Freiwillig eine Steuererklärung abgeben, auch wenn man nicht dazu verpflichtet ist? Für viele kommt das nicht in Frage. Sollte es aber, denn genau diesen Steuerzahlern winkt häufig eine Steuererstattung. Also ran an die Antragsveranlagung! Show Arbeitnehmer zahlen mit der Lohnsteuer – die ihr Arbeitgeber direkt vom Gehalt einbehält und ans Finanzamt abführt – eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer. In vielen Fällen ist die Lohnsteuer so hoch, dass eigentlich keine Steuererklärung erforderlich ist. Der Fiskus teilt die Steuerbürger in zwei Gruppen ein:
Im Artikel „Wer muss eine Steuererklärung abgeben?“ erfahren Sie, wer zur ersten Gruppe zählt und was es mit der Pflichtveranlagung auf sich hat. Steuererklärung: freiwillige AbgabeVerlangt das Finanzamt von Ihnen keine Steuererklärung, dann wird es in Ihrem Fall seinen Steueranspruch als gedeckt ansehen. Doch gerade dann sollte Sie überprüfen, ob Sie nicht zu viel Steuern bezahlt haben – und das geht mit einer freiwilligen Steuererklärung. Für diese sogenannte Antragsveranlagung haben Sie vier Jahre Zeit. Eine Steuererklärung für das Jahr 2021 dürfen Sie also bis zum 31. Dezember 2025 abgeben. Verlängerbar ist diese Frist nicht. Steuererstattung dank AntragsveranlagungIm Folgenden erfahren Sie, in welchen Fällen Steuerzahler mit einer Steuererstattung rechnen können. Dann lohnt sich eine freiwillige Steuererklärung. Nur zeitweise beschäftigt Doppelverdiener mit Steuerklasse IV Heirat Geburt eines Kinds Entschließen Sie sich nun für die Abgabe einer Steuererklärung, wird eine Günstigerprüfung durchgeführt: Es wird geprüft, ob die Freibeträge für Kinder zu einem höheren Steuervorteil führen als das erhaltene Kindergeld. Bei gutverdienenden Eltern entsteht ein zusätzlicher Steuervorteil. Hohe Werbungskosten Zu den Werbungskosten gehören beispielsweise:
Höhere Versicherungsaufwendungen und andere Sonderausgaben Für die weiteren Sonderausgaben liegt der Pauschbetrag nur bei 36 Euro. Wer etwa Kirchensteuer gezahlt oder Spenden geleistet hat, kann diese in der Steuererklärung angeben. Weitere Beispiele für Sonderausgaben sind:
Studenten Studenten im Erststudium können Ihre Studienkosten lediglich als Sonderausgaben für das jeweilige Jahr steuerlich absetzen – bis zu einem Höchstbetrag von 6.000 Euro. In unserem Steuertipp „Wichtiger Unterschied in der Steuererklärung: Erststudium oder Zweitstudium?“ gehen wir detailliert darauf ein, was Studenten bei der Abgabe einer Steuererklärung berücksichtigen müssen. Ausbildungsfreibetrag Außergewöhnliche Belastungen Zu den außergewöhnlichen Belastungen gehören unter anderem auch:
Haushaltsnahe Dienstleistungen und
Handwerkerkosten Wichtig dabei ist, dass Sie die Rechnungen überweisen – dann können Sie 20 Prozent der Arbeitskosten über die Steuererklärung geltend machen. Arbeitnehmersparzulage Zu viel
bezahlte Abgeltungsteuer zurückholen Liegt Ihr Grenzsteuersatz unter 25 Prozent, sollten Sie in der Anlage KAP der Steuererklärung die Günstigerprüfung beantragen; so werden Ihre Kapitalerträge mit Ihrem niedrigeren persönlichen Steuersatz versteuert. Auch wenn Sie die Freistellungsaufträge bei den Banken unglücklich verteilt haben und insgesamt höchstens 801 Euro Kapitalerträge bekommen haben, können Sie auf diesem Weg zu viel einbehaltene Abgeltungsteuer zurückholen. Verlust Abfindung Alleinerziehende Rückzahlung von Lohnersatzleistungen Nachzahlung? Antrag zurücknehmen!Es gibt also zahlreiche Anlässe, bei denen sich eine freiwillige Steuererklärung lohnt. Selbst wenn das Finanzamt wider Erwarten im Steuerbescheid eine Nachzahlung festsetzt, lässt sich das verhindern: Dafür müssen Sie innerhalb eines Monats Einspruch einlegen. Nehmen Sie Ihren Antrag auf Steuerveranlagung zurück und beantragen Sie die Aussetzung der Vollziehung. Dann müssen Sie die Steuerforderung nicht zahlen. Eine Steuernachzahlung lässt sich nur dann nicht vermeiden, wenn der Arbeitgeber zu wenig Lohnsteuer einbehalten hat. Warum bekomme ich wenig Steuern zurück?Gründe dafür gibt es genug. Du hast hohe Werbungskosten, Versicherungsbeiträge und hast haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch genommen - da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn nicht mindestens 600 Euro wieder in die Kasse gespült werden. Dein Bauchgefühl wurde unterstützt von unserem Live-Steuerrechner.
Wie bekommt man möglichst viele Steuern zurück?Die Möglichkeit, außergewöhnliche Belastungen in deiner Steuererklärung geltend zu machen, hilft dir besonders, wenn in dem jeweiligen Veranlagungsjahr besonders hohe Kosten für dich entstanden sind. Beispielsweise, wenn durch einen Todesfall Beerdigungskosten auf dich zukamen, die das erhaltene Erbe überstiegen haben.
Wie viel bekommt man durchschnittlich von der Steuer zurück?Steuererklärung: Durchschnittliche Rückerstattung lag bei 1 072 Euro - Statistisches Bundesamt.
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