1. Geschichte der Straf- und Haftanstalten 2. Geschichte der Gefangenenanstalt Hoheneck 3. Bestandsgeschichte 1974 begann die Bearbeitung im Landeshauptarchiv Dresden. Laut Bearbeitungsplan erfolgte als erstes die Trennung des Bestandes anhand der Kriterien Kapitalismus / Sozialismus. Der Teil "Kapitalismus" für die Gefangenenakten wurde wiederum in zwei Chargen geteilt. Für die erste Charge
"1921 – 1932"[11] wurde eine strenge Bewertung festgelegt; der überwiegende Teil sei zu vernichten: "Kassierbar sind alle Akten der vor 1904 geborenen Verurteilten soweit keine politischen Vergehen bzw. Kapitalverbrechen vorliegen." Die Gefangenenakten der zweiten Charge "1933 bis 8. Mai 1945" galten als komplett archivwürdig. Die Intensität der Erschließung richtete sich nach der Schwere der zur Last gelegten Straftat. Politische Straftaten wurden en detail, die "kriminellen Straftaten" nur
einfach erschlossen. Die nach 1945 angelegten Gefangenenakten waren zu separieren und in einem gesonderten Bestand zusammenzuführen. Die Personalakten wurden nur einfach erschlossen (Erfassung von Name, Geburtsdatum, Funktion). Bei den Verwaltungsakten wurden zumeist nur die Titel der Akten abgeschrieben. 2005 begann die Neuerschließung des Bestandes unter Zusammenfassung des "kapitalistischen" und "sozialistischen" Teils. Günther Vettermann erschloss die Gefangenenakten unter Verwendung des Verzeichnungsprogramms Augias-Archiv 7.4. Die Signaturen des ersten Teils wurden beibehalten. Die mit "1" beginnenden Signaturen des zweiten Teils wurden aufgehoben und an den ersten Teil angeschlossen; die
alten Signaturen wurden in einer Konkordanz erfasst. Neben den Angaben zur Person wurden auch Informationen zum Urteil, zu Mitangeklagten und -verurteilten sowie die Tagebuchnummer des Gefangenenbuches (vgl. Konkordanz) aufgenommen. Um die Funktionalität der o. g. Haftkartei zu erhalten, wurde im Nachgang zur Verzeichnung ein alphabetisches Namensverzeichnis angelegt, in dem sowohl die Namen von Personen enthalten sind, zu denen einzelne Gefangenenakten vorhanden sind, als auch von Personen, die
nur als Mitangeklagte/-verurteilte genannt sind (vgl. Konkordanz). Die Verwaltungs- und Personalakten wurden 2008 durch Yvonne Gerlach im genannten Verzeichnungsprogramm erweitert erschlossen. Es wurden keine nachträglichen Kassationen vorgenommen, auch wenn einzelne Gefangenenakten nur wenige Blatt umfassten. 4. Bestandsanalyse Zur weiteren Tätigkeit der Strafanstalt Hoheneck sind folgende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz einschlägig: 5. Literatur Strafvollzugseinrichtung Hoheneck. Chronik der Jahre 1200 – 1700. o. O., o. J. [01] Verordnung zur Eröffnung der Strafanstalt zu
Hoheneck vom 09.12.1864, Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen 1864, S. 492 f. Stadtverwaltung Hoheneck (Hrsg.): Vergittertes Schloss : Hoheneck im Wandel der Zeit. Stollberg, 2002. Strafvollzugseinrichtung Hoheneck : Chronik der Jahre 1200 – 1700. o. O., o. J. Verwaltungsangelegenheiten.- Personalakten.- Gefangenenakten. Im Dezember 1864
wurde auf Schloss Hoheneck bei Stollberg eine Strafanstalt für Frauen eingerichtet. Zwischen 1876 und 1882 war unter strikter räumlicher Trennung zusätzlich die Hilfsanstalt der Strafanstalt Voigtsberg (= Landesgefängnis Hoheneck) auf dem Schlossareal untergebracht. 1886 wurden die weiblichen Gefangenen in das Weiberzuchthaus Waldheim verlegt. Die Landesanstalt Hoheneck wurde in eine Gefängnisstrafanstalt für Männer umgestaltet (1889). Mit der Neuordnung des Strafvollzugs 1924 war die
Gefangenenanstalt Hoheneck für den Vollzug längerer Freiheitsstrafen vorgesehen. Der Gefängnisleitung wurde zudem die Mitaufsicht über die Gerichtsgefängnisse Aue, Eibenstock, Hohenstein-Ernstthal, Johanngeorgenstadt, Lichtenstein-Callnberg, Lößnitz, Scheibenberg, Schwarzenberg, Stollberg und Zwönitz übertragen. Die ab 1933 so genannte Landesgefangenenanstalt Hoheneck wurde bereits 1936 in Strafgefängnis Hoheneck in Stollberg i. E. umbenannt. 1939 erfolgte die Umwidmung zum Jugendgefängnis. Mit
der Umsetzung der einheitlichen Organisation des Strafvollzugs in der SBZ 1949 wurde die Dienstaufsicht der Anstaltsleitung des Strafgefängnisses Hoheneck übertragen. |