses preislichen Spielraumes gab es zwar einige. Da ein Ausschlusskriterium jedoch die häufig anzutreffende Begrenzung der unterstützten Speichererweiterung auf höchstens 32 GByte war, kam zur damaligen Zeit – im April 2016 – nur dieses eine Gerät in Frage, weil es in dieser Preisklasse für ein Neugerät als einziges Telefon Unterstützung für Speicherkarten bis zu 64 GByte bot. Freilich hat sich das inzwischen geändert, da die technische Entwicklung ständig voran schreitet und so neue günstige, besser ausgestattete Modelle auf dem Markt erscheinen, denn auch bei den jeweils aktuellen Geräten der Spitzenklasse werden die Ausstattungsmerkmale unaufhörlich gesteigert. (Eigentlich eine Binsenweisheit, die zu erwähnen allerdings nie schaden kann, bei der Blauäugigkeit im Umgang mit der Technik, die man gelegentlich erleben darf.)

Dieses Smartphone verfügt über einen internen Speicher von nur 8 GByte, was als nicht mehr zeitgemäß einzustufen ist. Dasselbe gilt mittlerweile für die um bis zu 64 GByte begrenzte Erweiterbarkeit durch eine nicht enthaltene microSD-Speicherkarte, die allerdings durchaus eine Menge Speicherplatz für Musik (mindestens 4000 Lieder bei einer durchschnittlichen Laufzeit von fünf Minuten und Bitraten von 224 bis 320 Kbit/s, also hervorragender Klangqualität), Videos und Bilder bieten kann. Mit der installierten Version 5.1 „Lollipop“ des Betriebssystemes Android lässt sich geradeso noch etwas anfangen, was die Kompatibilität zu gängigen Apps betrifft. Denn irgendwann stellen die Programmierer bei den für die weitere Benutzung ihrer mit Servern des Programmanbieters verbundenen Applikationen erzwungenen Updates die Unterstützung für ältere Versionen des Betriebssystemes Android ein. Mit einem Update auf Android 6.0.X „Marshmallow“ ist nicht mehr zu rechnen.

Es handelt sich um ein Dual-SIM-Gerät, das bedeutet, es können zwei verschiedene SIM-Karten zugleich eingelegt werden, um beispielsweise über eine frühere Rufnummer erreichbar zu bleiben, private und berufliche Telekommunikation voneinander zu trennen​ oder das eine SIM (Subscriber Identity Module) für einen Tarif zum Telefonieren und über das andere ein günstiges Angebot für Highspeed-Datenvolumen zu nutzen. Die Verwaltung der beiden SIM sowie der darauf gespeicherten Telefonnummern oder unter dem Google-Konto angelegten Kontakteinträge ist übersichtlich gelöst. Das eine SIM wird in der Größe „Mini“ sowie ein SIM in der Größe „Micro“ vorausgesetzt, aber freilich ist auch der Betrieb mit einem einzelnen SIM möglich. Bevorzugtes Anruf- und SMS-SIM lassen sich den beiden Kartenschächten frei zuordnen, was keineswegs selbstverständlich ist. Wahlweise lässt sich auch jeweils getrennt für abgehende Anrufe sowie SMS-Nachrichten einstellen, dass vor der Absendung jedes Anrufes und/oder jeder SMS der Benutzer gefragt wird, über welches SIM, also von welcher der beiden verfügbaren Rufnummern aus diese Verbindung erfolgen soll. Als Mobilfunkdaten-SIM muss in den Einstellungen eines der beiden SIM ausgewählt werden. Eine automatische Zuweisung in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Datendienste über das jeweilige SIM findet also nicht statt.

Die eingebaute Hauptkamera ist mit umfangreichen Funktionen ausgestattet und macht für nur 8 Millionen Punkte erstaunlich gute Bilder, unterstützt sogar HDR (High Dynamic Range), wobei jedoch die Qualität von Nahaufnahmen sowie von Aufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen zu wünschen übrig lässt. Von der Frontkamera sollte man allerdings nicht viel erwarten.

Angenehm fällt auf, dass – im Gegensatz zu vielen anderen Geräten – dieses Smartphone auch die Verbindung als USB-Massenspeicher mit dem Personalcomputer erlaubt, wodurch man nicht auf das die Freiheit bei der Verwaltung der auf dem Handy gespeicherten Dateien stark einschränkende MTP (Media Transfer Protocol) angewiesen ist. Die Bedienung jener Funktion zur Anbindung als USB-Massenspeicher ist allerdings wenig intuitiv, weil man selbst entdecken muss, dass nach der Auswahl von „USB-Speicher“ auf dem Bildschirm von oben nach unten zu streichen ist und nochmals eine zweite Benachrichtigungsleiste angetippt werden muss, um das Ausstattungsmerkmal unterhalb der daraufhin angezeigten Bildschirmmeldung endgültig zu aktivieren. Ein weiterer Nachteil dieser Betriebsart besteht darin, dass ausschließlich Zugriff auf den unter [Einstellungen] –> [Speicher & USB] eingestellten [Standardschreibdatenträger] gewährt wird, wenn also entweder der interne Speicher oder die Speichererweiterungskarte eingestellt ist, kann über die USB-Massenspeicheranbindung nur auf den jeweils dort eingestellten Speicherbereich zugegriffen werden.

Die Benutzeroberfläche dieses Smartphones bietet keine auf dem Startbildschirm abrufbare Übersicht aller installierter Apps, so dass die Symbole für sämtliche Apps auf den Startbildschirmen oder dort angelegten Ordnern abgelegt werden müssen. Um ein wenig Überblick zu erhalten, stellen die Ordnersymbole immerhin jeweils die verkleinerten Symbole der ersten vier darin abgelegten Apps dar.

Überhaupt nicht gut gefällt mir die eigenwillige, äußerst gewöhnungsbedürftige Verhaltensweise​ des Smartphones bei Betätigung der von Android für den Aufruf des Taskmanagers vorgesehenen, mit einem Quadrat gekennzeichneten Schaltfläche rechts unterhalb des Bildschirmes in der sogenannten Navigationsleiste. Um die Übersicht der laufenden Apps anzuzeigen, muss dieser Knopf im Gegensatz zu Smartphones mit herkömmlicher Bedienungsweise lange gedrückt gehalten werden. Außerdem fehlt dann die jeweils zuletzt gestartete Anwendung. Das kurze Antippen der Schaltfläche ist dagegen mit dem Hauptmenü der jeweils im Vordergrund angezeigten App belegt, welches in der Regel über die mit den drei untereinander liegenden Punkten gekennzeichnete Schaltfläche in der oberen rechten Ecke des Bildschirmes erreichbar ist. Da obendrein das Menü nicht erst dann angezeigt wird, wenn der „Quadrat-Knopf“ nach kurzer Betätigung wieder losgelassen wurde, erscheinen sämtliche beim Einfrieren (Wechsel vom Vordergrund in den Hintergrund) der Apps zwischengespeicherten Bilder in der Taskmanager-Übersicht der laufenden Anwendungen mit geöffneten Hauptmenüs. Das ist einfach nur großer Mist, weil der Nutzer nicht beabsichtigt hat, diese zu öffnen, und diese Anzeige dadurch unübersichtlich ist. An diesem Detail haben die Entwickler der Benutzeroberfläche des Smartphones deutlichen Mangel an Verstand bewiesen, weil Technikexperten bekannt sein sollte, wie selbst der einfachste CD- oder DVD-Player zwischen kurzer und langer Betätigung der kombinierten Tasten für Titelsprung bzw. schnellen Suchlauf unterscheiden kann, zumal auch an anderen Stellen des Android-Systems dasselbe Prinzip angewendet wird.

Dieser Mangel des Gerätes lässt sich durch Einrichtung des [Schalterzugriffes] unter den [Bedienungshilfen] der App [Einstellungen] beheben, indem bei [Schalter globalen Aktionen zuweisen] unter [Übersicht] die Taste mit dem Quadrat gedrückt und durch [Speichern] bestätigt wird. Anschließend reagiert diese Taste bereits auf kurze Betätigung mt der Anzeige der gerade geöffneten Apps. Allerdings fehlt weiterhin stets die zuletzt gestartete App. Um dies zu umgehen, sind unmittelbar hintereinander die Kreis- und erst danach die Quadrat-Taste zu drücken.

Ebensowenig erfreulich ist der zu knapp bemessene Interne Speicher. Damit kommen wir zum Hauptkritikpunkt, welcher mich bewogen hat, diese Beurteilung zu schreiben. Denn jener scheint fast vollständig durch das Betriebssystem sowie die fest installierten Anwendungsprogramme belegt zu werden. Auch das Löschen des Inhaltes der Cache Partition, welches durch einen Programmierfehler („Bug“) im Bootloader kaum ausführbar ist, brachte keine Abhilfe. Im „Recovery Mode“ ist nämlich anstelle der angegebenen Taste [POWER] auf beide Enden der Tastenwippe für die Einstellung der Lautstärke zu drücken, um den mit diesen beiden Tasten ausgewählten Menüpunkt auszuführen.

Obwohl einstellbar​ ist, dass neue Apps auf der Speichererweiterung installiert werden sollen, geschieht dies nicht, sondern stattdessen wird eine Fehlermeldung wegen der erschöpften internen Speicherkapazität angezeigt, während sogar dort noch mehr zehnmal so viel – etwa 500 MByte – wie die Größe der zu installierenden App frei ist.

Mittlerweile konnte ich herausfinden, dass der Programmierfehler, welcher bewirkt, dass der verfügbare interne Speicherplatz allmählich​ immer weniger wird, ohne dementsprechend durch Apps sowie Nutzdaten des Anwenders belegt zu sein, sich im sogenannten „Download-Manager“ eingeschlichen hat und dieses Problem auch zu umgehen ist, ohne das Mobiltelefon auf die Werkseinstellungen zurücksetzen zu müssen. Sollte der Speicherplatz wieder knapp werden, öffnen Sie dazu die App [„Einstellungen“], rollen Sie, indem Sie mit dem Finger mehrfach nach oben ziehen, unter der Überschrift [„Gerät“] bis zu dem Menüpunkt [Apps] und tippen Sie darauf. Ziehen Ihren Finger so oft nach links über den Bildschirm, bis im oberen Bildschirmbereich [Alle] als Überschrift erscheint. Nun rollen Sie in der Liste der Apps bis zum Eintrag [„Download-Manager“] und tippen diesen an. Auf der nächsten Seite betätigen Sie die Schaltflächen [Cache leeren] sowie [Daten löschen]. Die daraufhin erscheinende Warnung ist durch Antippen von [OK] zu bestätigen. Ihre heruntergeladenen Dateien in den Ordnern „/storage/sdcard0/Download“ beziehungsweise „/storage/sdcard1/Download“ bleiben von dieser Maßnahme unberührt.

Leider muss ich nur wenige Tage nach Erstellung meiner Beurteilung ausdrücklich vor dem Wiko Lenny 2 warnen sowie von meiner Wertung einen weiteren Stern abziehen, denn zugleich mit den Smartphones mehrerer Bekannter, die dasselbe Modell besitzen, haben sich die Geräte – vermutlich durch einen Angriff mit einem gefälschten Systemupdate oder durch einen Bug im System, der diese Reaktion auf die Erkennung eines verfügbaren echten Updates hervorruft – selbsttätig auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt. Zwar konnten das Kontaktverzeichnis sowie die Zusammenstellung der installierten Apps über das Google-Konto wiederhergestellt werden, doch mussten letztere erneut heruntergeladen werden, und sogar die eingesetzte Speicherkarte wurde formatiert​, so dass alle darauf gespeicherten Dateien verlorengingen.

Dass ein Angriff über den sogenannten „QuadRooter“ erfolgte, kann ausgeschlossen werden, weil davon nur Geräte mit Chipsätzen von „Qualcomm“ betroffen sind, während in diesem Handy ein „Cortex“ werkelt. Außerdem wurde das Google-Konto nicht angegriffen, was einem Angreifer mit Root-Rechten (Administratorberechtigungen) vermutlich möglich gewesen wäre. Eine Attacke durch den Exploit „StageFright“ ist ebenfalls unwahrscheinlich, weil hierbei der Angreifer keine Root-Berechtigungen erlangt, sondern sich lediglich vollen Zugriff auf das Multimedia-Framework verschaffen kann, so dass sich beispielsweise das Gerät in eine Abhörvorrichtung verwandeln lässt. Gegen „StageFright“ wurde allerdings auch ein Update ausgeliefert und installiert. In Anbetracht der zahlreichen Exploits (Angriffswege), die im Multimedia-Framework von Android 5 „Lollipop“ noch gefunden worden sind, entzieht sich freilich meiner Kenntnis, ob dieses Update absolute Sicherheit bietet.

Nachdem dieses Smartphone eine recht ruppige Behandlung seines Bildschirm aus offenbar nicht sonderlich stabilem Glas nicht ohne entsprechende Spuren (siehe Bild) allerdings überlebte, konnte es für einen neuen Besitzer – welcher als Einsteiger in jeglicher Hinsicht anzusehen ist – wieder aufbereitet werden. Als wegen der Menge der diesem Nutzer zur Verfügung zu stellenden Musik eine microSDXC-Speicherkarte mit 64 GByte nicht annähernd ausreichend gewesen wäre, konnte ich aufgrund eines Tippes unter den Kundenfragen einer microSDXC-Karte, wonach dieser Standard bis 2.048 GByte gilt und daher derartige Speicherkarten theoretisch unterstützt werden müssten, die Hersteller jedoch die offiziellen Aufrüstbarkeitsangaben auf die seinerzeit verfügbaren und somit der Testung zur Verfügung stehenden Speichergrößen beschränken, probeweise eine 128 GByte große Speicherkarte erfolgreich in diesem Smartphone betreiben. Hierzu ist es empfehlenswert, dass diese micro-SDXC zunächst im Wiko Lenny 2 formatiert wird, um sie mit dem Datenträgerformat FAT32 einzurichten, weil dieses das standardmäßig vom Wiko Lenny 2 verwendete Format darstellt, womit es daher vermutlich am besten umzugehen versteht, was bei dieser hohen Speicherkapazität nicht mehr bei Microsoft Windows als Datenträgerformat auswählbar ist. Anschließend können die gewünschten Daten außerhalb des Smartphones auf die Speicherkarte übertragen werden, damit dieser Vorgang schneller durchführbar ist. Weil das offiziell nicht verfügbare, tatsächlich jedoch einwandfrei mögliche Zusammenwirken dieses Smartphones mit einer 128 GByte großen Speicherkarte diesem Gerät weitere Anwendungsmöglichkeiten erschließt, füge ich den abgezogenen Stern anlässlich dieser Ergänzung wieder hinzu.