Warum haben alle Babys blaue Augen

Praktisch jeder in Deutschland kann von sich behaupten, einmal blaue Augen gehabt zu haben – allerdings behält nur ein Teil der Menschen diese Farbe bis ans Lebensende.

"Fast alle Babys mit weißer Haut kommen mit blauen Augen auf die Welt“, sagt Dietlind Friedrich vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. In Asien, Afrika und Lateinamerika zum Beispiel werden die Babys mit braunen Augen geboren.

Die endgültige Augenfarbe bestimmt der Farbstoff Melanin, der für die Färbung der Pigmente in der Iris verantwortlich ist. Bei Baby-Augen ist er anfangs kaum vorhanden. Deshalb schimmert die Iris aufgrund bestimmter Lichtbrechungen blau. „Steigt die Dichte der Pigmentzellen, dann kann die Augenfarbe dunkler werden“, erklärt Friedrich. Etwas sechs bis zwölf Monate nach der Geburt ist die Entwicklung der Pigmentierung abgeschlossen.

Warum haben alle Babys blaue Augen

Alles Infos zu Ihrem Baby

Tauschen Sie sich aus und finden Sie die Baby-Themen, die für Sie gerade wichtig sind.

Jetzt anmelden!



Vererbtes Melanin

Die Ausstattung mit Pigmentzellen, also ob ein Mensch eine helle oder dunkle Haut- beziehungsweise Augenfarbe hat, ist genetisch vorgegeben. Doch die Gene entscheiden nicht nur über die Augenfarbe: „Die Pigmentierung ist auch ein Licht- und UV-Schutz“, ergänzt die Medizinerin. Menschen mit blauen Augen sind deshalb lichtempfindlicher als solche mit braunen.

mb/ddp

Vielen Dank! Ihr Kommentar wurde abgeschickt.

Im Interesse unserer User behalten wir uns vor, jeden Beitrag vor der Veröffentlichung zu prüfen. Als registrierter Nutzer werden Sie automatisch per E-Mail benachrichtigt, wenn Ihr Kommentar freigeschaltet wurde.

Bei Al­bi­nis­mus sind die Au­gen bei der Ge­burt röt­lich, weil die Pig­ment­zel­len kom­plett feh­len und da­durch kein Me­la­nin ein­ge­la­gert wer­den kann. So ist der Au­gen­hin­ter­grund sicht­bar, der durch die star­ke Durch­blu­tung rot er­scheint. Die­se Me­schen sind durch das feh­len­de Me­la­nin äus­serst licht­emp­find­lich.

Grün, braun, blau - die Augenfarbe von Erwachsenen ist völlig verschieden. Doch als Baby hatten wir einst alle blaue Augen. Oder nicht?

Markus C. Schulte von Drach

  • Anhören
  • Teilen
  • Feedback
  • Drucken

In Deutschland kann man leicht den Eindruck gewinnen, alle Säuglinge hätten blaue Augen. Das hängt allerdings damit zusammen, dass die Zahl von Menschen mit dunkler Hautfarbe nicht so groß ist.

Warum haben alle Babys blaue Augen
Detailansicht öffnen

Die Augenfarbe ändert sich bei vielen Kindern nach etwa sechs bis zwölf Monaten.

(Foto: Foto: iStockphoto)

Denn die Blauäugigkeit beschränkt sich auf weiße Babys - also der Mehrzahl der Kinder in Europa oder mit europäischer Abstammung. Babys in Asien, Afrika und Lateinamerika haben dagegen schon bei der Geburt meist braune Augen.

Die Augenfarbe wird durch das Pigment Melanin bestimmt. Bei Kindern mit weißer Hautfarbe beginnt die Produktion dieser Substanz erst einige Monate nach der Geburt. Ihre eigentliche Augenfarbe setzt sich ab einem halben bis einem Jahr durch. Und sogar in der Pubertät kann sich daran noch etwas ändern.

Dunkelhäutige Babys dagegen produzieren schon während der Schwangerschaft Melanin. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass im Süden, wo mehr dunkelhäutige Menschen leben, die Sonneneinstrahlung stärker ist als im Norden. Melanin absorbiert Licht, und schützt so das Sehorgan. Das bedeutet, die Kinder kommen bereits mit geschützten Augen zur Welt.

Welche Farbe die Augen letztlich haben, blau, grün, braun oder bunt, hängt von der Melanin-Konzentration in der Regenbogenhaut (Iris) ab, nicht von verschiedenen Pigmenten.

Die ursprüngliche blaue Farbe der Augen rührt daher, dass Licht vom sogenannten Pigmentblatt, dem hinteren Teil der zweischichtigen Regenbogenhaut, gestreut wird, wobei vor allem kurzwelliges blaues Licht wieder aus dem Auge austritt. Wird Melanin in die vordere Schicht, das Stroma, eingelagert, wirkt der Farbstoff wie ein Filter, der das Auge grün oder braun erscheinen lässt. Einen Einfluss hat offenbar auch die Dichte des Stroma.

Verantwortlich für die Augenfarbe beziehungsweise die Melaninproduktion ist die Kombination einiger Gene, die das Kind von Vater und Mutter erhält. Vollständig verstanden ist das Zusammenspiel des Erbmaterials noch nicht. Auf jeden Fall ist es so kompliziert, dass auch Paare, bei denen beide Eltern blaue oder grüne Augen besitzen, Kinder mit braunen Augen bekommen können.

Warum kommen alle Babys mit blauen Augen auf die Welt?

Tatsächlich kommen die meisten Babys mit blauen Augen auf die Welt. Das liegt daran, dass die Regenbogenhaut (Iris) des Auges noch eine sehr niedrige Konzentration des Farbstoffs Melanin enthält. Das beginnt sich im Laufe des ersten Lebensjahres zu bilden und lagert sich an der Iris ab.

Hat jedes Baby blaue Augen bei der Geburt?

Fast alle Neugeborenen europäischer Abstammung haben nach der Geburt blaue Augen, weil der Farbstoff, der die Augen grün oder braun macht, erst noch gebildet werden muss. Ob blau, grün oder braun, welche Augenfarbe wir haben, ist in unseren Genen festgelegt.

Bis wann blaue Augen Baby?

Anders sieht es aus, wenn Babys Augenfarbe blau ist. Diese kann sich bis zum 18. Lebensmonat verändern. In ganz seltenen Fällen wechselt die Iris auch noch bis zur Pubertät die Farbe.

Wie viel Prozent der Babys werden mit blauen Augen geboren?

Rein statistisch gesehen haben etwa 90% der Weltbevölkerung braune Augen. In Europa haben die meisten der restlichen 10% blaue, graue oder grüne Augen. Da ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass euer Kind auch eine dieser seltenen Augenfarben bekommt.