Tag des offenen Denkmals 2022 Gera

Der Tag des offenen Denkmals ® ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days, einer von Europarat und Europäischer Union unterstützten Aktion. Die Koordination liegt bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die bundesweit engagiert die zahlreichen Aktionen und Aktivitäten unterstützt, Kräfte mobilisiert und bündelt.

Jedes Jahr, am zweiten Sonntag im September, werden bundesweit zahlreiche Baudenkmale und archäologische Denkmale für Besucher geöffnet. Darunter befinden sich auch Kulturdenkmale, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Die für jedermann geöffneten Denkmale sollen die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisieren und das Interesse für die Belange der Denkmalpflege wecken. Vielerorts bietet sich Ihnen ein vielfältiges Programm mit Führungen, Sonderausstellungen, Präsentationen und weiteren Veranstaltungen. Sachkundige Mitarbeiter und Partner unseres Amtes, örtliche Grabungsleiter, ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger, Vereine und Denkmaleigentümer geben vor Ort einen Einblick in das bauhistorische Erbe und die Denkmalpflege im Freistaat Thüringen.

Der „Tag des Offenen Denkmals“ findet am Sonntag, den 11. September 2022 in ganz Deutschland statt. Das Museumsschiff FMS GERA lädt daher von 11 bis 18 Uhr zu einer kostenlosen Besichtigung und Vorführungen der Maschinenanlage ein.

Mitglieder des Freundeskreises FMS GERA starten um 11.30, 13.00 und 14.30 Uhr die Vater-und-Sohn-Maschinenanlage mit zwei Dieselmotoren. Besucher*innen können dabei sein und erleben, wie die Motoren dröhnen und der Schiffsrumpf erzittert.

Die GERA ist als Museumsschiff einzigartig, ist sie doch das letzte Exemplar eines Seitentrawlers. Von den ehemals in Bremerhaven beheimateten Fischdampfern, deren Netz zur Seite ausgesetzt wurde, ist keiner mehr erhalten. Die GERA wurde 1959/60 auf der Peenewerft in Wolgast gebaut und stand bis 1990 im Dienst des Fischkombinats Rostock. Anschließend kaufte die Stadt Bremerhaven sie für eine symbolische DM. Das Team des Historischen Museums Bremerhaven kümmert sich seitdem um die Instandhaltung des technischen Kulturdenkmals. Texttafeln, Filme und Medienstationen vermitteln ein anschauliches Bild vom harten Alltag an Bord.

Auf der GERA ist an vielen Stellen noch die Original-Ausstattung vorhanden – von den Kochtöpfen in der Kombüse über die Fischladeräume bis hin zur Ausstattung der Kammern der Besatzung. Besucher*innen erleben so hautnah einen Einblick in eine besondere Welt, die Bremerhaven nachhaltig geprägt hat.

Der Eintritt auf dem Museumsschiff ist an diesem Tag frei. Spenden zum Erhalt des Museumsschiffes sind willkommen.

Tag des offenen Denkmals 2022 Gera

Am 12. September öffnen viele Kulturdenkmale ihre Türen und laden zum (Wieder)-Entdecken ein

Erschienen am 03.09.2021

Ein großer Teil der Geraer Kulturdenkmale sind normalerweise nicht oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Nicht so am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, am dem sich die Stadt Gera auch 2021 wieder mit einem eigenen Programm beteiligt. „Es ist zur Tradition bei uns geworden, dass einmal im Jahr die Erhaltung von Kulturdenkmalen im Vordergrund steht", freut sich Sabine Schellenberg, Leiterin des Amtes für Denkmalschutz, und fährt fort: „Wir wollen mit unserer Teilnahme die herausragenden Leistungen von Eigentümern zur Rettung von Kulturdenkmalen in der Stadt würdigen." 

Dazu können am 12. September zwischen 11 und 17 Uhr Architekturgeschichten und -geschichte in Gera im Rahmen von über 10 Programmpunkten erlebt werden. Eröffnet wird der Tag des Offenen Denkmals 10.30 Uhr im Campus Rutheneum durch OB Julian Vonarb. Ein weiteres Highlight des Tages erwartet die Besucher auf dem Areal von Schloss Osterstein. Seit rund 800 Jahren thront es – auch als Ruine – hoch über der Weißen Elster auf dem Hainberg in Gera. Die ersten Vorbereitungen für die Revitalisierung im unteren Hof haben begonnen. Auf Informationstafeln erfahren Interessierte Wissenswertes zum abgestimmten Gesamtkonzept für das Schloss. 

In der Altstadt Geras gibt es ein weiteres barockes Kleinod zu besichtigen. Das Portal Große Kirchstraße 7 gehört zu den opulentesten spätbarocken Sandsteinportalen in Mitteldeutschland mit reich gegliedertem Zierrahmen und figürlichem Schmuck. Es wird derzeit saniert. Das Vorhaben wird mit Fördermitteln des Landes Thüringen unterstützt. Interessierte haben die Möglichkeit, im Beisein des Restaurators das Portal und seine Figuren über ein Gerüst aus der Nähe zu betrachten. Für das gründerzeitliche Wohngebäude Clara-Zetkin-Straße 20 von 1879 kam die Rettung in letzter Minute. Durch eindringendes Wasser waren die Decken bereits durchgebrochen. Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten zu großen Teilen abgeschlossen, so dass das Gebäude bereits wieder genutzt wird. Auch seine Straßenfassade erstrahlt in historischen Farben in neuem, altem Glanz. Besucherinnen und Besucher werden von den Eigentümern persönlich durch das Haus geführt und erfahren viel Wissenswertes rund um Sanierung und Geschichte des Gebäudes. In unmittelbarer Nähe – in der Laasener Straße 1 – erwarben die Eigentümer ein weiteres historisches Eckhaus, dessen Erdgeschoss bis 1990 die bei alteingesessenen Geraern bekannte Drogerie Feyler beherbergte. Eine Besonderheit des Gebäudes sind die runden Glasecken in den Schaufenstern. Die Gestaltungsdetails haben ihren Ursprung um 1905 und sind dem Jugendstil angelehnt. Interessierte können die Wohnungen des Hauses besichtigen. 

Neben Schloss Osterstein sind in Untermhaus weitere Objekte zu besichtigen. Das Fachwerkhaus Gries 5 gilt aufgrund seines historischen Treppenturmes als kulturelles Kleinod. Viele Jahre war die Zukunft des 1606 errichteten Fachwerkgebäudes über einem Sandsteingeschoss ungewiss, weil der Verkauf wegen Eigentumsfragen blockiert war. Seit zwei Jahren wird das Gebäude nun aufwändig saniert. „Die Schäden und der Substanzverlust an den Holzkonstruktionen waren sehr weit fortgeschritten, so dass mit großem Aufwand viel erneuert werden musste", kommentiert Sabine Schellenberg die Bauarbeiten. Das Projekt wird mit Mitteln der Städtebauförderung und der Denkmalpflege unterstützt. Alle Informationen unter www.gera.de/Denkmaltag