von · Veröffentlicht 7. Januar 2020 · Aktualisiert 7. Oktober 2022 Show „Ja, Gott hat alle Kinder lieb“ ist ein schönes altes Kinderlied. Ich singe es häufig meinen Kindern vor oder mit ihnen. Hier im Artikel gibt es ein Video, Text, Noten und weitere Infos zum Lied.
1. Video zum Lied2. Text zum Lied „Ja, Gott hat alle Kinder lieb“
(Die weiteren Strophen musste ich leider aufgrund des Hinweises des Verlags auf das Urheberrecht entfernen.) 2. Weitere InfosText und Melodie stammen von der sehr bekannten Kinderliedkomponistin Margret Birkenfeld. Die Rechte liegen seit 1975 bei Gerth Medien. Das Lied findet man in vielen Kinderliederbüchern wie „Einfach spitze“, Feiert Jesus Kids oder Glaubenslieder 2. 3. Noten zum Lied „Ja, Gott hat alle Kinder lieb“Noten und Akkorde des Lieds können hier für einen kleinen Betrag downgeloadet werden: Da habe ich auch diese Vorschau gefunden: Weitere schöne Lieder findest du hier. 4. Reaktion auf Kritik am Lied (siehe Kommentar)Wir leben in einer Zeit, in der jegliche Kommunikation über andere Kulturen und Völker unter dem Verdacht der Diskriminierung steht. Bestimmte Bezeichnungen wie „Indianer“, „Zigeuner“ und Co. werden schnell als rassistisch gebrandmarkt. Dieses etwas ältere Lied benutzt solche Begriffe und verwendet sogar Stereotypen! Wie kann man nur!? Ich möchte jeden, der so denkt, bitten zu prüfen ob die Verwendung von bestimmten Begriffen und vereinfachende bzw. verallgemeinernde Aussagen wirklich immer rassistisch (gemeint) sind! (Wenn es so wäre, müsste man alle 10 Jahre alle bisherigen Bücher und das Internet überarbeiten, die solche Begriffe enthalten, weil immer neue Begriffe dazu kommen.) Kann es sein, dass bestimmte Begriffe häufig missbraucht wurden, aber an sich nicht das Problem sind? Auch Stereotype müssen nicht diskriminierend sein, sonst wären alle Kinder (und sehr viele Kinderbücher) aufgrund ihrer vereinfachten und verallgemeinernden Denk- und Handlungsweisen (bzw. Darstellungen und Beschreibungen) Rassisten. Natürlich ist unsere Welt komplexer geworden und die Zuordnung von Hautfarben und Kleidungsstilen zu Kontinenten und Lebensräumen ist zu großen Teilen veraltet. Aber Kinder und viele Erwachsene interessieren sich für andere Länder und Kulturen und finden die Unterschiede und Besonderheiten schön. Sollte jede Beschreibung als Urteil über alle verstanden werden? Letztlich vermittelt das Kinderlied „Ja, Gott hat alle Kinder lieb“ keine Abwertung anderer Kulturen und Menschen und sagt auch nicht aus, dass Menschen mit anderen Hautfarben woanders hin gehören. Das sind Unterstellungen. Im Gegenteil: Einzelne Kinder werden in ihrer Unterschiedlichkeit dargestellt und als von Gott geliebt beschrieben. Als Christ liegt es nahe, diese deshalb auch zu lieben! Der evangelische Claudius-Verlag hat 1998 erstmals ein Kindergesangbuch herausgegeben, was anscheinend recht gut läuft. Darin finden sich all die Kracher, die gerne in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden, wie Laudato si oder Zumba, zumba welch ein Singen. Auch die Tatsache, dass es sich beim christlichen Glauben um einen universellen handelt, kommt hier nicht zu kurz, wie etwa bei dem Lied „Wenn die Sonne ihre Strahlen…“ Die Weltreise in Strophe 2 und 3 erinnert allerdings sehr deutlich an Missionslieder aus dem 19. Jahrhundert, in denen der Glaube ebenfalls von Strophe zu Strophe auf Weltreise geht. So etwa in „Der du in Todesnächten“, in denen auch mal
gesungen wurde: „Und dieses Feuer zehre / Des Hindu stolz Gewand! / Beim Lied „Regenbogen, Regenbogen“ werden in der 6. Strophe die Menschen sehr stereotyp in weiß, gelb, schwarz und rot eingeteilt. Da fragt man sich schon, was eine Unterscheidung durch Hautfarben in einem Kirchengesangbuch zu suchen
hat. „Gib uns Frieden jeden Tag“ ist ein durchaus wohlgemeinter Wunsch. Aber wer schließt hier Frieden mit wem? Ok, ok, es gibt auch noch Schwarze Engel, die selbstverständlich rappen oder zumindest Spirituals auf dem Banjo schrammeln. Aber jetzt bitte festhalten! In dem Buch finden sich auch diejenigen israelischen Lieder, die durch Freiwillige, die für Aktion Sühnezeichen-Austausche nach dem 2. Weltkrieg in Israel waren, nach Deutschland zurückgebracht wurden und sich gerade in den christlichen Kirchen großer Beliebtheit erfreuten. Das sind Lieder, die gezielt eine Aussöhnung mit dem Judentum zum Ziel haben, wie etwa Schalom chaverim. Auch zu diesem Lied ein Bildchen. Moment mal – fällt jemanden was auf? Männchen mit Kippa und dicker Nase? Das entspricht so ziemlich genau den antisemitischen Karikaturen von Juden mit ihrer sogenannten „Jüdischen Nase“, mit denen im 3. Reich gegen das „Weltjudentum“ gehetzt wurde. Das werden Kinder von heute nicht mehr so verstehen, da mache ich mir keine Sorgen. Aber was verdammt noch mal denken sich eigentlich die Herausgeber dieses Gesangbuches dabei? Beitrags-Navigation |