Warum sind am Äquator Tag und Nacht gleich lang

Der frühe Sonnenuntergang macht mir schon jetzt zu schaffen. Kaum ist die Siesta vorbei, bricht bereits die Dämmerung herein. Wie schön sind Sonnenuntergänge dagegen im Urlaub! Am Meer kann man in vielen Farbabstufungen verfolgen, wie sich der Feuerball dem Horizont nähert. Hat die Sonne mit dem untersten Punkt gerade den Horizont berührt, ist sie in Wirklichkeit schon dahinter verschwunden. Wir sehen sie trotzdem noch, für kurze Zeit scheint sie regelrecht stillzustehen.

Das liegt daran, dass das Sonnenlicht auf dem Weg zu uns die Erdatmosphäre durchqueren muss. Die Sonnenstrahlen treten aus dem Vakuum des Weltraums in die vergleichsweise dichte Atmosphäre ein und werden dabei zum Erdboden hin gebrochen. Daher steht die Sonne nicht geradewegs dort, wo ihr Licht aus unserem Blickwinkel herkommt, sondern etwas tiefer. Am Horizont erscheint sie uns um einen Sonnendurchmesser nach oben verschoben. Je tiefer sie sinkt, umso mehr weicht ihre scheinbare Lage von der tatsächlichen Position ab, ihr Untergang verzögert sich.

Am Äquator ist die nun hereinbrechende Dämmerung vergleichsweise kurz. Dort geht die Sonne nahezu senkrecht unter. Und ziemlich fix. Es dauert kaum mehr als 20 Minuten, bis sie so weit unter den Horizont abgetaucht ist, dass die ersten Sterne am Abendhimmel sichtbar werden. „In nördlichen Breiten geht die Sonne dagegen schräg unter“, sagt Wolfgang Steinicke von der Vereinigung der Sternfreunde in Umkirch, Baden-Württemberg. Sie benötigt entsprechend mehr Zeit, um so tief zu sinken, dass es dunkel wird. „Je nach Jahreszeit und Wettersituation kann es bei uns bis zu anderthalb Stunden dämmern.“

Der Winkel zwischen der scheinbaren Sonnenbahn und dem Horizont wird immer flacher, je näher man den Polen kommt. Vom Nord- oder Südpol aus gesehen, wandert die Sonne in 24 Stunden immer auf derselben Höhe im Kreis. Steht sie im Sommer über dem Horizont, geht sie auch abends nicht unter, dann ist Polartag. Im Winter dagegen zieht sie ihre Kreise ein halbes Jahr lang unter dem Horizont, die Nacht will kein Ende nehmen. Nur dazwischen liegen ein paar zwielichtige Tage. Thomas de Padova

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Warum sind am Äquator Tag und Nacht gleich lang

tk69

Aktives Mitglied

  • #1

hi,

habe mal eine frage, die nicht den mac betrifft.

in unseren breitengraden gibt es ja zwei Tag-und-Nacht-Gleichen (Frühjahr, Herbst).

Gibt es in Äquatornähe ständig welche? oder gibt es auf der erde einen ort wo mehrere T-u-N-G stattfinden?

finde in den beiträgen von wikipedia nicht die antwort auf meine frage.

cu und gruß
tk

Elbe

Aktives Mitglied

  • #2

Die Tag- und Nachtgleiche ist an allen Orten der Welt am 20. März und 20. oder 21. September. Je weiter Du vom Äquator weg bist, desto extremer wird die Verlängerung des Tageslichts im Sommer bzw. Verlängerung der Dunkelheit im Winter. Direkt am Äquator gibt es fast keine spürbare Veränderung der Tageszeitlängen.

  • #3

Die Erdrotation verläuft ja um eine Achse, die relativ zur Sonne leicht geneigt ist. Die Achse dieser Neigung erhälst du, wenn du einen gedachten Stab durch zwei bestimmte Punkte steckst, die beide auf dem Äquator liegen.

Von daher denke ich, daß am Äquator die Tage und Nächte generell gleich lang sind.

(Verdammt, das hab jetzt wieder nur ich selbst verstanden, gell?

Warum sind am Äquator Tag und Nacht gleich lang
)

  • #5

Anderer Gedanke:
Wir - in unseren Breiten - haben T-u-N-G, wenn die Sonne genau über dem Äquator steht (März und September).
Folglich gibt es auch am Ä. eine T-u-N-G, und zwar dann, wenn die Sonne bei uns am höchsten bzw. am niedrigsten Punkt ihrer Bahn steht, nämlich 21. Dezember und 21. Juni.

Edit zieht den Hut vor incal: Du warst schneller

  • #6

Die Erdrotation verläuft ja um eine Achse, die relativ zur Sonne leicht geneigt ist. Die Achse dieser Neigung erhälst du, wenn du einen gedachten Stab durch zwei bestimmte Punkte steckst, die beide auf dem Äquator liegen.

Von daher denke ich, daß am Äquator die Tage und Nächte generell gleich lang sind.

(Verdammt, das hab jetzt wieder nur ich selbst verstanden, gell?

Warum sind am Äquator Tag und Nacht gleich lang
)

Dem scheint nicht entgegegen zu stehen. Ausser der beobachtbaren Realität und der Präzession der Erdachse.
Have fun
Incal

  • #7

Anderer Gedanke:
Wir - in unseren Breiten - haben T-u-N-G, wenn die Sonne genau über dem Äquator steht (März und September).
Folglich gibt es auch am Ä. eine T-u-N-G, und zwar dann, wenn die Sonne bei uns am höchsten bzw. am niedrigsten Punkt ihrer Bahn steht, nämlich 21. Dezember und 21. Juni.

Oder?

lesen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Wendekreis_(Breitenkreis)

Incal

  • #8

lol crossposting sorry...

  • #9

Also ich habs nicht wirklich verstanden, da allerdings, wie Elbe schon sagt, der Tag/Nacht Unterschied größer wird je weiter man sich vom Äquator entfernt wäre es logisch wenn die Tage am Äquator das ganze Jahr über gleich lang bleiben.

crab

Aktives Mitglied

  • #10

Am Äquator gibt es ebenso wie überall nur 2 Tag- und Nachtgleichen. Dann sieht man an Nord- und Südpol die Sonne den ganzen "Tag" nur zur Hälfte am Horizont entlanglaufen (wenn er flach wäre).

Die Unterschiede zwischen Tag- und Nachtlänge sind am Äquator am geringsten, am Pol am größten.

  • #11

11 Jahre vergangen und immer noch kein Widerspruch? Also ich war schon am Äquator und kann sagen: da gibt es keine Tag- und Nachtgleiche - niemals, keinen einzigen jämmerlichen Tag im Jahr!
Zur Erklärung: während der Morgen- und Abenddämmerung ist IMMER noch ein Teil der Sonnenscheibe für einige Minuten sichtbar und es bleibt damit noch etwas hell. Dadurch ist jeder Tag im Jahr, wenn auch nur für einige Minuten, länger als die Nacht. Glaubt es mir.

  • #12

Das kommt darauf an, wie du Tag und Nacht definierst.
Zählt die Dämmerung noch zum Tag? Und wenn ja: welche, schließlich gibt es drei Definitionen dafür (astronomische, nautische und noch eine).
Ich denke, daß Tag/Nacht anders definiert wird, rein geometrisch, nicht abhängig von der Helligkeit - sonst hätten manche nord-süd-orientierte Gebirgstäler ja nie eine Tag-Nacht-Gleiche.
Und: wenn als Nacht erst gerechnet wird, wenn es stockdunkel ist - müsste die Tag-und-Nachtgleiche dann nicht auch in unseren Breiten an anderen Tagen liegen? Im Frühjahr früher, im Herbst später?

In einem Teil der Beiträge geht es nicht um die T/N-G, sondern ob die Tage am Äquator alle gleich lang sind.
Ich denke, das ist nicht so, unabhängig von der Dämmerung, denn der Äquator ist ja genauso gegenüber der Erdumlaufbahn geneigt wie der Rest vom Globus. Die jahreszeitlich bedingten Tageslängenschwankungen dürften allerdings sehr gering sein.

  • #13

Die Achse dieser Neigung erhälst du, wenn du einen gedachten Stab durch zwei bestimmte Punkte steckst, die beide auf dem Äquator liegen.

Ne, das klappt so leider nicht. Oder was meinst du mit "bestimmte Punkte"?
Der stab sollte a. durch den Erdmittelpunkt gehen (und nicht z.B. zwei Punkte in wenigen Kilometer Entfernung verbinden)
und b. seine Projektion sollte zur Sonne zeigen. Ansonsten kannst du im Extremfall zwei Punkte erwischen, die beide auf der Scheibe der Erdumlaufbahn liegen, also genau senkrecht zur Richtung zur Sonne, dann bekommst du null Grad Neigung.

  • #14

@ Schiffversenker

Das ist eigentlich laut Wiki klar definiert und ein Lichter Tag dauert am Äquator immer länger, als die Nacht.

Äquinoktium (Plural Äquinoktien, von lateinisch aequus ‚gleich‘ und nox ‚Nacht‘) oder Tagundnachtgleiche (auch Tag-und-Nacht-Gleiche) werden die beiden Tage im Jahr genannt, an denen der lichte Tag und die Nacht gleich lange dauern.
Lichter Tag oder einfach Tag[1] heißt die Zeitspanne, die von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang reicht.

Als Sonnenaufgang bezeichnet man sowohl das Überschreiten (Aufgang) des Horizonts durch die Sonne als auch den Zeitpunkt dieses Ereignisses im täglichen Sonnenlauf sowie die Himmelserscheinung insgesamt mit all ihren (auch meteorologischen) Phänomenen.
Als Sonnenuntergang bezeichnet man sowohl das Verschwinden (Untergang) der Sonne unter den Horizont als auch den Zeitpunkt dieses täglichen Phänomens im Sonnenlauf sowie die Himmelserscheinung als solche mit all ihren Phänomenen.

Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: 04.03.2018

  • #15

Aber auch am Äquator wandert die Sonne im Laufe des Jahres um 23,5° nach Norden (Sommer) und nach Süden (Winter). Daher hast du auch am Äquator nur zwei Tage, an denen die Sonne mittags exakt im Zenith steht.

  • #16

Das ist eigentlich laut Wiki klar definiert

Welches Wiki?
Ein Wiki ist eine besondere Form der Datenbank.
Da gibt es verschiedene.
Und nein, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang mögen definiert sein, du hast aber die Dämmerung ins Spiel gebracht. Und da gibt es halt verschiedenen Definitionen. Also verschiedene Zeiten
Weswegen ich ganz beinfach mal bezweifle, daß die zitierte Definition allumfassend anerkannt ist.
Ich gebe aber zu: das ist meine Bauchsache.
Nur daß die von dir zitierte Definition nicht völlig klar ist. "Verschwinden" heißt für mich, daß die Sonnenscheibe weg ist, nicht daß noch durch die Brechung in der Atmosphäre bedingte Helligkeit vorhanden ist.
Ist halt irgendwie kompliziert.

  • #17

Gottseidank klärt mal einer auf, was ein Sonnenuntergang ist..

  • #18

Nur daß die von dir zitierte Definition nicht völlig klar ist. "Verschwinden" heißt für mich, daß die Sonnenscheibe weg ist, nicht daß noch durch die Brechung in der Atmosphäre bedingte Helligkeit vorhanden ist.
Ist halt irgendwie kompliziert.

So ist es, wenn ich jetzt noch einwerfe, das man aufgrund der Lichtbrechung die Sonne noch sieht, obwohl man sie rein geometrisch gar nicht mehr sehen können dürfte, wird es völlig kompliziert.

  • #19

@ Schiffversenker

Das ist eigentlich laut Wiki klar definiert und ein Lichter Tag dauert am Äquator immer länger, als die Nacht.
....

Darin wäre ich mir aber nicht so ganz sicher..

Deine Überlegung zielt ja darauf, dass an den Wendepunkten im März und September ( und nur da steht die Sonne mit 90Grad zum Äquator )
nach genau 12 Stunden die Sonne ja bereits zur Hälfte sichtbar ist.

Das mag ja stimmen, wo bleibt aber die von Wollmac erwähnte Neigung der Erdachse von über 23 Grad berücksichtigt ?
Das schlägt am Äquator zwar weder in Jahreszeiten noch erheblichen Änderungen der Tages/nachtlänge spürbar zu buche.

Ich bin mir aber sicher dass es ausreicht um an gewissen Tagen den sog. lichten Tag mit Nacht exakt gleichlang erleben zu können.

Das sagt mir meine Logik durch die Erkenntnis der Wa(h)rnehmung der geneigt durch den Weltenraum schwebene Erde..

  • #20

Deine Überlegung zielt ja darauf, dass an den Wendepunkten im März und September ( und nur da steht die Sonne mit 90Grad zum Äquator )
nach genau 12 Stunden die Sonne ja bereits zur Hälfte sichtbar ist.

Das mag ja stimmen, wo bleibt aber die von Wollmac erwähnte Neigung der Erdachse von über 23 Grad berücksichtigt ?
Das schlägt am Äquator zwar weder in Jahreszeiten noch erheblichen Änderungen der Tages/nachtlänge spürbar zu buche.

Die Sache ist in der Tat kompliziert...
die Drehachse der Erde ist tatsächlich um 23,5° zur Ekliptik (Ebene der Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne) geneigt. Da die Erdachse aber im Raum (einigermaßen) stabil ist, kippt die Erde von der Sonne aus gesehen im Jahresrhythmus von +23.5° nach -23,5°. Die Tag-und Nachtgleiche ist der Moment, an dem der Äquator von der Sonne ausgesehen genau auf der Ekliptik liegt. Das passiert eben zweimal im Jahr, im März und im September.

Sind am Äquator Tag und Nacht immer gleich lang?

Je näher man zum Äquator kommt, desto geringer werden die Unterschiede. Und genau am Äquator dauern Tag und Nacht immer zwölf Stunden. Ganz anders ist rings um den Nordpol: Dieser ist ein halbes Jahr lang zur Sonne hin geneigt, so dass es dort ein halbes Jahr lang ununterbrochen hell ist.

Warum ist Tag und Nacht gleich lang?

Das ist die Stelle auf unserer Umlaufbahn, an der Nord- und Südhalbkugel gleich weit zur Sonne geneigt sind. An diesem Tag sind Tag und Nacht sowohl auf der Nordhälfte als auch auf der Südhälfte der Erde gleich lang. Astronomen sprechen von der Tag-und-Nacht-Gleiche oder dem Äquinoktium (englisch »Equinox«).

Warum gibt es am Äquator keine Jahreszeiten mit unterschiedlich langen Tagen?

Im Sommer wird die Nordhalbkugel länger beschienen, was zu wärmeren Temperaturen führt. Am Äquator wirkt sich die Erdneigung kaum aus, da dort die Sonnenstrahlen mehr oder weniger das ganze Jahr über senkrecht einfallen und deshalb gibt es am Äquator keine Jahreszeiten, wir wie sie kennen.

Warum dauert beim Äquator der Tag und die Nacht immer zwölf Stunden?

Da die Sonne am Äquator immer senkrecht auf- und untergeht, dauert die Dämmerung dort nur etwa eine Stunde und zwölf Minuten. Dann ist es völlig dunkel.