Milchstau: zückgebliebene, gestaute Milchreste in den Milchgängen der Brust. Ein Milchstau entsteht, wenn eine Brust beim Stillen nicht vollständig geleert wird. Die Brüste werden hart und schmerzen und es bilden sich kleine, tastbare Knötchen. Ein Milchstau ist häufig die Vorstufe einer Brustentzündung im Wochenbett. Show
Leitbeschwerden
Wann in die ArztpraxisSofort, wenn sich der Milchstau durch die Selbstbehandlung nicht von selbst auflöst. Ihre Apotheke empfiehlt
Komplementärmedizin Pfefferminz-, Hibiskus- oder Salbeitee vermindern die Milchproduktion etwas und tragen so zur Entlastung der Brüste bei. Autor*innenDr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am 14.07.2020 um 13:18 UhrWichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen. Ein Milchstau kann leider alle stillenden Mütter treffen. Bei uns liest du, wie du einem Milchstau vorbeugen kannst, was bei schmerzenden Brüsten hilft und wie die Muttermilch hoffentlich bald wieder fließt. ArtikelinhaltAlles hat so gut angefangen im Wochenbett: Das Neugeborene trinkt und du freust dich über dein Mutter-Glück. Und dann schmerzt auf einmal deine Brust fürchterlich, wird hart und heiß: Milchstau! Aber was ist überhaupt ein Milchstau?Wird ein Busen beim Stillen nicht völlig entleert, bleibt Milch zurück, die nicht abfließen kann. In den Milchgängen entsteht ein Stau, der unangenehm und schmerzhaft ist. Gerade zu Beginn der Stillzeit produziert deine Brust manchmal sehr viel Milch (Milcheinschuss), aber dein Kleines schafft es vielleicht noch nicht, alles abzutrinken. Ein Milchstau kann aber auch nach einigen Monaten Stillzeit auftreten. Manchmal reicht es schon, dass dein Kleines eine Mahlzeit verschläft und du merkst plötzlich ein schmerzhaftes Spannen in der Brust und ertastest Verhärtungen, die sich wie kleine, warme Knoten anfühlen. Alles noch nicht so schlimm, wenn du jetzt richtig reagierst. Sonst kann das aber die Vorstufe zu einer Brustentzündung (Mastitis) sein. Und dann kommst du um Medikamente nicht mehr herum. Damit es nicht so schlimm wird, lies hier, was gegen die Schmerzen hilft und wie du einem Milchstau vorbeugen kannst. Woran merke ich, dass ich einen Milchstau habe?
Zur Beruhigung: So schmerzhaft das Ganze für dich auch ist, auf dein Kind hat das keine negativen Auswirkungen. Viele Mütter haben in der Stillzeit einen Milchstau, meist kurz nach der Geburt, wenn die Stillbeziehung noch relativ frisch ist. Gerade im Wochenbett tauchen noch viele Stillprobleme auf. Das Baby saugt vielleicht noch nicht ideal und entleert daher die Milchkanäle nicht vollständig. Sprich mit deiner Hebamme oder Stillberaterin und lass dir verschiedene Stillpositionen zeigen. Auch eine wunde Brustwarze ist zu Beginn des Stillens normal. Während der Schwangerschaft wird der Körper auf Vieles vorbereitet, aber die Brust muss sich erst an das regelmäßig Saugen gewöhnen. Eine gute Erste Hilfe: Nach dem Stillen kannst du deine Brustwarze mit etwas übrig gebliebener Milch einreiben. Die Milch unterstützt dann den Heilungsprozess. Um die Ursache für überstrapazierte Brustwarzen herauszufinden, sprich am besten mit deiner Stillberaterin oder deine Hebamme. Milchstau vorbeugen: Wie kommt es überhaupt zu einem Milchstau?Die Gründe können vielfältig sein:
Schon bei den ersten Anzeichen solltest du dir Hilfe holen. Dein Arzt oder deine Ärztin können dir zeigen, was du selber machen kannst. Durch diese rasche Selbsthilfe kannst du vermeiden, dass sich der Milchstau zu einer Brustentzündung ausweitet. Was ist eine Brustentzündung?Der Übergang von einem Milchstau zu einer Brustentzündung – auch Mastitis genannt – ist fließend. Auch bei einer Brustentzündung treten die oben beschriebenen Symptome auf. Allerdings steigt das Fieber höher und du hast Schüttelfrost, ein grippeähnliches Krankheitsgefühl, bist also müde und fühlst dich abgeschlagen. Außerdem gehen die verhärteten Stellen einfach nicht weg und manchmal tritt sogar eitriges Sekret aus. Bei einer Brustentzündung benötigst du Antibiotika. Aber keine Sorge, es gibt Medizin, die dir das Stillen auch weiterhin ermöglicht. Verlange also unbedingt nach stillverträglichen Antibiotika! Was hilft gegen einen Milchstau und wie kann ich vorbeugen?
Stillprobleme sind ganz normal. Du brauchst nicht gleich ans Abstillen zu denken, sondern hol dir Hilfe, bevor dich die Schmerzen verzweifeln lassen! Welche Stillposition hilft bei Milchstau?Das hängt davon ab, wo sich die betroffene Stelle am Busen befindet.
Das Anlegen kann besonders schmerzhaft sein, aber schon nach wenigen Minuten solltest du Erleichterung in der betroffenen Stelle spüren. Je nachdem, wie viel dein Kind schon trinkt, kann es helfen, die Milch weiter auszustreichen. Ist ein Milchstau für mein Baby gefährlich?Nein, für dein Kind ist das kein Problem – außer, dass es vielleicht etwas stärker saugen muss als sonst. Ein gesundes Kind schafft das aber! Wann brauche ich medizinische Hilfe?Wenn innerhalb von zwei Tagen keine Besserung eintritt, geh unbedingt zu deinem/deiner behandelnden Ärzt:in. Durch rechtzeitige Hilfestellungen vermeidest du eine Mastitis. Allerdings kann ein Milchstau auch immer mal wieder auftreten. Wenn du dazu neigst, versuche deine Brust weiterhin vor jedem Stillen zu erwärmen, die Muttermilch danach weiter auszustreichen und nach dem Stillen die betroffene Stelle zu kühlen. Wenn du dich so pflegst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du den Milchstau selber in den Griff bekommst. Was soll ich tun, wenn ich Fieber bekomme?Wenn du die oben aufgeführten Maßnahmen gegen den Milchstau angehst, solltest du innerhalb von 24 Stunden eine deutliche Besserung spüren. Die Rötung und die Knoten in der Brust gehen nicht so schnell weg, aber die Schmerzen sowie dein Fieber sollten deutlich nachlassen. Wenn du aber Fieber bekommst und auch nach 24 Stunden keine Linderung einsetzt, kann es sein, dass du eine Brustentzündung (Mastitis) hast. Meistens muss eine Mastitis mit Antibiotika behandelt werden. Wende dich bei großen Schmerzen und Fieber auf jeden Fall an deine Hebamme oder deine/n behandelnde:n Ärzt:in. Wie mache ich einen Quarkwickel? Nimm für jede Brust zwei Blatt
Küchenrolle oder ein dünnes Tuch (zum Beispiel eine Stoffwindel). Mach in der Mitte je ein Loch für deine Brustwarzen. Übrigens kannst du deine:n Partner:in auch bitten, dir die Quarkwickel schon vorzubereiten und im Kühlschrank zu lagern. Der Quark kann ruhig schon zwischen den beiden Lagen Küchenrolle einweichen. Damit die vorbereiteten Quarkwickel nicht zusammenkleben, legst du zwischen jeden Quarkwickel etwas Frischhaltefolie. Quark wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt, ebenso wie Weißkohlblättern. Diese können gekühlt in den BH gesteckt werden, so dass du damit sogar mal kurz aufstehen kannst.
ELTERN
Was tun bei Knoten in der Brust Stillen?Zuerst Stillen an der betroffenen Brust sowie häufiges Stillen zur Auflösung des Milchstaus mit maximal drei Stunden zwischen den Stillmahlzeiten und 8–12 Stillmahlzeiten pro Tag. Massage der betroffenen Stelle vor und während des Stillens; Brustmassage unter der warmen Dusche.
Hat man Schmerzen bei Knoten in der Brust?Knoten in der Brust
Knoten sind meist erst ab ca. 1-2 cm Größe tastbar – abhängig von der Lage (direkt unter der Haut oder tiefer), der Brustbeschaffenheit (knotige oder nicht knotige Brust) und der Brustgröße. Sie lassen sich nicht verschieben, fühlen sich fest an und schmerzen in der Regel nicht.
Kann man während dem Stillen Brustkrebs bekommen?Auch wenn die meisten Frauen erst ab einem Alter von 50 Jahren an Brustkrebs erkranken, sind auch jüngere Frauen betroffen. Bis zu 3 Prozent aller Mammakarzinome werden während der Schwangerschaft oder der Stillzeit entdeckt.
Wie fühlt sich ein bösartiger Knoten in der Brust an?Der Knoten fühlt sich meist rundlich und glatt an – vergleichbar mit einer Murmel. Oft lässt er sich verschieben und macht selten Beschwerden. Breast Care Nurse Anette Hoge erklärt: „Die meisten Verhärtungen fallen beim eigenständigen Abtasten der Brust auf.
|