Wann zahlt rentenversicherung das übergangsgeld in der reha aus

26. Januar 2018

Nach einer Operation, während einer Rehabilitationsmaßnahme oder einem beruflichen Neuanfang: In einer solchen Situation ist es wichtig, finanziell nicht in ein Loch zu fallen. Wenn Arbeitnehmer kein Geld mehr von ihrem Arbeitgeber erhalten und die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ausgelaufen ist, können sie Übergangsgeld bekommen. Wir zeigen die wichtigsten Vorgaben für das Übergangsgeld.

Wann zahlt rentenversicherung das übergangsgeld in der reha aus

Übergangsgeld bekommt man zum Beispiel während einer Reha. | © Imago/Thomas Trutschel

Das Übergangsgeld soll Menschen den Einstieg in einen neuen oder den Wiedereinstieg in ihren vorherigen Beruf leichter machen. Das Übergangsgeld dient der medizinischen und beruflichen Rehabilitation oder für Maßnahmen, um einen Beruf zu finden.

Unterschiedliche Leistungsträger unterstützen verschiedene Personengruppen (siehe weiter unten), daher ist Übergangsgeld eine Art Sammelbegriff. In jedem Fall ist das Übergangsgeld eine finanzielle Unterstützung von öffentlichen Stellen für Menschen, die sich beruflich in einem Übergang befinden.

Wer bekommt Übergangsgeld?

Zunächst: Wer Übergangsgeld bekommen möchte, muss es beantragen (siehe weiter unten).

Versicherte erhalten das Übergangsgeld nur dann, wenn sie keinen Lohn und kein Gehalt bekommen und auch keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall von ihrem Arbeitgeber. Wer in dieser Zeit doch Arbeitsentgelt verdient, bei dem werden Lohn und Gehalt mit dem Übergangsgeld verrechnet.

Arbeitnehmer können auch dann Übergangsgeld bekommen, wenn sie Krankengeld erhalten haben. Wichtig ist aber, dass sie davor rentenversicherungspflichtig waren.

Generell Anspruch auf Übergangsgeld hat man dann, wenn man unmittelbar vor dem Beginn einer Rehabilitation oder einer vorangegangenen Arbeitsunfähigkeit Arbeitsentgelt verdient und Beiträgte in die Rentenkasse eingezahlt hat.

Wie hoch ist das Übergangsgeld?

Das Übergangsgeld liegt für Versicherte ohne Kinder bei 68 Prozent des letzten Nettoarbeitsentgelts. Wer ein Kind mit Kindergeldanspruch hat, bekommt 75 Prozent.

Bei Selbstständigen und freiwillig Versicherten besteht das Übergangsgeld aus 80 Prozent des Einkommens, das den Beiträgen zugrunde liegt, die sie vor Beginn der Leistungen für das letzte Kalenderjahr gezahlt haben.

Wer unmittelbar vor der Rehabilitationsleistung arbeitslos war, erhält unter bestimmten Voraussetzungen Übergangsgeld in Höhe des zuvor gezahlten Arbeitslosengelds I. Empfängern von Arbeitslosengeld (ALG) II zahlt das Jobcenter das ALG II ("Hartz IV") während der Maßnahme weiter.

Wer zahlt Übergangsgeld?

Wo man den Antrag auf Übergangsgeld stellen muss, ist von Fall zu Fall verschieden:

  • Die Rentenversicherung zahlt Übergangsgeld bei allen Reha-Maßnahmen, die die Erwerbsfähigkeit von Betroffenen wiederherstellen sollen.
  • Die gesetzliche Unfallversicherung ist zuständig, wenn jemand durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit krank geworden.
  • Die Agentur für Arbeit zahlt bei allen Maßnahmen, die Menschen mit Behinderung die Teilnahme am Berufsleben ermöglichen.

Ist der Rehabilitationsträger, bei dem ein Betroffener seinen Antrag gestellt hat, nicht zuständig, ist der Träger verpflichtet, die Zuständigkeit schnell zu klären und den Antrag an die richtige Stelle weiterzuleiten.

Wer nicht weiß, welcher Rehabilitationsträger für sie oder ihn zuständig ist, kann sich an die gemeinsamen Servicestellen der Rehabilitationsträger bei der Deutschen Rentenversicherung wenden (Telefon 0800 10 00 48 00, www.reha-servicestellen.de)

Wie lange bekommt man Übergangsgeld?

Übergangsgeld bekommen Betroffene während einer medizinischen Rehabilitation oder einer beruflichen Bildungsmaßnahme, und zwar für die Dauer der Reha oder beruflichen Maßnahme. Die Zahlung beginnt, wenn die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers ausgelaufen ist.

Brauchen Sie mehr Informationen zum Thema Übergangsgeld? Wir, der Sozialverband VdK, beraten und helfen unseren Mitgliedern in unseren bundesweit zahlreichen Geschäftsstellen.Sie sind noch kein Mitglied? Werden Sie es gern, hier erfahren Sie mehr über die Vorteile einer Mitgliedschaft im VdK.

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ikl

Bis wann muss das Übergangsgeld für die Rehabilitation gezahlt werden?

Der Anspruch auf Übergangsgeld endet mit der Aufnahme der vollen Erwerbstätigkeit oder vorzeitig mit dem Abbruch der Wiedereingliederung. Weitergehende Informationen zum Thema „Übergangsgeld während der stufenweisen Wiedereingliederung“ erhalten Sie unter der kostenlosen Servicetelefon-Nummer 0800-1000 4800.

Wann zahlt die Deutsche Rentenversicherung das Übergangsgeld aus?

Das Übergangsgeld von der Deutschen Rentenversicherung erhältst Du, wenn der berufliche Wiedereinstieg spätestens vier Wochen nach einer Reha beginnt, die die Rentenversicherung finanziert hat (§ 71 Abs. 5 SGB IX).

Wird das Übergangsgeld monatlich ausgezahlt?

(1) Laufende Geldleistungen mit Ausnahme des Übergangsgeldes werden am Ende des Monats fällig, zu dessen Beginn die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind; sie werden am letzten Bankarbeitstag dieses Monats ausgezahlt.

Wann zahlt die Rentenversicherung bei einer Reha?

Je nach Reha-Leistung können dies 5 oder 15 Jahre Wartezeit sein, in anderen Fällen genügt es, in den vergangenen zwei Jahren vor der Antragsstellung mindestens in 6 Kalendermonaten Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung gezahlt zu haben.

Wird Übergangsgeld im Voraus bezahlt?

die laufende Zahlung von Übergangsgeld wird von den Rentenversicherungsträgern regelmäßig zum 20. des Monats angewiesen. Das Übergangsgeld wird dann nach wenigen Tagen (je nach Banklaufzeit) dem Konto beim Geldinstitut des Versicherten gutgeschrieben.

Wann zahlt die Rentenversicherung?

Sie sind versicherungspflichtig beschäftigt, wenn Ihr monatliches Arbeitsentgelt dauerhaft über 450 Euro liegt. Dann zahlen Sie jeden Monat gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber Beiträge in die gesetzliche Renten versicherung ein. Der Beitrag beträgt zurzeit 18,6 Pro zent.