Geburt video - nicht für jeden geeignet

Ein US-Sender hat seine Pläne zu einem fragwürdigen Sendeformat offengelegt. In "Born in the Wild" will der Sender "Lifetime" schwangere Frauen bei einer Geburt in der Natur begleiten. Nun hagelt es Kritik von Experten.

Eine Geburt mitten in der Natur – mit dem YouTube-Video ihrer äußerst ungewöhnlichen Entbindung sorgte diese Frau vor etwa einem Jahr für Aufregung auf YouTube. 20 Millionen Klicks sammelte das Video bis heute – ein Erfolg, an den nun der US-Sender Lifetime aknüpfen will. Inspiriert durch die Naturgeburt im Video, soll die neue Sendung „Born in the Wild“ Frauen bei einer Geburt jenseits von Zivilisation und Kreissaal begleiten.

„Was geschieht, wenn die aufregendste Erfahrung im Leben einer Frau wichtig wild wird und werdende Eltern sich für eine Geburt im Freien ohne Begleitung entscheiden“ – so wirbt der Sender für die neue Show und zieht dabei mit seinem Konzept massive Kritik auf sich.

Der Grund: Geburten ohne ärztliche Betreuung bergen viele Risiken. Kommt es  bei einer sogenannten Alleingeburt zu Komplikationen, fehlt ein erfahrener Experte, der der werdenden Mutter zu Seite steht. „Bei einer außerklinischen Geburt  kann eine notwendige medizinische Notfallversorgung nicht unmittelbar geleistet werde“, so die EInschätzung einer Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfen gegenüber FOCUS Online.

Befürworter von Alleingeburten sehen gerade diese Isoliertheit als etwas Positives. Die Frau könne  auf diesem Weg den so natürlichen Geburtsvorgang ohne jegliche Bevormundung und in vollkommener Selbstbestimmung bewältigen – so eines der Hauptargumente.

Eine Sprecherin des Fernsehsenders verteidigte indes das fragwürdige Konzept  - die Anwesenheit eines Kamerateamss mache die Geburt sicherer, so die Stellungnahme des Senders. Kritiker hingegen glauben, dass die Sendung einen Trend auslösen und so das Leben vieler Neugeborener in Gefahr bringen könnte.

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Simone Thurber hat sich zu einem mutigen Schritt entschieden: Sie hat die Geburt ihrer Tochter gefilmt - und im Internet geteilt. Dieses Video ist nichts für zarte Gemüter, aber es zeigt die Magie der Geburt von einer Seite, die wir in dieser Form bisher nur sehr, sehr selten zu sehen bekommen durften. Absolut beeindruckend.

Simone Thurber aus dem US-Bundesstaat Utah hat sich etwas getraut, das wohl nur wenige wagen würden: Sie hat nicht nur ihre Tochter inmitten der Natur zur Welt gebracht, sondern sich auch dabei filmen lassen. Diese Bilder sind überraschend und schockierend zugleich – aber sie öffnen unsere Augen für etwas Großartiges: das große Wunder der Geburt.

“Das war meine bisher bewussteste Tat als Frau”

“Dieses Video zeigt meine vierte Geburt”, erklärt Simone, die selbst ausgebildete Doula ist, in diesem Video. “Es war das bedeutendste und einprägsamste Erlebnis meines Lebens und meine bisher bewussteste Tat als Frau.”

Gegenüber der News York Post verrät die nun vierfache Mutter: “Ich habe dieses Video nicht im Internet geteilt, um meinen Standpunkt jedem auf die Nase zu binden. Ich dachte lediglich, dass es ein paar Leute interessieren würde, wie es aussieht, ein Kind in der Natur zu gebären und Frauen dazu zu inspirieren – für den Fall, dass sie sich eine Geburt außerhalb eines Krankenhauses wünschen. Ich habe dieses gewaltige Interesse nicht erwartet.”

Eine Geburt in der Natur

Zu ihrem Entschluss Töchterchen Perouze in einem Bachlauf auf die Welt zu bringen, brachte sie eine Geschichte ihrer Eltern. Die beiden waren nach Simones Aussage Missionare in Papua-Neuguinea und erlebten dort Geburten aus nächster Nähe mit – und sie alle fanden in der freien Natur statt.

“Meine ersten drei Mädchen waren Hausgeburten, aber ich wollte schon immer ein Baby in der Natur auf die Welt bringen”, so Simone, die diese Vorstellung nachhaltig beeindruckt hat. “Ich bin keine kitschige Hippie-Mama, aber ich wollte, dass mein Kind fernab von piepsenden Maschinen und Krankenhaus-Atmosphäre geboren wird.” Das Ergebnis sind diese beeindruckenden Bilder, die uns gänzlich sprachlos machen.

Wie entbinden Frauen in Afrika?

In den nordafrikanischen Ländern wie Tunesien oder Marokko gebären die Frauen im Sitzen, während die Hebamme sie von hinten stützt. Als Sitz oder Hocker benutzen die Bewohner der algerischen Sahara manchmal den Rand großer Couscous-Schalen, in Marokko setzen die werdenden Mütter sich auf ein Bett aus Laken.

Wie sieht eine natürliche Geburt aus?

Der Ablauf einer natürlichen Geburt. Während der natürlichen Geburt weitet sich der Muttermund durch regelmäßige Wehen von null auf ca. zehn Zentimeter. Erst dann kann das Baby vollständig durch den Geburtskanal gleiten und schlussendlich geboren werden.

Wie sind die Schmerzen bei der Geburt?

Zum Glück sind Wehen ein Ausnahmezustand – die Schmerzen kommen heftig, aber vergehen auch wieder völlig. Beim ersten Kind haben zirka 60 Prozent der Frauen sehr starke Wehenschmerzen und bei Zweitgebärenden immer noch die Hälfte. Doch sie alle haben es geschafft!

Wie kommt die Nachgeburt raus?

Auf die Geburt des Kindes folgt die so genannte Nachgeburt: Durch Nachgeburtswehen verkleinert sich die Gebärmutter, so dass die Plazenta sich vollständig aus der Gebärmutter lösen und ausgeschieden werden kann. Erst nach der Geburt des Mutterkuchens ist die eigentliche Geburt abgeschlossen.