Kann man Petersilie nach der Blüte noch essen?

Schon die alten Römer wussten, die Wirkung des aromatischen Würzkrauts zu schätzen. Die Petersilie (Petroselinum crispum) gehört auch heute noch zu den am häufigsten verwendeten Küchenkrautern. Sie findet Verwendung bei der Verfeinerung von Suppen, Saucen und Fleisch- und Fischgerichten. Nicht nur im heimischen Garten, auch auf der Fensterbank, Balkon oder Terrasse ist eine Kultur leicht möglich. Die Ernte kann fast ganzjährig erfolgen, aber ist das Kraut auch blühend essbar?

Petersilie mit Blüte

Blütestände im zweiten Jahr

Die meisten Kräuter können auch nach der Blüte weiterhin geerntet werden. Wie sieht es nun allerdings bei der Petersilie aus? Kann das Bockskraut, wie Petersilie auch genannt wird, noch blühend in der Küche Verwendung finden?

Im zweiten Jahr nach der Pflanzung oder Aussaat erscheinen dann die Blüten. Sie stehen dabei auf 90 bis 120 Zentimeter langen und dickeren Blütenstielen. Der Blütenstand erscheint in Form von abgeflachten Dolden und besteht aus

  • vielen kleinen, sternförmigen Blüten
  • Kronblätter weiß oder grünlich-gelb bis rötlich überhaucht
  • nach innen gerichtete Kronblätter
  • einige, wenige Hüllblätter
  • Bestäubung durch Insekten
  • grün-graue, ei- bis birnenförmige Früchte (Samen)

Das Kraut blüht in den Monaten Juni bis Juli. Während und auch nach dem Erscheinen der Blütendolden ist der Verzehr des Würzkrauts gesundheitsschädigend.

Merke: Die Petersilie ist nicht mehr genießbar, geschweige denn essbar!

In den Pflanzenteilen steigt der enthaltene Anteil am giftigen Apiol an. Ebenfalls ist die Konzentration an weiteren ätherischen Ölen außergewöhnlich hoch. Die Blätter und auch andere Teile der Pflanze sind quasi vergiftet. Es sollte daher keine Verwendung im Essen mehr erfolgen. Gleiches gilt auch für Dekorationszwecke. Ähnlich verhält es sich auch bei Waldmeister. Hier steigt der Cumaringehalt drastisch an.

Kann man Petersilie nach der Blüte noch essen?

Es hilft dabei auch nicht, wenn die Blütenschäfte regelmäßig entfernt werden, denn diese wachsen erneut nach und die restlichen Pflanzenteile enthalten sowieso das giftige Apiol in bereits hoher Konzentration. Vorsicht ist auch bei den eiförmigen Samen geboten. Darin ist ebenfalls ein sehr hoher Anteil des giftigen Apiols und anderer ätherischen Öle vorhanden. Ratsamer ist es daher vor Blühbeginn noch genügend Blättchen zu ernten. Allerdings sollten die Blüten stehen bleiben, denn sie bieten wie auch andere blühende Kräuter, beispielsweise Dill, Salbei, Thymian oder Liebstöckel Nahrung für Bienen. Nach dem Verblühen kann die Pflanze ausgerissen und auf dem Kompost entsorgt werden.

Hinweis: Apiol in sehr hoher Konzentration kann zu allergischen Reaktionen, Krämpfen des Verdauungstrakts, aber auch zu Leber- und Nierenschäden führen. Gerade Schwangere und auch Nierenkranke sollten auf alle Fälle den Verzehr von blühender Petersilie vermeiden. Dieser Wirkstoff kann Kontraktionen der Gebärmutter auslösen und zu Früh- oder gar Fehlgeburten führen.

Ernte ganzjährig

Allgemein ist bekannt, dass gerade Kräuter kurz vor der Blüte am aromatischsten sind, da dann ein verhältnismäßig hoher Anteil an ätherischen Ölen vorhanden ist. Das gilt auch für die Petersilie. Daher ist es ratsam bevor sie blüht, noch viele Blättchen zu ernten. Dazu werden einfach die Stiele mit den Blättern abgeschnitten. Dies kann ruhig bodennah erfolgen. In der Regel wächst das Kraut schnell wieder nach. Jedoch ist es wichtig, dass die Herzblätter mit etwas dickerem Stiel stehen bleiben, damit immer wieder neue Triebe erscheinen. Im ersten Jahr kann die Ernte auf der Fensterbank ganzjährig und im Garten je nach Witterung von März bis Oktober erfolgen. Hingegen im zweiten Jahr nur noch bis kurz vor der Blüte im Mai bis Juni. Die Verwendung kann

  • frisch erfolgen
  • Zugabe kurz vor Ende der Kochzeit
  • Haltbarkeit im Kühlschrank 3 bis 4 Tage
  • gut zum Einfrieren geeignet
  • dazu Stängel waschen
  • sorgfältig trocken schütteln
  • anschließend klein hacken
  • Verpackung in Foliebeutel oder kleine Behälter

Kann man Petersilie nach der Blüte noch essen?

Hinweis: Im Gegensatz dazu können Blüten verschiedener Kräuterpflanzen wie Schnittlauch, Borretsch oder Oregano gegessen werden oder zur Dekoration Verwendung finden. Sie sind sehr lecker.

Wann sollte man Petersilie nicht mehr Essen?

Denn zwischen Juni und Juli kann es kritisch werden: In dieser Zeit beginnt die Petersilie zu blühen und bildet dadurch das giftige Apiol. Dieser Giftstoff kann allergische Reaktionen auslösen. Eine zu hohe Dosis kann zudem Nieren- und Leberschäden verursachen.

Was mache ich mit Petersilie die Blüht?

Blüht die Petersilie, lassen Sie die Pflanze so lange in Ruhe, bis sich hieraus Samen bilden. Diese können Sie dann einsammeln und für die Aussaat verwenden. Anschließend sollten Sie die Pflanze allerdings entfernen.

Kann man Petersilie vom Vorjahr noch Essen?

Petersilie ist eine zweijährige Kulturpflanze. Bei sehr guten Standortbedingungen kann sie sogar mehrjährig sein, ist aber dann als Gewürzpflanze nicht mehr verwendbar. Sie bildet ab der Blüte im zweiten Jahr nur wenige Blätter, die einen zu hohen Anteil an giftigem Apiol enthalten.

Kann man Petersilie noch Essen wenn sie gelb ist?

Ist gelbe Petersilie trotzdem noch essbar? Zwar mindert eine Verfärbung der Blätter auch die optische Wirkung, jedoch baut der Gärtner das Kraut in der Regel zum Verzehr an. Stellt sich also die Frage, ob gelbe Petersilie noch essbar ist. Generell besteht keine Gesundheitsgefahr.